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Mein Schachtagebuch

 

Seite 13 - Einträge 316 - 343


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2. Halbjahr 2007 2. Halbjahr 2008

 

Eintrag #316 (vom 03.01.08)

Ein neues Jahr! In Gerlingen waren noch Ferien. Also auf nach Heilbronn. Da kein Programm ausgeschrieben war, und ich früh da war (gut, wenn man Urlaub hat), forderte ich Sascha zum Blitzen auf. "Okay, Best of Five!", meinte Sascha. Nummer Eins ging an mich. Nummer Zwei unter unwilligem Kopfschütteln von Sascha ebenso. "Das gibt es nichts, dass da wieder was geht", meinte er, als ich ihn in Nummer Drei auskonterte. Nach dem 4:0: "Das ist doch nicht normal." Nach dem 5:0 verzweifelte Sascha: "Ich geh' nach Hause!" Aber er ließ sich dann doch noch überreden, da zu bleiben. Wir veranstalteten ein lockeres Schnellturnier. An diesem Abend war ich gut in Fahrt und gewann alles, was mir vorgesetzt wurde. Manchmal wirkt es wunder, wenn man ausgeschlafen ist.

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Eintrag #317 (vom 10.01.08)

Vereinsmeisterschaft in Gerlingen. Endlich konnte ich wieder mal eine Partie spielen. Mein Gegner hieß Nikolaus. Im letzten Jahr hatte ich gegen Nikolaus locker mal zwei Bauern gewonnen und einen Turm gewonnen. Quasi schon eine Gewinnstellung auf dem Brett. Dann unterschätzte ich seinen Angriff am Damenflügel, ich wollte halt unbedingt meinen Springer auf a8 retten und lief in einen Gegenangriff rein, der mich vor ziemliche Probleme stellte. Ich konnte von Glück sagen, dass es noch Remis durch Dauerschach wurde. Auf jeden Fall sollte mir das nicht noch einmal passieren. Ich hatte Weiß und kontrollierte das Zentrum. Weil Nikolaus irgendwie kein Gegenspiel sah, wollte er mit h5, nebst g5 (Idee g4 zu spielen) aktiv werden. Allerdings übersah er, dass ich mit meinem Springer mich an g5 Schadlos halten konnte. Die Dame durfte nicht zurücknehmen, da mein Turm böse eine Fesslung auf g3 im Sinn hatte. Ruckzuck hatte ich einen Bauern mehr! Anstatt jetzt meinen Springer auf g5 mit h4 zu zementieren, und dann Druck gegen h5 zu machen, zog ich ihn zurück und versuchte im Zentrum was zu erreichen. Dabei ließ ich meine Dame von b5 nach c4 und dann b3 vertreiben. Im Endeffekt hatte ich seine Bauern (a6,b5) eingeladen vorzupreschen. Und dann fingen meine Probleme an. Nachdem er Sb6 gezogen hatte, drohte sein Springer sich entweder auf d5 oder c4 niederzulassen. Beides konnte ich nicht verhindern. Mist! Nun verging bei mir ziemlich viel Zeit. Ich musste überlegen, was für mich weniger schlecht war. Von d5 aus hatte er die Gelegenheit Sf4 zu spielen, aufgrund der Fesselung in der g-Linie ziemlich übel. Wieder plagte mich ein Déja vu. Sollte es wie im letzten Jahr wieder für mich schlecht ausgehen? Ich hatte keine Wahl. Sc4 würde sofort die Qualität gewinnen. Also Sd5 zulassen und dann verhindern, dass er Sf4 spielen kann. Damit gab ich nach Sc3 meinem a2-Bauern seinem Schicksal preis. Halten konnte ich ihn nicht mehr. Ich versuchte, meine Türme besser zu stellen und so schlug Nikolaus auf a2. Aber statt mit dem Springer, machte er dies mit der Dame, in der Absicht, meine auf c2 zu tauschen. Nach TxSc3 musste er aufgeben. Man, hatte ich Glück gehabt. In der Analyse schauten wir uns noch die Sxa2-Variante an. Gerade noch so hätte ich die gefährlichen Bauern aufhalten können, allerdings lauerten jede Menge Fallen auf dem Weg dahin. Was soll's. So habe ich immerhin meinen Punkt.

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Eintrag #318 (vom 13.01.08)

Bietigheim machte uns seine Aufwartung. Allerdings stark Ersatzgeschwätzt. Angesichts der Tatsache, dass wir wieder komplett spielten, alles andere als günstig. Entsprechend locker machte ich meinen Kontrollgang nach 1h25. Na gut, ganz locker war ich nicht. Ich hatte ein Wolga-Gambit mit b3 auf dem Programm gehabt, das Schwarz locker Ausgleich verspricht. Was auch der Fall war. Nur hatte ich nach Vorteilen gesucht und keine gefunden. Nachdem ich dann meinen schwarzfeldrigen Läufer gegen Pawels abgetauscht hatte, suchte ich nach Gegenspiel. Meine Idee f5 war aber definitiv zu früh. Plötzlich musste ich viel Denkarbeit reinstrecken, um nicht in Nachteil zu geraten. Aber egal, mein Rundgang war fällig. Robin hatte mit Förster einen Gegner, der mit Weiß ausschließlich Reti bzw. Katalanisch spielt. Da wird der Läufer immer nach g2 entwickelt. Das ist so eine Position, bei der es lange Zeit beschaulich zugehen kann, bevor die Action losgeht. Allerdings musste ich schmunzeln. Bernhards Läufer hatten auf b2 und g2 gestanden und jetzt standen sie auf a3 und h3. Jürgen stand gegen Reinhard alles andere als schön. Es drohte schon heftiges Ungemach, da die schwarzen Truppen am Königsflügel sich massierten (Dh5, Sg4). Durch Rückgabe eines Bauerns konnte Jürgen sich gerade noch so etwas Luft zum Umgruppieren verschaffen. Ohne dies, wäre es schnell zappenduster geworden. Ramin spielte einen geschlossenen Spanier und bereitete ganz in Ruhe einen allmählichen Königsangriff vor. Julian profitierte gerade von einem Fehlgriff seines Gegners, der nach einem Zwischenschlagen auf c2 eine Figur kostete. Mehrfigur, dass müsste Julian nach Hause schaukeln. Saschas Partie gefällt mir auch. Aus der Englischen Eröffnung heraus kontrolliert Sascha das Brett und baut Druck am Damenflügel auf. Zwar nichts zwingendes auf dem Brett, aber die Kontrolle liegt auf seiner Seite. Richard hat Dame, Turm, Läuferpaar gegen Dame, Turm, Springerpaar. Mit Bauern auf beiden Flügeln, müsste sich das Läuferpaar im Endspiel als stärker erweisen. Mal abwarten. Bei Boris dachte ich: Oh Mist, der verliert jetzt seinen g2-Bauer und danach ist f2 auch nicht mehr zu halten. Bei meinem Rundgang treffe ich Saygun, der sich gerade die Bretter der. "Wie sieht es aus?" "Ganz gut!" "Bei euch oder bei den anderen?" "Bei den anderen." Ich schau mal nach. Oh, Tobias hat die Quali eingestellt. Der Königs von Karl-Heinz sieht sich einem Dauerbeschuss ausgesetzt, das er nicht wird überleben können. Saygun hat gegen Kolb eine schlechte Franzmannstellung auf dem Brett. Aber an Brett 1 gewinnt Benne. "Gratuliere!" "Einer in der Mannschaft muss ja gewinnen", entgegnet er. Apropos gewinnen. Das hat auch Boris getan. Der Bauer auf g2 war übelst vergiftet. Nach Dxg2 Tdg1 Dxf2 kam der trockene Einschlag auf Txg6 und es wird Matt. Der erste Punkt an uns. Dann nutzte Jürgen einen Fehler Reinhardts aus und führte den nächsten Punkt ins Trockene. Julians Punkt war auch bald da. Bei Robin wendete sich positionell alles zu seinem Gunsten, das Feld d4 schrie geradezu nach einem schwarzen Springer. Bei mir tendierte alles zu einem Remis. Ich hatte ein Turmendspiel errecht mit 3 gegen 3 Bauern. Allerdings war der e-Bauer von Aksenov ein schwächlicher Isolani. Auch falls ich diesen eroberte müsste das Endspiel Remis sein. Ich lehnte sein Remisangebot ab und probierte es. Darüber schien er nicht glücklich zu sein. Egal, wenn es eine kleine Chance gibt, will ich sie auch nutzen. Ramin stand remislich, vielleicht war seine Eröffnung zu zaghaft gewesen. Richard hatte eine Quali weniger. Sein Gegner hätte mit De1 die Grundreihe besetzen sollen, da es Löcher auf den schwarzen Feldern gab. So versuchte er es mit Kg1?, was nach Db1+ Tf1? Le3 den Turm und die Partie kostete. Sascha hatte auch schon gewonnen, da sein Gegner einen Turm auf a8 eingestellt hatte. Es spielten noch Robin und ich. Bei der zweiten Mannschaft sah es nicht mehr so toll aus. Tobias hatte zwar noch ein Remis erkämpft, dafür hatte Tilo eine Gewinnstellung versemmelt und verloren. Mit Xinpings Niederlage (irgendwie spielte er unter Form), war die Niederlage sicher. Das änderte auch ein Sieg von Nikolas an Brett 2 nicht. Letztendlich gewann Robin und mir reichte es nicht zum Gewinnen, ein Tempo fehlte mir. Ramin: "Ich danke dir. Bin damit nicht der einzige der Remis gespielt hat." 7:1 Cool, da haben wir mal was für die Brettpunkte gemacht. Allerdings hatten das die Tammer auch gemacht, die Wimpfen ebenfalls in dieser Höhe besiegten. Für unsere Zweite war es kein guter Tag. Ein 4:4 war drin gewesen. So müssen sie ihre Punkte woanders machen.

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Eintrag #319 (vom 17.01.08)

Mal wieder niemand vorhanden für die Vereinsmeisterschaft. Nun denn, Karsten hatte ein Buch von Treppner mitgebracht, wo es darum ging aus Diagrammstellungen heraus den richtigen bzw. besten Zug zu finden. So nach dem Motto: "Schwarz gewinnt mit dem Zug x. - Schwarz gewinnt, allerdings mit einem anderem Zug. - Schwarz steht am Rande des Verlustes, er kann höchstens Remis erreichen." Wir gingen die ersten 5 Diagramme durch. Mit wir, waren 4 Mann gemeint. Nicht alle waren einfach zu lösen. Okay, bei Nummer 3 oder 4 (so genau weiß ich auch nicht mehr, welches es war), hatte die von Treppner angegebene Lösung ein Loch. Das war der Grund, warum wir uns daran ziemlich lange aufhielten. Aber zu der Zeit, als das Buch geschrieben wurde, gab es keine Computer, die hilfreich waren, eine Stellung auf Korrektheit zu überprüfen. Nach den 5 Aufgaben spielte ich gegen Eric und Karsten Schach. Beide mussten abwechselnd ziehen. Ich zog sie ab! Auch wenn ich mal in die Bedrouille geriet, ich konnte mich auf Eric verlassen, dass er Karstens Ideen nicht sah. Kosi schaute zu und sagte: "Das kann ich mir nicht mit ansehen." Nun hatte ich einen Partner. Komisch, ab jetzt gewannen wir kein Spiel mehr. Nichts für ungut, Kosi. Ich muss sagen, es war ziemlich lustig.

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Eintrag #320 (vom 26.01.08)

1. Runde im KO-Pokal. Mit 13 gemeldeten Mannschaften ein neuer Rekord. Die Auslosung hatte uns Biberach beschert. Unsere 2. Mannschaft war spielfrei. Wir spielten zuhause. Auf dem Weg dahin hatte ich Robin mitgeholt. Es spielte noch Jürgen und Heinz. Auf der Biberacher Seite traten an: Hubert Warsitz, Wilfried Adam, Simon Hinkel, den ich jetzt nicht kannte und Detlef Offergeld. Gespielt wurde mit einer verkürzten Bedenkzeit: 1h30 / 40 Züge plus 1/2h Rest. Huberts Miene drückte Desinteresse und Niedergeschlagenheit aus, entweder war er nicht gut drauf oder er rechnete sich keine Chancen aus. So war es dann auch. Gegen Robin geriet er sehr schnell in eine schlechte Stellung. Jürgen an Brett 2 hatte da mehr zu kämpfen, aber auch da sah es nach einer Stunde gut aus. Mein Gegner geriet auch sehr schnell ins Hintertreffen. Was Heinz an Brett 4 zusammenschusterte, war mir dann auch egal. Seine Stellung war dermaßen schlecht, dass ich mich am Ende wunderte, warum es noch Remis wurde. Vorne hingegen lief alles glatt. Ich weiß nicht mehr, wer zuerst fertig wurde, spielte auch keine Rolle. Die anderen Partien dauerten nicht viel länger. Mit 3,5 Punkten war es ein guter Start.

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Eintrag #321 (vom 27.01.08)

Ein neuer Spieltag. Wir näheren uns der Zielgeraden. Scheiße, dass ich momentan nicht gerade fit bin. Immer wenn sich eine Erkältung anbahnt, mein Körper die Temperatur anschraubt, ist die Konsequenz, dass ich schlecht schlafe. Das war die Ausgangssituation an dem 6. Spieltag. Dementsprechend müde machte ich mich auf dem Weg. Gespielt wurde in Willsbach. Und zwar in einem für mich neuem Spiellokal, im Gebäude der Weingenossenschaft. Der Saal oben war sehr groß und auch hell. Eigentlich perfekt, vorausgesetzt, man muss nicht durchs Treppenhaus laufen und den Geruch von Wein einatmen, einem Geruch wie man ihn auf einem Weindorf begegnet (am Tage danach). Bin ich angeschlagen, nehme ich solche Gerüche ziemlich stark wahr. Im Spielsaal gab es für uns eine Überraschung. Die Willbacher hatten ja ihr Vereinsjubiläum gehabt. Zu diesem Zwecke wurden auch Tassen mit dem Schachemblem gedruckt und jeder von uns bekam eine als Geschenk. Sportlich ging es wie folgt weiter: Robin spielte Französisch mit Ld3 nach c5. Das hatte ich in etlichen Blitzpartien mit ihm schon auf dem Brett gehabt. Jürgen bringt ein Bauernopfer auf d5. Momentan sehe ich nicht, wie er den Bauern zurückgewinnen will. Na ja, er wird wohl die Theorie kennen. Ich selbst bekam von Wolfgang eine Holländische Verteidigung vorgesetzt. Ramin bekam mit dem lieben Rudolf Hohl einen gang passiven Spieler vorgesetzt (1.d4 Sf6 2.c3). Mir ist aufgefallen, dass Ramin dann auch anfängt passiv zu spielen. Julian bekam ein Damengambit mit einem d4-Isolani als Bescherung aufs Brett. Sascha ist ein alter Sizilianer, zumindest wenn man ihn über die Eröffnung identifiziert. Richard bekam die Gelegenheit, seine Kenntnisse in Alt Benoni zu erneuern und am letzten Brett hatte Tilo die Gelegenheit, ein zweites Mal in der Saison gegen Willsbach zu spielen. In der Runde davor hatte er eine Gewinnstellung verpatzt. "Diesmal machst du es aber besser", ermunterte ich ihn. 1 Stunde später machte ich einen neuen Check. Robin hatte die Eröffnung gut hinter sich gebracht. Zwei Leichtfiguren waren getauscht worden, die Entwicklung von Seitens Robin beendet, so dass er das Spiel machen konnte. Wartlick hatte noch das Problem mit dem schlechten Läufer auf c8 zu lösen. Jürgen rannte seinem Minusbauern immer noch hinterher und ich konnte beim besten Willen keine Kompensation finden. Ich hatte die Eröffnung schon hinter mich gebracht, aber noch bewusst darauf verzichtet zu rochieren. Mit einem schwarzen Läufer auf b6 und einem auf d6, sowie dem Turm auf f6 wäre das nur Wasser auf den Mühlsteinen des schwarzen Angriffes gewesen. Auch wenn der Computer meint, kannst du machen. Warum? Statt dessen konnte ich mit 11.c5 ein wunderschönes temporäres Bauernopfer bringen, über dessen Annahme Wolfgang Kolb nun lange nachdachte. Eigentlich hatte er keine andere Wahl. Nach ...Le7 12.cxb6 cxb6 13.Sb5 droht eine Springergabel auf c7 und schon bin ich auf c7 drin. Wie gesagt, er dachte lange nach, so dass ich mich an den anderen Brettern umsehen konnte. Erwähnte ich schon, dass Ramin diese Neigung zeigt, sich auch zurückzuhalten, wenn der Gegner passiv spielt? Offenbar hat er auch die Tendenz, das Spieltempo zu kopieren. Gerade mal 3 zusätzliche Züge standen seit der Eröffnungsbilanz zusätzlich auf dem Partieformular. Rudolf bemerkt, wie ich mir Notizen mache: "Aber nicht meine schlechten Bemerkungen aufschreiben", sagt er lächelnd. "Keine Sorge, ich notiere nur deine schlechten Züge." Julian massiert seine Streitkräfte im Zentrum und sucht nach einem Loch in der Verteidigung seines Gegners. Sascha hüpft gerade mit seinen Springern quer über das Brett. Die Stellung scheint mir ausgeglichen. Richard selbst sucht wohl gerade den Überblick über seine Stellung. Zumindest steht er mal davor und schaut von oben herab. Meiner Ansicht nach steht er positionell besser. Sein Gegner hat groß rochiert, einen rückständigen Bauern auf d6. Die offene f-Linie gibt ihm sicherlich ein wenig Kompensation, sollte es zum Endspiel kommen, ohne, dass er zur Auflösung von d6 kommt, steht Richard klar besser. Zu Tilos Partie weiß ich nicht, was ich sagen soll. Nach 13 Zügen steht er positionell dermaßen schlecht, dass er zwingend in Kürze Probleme haben wird, seine Bauern am Damenflügel zu halten. Den b-Bauern von b5 nach b4 vorzustoßen, ohne Deckung, mit einem schwachen Bauern auf c7, der b4 keine Deckung geben kann, ist nicht gesund. Dann ging es an meinem Brett weiter. Wolfgang hatte auf c5 genommen und in der Folge der fast erzwungenen Züge ergab sich ein gutes Bild für mich. Ich beherrschte die c-Linie und drohte mit Tc7 meine Stellung weiter zu verbessern. Folglich musste er Tc8 spielen und nach dem Tausch bot er mit Dc8 gleich seine stärkste Figur ebenfalls zum Tausch. Ein Eingeständnis, dass sein Plan, mich am Königsflügel anzugreifen bodenlos gescheitert war. Da ich im Endspiel das bessere Ende für mich sah, tauschte ich die Ladys. Zu dem Zeitpunkt hatte Robin Wartlicks Dame einkassiert, gegen Turm und Läufer. Obwohl es nicht leicht werden würde, die schwarze Stellung zu knacken, stufte ich die Partie schon als gewonnen ein. Meine Partie betrachtete ich als Remis mit guten Gewinnaussichten. Und tatsächlich. Nach dem Turmtausch hatte ich mit Sc6 sofort die Gelegenheit den a7-Bauern zu gewinnen, da ich Se7+ Läufergewinn drohte. Hier machte sich meine Müdigkeit bemerkbar und ich sah es nicht. Ich hätte dann zwei zusammenhängende Freibauern gehabt. Statt dessen tausche ich die Springer. Dadurch wurden die Gewinnchancen eliminiert. Jetzt stand es ausgeglichen. Nach ein paar weiteren miesen Zügen meinerseits, war plötzlich ich es, der ums Remis kämpfen musste. So bekam ich nur nebenher mit, dass Robin gewann und Tilo verlor. Jürgen hatte mittlerweile sich ein wenig Luft verschafft, durch Umgruppierung seiner Figuren, aber immer noch den Bauern weniger. Ramins Stellung schien mir remislich zu sein, und so wurde es auch vereinbart. Julian war in einem Doppelturmendspiel mit Minusbauern gelandet, aber der war blockiert und war klar Remis. Sascha hatte einen Bauern gewonnen, sah gut aus. Richards Stellung war riesig. Nachdem er es versäumt hatte mit Ld1 (drohend La4+), nebst Ld2 mit der Idee La5+ den König vom d-Bauern zu entfernen, diesen anschließend zu verspeisen, hatte er einen neuen Plan fassen müssen. Nachdem dieser Plan den c-Bauern kostete, musste ich den Ausgang der Partie noch mal revidieren. Gegen Willsbach war noch alles offen. Mit ein wenig Pech, konnten wir verlieren. Julian machte das Remis. Bald darauf auch ich. Wolfgang war damit nicht zufrieden: "Du hattest Glück, das Remis noch zu erreichen. Das Endspiel war für mich, so wie du es gespielt hattest, deutlich besser. Ich hätte anders spielen können und den h-Bauern abkassieren." Mist, warum hatte er das nicht gemacht! Ich zeigte ihm, dass dieser Gewinnversuch exakt die einzige Verlustvariante war. Das gefiel ihm nicht. "Na ja, vermutlich geht das Remis in Ordnung, da ich zwischenzeitlich nicht gut stand." Nicht gut? Auf Verlust, wie ich beim Eingeben der Partie bemerkte hatte. Macht nix. Habe in dieser Saison schon genug Geschenke gemacht. Da kommt es auf einen halben Punkt auch nicht mehr an. Richard hatte der Verlust seines c-Bauerns geärgert, aber wie er zeigte, war seine Stellung schon so gut, dass er trotzdem auf Gewinn stand. Er konnte zwingend den Bauern zurückholen und einen weiteren dazu. Den wollte sein Gegner nicht so einfach hergeben und landete dafür in eine tödliche Doppelkreuzfesslung, aus der er nicht mehr herauskam. Erst fiel die eine Leichtfigur und dann die andere. Seine beiden Freibauern auf c5 und d6 standen zu weit hinten, als dass er noch Kapital herausschlagen konnte. Bei Jürgen war ein Wunder geschehen: er hatte seinen Bauern wieder und die bessere Stellung. Er gewann! Jetzt war der Kampf entschieden! Nur noch Sascha kämpfte und Hartmut machte es ihm nicht leicht! Wie ich hatte Sascha einen guten Zug ausgelassen und musste achten, dass sein König nicht Matt wurde. Ich sah ein Dauerschach auf der 2. Reihe und dachte mir, dass dies wohl das Beste sei, Sascha schien sich mehr auszurechnen. Es wurde verwickelt. Beide hatten ihre Bedenkzeit fast völlig aufgebraucht. Das könnte eng werden. Ein Turmpaar wurde getauscht. Damit gab es keine Mattdrohung mehr. Dafür bekam Hartmut einen gefährlichen Freibauern auf d6. Sascha allerdings besaß immer noch einen Bauern mehr. Sich in dieser Stellung zurechtzufinden bei geringer Bedenkzeit war nicht einfach. Es kam zu folgender Stellung:

Mit ...a4 hätte Sascha jetzt gewinnen können. Er spielte ...Lh4 und nach Se3 besteht wohl die einzige Chance darin, den f-Bauern zu geben und mit König und Läufer versuchen, den a-Bauern durchzubringen. Soweit kam es nicht. Nach 5 Zügen fiel Hartmuts Blättchen an der Uhr. 5,5 Punkte - wir waren zufrieden.

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Eintrag #322 (07.02.08)

Ein neuer Versuch, meine schlechte Bilanz in der Vereinsmeisterschaft zu verbessern. Diesmal war Harald, unser Österreicher, der Gegner. Von der Eröffnung aus gesehen, spielt er stabil, kann in verwickelten Stellungen den Überblick verlieren. Seine Bedenkzeit schöpft er immer komplett aus. Ich eröffnete mit 1.d4 wie gewöhnlich. Nach einer Weile wurde das Zentrum geöffnet. Ich hatte bis dahin versucht, am Damenflügel was zu erreichen und hatte dort auch meine Vorteile. Nun musste ich mich ums Zentrum kümmern.  An einer Stelle hatte Harald die Möglichkeit eine Figur für zwei Bauern zu geben, mit (wohl nicht ausreichender) Kompensation. Der Rückzug kostete ihn dann allerdings einen Bauern. Nach einem massiven Tausch von Figuren landeten wir in einem Damenendspiel, mit 2 Mehrbauern auf meiner Seite. Am Damenflügel gab es nur noch einen vereinzelten Bauern meinerseits. Hier gestaltete ich mir das Leben etwas schwerer als notwendig, gab es doch die Gelegenheit unter Rückgabe eines Bauerns die Damen zu tauschen und mit dem Freibauern das Rennen zu machen. So musste ich nach Wegen suchen, dem Dauerschach zu entkommen, ohne dass ich meinen g- bzw. b-Bauern einbüßte. Zu dem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, dass es mir gelingen würde. Auch die Zuschauer ringsherum fragten sich, ob Harald das Endspiel würde halten können. Ich hatte dann später im Internet über die Nalimov-Tablebase die kritische Stellung überprüft. Sie war für mich gewonnen. Und ich hatte auch genau die Züge gemacht, die ich laut Tablebase machen sollte. Okay, die Züge waren nicht schwer zu finden gewesen. Und es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis ich selber durch ein Schach auf der f-Linie Harald zu Aufgabe zwingen konnte. Denn einem Damentausch konnte er nicht mehr ausweichen. So endete dann ein langer Abend mit einem erfreulichen Ergebnis.

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Eintrag #323 (14.02.08)

Da ich beim letzten Monatsblitz nicht dabei war - ich verbrachte diesen Abend im SI-Centrum und genoss das Musical Wicked - ich aber einmal pro Monat am Spielabend in Heilbronn teilnehmen will, fuhr ich zum Chaos-Turnier, das Sascha angesetzt hatte. Ich war mal gespannt, was Sascha unter Chaos verstand. So wie es aussah, wussten viele andere mit dem Begriff auch nichts anzufangen. Denn es kamen nicht viele. Vladimir war da, Simon und als Gast Stefan aus Buchen. Doppelrundig à 10 Minuten kam der Vorschlag. Gut, wir fingen an und ein paar Minuten kam Psycho Grosse. Der schoss an diesem Abend mal wieder einen Vogel ab. Ich hatte für Nummer Zwei eine Druckvorlage von den Vereinsnachrichten mitgebracht. Natürlich waren die Leute interessiert und wollten mal einen Blick reinwerfen. "Geht vorsichtig damit um, es ist eine Druckvorlage!", sagte ich noch. Was passierte bei Runde 3? Psychohead hatte gerade eines der Blätter in der Hand und als die Paarungen vorgelesen wurde, dachte er sich (bzw. er hat gar nichts gedacht): "Falte ich das Ding zusammen, lege es neben mein Brett und lese es später." "Sag mal, was machst du mit der Druckvorlage entfuhr es mir!" "Habe nicht gewusst, dass es eine Druckvorlage ist." Und dass das Ding nicht ihm gehört er und damit machen kann, was er will, ist ihm wohl auch entgangen. Na, zurück zum Schach. Das chaotische am Chaos-Turnier war nicht Saschas Turnierleitung (grins, obwohl er die letzte Runde falsch aufstellen ließ), sondern die Aufstellung: Fischer-Random auf beiden Seiten unterschiedlich. Wenn man Pech hat, hat man gerade die Seite mit der negativen Aufstellung. Runde 1 kam ich gegen Stefan und überlegte in der Eröffnung, ob ich nicht ein Springeropfer für zwei Bauern machen sollte. Es gab darauf nichts zwingendes von meiner Seite, aber was sollte es. Ich schlug rein. Ein paar Züge später merkte ich, dass das Opfer keine gute Entscheidung gewesen war. Nun stand Stefan besser und ich kämpfte. Immerhin konnte ich notfalls was über die offen gelegte Linien was gegen seinen König unternehmen. Davor musste ich mich haargenau verteidigen. Kostete mich viel Zeit. Dann wurden meine Anstrengungen belohnt. Ich bekam seine Dame und nun hieß es Dame + viele Bauern gegen 2 Türme und ein paar weniger Bauern. Musste gewonnen sein. Allerdings fiel mein Blättchen und Aus war es. Klassischer Fehlstart. Gegen Sascha baute ich meinen Fehlstart aus und verlor. Nun gut, nun musste es Vladimir richten. Da lief Anfangs alles glatt: ich gewann Raum, dominierte das Brett und eroberte zwei Bauern. Vladimirs Gesicht sprach Bänden. Er war kurz davor aufzugeben. Nachdem ich allerdings im nächsten Zug einzügig meine Dame stehen ließ, war es vorbei. Auch die Partie ging den Bach herunter. Warum war ich noch einmal nach Heilbronn gefahren? Dann gegen Grosse. Da lief es auch nicht. Hatte irgendwie Vorteile, wickelte ins Endspiel ab, um dann mit einem Mehrbauern doch nur Remis zu erreichen. Immerhin konnte ich mich gegen Simon behaupten und meinen einzigen Punkt holen. Am Ende zierte ich das Tabellenende. Direkt nach Turnierende fuhr ich los, ich musste noch zu meiner Mutter, die hatte einen kleinen Tisch gekauft und brauchte noch jemanden zum zusammenschrauben.

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Eintrag #324 (vom 21.02.08)

Mal wieder in Gerlingen. An diesem Abend war nichts angesetzt, bis auf die Vereinsmeisterschaft. Wenn nun in der ersten Gruppe drei aus dem Turnier aussteigen, ist es logisch, dass man keinen Spielpartner bildet. Also blitzte ich mit Philippe ein paar Partien als Eric erscheint. Unverschämter weise hält er einen Döner in der Hand und isst. Und das, wo ich selbst noch nichts gefuttert hatte. Argh, das brachte meinen Magen zum Grollen. So konnte es nicht weiter gehen. Ich musste die Fliege machen und mir was kaufen gehen. Philippe meinte, ich solle ihm einen Döner mitbringen. Gesagt, getan. Es war kurz vor Acht und da macht der Dönerstand vor dem Real zu.  Erwischte noch gerade die letzten Reste. Mache ich nie wieder! Der Döner schmeckte und roch schon komisch. Vermutlich hätte nicht fiel an einer Salmonellenvergiftung gefehlt. Wieder zurück im Verein blitzte ich gegen verschiedene Gegner. Gegen Halb Zehn fingen wir an ein wenig zu schwätzen und zu diskutieren. Themengebiete waren die Umweltzonen und was die bringen, ging dann über unfähige Politiker weiter und endete bei Nach-mir-die-Sintflut Manager. Über so was könnte man noch länger diskutieren. Leider gibt es keinen Sack, der groß genug ist, um das Pack  im Ozean zu versenken.

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Eintrag #325 (vom 23.02.08)

KO-Pokal, Runde 2. Und wieder gab es einen Gegner aus der näheren Umgebung. Die Böckinger mussten uns ihre Aufwartung machen. Sie kamen, spielten und gingen. Okay, das war die Kurzfassung. Aber auch die ausführliche Berichterstattung dauert nicht viel länger. Am ersten Brett spielte Robin mit Schwarz gegen Kleinert. Und der stand ziemlich früh ziemlich schlecht. Jürgen spielte heute unter seinen Möglichkeiten. Mit Weiß hat er in der Regel immer eine gute Stellung, heute nicht. Vermutlich standen die Sterne ungünstig. Mein Gegner, Klaus-Dieter Mayer dachte nach der Eröffnung, dass er sicher auf Ausgleich stand. Hätte er besser mal sein Horoskop gelesen. Da stand drin: Kein Glück im Spiel. Der vermutete Ausgleich war nur optisch. Ich kontrollierte das Spiel und nutzte die offenen Linien, um mal meine Figuren nach vorne zu werfen. Hier übersah Mayer eine taktische Verwicklung und verlor. Selbst bei richtiger Fortsetzung wäre er in die Defensive gedrängt worden und der Verlust eines Bauerns war programmiert, wie man später in der Analyse sah. Und was machte Ramin mit Schwarz? Sein Schachstern stand im Zenit, sprich er überspielte Rolf. Selbst ohne Wahrsagerin konnte man den Ausgang der Partie erkennen. Nach Robins und meinem Sieg, war alles entschieden. Dass Jürgen nicht mehr als ein Remis erreichte, war dann irrelevant. Ramins Sieg brachte uns einen 3,5:0,5 Sieg.

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Eintrag #326 (vom 24.02.08)

Auf nach Heilbronn. Wieder ruft die Landesliga. Auf dem Weg ins Spiellokal holte ich noch Robin ab. Kurz vor 9 war ich bei ihm. "Heute spät dran?", fragte er mich. "Das Aufbauen der Bretter können wir ausnahmsweise mal der zweiten Mannschaft überlassen", entgegnete ich, worauf Robin grinste. Leider musste wir uns dann doch noch am Bretteraufbau beteiligen. Unser Gegner hieß Bad Wimpfen. Der hatte in der Runde davor nur ein 4:4 gegen unsere Zweite hingelegt. Somit stand ein Sieg als Pflicht auf dem Programm. Und dieses Programm wurde dadurch erleichtert, das Wimpfen nur mit 7 Mann antrat. Philippe Huber fehlte. Unsere Zweite hatte es da schwerer. Mit Laufen stand ein starker Gegner auf dem Programm.  Wir legten los. Eine Stunde später: Robins kampfloser Sieg durfte nun offiziell eingetragen werden. Jürgen steht positionell besser. Ich habe einen blöden Isolani aus der französischen Eröffnung heraus bekommen. Gefiel mir gar nicht. Aber noch konnte ich kämpfen. Ramin mit Weiß hatte im Sizilianer auch ne schöne Stellung. Saschas Gegner spielte Altindisch. Mit dem geschlossenen Zentrum sollte es prinzipiell besser für ihn sein. Julians Gegner hatte am Damenflügel die Majorität und es sah danach aus, als ob er sie nutzen wolle. Abwarten, wie es sich entwickeln wird. Richard hatte im Grünfeld eine scharfe Variante gewählt und war mit dem Läuferpaar verblieben. Sah gut aus. Nicht so toll bei Boris. Der hatte für einen Angriff im Sizilianer als Weißer einen Bauern geopfert, es stellte sich nur die Frage, wo sein Angriff abgeblieben war. Und wie sah es bei der Zweiten aus? Thomas gegen Schlötzer: unklar, eher mit Vorteilen für Weiß. He, Benne kann ein Bauern gewinnen, dachte ich mir. Nikolas stand hinten eingeengt, aber sicher. Thomas Appel stand nicht so toll. Mittlerweile geht es bei Benne weiter. Mist, hatte was übersehen. Es gab doch keinen Bauerngewinn. Sebastian hatte einen Bauern geopfert, Kompensation war gegeben. Karl-Heinz Weyhing ein Pseudofranzösich, wo der Läufer c8 nach g4 entwickelt worden war. Sollte spielbar sein. Tobias Spiel war schon weit gediehen. Fast schon ein Endspiel mit Dame, Turm und Springer gegen Dame, Turm und Läufer. Der Springer war hier etwas stärker einzuschätzen als der Läufer. Hans-Henrik stand ausgeglichen. Die nächste Zeit war ich sehr mit meiner Stellung beschäftigt. Ständig hatte ich das Bild vor Augen, wie ich den Isolani verlieren würde. Brrr. Alexander Probst machte aber noch keinen Druck dagegen. Vielmehr wollte er sein Figurenspiel optimieren. Konnte ich auch. Es kam zum Tausch einiger eben dieser und irgendwie verpasste ich dann, dass sich die Stellung zu meinem Gunsten gewandelt hatte. Statt mein Springerpaar zu behalten ließ ich den Tausch zu. War ich es oder Alexander, der ein Remis anbot? Keine Ahnung, angesichts der Tatsache, dass ich die ganze Zeit mit dem Rücken an der Wand gestanden hatte, war ich froh darüber. Alexander, der sich aufgrund meiner aktiven Figuren nun eher im Nachteil sah, war auch froh darüber. Und wenn sich zwei einig sind, machen sie halt Remis. Zurück zum anderen Geschehen. Ramin hatte seinen Stellungsvorteil irgendwie, irgendwo vergeben. Gegner hatte Ausgleich und Initiative. Julian stand auch nicht mehr gut. Sein Manöver mit h5 und Kh7 war mir eh seltsam vorgekommen. Jetzt hing in einigen Varianten immer der Bauer auf f7. Sascha hatte schönen Druck am Damenflügel. Objektiv war nichts drin, aber wenn der Gegner schwache Züge macht, ist immer was drin. Sah gut aus. Richard stand aufgrund seines Läuferpaares überlegen. Und hier geschah es, dass Richard schon die Möglichkeit hatte, den c-Bauern abzukassieren. Doch er behielt lieber die Dame auf dem Brett und zog sie nach f2 und griff den Läufer an. Hier hatte Weiß die letzte Möglichkeit mittels De1 noch die Verluste in Grenzen zu halten. Doch nach Ld3 entschied Lh3 mit der Drohung Dxg2# die Partie. gxh3 war wegen Df3+ Turmgewinn nicht drin und Tg1 hätte im Endeffekt auch die Quali gekostet. Mit Dc2, was Dxg2 verhindern sollte, war es schnell vorbei: Lxg2#. Boris hatte immer noch nicht viel für den Bauern. Irgendwann gab es dann ein Remis an diesem Brett. Erst daheim, bei der Eingabe der Partien in den Computer stellte ich fest, dass Boris zwischendurch eine zwingende Gewinnstellung auf dem Brett hatte. Schade. Jürgen gewann. Ramin hatte einen Bauern weniger. Julian hatte es mit einem gefährlichen Freibauern auf c6 zu tun und fand eine klasse Parade. Er bot einen Turm als Opfer auf d8 an. Ferdinand Lang dachte sich gut: das ist ein Qualitätsopfer, ich verliere den Le3 mit Schach, aber die Dame deckt den Turm, dass der Springer hängt macht nichts, weil nach c7 der Bauer nicht mehr zu halten ist. Was er nicht sah und ich auf dem ersten Blick auch nicht, dass nach dem Nehmen des Turms folgte: Dxe3+ Kf1 Sg4!!. Es drohte Df2 Matt als auch Sxh2 Matt, weshalb fxg4 notwendig war. Aber nun folgte Lxc3 und wieder drohte Matt auf e1. Alle weißen Antworten waren ab De3 erzwungen und endeten mit Figurengewinn. Nach ein paar Zügen gab Ferdinand auf. Eine Glanzpartie (wenn man den Schluss betrachtet). Der Mannschaftssieg war unser. Sascha hatte auch gewonnen und es spielte nur noch Ramin mit einem Minusbauern. Auf der anderen Seite ging es heiß her. Hinten hatte die Mannschaft Federn lassen müssen. Sebastian hatte verloren, Karl-Heinz Weyhing war regelrecht untergegangen. Hans-Henrik hatte einen halben Punkt abgegeben. Nur Tobias, der mittlerweile auch auf Verlust stand, hatte durch Glück die Partie drehen können und noch gewonnen. An Brett 3 und 4 sah es nach Remis aus und auf den vorderen Brettern müsste es sich entscheiden. Thomas Tschlatscher an Brett 1 stand sicher. Die Bauern waren alle festgelegt und da konnte niemand auf Gewinn stehen. Bennes Partie gegen Frank Amos war heiß. Benne hatte einen Freibauern, der noch blockiert war. Ein Gewinn konnte nur durch langfristiges Umgruppieren seiner Figuren erreicht werden und er schaffte es. Ohne Schwarz die Möglichkeit eines Ausgleichs zu geben, spielte er ihn aus und gewann. "Gratuliere!", sagte ich zu ihm. "Einer in dieser Mannschaft muss ja gewinnen", erwiderte er. Damit war die Sensation fast perfekt. Ein 4:4 gegen Lauffen. Für den Klassenerhalt ein wichtiger Punkt.

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Eintrag #327 (vom 28.02.08)

Und wieder das Monatsblitz. Und diesmal hatten wir Zuschauer: Zwei Jungs und ein Mädel von der Jungen Gewerkschaft (falls es so was gibt, zumindest kann man sie als Nachwuchsgewerkschafter bezeichnen) waren bei meinem Eintreffen schon anwesend. Sie waren dabei, Transparente zu malen. Es stand wohl wieder eine Demo an. Motto: Alles wird teurer, die Preise steigen, nur die Löhne nicht.  Passend dazu trugen sie T-Shirts. Einer der Jungs hatte eins, wo drauf stand: Strom - 20% teurer, der andere  trug etwas mit 30 % teurer. Nur bei dem Mädchen standen keine Prozent drauf. Was mich zur folgender Frage veranlasste: "Warum gibt es bei euch Mädels keine Preissteigerung? Bei den beiden wird alles teurer, nur hier sehe ich auf dem T-Shirt nix. Liegt es daran, dass die Männer die Rechnungen für euch Frauen zahlen müssen?" Das Lächeln war wohl Antwort genug. Beim Monatsblitz warn wir zu acht. Mit von der Partie ein junges Mädel namens Nadine, dass hier in Heilbronn kurz zu Gast war. Sie kam aus der Gegend von Mainz, wenn ich mich richtig erinnere. Hinzu kamen noch Thomas Heinl, Stefan Dosch und Wilhelm Wächter von außerhalb. Wir setzten das Turnier doppelrundig an und legten gleich los, damit es nicht zu spät wurde. Die Hinrunde lief gut. Ich verlor nur eine Partie und führte die Tabelle an. Allerdings hatte ich bei der Rückrunde mehr Probleme. Gleich 3 Niederlagen gab es zu verzeichnen. Mit der Konsequenz, dass ich meine Führung an Thomas abgeben musste. Mit einem halben Punkt dahinter wurde ich Zweiter. Die Verdianer waren mittlerweile verschwunden. Nur ihre Transparente hingen zum Trocken über der zweiten Tischreihe. Für mich hieß es, dass es auch Zeit wurde, zu verschwinden.

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Eintrag #328 (vom 06.03.08)

Wieder in Gerlingen. Ich hatte heute Bock auf eine gute Partie in der Vereinsmeisterschaft. He, es gab sogar jemanden, gegen ich den noch nicht gespielt hatte. Dumm war nur, dass Philippe schneller gewesen war und Thomas schon herausgefordert hatte. So blieb ich mal wieder ohne Gegner. Mist! Fühlte mich gut drauf. Das bekam auch Nikolaus zu spüren,  gegen den ich dann blitzte. Ich gewann fast alles. Wenn ich verlor, dann auf Zeit. Es gab nur eine Partie, in der er mich überspielte. Gegen Halb Zehn hatte ich keinen Bock mehr und bin gegangen.

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Eintrag #329 (vom 16.03.08)

Der Tag der Entscheidung. Gegen Tamm musste ein Sieg her und ich war gespannt, mit welcher Besetzung sie antreten würden. Ich hatte Ramin und Robin aufgegabelt und fuhr auf den Hof ein. Kaum aufgeschlossen, kam schon ein Auto mit Tammern an. "Was nur zu Viert?", fragte ich, "ihr seid aber optimistisch." Aber der Rest trudelte dann auch noch ein. Auch die Tammer traten nicht in Bestbesetzung auf, aber ihr Schwergewicht, Dobosz, war mit dabei. Robin (schon vorher im Auto): "Mit dem habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!" Na, dann mal auf einen guten Federflug! Nach 25 Minuten vertrat ich mir die Beine und schaute die Partien an. Robin gegen Dobosz: Langweilig! Wären beide Großmeister, hätte es schon ein Remis gegeben. Jürgen stand gegen Lange gut. Stellungsvorteile in einer Königsindischen Variante. Bei mir hatte Bree einen passiven Aufbau gewählt, der irgendwann mal einen Königsangriff mit f4 einleiten würde, falls ich nichts dagegen unternahm. Was ich aber zu tun gedachte. Bei Ramins Brett wunderte ich mich. Das war ja die Vorstoßvariante in Französisch, aber wie kommt in der Variante der Läufer nach b3? Später klärte man mich auf, dass es nicht Französisch war, der letzte Zug von Schwarz war d5 gewesen. Julian: Ih gitt, der stand ja schrottig. Hatte einen Bauern geopfert und ich dachte mir, den kriegt er ja nie wieder zurück. Sascha hatte Raumvorteile und Richard war cool drauf. Spielte ein scharfes System und stand gut. Da sein Gegner von der DWZ deutlich schlechter war, war das schon der halbe ganze Punkt. Thomas spielte Französisch und mit den Läufern auf b1 und c1 schielten seine Offiziere schon auf die schwarze Königsstellung. War okay. Eine Stunde später. Robins Partie war nun scharf mit leichten Vorteilen für Robin. Jürgen opferte Haus und Hof. Sah nicht gut aus. Bei mir war die Partie an einen kritischen Punkt angelangt. Ich konnte einen Bauern gewinnen. Ob das gut war, musste ich durchrechnen, denn meine Dame würde in einen Abzug reingeraten. Bei Ramin war das Remis auf dem Brett. Bei Julian sah es katastrophal aus. Saschas Partie musste ich auch eher remislich bewerten. Richard stand gut. Thomas unklar. Zurück zu meiner Partie. Ich entschied mich für den Bauerngewinn und nahm auf f4. Ramin: "Mutig!" Mein Gegner fängt an zu überlegen. Robin läuft gerade lächelnd herum. Bei meiner Partie grinst eher. Aber dass er das auch bei Julians Partie machte, gab mir doch zu denken. Eine weitere Stunde später überschlugen sich die Ereignisse. Andraschko stellt einen Turm ein und Sascha gewinnt. Thomas hatte verloren und war schon weg. Robin gewinnt. Ich bin gerade am verlieren. Der Bauerngewinn war noch in Ordnung, auch wenn es sich bei der späteren Analyse nicht direkt bewahrheitete. Aber der Computer Zuhause rechnete lange nach und war auch meiner Meinung. Nur hätte ich dann mal g6 spielen sollen und nicht den Tfc8. Julian hat überraschend noch Remis erreicht. Jürgen hat auch keine Chance mehr. Da ist schon Material weg, für das es keine Kompensation mehr gibt. Richard gewinnt. Wer zusammen gezählt hat, kennt das Endergebnis: 4:4. Es kam zu Partieanalysen und Alexander Schäfer zeigte gerade gegen Dobosz seine Partie. Ach du Schreck. Da hatte Schäfer Dxc1 gespielt und Thomas hatte Lb1xh7+ nicht gesehen, dass die Dame gewinnt für zwei Läufer. Der Alexander war ziemlich geschockt, als ich ihm dies zeigte und Dobosz meinte: "Glück gehabt.  Zwei Läufer für die Dame ist zu wenig." Schade. Damit war der Aufstieg nur noch theoretisch möglich, wenn unsere Zweite gegen Tamm auch ein Unentschieden oder einen Sieg erreicht. Ziemlich unwahrscheinlich.

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Eintrag #330 (vom 20.03.08)

Heute war Schach in Gerlingen angesagt. Offener Spielabend. Als ich kam, hatte sich eine kleine Gruppe von Leuten an einem Tisch versammelt. Philippe führte seine Partie vom Mannschaftskampf vor mit Analysen. War interessant, also gesellte ich mich hinzu. Wir analysierten also ein wenig und da ich meine Partie noch in meiner Jackentasche hatte, zeigte ich diese auch noch. Nach den Partienanlaysen geriet ich in ein Schwätzchen mit Uwe. Erster Themenpunkt war das Forum vom SVW. Oh, das Forum habe ich gefressen. Nicht nur, dass die Mehrzahl aller Beiträge den Sinngehalt einer Erbse haben, auch das Niveau der Beiträge ist unter aller Sau. Hinzu kommt ein Forumharemswächter, der sich anmaßt (bzw. angemaßt hat), Beiträge bezüglich der Rechtschreibung zu korrigieren. Sachliche Beiträge sind selten und daher nicht verwunderlich, wenn es mal schnell persönlich wird bzw. genommen wird. Selbst wenn man mal einen geistreichen und sinnigen Beitrag findet, die Antworten sind es definitiv nicht. Dann kamen wir auf den Grandprix der Volksmusik zu sprechen und über den letzten Platz der New Amgels. Ich fand, der war gerechtfertigt, denn die haben wirklich schlecht gesungen. Aber so schlecht die auch waren, andere waren noch grausamer und dass die Punkte bekommen haben, ist ein Witz. Generell ist das Ganze zu einem Kasperletheater verkommen, konnte man auch daran erkennen, dass Thomas Hermans mit Engelsflügeln auf dem Rücken die deutsche Moderation leitet. Beim Grandprix kommt es nur noch auf die Show und die Effekte an, die Musik steht hinten an und nicht im Vordergrund, wie sie sollte. Meine Empfehlung ist, nehmt den ganzen Kiddies die Handys weg, damit sie nicht mitwählen. Generell würde ich die Telefonwahl abschaffen und wieder eine Jury einführen, die entscheidet. Oder das Ganze nur noch im Radio übertragen, dann haben Showeffekte und so genannte Performancekünstler keine Chance mehr. Aber mit Russland hatte man schon einen verdienten Sieger, zumindest passte dazu die musikalische Darbietung. Dann hatte ich Lust zum blitzen. Philippe auch, also blitzten wir. Die Mehrheit der Siege ging an mich. Zwei Partien hatte ich verdient verloren, zwei noch auf Zeit. Da Philippe gerne Französisch spielt,  kam es zu etlichen Partien in dieser Eröffnung. "Da will es jemand wissen", sagte ich, als es wieder zu dieser Eröffnung kam, in der die letzten beiden Punkte an mich gegangen waren.  "Ja, muss ich wissen." "Wird aber schwer werden, du hast schon dein drittes Weizen, bist also 2 voraus." "Da muss ich wohl mein Auto stehen lassen." Und eine Figur auch. Alles in allem mal wieder ein unterhaltsamer Abend.

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Eintrag #331 (vom 27.03.08)

Und wieder einmal heißt es: Monatsblitz. Es traten an: Sascha, Thomas, Robin, Stefan Dosch und Ramin. Ach ja, ich natürlich auch. Wächter kam auch vorbei, meinte aber, er hätte nur Zeit, wenn wir einrundig spielen würden. Fand der Rest aber zu kurz, darum ging es dann doppelrundig los, ohne Wächter. Gleich zu Beginn stöhnte Sascha: "Oh Mann, ich werde nur Punktelieferant sein." Zuschauer gab es auch: Heinz, Sabine und Werner Kövel waren da. Nach der zweiten Runde kam ein Gast von weit her: Südafrika. Studierte in der Gegend und wollte sich mal anschauen, wie es so lief. Wäre er etwas früher gekommen, hätten wir ihn noch in das Turnier reinnehmen können. Sascha erklärte ihm gerade, dass er Spielleiter sei. "Wird das bezahlt?", fragt er. Sascha: "Nein, aber das wäre mal ein Verbesserungsvorschlag." Träum weiter! Zum Turnier selbst gab es nicht viel zu sagen: Ich spielte langsam (war halt müde) und verlor in der Hinrunde eine Partie gegen Thomas, in der ich eigentlich schon auf Gewinn stand. Aber ich gab noch andere Punkte ab. Nach der Vorrunde führte Thomas vor Robin und mir.  So ähnlich lautete dann am Ende dann auch das Ergebnis: 1. Thomas (8,0), 2. Robin (6,5), 3. Ramin (6,0), 4. Ich (5,5), 5. Stefan (2,0) und 6. Sascha (2,0). Ich denke, ich habe einen neuen Spitznamen für Sascha: Der Prophet!

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Eintrag #332 (vom 03.04.08)

Wieder Schach in meinen neuen heimischen Gefilden. Also wirklich, wenn gleich drei Spieler im A-Turnier aus der Vereinsmeisterschaft aussteigen, macht es keinen Spaß. Bezüglich der VM war wieder nix los. Karsten war da, mit dem Buch von Treppner und auch mit Zahnschmerzen: Weisheitszähne. Habe ich schon hinter mir. Da hatte es keine größeren Probleme gegeben. Nun denn, ich beteiligte mich wieder an dem Lösen der taktischen Aufgaben. Später am Abend blitzte ich gegen Philippe. Die ersten drei Partien verlor ich gnadenlos. Dann kommen erste zaghafte Siege, gefolgt von zwei Niederlagen auf Zeit. Aber das waren dann auch meine letzten.  Von da an gewann ich gnadenlos. Philippes Kommentar dazu: "Es kehren sich die Normalverhältnisse wieder ein." Yepp, kann ich dazu nur sagen.

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Eintrag #333 (vom 05.04.08)

KO-Pokal: Unser verlegtes Spiel gegen den SC Lauffen stand an und wir hatten einen Plan! Und der Plan wurde von Robin formuliert: "Du und ich putzen unsere Gegner weg und schlagen Lauffen. Und nächste Woche schicken wir sie in der Landesliga ebenfalls mit einer Niederlage nach Hause." Dieser Plan gefiel mir. Zur Durchführung des Planes musste ich eine Rundreise machen: Ramin vom U-Bahnhof abholen, Robin in Heilbronn einpacken, und in Neckargartach noch Heinz aufgabeln. Zielpunkt Lauffen wurde planmäßig erreicht. Die erste Etappe war geschafft. Alles im Plan sozusagen. Nun hieß sich Auge in Auge den Widersachern zu stellen, die da waren: Schlötzer, Amos, Scherer und Widmer. Zur Erlangung seines Zieles setzte Robin auf die völlige Verwirrung des Gegners. Zumindest war die Eröffnung konfus. Es zahlte sich nach 15 Zügen aus. Robin erreichte eine gute Stellung. Meine Strategie gegen Katalanisch war eine aggressive Vorgehensweise am Damenflügel. Das sollte für unseren Plan reichen. Im Falle eines Falles gab es Plan B. Der bestand in Ramin und Heinz.  Ersterer wählte eine komplexe Variante im Caro-Kan, der letztere irgendwas. Keine Ahnung mehr. Ich hatte eine Mission zu erfüllen, welche sich nach Franks überhastetem e4 sich schnell hätte zu Ende neigen können. Tauschen auf c4, dann die Damen auf d1 hätte mir einen Mehrbauern eingebracht, obwohl nicht nehmen sogar stärker gewesen wäre! Egal, ich behielt die Damen und nach etwas Geplänkel stand ich gut, dann besser. Musste nur noch darauf achten, nicht von einem verzweifelten Gegenangriff am Königsflügel ausgeknockt  zu werden. Aber da dies im Plan nicht vorgesehen war, passierte es auch nicht. Statt dessen erfüllte ich meinen Part und hatte Zeit. Ein Blick zur Rechten: Robin stand besser, aber Schlötzer verteidigte sich zäh. Ein Blick zur Linken: Ramin meint, er steht nicht schlecht, ich kann aber seine Meinung nicht teilen. Heinz steht remislich. Ich gehe etwas Luft schnappen. Komme nach einigen Minuten wieder und verfolge das Geschehen. Es wird heiß gekämpft und irgendwann greift Ramin fehl und fällt einem Angriff zum Opfer. Halb so schlimm, wir hatten ja noch Plan A. Hatten wir, bis Robin nicht mehr die richtigen Züge fand. Schlötzer bekam Oberhand und dann fiel der König auf Robins Seite. Oh, oh, bezüglich der Berliner Wertung war es das schon gewesen. Wir hatten einen Plan, und der war gut! Aber wie heißt es? "Kein Schlachtplan hat jemals das Zusammentreffen mit dem Gegner überlebt." Wir schauten Heinz zu, der einen Bauern einstellte. Turmendspiel mit f-, g- und h-Bauern auf beiden Seiten, zusätzlich einen schwarzen Freibauern auf a3, sollte es gewonnen sein, nur scheint Widmer noch nicht zu wissen wie. Es geschehen planlose Züge. Und Heinz hat nur noch eine Minute auf der Uhr. Da reklamiert Heinz Remis, theoretische Remisstellung (Hinweis: Damit ist die Regel gemeint, die verhindern soll, dass in offensichtlichen Remisstellungen, der Gegner nur versucht jemanden über die Zeit zu zocken). Widmer protestiert zu Recht. Amos lässt auf mein Anraten weiterspielen, da er als Schiedsrichter das Ergebnis nach Blättchenfall festlegen kann. Beim Weiterspielen vergeigt Widmer die Stellung. Zieht den Bauern nach a2 und lässt Heinz die Aufstellung f2, g3, h4 zu, was theoretisch Remis ist. Die Partie wird mit 0:1 gewertet, was Heinz nicht gefällt. Frank und ich kommen überein, dass er eine unverbindliche Anfrage an das Schiedsgericht stellt. Wie erwartet kam die Antwort, dass das Ergebnis richtig gewertet wurde. Für alle Neugierigen hier die Begründungen:
1.  Zum Zeitpunkt der Reklamation war die Stellung nicht remis.
2. Der Gegner hatte Anstrengungen unternommen, zu gewinnen.
3. Es war keine Totremisstellung, sondern mit vielen, noch frei beweglichen Bauern alles offen.
4. Das eine Stellung theoretisch Remis ist, ist nicht ausreichend, man muss dem Schiedsrichter auch beweisen, dass man sie Remis halten kann.
3. Der Zeitpunkt mit 1 Minute vor Blättchenfall war sehr spät. Man sollte wegen Punkt 4 zwei Minuten vor Blättchenfall reklamieren, damit der Schiedsrichter sich ein Bild von der Partie machen kann.
1:3 war nun also das Ergebnis aus unserer Sicht. Leute, ihr müsst euch auch an die Pläne halten, sonst könnt ihr das nächste Mal nach Hause laufen ;-) . Auf der Rückfahrt fiel Robin dann ein, wo er hätte gewinnen können. Etwas zu spät. C' est la vie!

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Eintrag #334 (vom 10.04.08)

He, wen erblickten meine Augen im Gerlinger Schachverein? Wolfgang. Gut, gegen den kann ich ja dann die Vereinsmeisterschaft spielen, der fehlt mir noch auf der Liste. Ich bestelle mir was zu trinken und frage ihn dann, ob er Lust hätte. "Gerade eben hat mich schon Harald gefragt und ich habe ihm zugesagt." So ein Mist! So wird das ja nie was! Na ja, ich blieb dann vorne im Vorraum  und schwätze ein wenig. Aber es war nichts besonderes los. Womit ich den Eintrag gleich wieder beende.

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Eintrag #335 (vom 12.04.08)

Jung gegen Alt oder wie sich Sascha ausdrückte, die künftigen Vereinsmeister gegen die alten Säcke. 22 Vereinsspieler (die Hälfte davon Alte Säcke), waren dem Ruf gefolgt. Gespielt wurde im DGB-Saal. Gemäß der DWZ hätte das ganze in einem Massaker enden müssen, gäbe es da nicht einige erschwerte Bedingungen:
1) Bedenkzeit: 10 Minuten für die Jugend, 5 Minuten für die alten Säcke
2) Jugend gewinnt: 2 Punkte
3) Jugend macht remis: 2 Punkte, Erwachsene: 0 Punkte.
Mit diesen Vorgaben startete das Turnier. Auf unserer Seite waren unter anderem Robin, Wicki, Ramin, Sascha, Vladimir, Jochen, Levent, Joachim. Saygun selbst spielte nicht mit. Zur Stärkung verputzte ich erst mal ein Stück Kuchen. War ganz gut, denn ich gewann die erste Partie und dann auch noch die Zweite. Und nicht nur bei mir. Auch bei den anderen Erwachsenen gab es Siege. Sprüche auf der Gegenseite: "He, du zerstörst meinen Kontinent!", zeigten die desolate Vernichtungsmaschinerie der DWZ-Fetten. Es ergab sich folglich nach diesen 2  Runden eine deutliche Führung für die alten Hasen. Also verkündete Sascha eine neue Erschwernis: "Alle Erwachsenen geben eine Figur vor!" Sofort gab es findige Diskussionen, ob ein Bauer nicht auch eine Figur ist. Leute, das trifft nur auf Jochen zu (*grins*), wie Reiner es bestätigen kann. Mit einem Springer weniger ging die dritte Runde los. Und mein Gegner flog in eine Eröffnungsfalle hinein. Ich aufmunternd: "He, ich habe die Figur zurück!" Ein weiterer Sieg. Auch in der 4. Runde konnte ich in der Eröffnung die Figur zurückholen: "Ach, jetzt bin ich nur noch einen Bauern im Rückstand." "Angeber!", kam es von Levent. Nach den 4 Runden hatte sich das Bild gewandelt. Jetzt führte die Jugend, die waren an uns vorbeigezogen. Womit eine andere Bedingung gefunden werden musste: Erwachsene laufen um die Tische herum, von Brett zu Brett und machen einen Zug. Dadurch wurde die durchschnittliche DWZ-Überlegenheit reduziert. In einer Stellung sah ich ein wunderschönes Scheinopfer. Allerdings musste man die Kombination sehen. Sollte ich es ziehen? Ich drehte mich um. Ah, hinter mir war Robin, der würde es bestimmt sehen. Also zog ich es. Robin: "He, was ist das?" Dann nach zwei Sekunden: "Ah, das ist schön. Aber ich mache noch einen Zwischenzug!" Ich: "Nein, tu das nicht!" Aber zu spät. Denn ich wusste, was passieren würde: der Nächste würde die Kombi übersehen. Und so kam es auch. Ich habe keine Ahnung, ob die Partie noch gewonnen wurde oder nicht, da ich an einen der folgenden Brettern Matt setzte und somit ausschied. Aber so hatte ich Gelegenheit, den anderen zuzuschauen. Auch wenn nun die Waage wieder sich mehr zur Balance bewegte, war der Ausgang offen. Nun gab es eine Pause, in der die Bestellliste für die Pizza rumging. Nach der Pause wurden wir mit einer weiteren gemeinen Neuerung von Sascha bereichert: Kein Rochaderecht bei den Alten Säcken. Es ist erstaunlich. Nicht rochieren zu dürfen ist ein erheblicher Nachteil. Trotzdem machten wir Punkte wieder gut, ich setzte meinen Gegner Matt ohne zu rochieren. Auch die anderen Erwachsenen konnten Punkte holen. Somit wurde es wieder Zeit für unseren Turnierleiter, sich eine weitere Schikane auszudenken: Fischer-Random Aufstellung bei den Erwachsenen: vertausche Turm mit Springer, Dame bzw. König mit nebenstehendem Läufer. Weiterhin war das Rochieren auf unserer Seite untersagt. Oh Mann, war diese Aufstellung Scheiße gegenüber der Normalaufstellung bei den Jugendlichen. Trotzdem konnte ich beide folgenden Partien gewinnen. 1 Runde vor Schluss stand es 58 : 57,5 für die Jugend. Dei zehnte und letzte Runde musste die Entscheidung bringen. Und sie brachte auf einer Seite 12 Punkte ein, aber auf der falschen Seite. Der Endstand hieß also 70 : 62,5. Das ergab einen Riesenjubelgeschrei auf der kleinen Seite. Es sei gegönnt. Dann hieß es aufräumen. Robin und ich behielten ein Brett. Sacha: "He, packt das zusammen, damit wir nach dem Pizzaessen alles rübertragen können." "Wir haben keine Pizza bestellt, lass uns doch spielen während ihr esst. Wir räumen dann hinterher auf." Dann traf auch schon die Pizzalieferung ein. Nach dem Essen ging es weiter zum Fußballturnier. Allerdings ohne mich, ich hatte schon was am Nachmittag vor. Bis heute weiß ich immer noch nicht, wie es dort weiterging.

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Eintrag #336 (vom 13.04.08)

Und es gab einen Plan, wie man sich erinnert. Und für den Plan sah es nicht gut aus. Boris konnte nicht spielen und Sascha teilte mir mit, dass sein Opa Geburtstag hatte und er ebenfalls nicht konnte. Und von den Ersatzleuten konnte niemand, ich konnte höchstens die Zweite schröpfen. Das waren die drei Unds, nun kommen die Abers: Aber die Zweite kämpfte gegen den Abstieg. Aber hallo, und das gegen den Tabellenführer aus Tamm. Theoretisch konnte der Zweiten ein 4:4 reichen. Aber dann müssten wir hoch gegen Lauffen gewinnen, zum Beispiel mit 6:2. Aber mit 6 Leuten war das sehr illusorisch. Wenn wir aufsteigen wollten, mussten wir gewinnen. Wenn wir aufsteigen wollten, musste unsere Zweite gewinnen oder unentschieden spielen.  Wenn die Zweite nicht absteigen wollte, musste sie gewinnen, da die Böckinger sicherlich Remis schieben würden. Wenn ich aber die Zweite schröpfte, würde die Wahrscheinlichkeit, dass sie sinken, dass sie einen Punkt holte. Das war das Dilemma. Eine kleine Wahrscheinlichkeitsrechnung sagte mir, dass die Wahrscheinlichkeit aufzusteigen so gering war, dass es besser war, die Zweite im Abstiegskampf zu unterstützen und nur mit 6 Mann zu spielen. Das war wohl das Ende vom glorreichen Plan. Als ich dann in Richtung Lauffen auf der Autobahn fuhr klingelte das Handy - und ja, ich habe eine Freisprecheinrichtung im Auto, bevor noch dumme Fragen kommen. Saygun: "Hi, Christian. Thomas Appel kann doch spielen, nun habe ich 9 Mann. Willst du ihn haben?" Klaro, ich ließ mir Thomas nach Lauffen schicken, nachdem ich im kurz den Weg erklärte. War mal eine freudige Überraschung. Eine weitere war dann in Lauffen, als dann auch noch Sascha auftauchte. He, wir würden komplett spielen! Komplett? Einer fehlte noch: Jürgen! Ich erinnerte mich an das Telefongespräch vor 10 Tagen, als mir Jürgen beim KO-Pokal gegen Lauffen absagte: "Also Christian, fiel Erfolg gegen Lauffen. Wir sehen uns am Mannschaftskampf, am 20. wieder." "20.? Ich glaube, dass wir am 13. spielen." "Bist du sicher?" "So ziemlich. Ich kann noch mal nachschauen, bzw. kannst du auch. Termin spät im Internet." "Also gut, tschüss dann." Nun überlegte ich - hat Jürgen noch nachgeschlagen? Zumindest meine Email an alle hätte er bekommen müssen. Sicherheitshalber rief ich an und schmiss Jürgen aus dem Bett. Ja, er war davon ausgegangen, dass nächste Woche das Spiel sei. Meine Email hatte er nicht gelesen." Ich hoffte, dass Jürgen es noch rechtzeitig schaffte. Wir fingen an. Ich hatte Weiß gegen Holger Scherer und erwartete Königsindisch. Dass er dann Budapester Gambit spielte, war dann doch etwas verblüffend für mich. Ich: "Du überrascht mich, ich hatte Königsindisch erwartet." "Es freut mich, wenn ich dich noch überraschen kann. Jürgen kam knapp 40 Minuten später. An den Brettern sah es gut aus. Zwischen Robin und Waldemar stand es ausgeglichen. Ich stand passiv, aber gut. Ramin hatte Vorteile. Sascha stand Remislich. Julian stand besser. Richards schaute, ob sein Gegner das Staunton-Gambit im Holländer beherrschte, was nicht der Fall zu sein schien. Nur Thomas Stellung gefiel mir nicht. Bei mir wurde es ein wenig kompliziert, mal wieder. Ich hätte besser mal den Angriff am Königsflügel unterbunden. Als Antwort gedachte ich, mit Td7 mal auf der Gegenseite aktiv zu werden. War ein Reinfall, zum Glück sah Holger die Kombi nicht. Ich sah es einen Zug später und holte schnell meinen Turm zurück. Es gab dann die ersten Punkte. Julian und Richard gewannen. Holger und ich kamen in Zeitnot und hier hatte Holger im 39. Zug wieder ein Opfer drin, dass ihm Dauerschach gebracht hätte.  Er wollte wohl nicht. Jetzt war ich am Drücker. Schnell die Türme getauscht und im  Damenendspiel mit Läufern, stand ich sehr gut. Ich konnte mit g6 böse Mattdrohungen aufstellen, fand aber den einfachen Weg zum Ziel nicht. Aber Holger fand auch keinen Weg zum Ausgleich und er musste die Damen tauschen und kam in Zugzwang. Das war mein glücklicher Punkt. Sascha hatte Remis gemacht, und so sah es auch bei Robin aus. Jürgen hatte trotz des Zeitnachteils gut gespielt und eine Gewinnstellung. Am Ende verlor nur Thomas als einziger seine Partie und mit 6:2 gab es eine Klatsche für Lauffen, in derer Höhe niemand gerechnet hätte, am wenigsten die Lauffener. Sollte unsere Zweite ein 4:4 erreichen, waren wir im Aufstiegsgeschäft. Wie es sich herausstellte, war dem nicht so. Sie hatten leider verloren. Somit war der Abstieg besiegelt, da auch die Böckinger wie erwartet ein 4:4 geschoben hatten. Einmal mehr heißt es: Auf ein Neues im nächsten Jahr.

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Eintrag #337 (vom 24.04.08)

Wie üblich versammelte sich eine kleine Schar von Blitzspielern, um am Ende des Monats zu schauen, wer denn nun der Beste an diesem Tage sei.  Neben mir waren das noch Big Thomas, Simon, Sascha, Philipp und Ulf. Wie üblich spielten wir doppelrundig. Die Hinrunde war ganz okay bei mir, da schnitt ich gut ab. Katastrophal war sie für Thomas, der sich auf Platz 4 befand. In der Rückrunde startete er eine Aufholjagd, aber es reichte nicht mehr. Sieger wurde Simon mit 7,0 Punkten. Ich hatte 6,5, Thomas war punktgleich mit mir, aber die bessere Feinwertung war auf meiner Seite. Einen Punkt dahinter folgte Philipp. Federn lassen musste Sascha mit 3,5 und ganz hinten Ulf, der immerhin noch 1 Punkt holen konnte. So langsam muss ich mir die Frage stellen, ob ich nicht was schachlich tun sollte. Wie sonst kann ich die aufstrebende Jugend auf Distanz halten?

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Eintrag #338 (vom 01. -04.05.08)

Die Entscheidung, ob ich an einem Aikidolehrgang in Karlsruhe oder bei der Stuttgarter Stadtmeisterschaft teilnehmen sollte, war vor 'ner Woche gefallen. Es hieß also wieder Figuren schieben. Mein Ziel war es, wie im letzten Jahr abzuschneiden. Ich fuhr also rüber nach Ditzingen. Auf dem Parkplatz angekommen, sehe ich beim Aussteigen schon das Auto mit der Lauffener Gang anfahren. Mal schauen, welche bekannten Gesichter ich noch sehen würde. Von Heilbronner SV wollten einige ja kommen. Ich traf dort Julian, Simon und Nhi. Ursprünglich wollte auch noch Ramin teilnehmen, aber der hatte Besuch bekommen. Von meinem anderen Verein waren mehr vertreten: im A-Turnier  Karsten, Stefan, Eric und im B-Turnier Thomas, Harald, Uwe. Dann traf ich noch Alexander Probst und Jürgen Kleinert. Wie üblich gab es eine Verspätung beim Starten. In der ersten Runde hatte ich Schwarz und kam gegen einen kleinen Steppke: Georg Braun. Der spielte McCutcheon ohne Dg4 gegen mich. Statt dessen zog er etwas später g4. Ich weiß nicht, was mich zu h5 trieb? Auf jeden Fall stand ich positionell nun schlecht. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Damen zu tauschen und erst einmal mit einem Minusbauer aus der Aktion heraus zu gehen. Ich hatte nun Druck gegen seinen Mehrbauern. Allerdings hatte Georg Angst diesen zu opfern. Hätte ich an seiner Stelle gemacht, er hatte eh einen Bauern mehr und sich besser entwickeln können. Er bot mir Remis an, und da ich meine Stellung nicht verbessern konnte, sagte ich: "Okay." Ich schaute auf die Uhr: 12:20. He, das reichte, um nach Hause zu fahren, eine Pizza zu essen und eine Runde zu schlafen. Am Ausgang traf ich dann Ufuk, der mit mir ein wenig quatschte, weshalb es dann 10 Minuten später wurde. Um 16:00 Uhr war ich dann wieder zurück. Mich erwartete ein Belgier mit DWZ 1941. Alles sah lange Zeit nach Remis aus. Zwar hatte ich leichte Vorteile, aber nachdem ich Schritt für Schritt das Zentrum geschlossen hatte, war mein Vorteil dahin. Eine Chance sah ich noch: Ein Figurenopfer am Damenflügel. Ich opferte diese gegen zwei Bauern. Dann machte er mir das Geschenk, die Türme zu tauschen, woraufhin ich noch einen dritten Bauern gewann. Jetzt hieß es also Dame + 3 Bauern gegen Dame und Springer. Meine Dame musste ich auf c6 allerdings sofort zum Tausch anbieten, damit er nicht selber über die c-Linie eindrang. Hier hätte er die Damen sofort tauschen müssen. Dann hätte er mit korrektem Spiel remis halten können. So tauschte ich dann die Damen und laut meinem Computer war es von da an vorbei. Nach weiteren 10,15 Zügen gab mein Gegner auf. Die Bauern waren halt eine Macht für sich. Der zweite Tag bescherte mir einen weiteren Steppken, dieser mit einer DWZ von 1860. Mann, spielte der giftig. Es gab wieder Französisch, mit dem Milner-Berry Gambit, bei dem Weiß den d4-Bauern opfert und falls Schwarz gewillt ist, auch noch den e5. Letzteres war mir dann doch zu riskant. Aber auch so geriet ich unter Druck. An meines Gegners Stelle hätte ich f4 vorbereitet, da er das nicht machte, kam ich dann doch noch zu meiner kleinen Rochade und stand gut. Es wurde Zeit Figuren zu tauschen und ich gewann einen zweiten Bauern. Das Leben hätte dann total unkompliziert sein, aber nein, ich machte es mir mal wieder kompliziert. Der eine Bauer ging flöten, aber durch haarige Manöver gelang es mit Vorteilhaft einen Turm zu tauschen und dann drohte nichts mehr. Es gab noch einen letzten Versuch zu einem Dauerschach, der dann scheiterte. Es war13:20 Uhr, als heim, essen (Reste von gestern) und 1 Stunde Matratzenhorchdienst. Am Nachmittag dann mit Wenner einen Gegner, der über 2100 lag.  Der spielte Holländisch und ich wollte mal wissen, ob es möglich ist schon im 6. Zug e4 durchzudrücken, analog dem Staunton-Gambit. prinzipiell schon, aber da ich nicht rochiert hatte, war nach dem Tausch c5 möglich. Wie im Staunton-Gambit wäre ich mit einem Bauern weniger in eine aktive Stellung geraten. Das wollte mein Gegner nicht und spielte Sd7. In der Folge kam es zum Läufertausch auf f4 und nach Df6 bot er mir Remis an. War auch Remis. Also willigte ich ein, konnte früh nach Hause gehen, und ich hatte mein erstes "Großmeisterremis". Bilanz: 3 aus 4. Ich war zufrieden. Dritter Tag. Das hätte meine Sternstunde sein können, denn mit Schwarz brachte ich im Wolga-Gambit IM Reefschläger in große Bedrängnis und hätte ihn an die Wand nageln können. Eine ausführliche Analyse der Partie befindet sich in den Schachnachrichten vom Heilbronner SV - Ausgabe 02/2008.  Reefschläger ist ein netter Kerl. Als ich zum Beispiel morgens schon gähnte, meinte er: "Na, das sieht ja nicht gut aus. Schlafmangel?" Klar, hatte ich, aber es ging. Wir spielten und im Mittelspiel hatte ich eine Riesenstellung. Setzte nicht entschlossen genug nach, aber konnte ein Endspiel mit einem Mehrbauern rausholen. Mit g6, d6 und c5 gegen seinen g5, d5 Bauern. Ich war mir nicht sicher, ob ich das auf Gewinn spielen sollte: d5 nehmen und g6 geben. Könnte in die Hose gehen. Deshalb willigte ich ins Remis ein. Hannes Rau: "Mensch, warum hast du nicht weiter gespielt?" "Wir analysierten die Stellung. Falls überhaupt, hätte Weiß nur Remis halten können, allerdings war der Weg zum Gewinn sehr schmal. Als Schwarzer konnte man schnell daneben greifen. Reefschläger fragte mich nach der Partie: "Eine Frage hätte ich noch. Wo spielst du? Ich konnte im Internet keine aktuellen Partien finden?" "Ich spiele nur im Verein Mannschaftskämpfe, Landesliga aktuell. An Opens habe ich seit über 10 Jahren nicht mehr teilgenommen." Karsten: "Wie. Letztes Jahr hast du doch auch bei der Stuttgarter Stadtmeisterschaft mitgemacht." "Ja, da habe ich angefangen, wieder zu spielen. Ist also mein zweites Open." Als ich dann wieder nach Hause zum Essen wollte, fing mich Tuncer ab: "Sag' mal, wie konnte der Reefschläger in eine so schlechte Stellung kommen? Man hat als Weißer einen soliden Mehrbauern und dann, als ich reinschaute, hatte er einen weniger?" "So was passiert schnell im Wolga-Gambit", meinte ich. "Bei mir nicht", entgegnete er. Mal abwarten, vielleicht kommen wir nächstes Jahr gegeneinander, dann kannst du zeigen, was du kannst. Am Nachmittag spielte ich immer noch vorne an den Einzeltischen. Hatte mit Barthel einen Gegner knapp unter der 2200er-Grenze.  Es gab klassisches Königsindisch, serviert mit vielen Springerzügen. Sehr positionell angehaucht, das dann am 29. Zuge keinen Gewinner sah. Wir trennten und unentschieden. Damit hatte ich mein Ziel - 4 Punkte wie im Vorjahr - schon erreicht. Konnte mich morgen nur noch verbessern. Mein Gegner hieß Waldemar Schlötzer und nach seinem 1.d4 überlegte ich, Wolga oder nicht Wolga. vermutlich hatte sich Waldi darauf vorbereitet und da ich Opens gerne als Tests für neue Eröffnungen nutze (falls ich verliere, schadet es ja keiner Mannschaft), probierte ich Grünfeld-Indisch aus. Mist, irgendwie kann ich die Eröffnung nicht. Ich kam schnell in einen Nachteil und dann half nicht mehr fiel. Waldemar brach im Zentrum durch und Figurenverlust war unvermeidbar. Fuhr wieder kurz heim, kam dann rechtzeitig zur Siegerehrung zurück. Das schönste an der Siegerehrung ist, dass man lästern kann; Uwe ist sehr groß darin. Amüsantes Ende der Stuttgarter Stadtmeisterschaft 2008.

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Eintrag #339 (vom 08.05.08)

Ui, vor zwei Tagen hatte ich eine Email von Wolfgang bekommen, ob wir nicht heute unsere Partie nachholen sollten. Zwar wäre auf dem Programm ein Skatabend, aber das sei ihm nicht so wichtig. Ich spiele zwar auch gerne Skat, aber die Partei ging vor, weshalb ich im sofort per Antwort zusagte. An dem Abend war dann fiel los. Es gibt anscheinend einige Skatklopper, Ramschaer und Maurer in dem Verein, obwohl es beim Skatabend kein Ramsch gab. Stiegen alle aus, wurde neu gemischt. Ich schaute zu, bis mich Philippe fragte, warum ich nicht mitspielte? "Ich warte auf Wolfgang, der wollte mit mir die Vereinsmeisterschaft spielen." "Zu mir hat er gesagt, dass er von dir keine Antwort bekommen hat." "Ich habe noch am selben Tag geantwortet," meinte ich. "Ich hoffe nur, dass meine Email nicht in seinem SPAM-Ordner gelandet ist." "Wäre möglich. Auf jeden Fall kommt er heute nicht." Na, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich beim Skat mitgemacht. So blitzte ich ein wenig mit Daniel und schaute später zu, wie da Skat gespielt wurde. Nach dem Ende des Turniers spielte ich dann auch noch ein paar Runden Skat. Bekam aber nur Scheißkarten auf die Hand. Damit wäre ich im Turnier auch nicht weit gekommen.

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Eintrag #340 (vom 05.06.08)

Eine längere Schachabstinenz bedingt durch Christi Himmelfahrt am 22. Mai und eine Woche Arbeit in Holland. Nun ging es wieder nach Gerlingen in den Schachverein. Ich fuhr direkt von der Arbeit in den Verein. Dort präsentierte Karsten gerade Taktikaufgaben. "Na, was sagst du denn?", fragte er mich zur Stellung, die gerade aufgebaut war. Ich schaute hin - und schaute hin. "Ich sehe nix. Bin viel zu müde." "Diese Ausrede ist gut, die merk ich mir." "Kein Problem, du kannst sie lizenzieren." Während wir als so dumm rumschwätzen, kommt Wolfgang: "Willst du die VM-Partie spielen?" "Ich bin zwar müde, aber was soll's." "Ach, du gewinnst doch eh." Die Einstellung gefällt mir. Es ging los:
1. d4 Was spiel ich da? Ach ja - Sf6
2. c4 Na, er wird sich doch wohl nicht auf Wolga-Gambit einlassen?" - c5
3. d5 Also doch. - b5
4. Dc2 Was ist das denn? Kenn ich nicht. Aber logisch. Auf bxc4 kommt e4. Aber ist das gut? Ich könnte Sa6 spielen, mit der Idee die Damenstellung auf c2 auszunutzen. Aber dann könnte er einfach a3 zwischen ziehen und mein Springer steht blöde. Ich könnte auch bxc4 machen und auf 5.e4 La6 spielen. Oder ich versuche sofort mal das Zentrum anzugreifen mit Lb7 und e6. Ich muss mich entscheiden. - Lb7
5. e4 Wie erwartet. So nehme ich jetzt auf c4 dazwischen oder nicht? e6 könnte gehen, da ich den Bauern auf d5 kriege, falls er b5 spielt, bzw. schlägt er auf e6, habe ich nach fxe6 den Bauern e4 im Visier. Hoppla, was mach ich, falls Wolfgang e5 spielt? Ah, dann geht Sg4. Also - e6.
6. Lg5. Oh, da will es einer wissen. Ich hätte eher einen Springer entwickelt. Jetzt droht er mir mit e5. Le7?  Droht Sxd5. Auf 7.Lxf6 Lxf6 8.cxb5 könnte ich unter Umständen in eine andere Variante kommen, wobei der Bauer auf c5 schwach werden könnte. Ach geben wir ein Zwischenschach. - Da5+
7. Sc3 Hatte Ld2 erwartet. Okay, nun rechnen. bxc4 ist mir zu banal. b4 könnte eine Option sein. Ein lustige Variante wäre: 8.Lxf6 gxf6 9.Sb1 b3+ 10.Dc3 Dxa2 11.Txa2 bxa2. Aber wenn 9.Se2 folgt, stehe ich einfach Scheiße. Ah, habe eine neue Idee - Le7
8.Ld7 Irgendwie inkonsequent. Jetzt werde ich geradezu dazu gezwungen - b4
9.e5 Ui, da ht Wolfgang übersehen, dass ich Sg4 spielen kann, denn auf De4 kommt f5 und nach Sb5 fällt e5. - Sg4
10. De4 Na, das verliert eine Figur. Was machst du nun nach f5, was den Springer deckt und die Dame angreift? - f5
11.exf6 ep. Ist keine Lösung, da nach dem nächsten Zug wieder die Dame angegriffen wird - Sxf6
12. De5. Viele vernünftige Felder gibt es nicht. Fressen wir die Figur - bxc3
13. Lxc3 Muss mit der Dame weg, aber auf b6 steht sie gut  und überdeckt e6 - Db6
14. 0-0-0 Mal überlegen. Soll ich rochieren und d6 zulassen? Das öffnet mir immerhin die Diagonale a8-h1, der Springer kommt über c6 raus. Gut mein Springer auf f6 blockiert die Diagonale. Nachteil wäre, dass mein schwarzfeldriger Läufer aus dem Spiel ist. Müsste diesen mit Sd8 nebst Lf6 aktivieren. Nachdenken, einmal nehmen auf d5 geht, verbunden mit einer kleinen Gemeinheit. - exd5
15. cxd5 Klar, was sonst. Te1 scheitert an nicht an Sc6 16.Dg5 mit der Drohung auf g7 zu nehmen, sondern ganz banal an 0-0 16.Dxe7 Te8! und die Dame hat kein Feld. Jetzt könnte ich wieder rochieren, mit derselben Idee: 0-0 16.Dxe7 Te8 17.Lxf6 Txe7 18.Lxe7. Aber damit gebe ich ihm zuviel Holz. Also ganz profan - Dd6
16. Dg5 Musste natürlich im Zug vorher berechnen, was auf Le5 käme. - 0-0
17. Le5 Nun, ich glaube nicht, dass du die Damen tauschen willst. Sd8! Deckt das Matt auf g7 und meine Dame ist tabu. - Sd8
18. Dg3. Auf De3 hätte ich die Damen tauschen können mittels Dh6. Der Zug kommt aber auch so - Dh6+
19. Kb1 Schön, jetzt komme ich zu d6 und kann dann auf f6 den Läufer tauschen bzw. mich mit Sd7 entwickeln.  - d6
20. Lc3 So, was jetzt? Sa6, Sd7 sind okay. He, am besten ich erzwinge den Läufertausch - Lf6
21. Sh3 Ups, Weiß muss ja nicht auf f6 nehmen. Ich dachte, das wäre erzwungen, weil Lxc3 bxc3 nicht gesund für die Deckung des Königs ist. Weiß kann mit der Dame auf c3 nehmen. Mist, ich sollte jetzt doch die Damen tauschen. Dg6+
22. Dxg6 Klaro, verschlechtert meine Bauernstruktur; die Antwort ist erzwungen - gxh6
23.Ld3 Greift konsequent g6 an. Aber darf er das? Ich kann einfach g5 spielen. Eventuell auch Lxc3 nebst Tf6. Aber wie sieht den Lxd5 aus. Es hängt g2. Schnell gespielt - Lxd5
24.Sf4 Total übersehen. Deckt g2 und greift meinen Läufer an. Mein Läufer muss weg. Lxc3 Sxd5 Lf6 Sxf6+ Txf6 Le4 kostet eine Figur. Lf7 Le4 d5 Sxd5 ebenso. Also - Lb7
25.Sxg6 Qualität geben? Nee, lieber folgenden Zug - Tf7
26. Lc4 Eine Fesselung? Das schon, aber es gibt noch einen Ausweg - Le4+
"Ich gebe auf. Das habe ich nicht gesehen."
"Du könntest noch etwas weiterspielen."
"Ach was, du hast 3 Leichtfiguren für die Figur." Da hatte er Recht: 27.Ka1 Lxg6 28.Ld5 Lxc3 29.bxc3 Sc7 30.Lxa8 Sxa8 31.Txd6 Kh7 32.Td8 Tb7. War auf jeden Fall ein wichtiger Sieg. Wir analysierten noch die Eröffnung und dann war der Abend auch schon vorbei.

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Eintrag #341 (vom 12.06.08)

Fußballfanatiker werden sich an diesen Termin erinnern. Was war da? Richtig, die EM2008 und es spielten Deutschland - Kroatien. Im Radio hatte ich unterwegs schon die freudige Nachricht gehört, wie gut die Kroaten spielen im Vergleich zur Deutschen und dachte mir, den Rest des Spieles musst du dir nicht wirklich geben. Geh Schach spielen. Ich erwartete nicht, dass viele da sein würden. Mit drei Leuten war wirklich nix los. Fast tote Hose. Zu allem übel lief noch ein Fernseher mit dem Spiel. Musste das sein? Egal, ich schnappte mir Nikolaus und blitzte mit ihm (meinen Rücken zum Fernseher gewandt). Nur als der Anschlusstreffer fiel, musste ich aufhören. Wir unterbrachen unsere Blitz beim Stande von 1,5:1,5. Dann war das Trauerspiel vorbei und ich schaltete den Fernseher aus. "Weiter geht's!" Es folgten von meiner Seite ausgesehen: 3 Siege, 1 Remis, 1 Sieg, 1 Niederlage (Zeit), 2 Siege, 1 remis. Ich hatte gehofft, dass noch einige Leute mehr auftauchen würden, um ein kleines Turnier oder so zu machen. Aber mit mir waren es doch nur 6 und einige waren in keiner tollen Stimmung. So verließ ich den Verein schon kurz vor Zehn wieder.

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Eintrag #342 (vom 19.06.08)

Ich hatte die Einladung zur Jahreshauptversammlung falsch im Kopf und dachte, die wäre heute. Ich überlegte noch, ob ich nicht Philippe verspotten wollte, dass er den Termin so gelegt hatte, dass er wieder mit einem deutschen Spiel bei der EM zusammenfiel. Das ich mir das Datum falsch gemerkt hatte, merkte ich, als ich dort ankam. Und die Szenerie war fast identisch mit der von der letzten Woche. Okay, hatte keinen Sinn da zu bleiben. Also sagte ich tschüss und fuhr nach Hause.

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Eintrag #343 (vom 26.06.08)

Noch immer läuft die EM. Zum Glück spielt heute Abend nicht Deutschland. War gespannt, wie viele Leute in Heilbronn sein würden, nachdem es in Gerlingen ziemlich trostlos ausgesehen hatte. Sascha, Simon sind da. Auch Robin. Und Sabine. Ich "Schön, dass einige Leute sich noch für Schach und nicht für Fußball interessieren." Sabine: "Och, trifft auf mich nicht zu. Ich gehe jetzt heim und gucke Fußball." Immerhin blieben 6 zum Monatsblitzen da, von den Zuschauern mal abgesehen. In der 1. Runde spielt Enis gegen Thomas. Es kommt zum Zeitnotkrimi und ich kann leider nicht mehr nachvollziehen wie es gelaufen ist. Entweder ist Enis Uhr 1s vor Thomas Uhr gefallen oder Thomas hat mit 1s vor seinem Blättchenfall Enis noch Matt gesetzt. Auf jeden Fall war es 1s, die Enis fehlte. Worauf er zu jammern anfängt: "Nein, 1s. Wer glaubt das?" Solche Ausbrüche notiere ich mir sofort. Enis bemerkt das: "Erwähne meinen Namen nicht, wenn du das in deinem Schachtagebuch notierst." Ah, die Rolle des Der-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Möchte ist schon vergeben. Jochen kommt und schaut zu. Ich spiele nicht gerade berauschend, um es gelinde auszudrücken. Gegen Simon habe ich einen Riesendusel. Mit seinem letzten Zug läuft er in seien Untergang. Hier die Endstellung: Weiß: Ke6, De5, f6, d5 - Schwarz: Kd8, Dd7. Mehr Recht als Schlecht hangle ich mich durchs Turnier und gebe die Ergebnisse ein. Bei der vorletzten Runde fehlt mir noch ein Ergebnis. "Robin, wie hast du gespielt?" "Gewonnen, aber unverdient!" "Davon bin ich ausgegangen." Der Punkt hatte Robin dann auch den Sieg gebracht. Am ende führte er mit 8,5 Punkten vor Thomas mit 6,0 und mir mit 5,0. Direkt hinter mir landete Sascha mit 4,5 vor Simon und Enis mit jeweils 3 Punkten. Ich wollte noch eine Partie mit Robin blitzen, sah aber gar nix mehr und stellte alles ein. Da gab ich es lieber auf und schaute genüsslich kommentierend mir die Partie zwischen Jochen und Sascha an. Ich blieb lange und am Ende waren Robin, Jochen und ich übrig. Wir packten zusammen. Nachdem wir fertig waren, sagte ich zu Jochen: "Jochen, was ich dir noch mitteilen wollte. Falls du später deinen Schlüssel suchst, der liegt in einem der Figurensäckchen. Ich sag dir aber nicht in welchem."  Jochen: "Arggh!" Robin lacht sich kaputt. Nach kurzer Zeit findet Jochen den Schlüssel: "Der war gut. So wie in alten Zeiten, als du beispielsweise meine Hose in den Kühlschrank stecktest." Ja, die guten alten Zeiten.

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