Fianchetto-Variante
Anstelle von 7.e4 ist auch
7.g3 mit Fianchettierung des weißen Läufers ein beliebtes System. Schauen wir
uns wieder die typischen Anfangszüge an, um die Idee dieser Variante uns
anzuschauen.
1.d4 Sf6
2.c4 c5
3.d5 b5
4.cxb5
a6
5.bxa6
g6
6.g3 Lg7
7.Lg2 d6
8.Sf3 Lxa6
9.0-0
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Stellungsanalyse:
Weiß verliert keine Zeit mit der künstlichen Rochade
(g3,Kg2), aber die Stellung ist gegenüber der Hauptvariante mit 7.e4 passiver
und ermöglicht es Schwarz sich bequem zu entwickeln. Zudem könnte auch die
Gefahr bestehen, falls es zu Stellungszweikämpfen am Damenflügel kommt, dass der
Läufer auf g2 außerhalb des Spiels steht. Weiß braucht einige Zeit, bis er zu e4
und e5 kommt, hat aber dafür im Gegenzug die Möglichkeit den Bauern auf d5 noch
einmal zu decken. Wie kann Schwarz in dieser Stellung weiterspielen? Zum einen
kann er mit 9.0-0 fortsetzen, um möglichst flexibel auf den nächsten Zug von
Weiß reagieren zu können oder schon mittels 9.Sbd7, Sb6 weiteren Druck auf den
Bauern d5 ausüben. Es droht dann schon Lc4 nebst Rückgewinn des Bauerns.
Variante 1)
9. ... Sbd7
10. Sc3 Sb6
11. Te10-0
12. Lf4 Sh5
13. Lg5 h6
14. Lc1 Sf6
15. Tb1 Sfd7

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Variante 2)
9.
... 0-0
10. Sc3 Sbd7
11. Dc2 Da5
12. Td1
Sg4
13. Ld2
Tfb8
14. b3 Db6

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Analyse:
Weiß konnte bisher noch keinen Zentrumsangriff mit e4 starten, da Schwarz
nach einem frühen e4, die starke Option besitzt, einen Springer nach d3 zu
bringen. Gedeckt von c4 und dem Läufer a6, bildet er dort ein Bastion. Im Austausch dafür konnte sich Weiß
frei entwickeln. Die weitere Strategie von Weiß besteht jetzt darin, mittels
f4,e4 einen Zentrumsangriff durchzuführen, während Schwarz es primär versucht,
am Damenflügel seine Anwesenheit zu verkünden. Hierzu kommt es fast immer zum
Zug c4, mit dem der Damenflügel gesprengt werden soll.
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