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Mein Schachtagebuch

 

Seite 4 - Einträge 63 - 93


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1. Halbjahr 2003 1. Halbjahr 2004

 

Eintrag #63 (vom 03.07.03)

Kurzfristig hat Alex mal wieder ein Turniersimultan ins Programm genommen. 'Fein!', dachte ich. Da kann ich mal wieder mitspielen. Ich wollte sogar extra früher kommen und beim Aufbau mithelfen, aber da Wolf aufsperren musste und ich wusste, dass er noch nicht um halb acht da sein würde, ließ ich mir dann auch Zeit. Oder kann jemand anders ein Sinn darin sehen, mit Alex eine halbe Stunde vor dem Spiellokal herumzustehen? Nee! Ich kam dann auch zeitgleich mit Wolf und betrat zum ersten Mal das umgebaute und renovierte Jugendheim des DGB. Es sieht jetzt schon anders aus, nur hätte ich auch gleich auch neue Fenster nebst Rahmen eingesetzt, ein neuer Farbstrich sorgt nicht gerade für eine bessere Isolierung. Is' ja egal. Wie erwähnt half ich beim Aufbau. Und als es losgehen sollte, waren es 11 Leute, die teilnehmen wollten, einer zuwenig, um drei Gruppen zu machen. Da aber neben Jürgen kein Ernst zunehmender Gegner dabei war, sprang ich ab. Da war es mir lieber, bei Saygun zuzuschauen, der versuchte, Carsten fit zu machen. Aus einem kleinen Büchlein stellte er jede Menge taktische Motive auf, die Jens lösen sollte. "Kannst du noch?" pflegte Saygun nach jeder Stellung immer zu sagen. Nach zwei Stunden nickte Carsten nur noch widerstandslos ja. Jochen hatte sich mittlerweile auch zu uns gesellt und Helmut. Vom Turniersimultan bekam ich nicht viel mit bis plötzlich Alex laut rief: "Wer betrügt, verliert sofort!" Hä? Was sollte denn das bedeuten? War das etwa eine von den Alexschen berüchtigten Überreaktionen? Ich meine, sollte jemand im Übereifer eine Uhr falsch gedrückt haben, so wäre dies sicherlich zu heftig reagiert. Aber in diesem Moment kümmerte ich mich nicht darum. Umso erstaunter war ich, als zehn Minuten es anscheinend wieder einen Streitfall gab. Jetzt wollte ich aber wissen, was los war. Jürgen erzählte mir, dass bei ihm in einer Partie eine seiner Figuren auf einen anderen Platz gestanden hatte als vorher, als er zu seinem Brett zurückkam und zwar genau auf einem Feld, das es ihm nicht ermöglichte, seinen Angriff fortzusetzen. Gut, es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Jürgen sich geirrt haben könnte - wenn auch nicht allzu groß, oder dass das Verschieben der Figur unabsichtlich und unbemerkt geschah. Auf jeden Fall werde ich in Zukunft die Augen offen halten und sollte sich jemand unfairer Mittel bedienen, dann werde ich der Person nahe legen, doch wo anders zum Schachspielen hinzugehen. Ich denke, das muss mal klipp und klar gesagt werden. Aber wieder zurück zu angenehmeren Dingen, wie zum Beispiel zu Saygun, der prompt vergessen hatte, Jens zu fragen, ob er noch kann. Ja, er wollte noch. Oh, und dann war die Vorrunde des Turniersimultans vorbei und da einige früher gehen mussten, sprangen Jochen und Michael ein. Super, die Gelegenheit, Jochen nervös zu machen. Ich folgte ihm auf Schritt und tritt, ihm über die Schulter schauend. Und siehe, jemand ward nervös, allerdings nicht Jochen. Alex: "Ich werde ganz nervös und kann mich nicht konzentrieren, Christian, wenn du da rum läufst." "Man siehst", entgegnete ich. Und kurz darauf kam die Krönung. Alex kam an das Brett und zog nach kurzem Überlegen b4. Kaum hatte er den Zug ausgeführt, gewahrte er, dass sein Bauer auf e2 hing. "Oh, mein Gott, den Zug wollte ich ja gar nicht spielen! Kann ich den noch mal zurücknehmen?" Eigentlich nicht, aber da Jochen seinen gnädigen Tag hatte, gestattete er dies. Was aber am Endresultat nichts änderte. Tja, das war es dann. Bis zum nächsten Eintrag.

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Eintrag #64 (vom 04.07.03)

Ein kurzer Eintrag, weil es auch nur ein kurzer Besuch war. Zumindest war ein kurzer bei der Schachjugend geplant, weil ich ein paar Einladungen loswerden wollte. Zu dem Zeitpunkt, als ich antanzte, war Saygun gerade damit beschäftigt, am Demobrett Stellungen aufzubauen, die die Kleinen lösen sollten: "Na, welchen Zug sollte Weiß ziehen?" "Dxe7!" kam ein Ruf. Saygun blickte kurz aufs Demobrett und meinte trocken: "Gute Vorspeise... und als nächstes kommt dein König dran." Und dann spielte Saygun eine Partie aus dem Königsgambit nach. "Und, welche Eröffnung ist das?" "Das ist Spanisch." "Kommt mir aber sehr spanisch vor." Danach kam das Grauen (Eifrige Leser meines Schachtagebuches wissen, wen ich meine). Und natürlich musste das Grauen seinen Senf zu den Aufgaben dazugeben. Saygun: "2 Gründe, warum der Zug gut ist?" "Er ist gut weil er erstens gut und zweitens hässlich ist - so wie du." "Du bist nur hässlich." Und wieder ward Jochen kalt erwischt, langsam müsste er doch merken, dass er gegen uns den kürzeren zieht, hihihi. Ja, und als wir (Helmut, Jochen und ich) so hinten an der Wand saßen, laufen draußen Julian und Sascha am Fenster vorbei. Blitzartig versucht Jochen das gekippte Fenster aufzumachen, um ihnen was nachzurufen. Der erste Versuch scheitert, auch eine Wiederholung scheitert nach 10 Sekunden; selbst der dritte Versuch gelingt nicht. Helmut schaut Jochen an: "Bist du das Fenster auf hast, sind die beiden schon hier drin." Tja Jochen, jetzt sind es schon drei Sachen, bei denen du Koordinationsschwierigkeiten zeigst: Fenster öffnen - Billard spielen und den Yoga-Sitz. Nun, kurz darauf war Saygun fertig und ich konnte meine Einladungen los werden; labberte noch ein bisschen herum und dann machte ich mich auf den Heimweg. Wie gesagt, ein kurzer Eintrag.

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Eintrag #65 (vom 05./06.07.03)

Vor gut einem Jahr startete ich das Schachtagebuch mit einem Eintrag über das Steinlacher Nachtblitz. Und an diesem Wochenende fand es wieder statt. Es waren so ziemlich die selben Verrückten wie vom letzten Mal, die teilnahmen: Jürgen, Michael, Julian und ich. Michael fuhr und wir anderen machten es uns bequem. Wir kamen gut voran und waren mitunter die ersten, die da waren. Und es kamen immer mehr! Waren es letztes Jahr nur 68 Leute, waren es diesmal 108, die sich die Nacht um die Ohren schlagen wollten. Von den anderen Vereinen hier waren nur die Lauffener vertreten, aber mit nur zwei Leuten antretend, waren sie keine Konkurrenten um den Mannschaftspreis, was sie auch so nicht gewesen wären (grins). Es wurde in 8er Gruppen gespielt und die erste Runde verlief gut, ich holte 4,5 Punkte, die zweite noch besser mit 5! Damit landete ich schon an Tisch 2, wo ich dann lange verharrte. Bei Jürgen verlief es nicht so gut. Was heißen soll, es verlief grauenhaft für ihn. Ich glaube in den ersten Runden holte er 3 respektive 2,5 Punkte. Da auch Julian nicht so gut abschnitt, ahnte ich schon nichts gutes, was den Mannschaftspreis anbelangte. Aber ich kämpfte wacker, mit meinem Piratentuch auf dem Kopf schlug ich mich tapfer durch. Wilhelm Haas war auch wieder mit dabei und gemeinsam mit Plenca, schlugen wir uns die eine und andere Partie um die Ohren, wobei ich meistens das bessere Ende für mich hatte. Das hatte ich auch gegen IM Bernd Schneider. Insgesamt 3x trafen wir aufeinander und ich holte 2,5 Punkte. Auch gegen einen zweiten IM gewann ich. Wie gesagt, ich hatte einen guten Lauf. Von Jürgen; Michael oder Julian sah ich nichts. Kein einziges Mal kamen wir gegeneinander. Aber so eine Nacht ist lang und wird immer länger. Zum Glück auch für die Gegner. In der achten Runde, es ward schon langsam wieder hell, holte ich am Tisch 2 fünf Punkte. Ich befürchtete schon schlimmes und ich ward nicht enttäuscht. Ich stand auf Platz 8 und durfte somit am Spitzentisch spielen. Oh, Oh. Jede Menge IM's und FM's. Ich bezog schachliche Prügel und konnte gerade mal 1,5 Punkte mitnehmen, was mich weit zurückwarf. Aber mit einer guten letzten Runde konnte ich mich wieder nach vorne spielen. Der Haken daran war, dass es keine gute Runde war. Ich spielte inzwischen so langsam, dass ich drei Runden auf Zeit verlor und holte nur 3 aus 7. Das reichte nicht für eine gute Platzierung. In der Tabelle wurde ich 19. - laut Setzliste (23) nur eine geringe Steigerung. Jürgen hatte inzwischen gut aufgeholt und hatte am Ende nur einen halben Punkt weniger. Aber mit dem Mannschaftspreis wurde es trotzdem nichts. Gewonnen hat übrigens Gasthofer; die Tabelle ist auch über die Homepage des Heilbronner Schachvereins abrufbar. Julian hatte als Jugendlicher noch einen Preis abgesahnt, so dass auch er zufrieden war. Wie war das noch Julian? - "Wenn wir was gewinnen, wird es sofort aufgeteilt?" Dann ging es zurück nach Hause. Die Rückfahrt dauerte etwas länger, weil wir nicht aufgepasst haben, dass Michael aufpasst. So verpasste er am Echterdinger Ei die Auffahrt auf die Autobahn und wir fuhren statt dessen durch Stuttgart hindurch. Ab letztendlich landeten wir alle wohlbehalten zu Hause an.

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Eintrag #66 (vom 13.07.03)

Der Böckinger SV hatte zu einem kleinen Fest eingeladen, anlässlich des 88-jährigen Bestehens. Mit einem kleinen Blitzturnier, an dem ich natürlich teilnehmen wollte. Ich bin dazu extra früher aus dem Schwimmbad raus gegangen. Das Wetter war super und wir konnten im Freien spielen. Saygun tauchte kurz darauf mit einigen Jugendlichen auf. Auch ein paar Biberacher waren vertreten, so dass insgesamt 26 Leute am Blitzturnier teilnahmen. 11 Runden sollten gespielt werden. Gleich in der ersten Runde spielte ich gegen Levent, der nicht wusste, dass ich der Cheffe von seinem Verein war. Saygun meinte nur: "Gegen den kannst du gewinnen." Den leicht ironischen Unterton in seiner Stimme schien Levent nicht zu bemerken. In der zweiten Runde verlor ich auf Zeit. In der dritten kam ich wieder gegen einen unserer Jugendlichen und gewann. Runde vier hatte ich Eugen Holzinger als Gegner; ich hatte ihn so richtig schön im Sack, als ich in Zeitnot einen Fehler machte und noch verlor. Mist, das Turnier verlief gar nicht so richtig nach meinem Sinne. Saygun hingegen spielte zur Abwechslung richtig gut, er war in der Spitze zu finden. Sogar ein Sieg gegen Hannes Rau gelang ihm. Und er führte danach sogar. Aber in Runde sieben hatte ich mich nach vorne gearbeitet und kam gegen Saygun. Er grinste schon Unheil ahnend. "Wie immer", meinte er. Yoh, wie immer gewann ich gegen ihn, wenn es darauf ankam. Aber der Gewinn war zäh, aber im Endspiel konnte ich einen fast schon Studienhaften Zug finden, der ihn zur sofortigen Aufgabe zwang (siehe Diagramm - Schwarz am Zug). Und dann gewann ich noch gegen Hannes Rau. Junge, der lief mir in ein Mattnetz rein. Trotz meiner verkorksten Partien am Anfang stand ich gut. In der vorletzten Runde spielte ich gegen Wilfried. Zwei Mehrfiguren, bessere Zeit - was will man mehr. Wilfried sah alt aus. Da gab er ein Verzweiflungsschach. Und ich sah nicht, dass ich ganz einfach seine Dame schlagen konnte, mit der er Schach gab. Nein, ich zog mit den König weg und er schlug im Gegenzug meine ungedeckte Dame. Die Kibitze um mein Brett herum stöhnten auf. "Der spielt mit allen Tricks", sagte Eugen. Nun, ich hatte immer noch die bessre Zeit, aber wenn ich nacheinander noch den Turm und den Springer einstelle, ist das nicht so günstig; so gelang es Wilfried noch alle meine Figuren zu schlagen, bevor seine Zeit fiel. Mist, wie es sich rausstellte, kostete mich das den Sieg. Denn in der letzten Runde spielte Hannes Rau nur remis und wir waren Punktgleich und nur die bessre Feinwertung entschied zu seinem Gunsten. Aber was soll's, es war eh nur ein Spaß-Turnier. Dann wurde es Zeit aufzubrechen. Ich verabschiedete mich von den Leuten und gratulierte noch einmal im Namen des Heilbronner Schachvereins zum Jubiläum. Ach ja, Andreas Großmann sagte noch, dass nächstes Jahr wieder das Fußballvergleichsturnier stattfinden wird; Saygun freut sich schon bestimmt darauf.

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Eintrag #67 (vom 17.07.03)

Heute war mein sportlicher Tag. Hatte ich mich schon am Morgen sportlich betätigt, entschied ich abends ganz spontan, zur Abwechslung mit den Inlinern zum Verein zu fahren. Zum Gedenken an Peter Zeller gab es ein Schnellturnier mit 15 Minuten Bedenkzeit. Hiermit lege ich fest: Sollte ich mal in einigen hundert Jahren die Dimension wechseln und sollte man beschließen, ein Gedenkturnier zu veranstalten, dann bitte kein einfallsloses Schnellturnier! Ein Nachtblitzturnier oder Tandemturnier wären meine Favoriten. Aber wie immer dauerte es ein wenig, bis Alex so weit war. Die Zeit nutzte ich, mit Helmut uns warm zu blitzen. Dann ging es los. Wolf Böhringer sagte noch ein paar Worte zu Peter, den er sehr gut gekannt hatte und dann wurden die kleinen Holzfiguren auf den Brettern bewegt. !5 Teilnehmer waren es und in der ersten Runde kam ich gegen Alex. War dies bei den letzten Schnellturnieren nicht auch schon der Fall? Sehr verdächtig, Alex! Denn dadurch kriegt er immer eine gute Feinwertung. Nun denn, wie Cäser sagen würde: Veni, vedi, vici. Das war schon mal ein Punkt. Da die Partie schnell vorbei war (hatte nur 4 Minuten verbraucht) blitze ich noch ein wenig mit Jochen. In der ersten Partie versäumte ich es auf die Uhr zu blicken und nachdem bei uns beiden dann die Zeit gefallen war, wurde es remis. Die zweite war sehr lustig. Mit einem Läufermanöver spießte ich Dame und Turm auf. Die Dame zog weg und ich schlug den Turm. Jochen: "Wieso steht der Turm plötzlich ein?" Er greift nach dem Turm und schlägt den Läufer. Ich grinse, denn durch den Abzug, stand seine Dame wieder im Visier und ich hob meine an, um entsprechend seine zu schlagen. Jochen sofort: "Aah! Halt." Er stellt den Turm und meinen Läufer wieder zurück und tauscht statt dessen die Damen. "Wie war das noch mit dem berührt?" "Den Zug wollte ich ja gar nicht spielen!", erwiderte er grinsend, auf Alex anspielend. Mit 'ner Qualität mehr und besserer Stellung spielte ich weiter. Jochen leistete krampfhaft Widerstand. Dann war wieder eine Kombi drin. "Glaubst du, der Zug geht?" fragte ich Jochen und zeigte auf Sxf4. Jochen blickt sich das Ganze an. "Nee, ich glaube nicht."  "Ich auch nicht, dann spielen wir doch lieber den Zug!" Und schlug seinen ungedeckten Läufer. Das war zuviel für Jochen. jetzt gab er auf. Helmut, der neben uns stand, meinte: "Trotz Inliner ist Christian noch ziemlich fit." "Wie?" meinte Jochen. "Die Strecke von Flein hierher ist ziemlich weit und anstrengend." "So weit ist das nicht." "Doch, ist schon ein ganzes Stück. Strengt schon an", entgegnete ich. Jochen: "Wenn ich so eine Wampe hätte, wäre es bestimmt anstrengend." "Vorsicht, Jochen", erwiderte Helmut. "Du bist momentan, was Wampenträger betrifft, in der Minderheit!" In der zweiten Runde spielte ich gegen Dieter Jauch. Dieter hatte Raumvorteil, aber ich kontrollierte die einzige offene Linie. Statt konsequent weiter am Damenflügel vorzumarschieren, überlegte Dieter, ob er nicht besser die Schwerfiguren auf der Linie tauschen sollte. Da verlor er sehr viel Zeit. Ich schaute derweil rüber zum Nachbarbrett, wo Saygun gegen Michael Waldherr spielte. Der bemerkte, wie ich seine Stellung analysierte und hob scherzhaft seine Hand als Sichtblende vor das Brett, ganz nach dem Motto - keine Kibitze. Dann ging es bei mir weiter. Dieter tauschte die Türme und in der Folge gelang es mir, mit meiner Dame in seine Stellung einzubrechen und eine Bauern zu gewinnen. Dann war der Anfang vom Ende. Kurz darauf stand es zwei Null und in der dritten Runde kam ich wie erwartet schon gegen Saygun. Alex hatte gerade die Paarungen vorgelesen und sagte, dass Drofenik ein Freilos und damit einen Punkt bekäme, da er kurz weg musste. Das regte Jochen auf, der zurecht Alex darauf hinwies, dass er dies nicht so machen könne, weil es eine Wettbewerbsverzerrung darstellte und es unfair gegenüber Saygun und mir wäre, da ja dann einer von uns gegen ihn spielen würde müssen. Ich musste mich derweil auf die Partie gegen Saygun konzentrieren. Und dieser natürlich auch. Dabei verbrauchte er jede Menge Zeit, so dass er in der entscheidenden Phase die guten Züge nicht mehr fand. Schnell stand ich besser und dann hatte ich auch schon gewonnen. Alex las noch mal die Ergebnisse vor: ... und Drofenik hatte zwar ein Freilos, aber keinen Punkt dafür bekommen. Auch wird Carsten, der jetzt gehen muss, ebenfalls keine Punkte dafür gutschrieben bekommen." Jochen: "Das wäre ja noch eine Neuerung, jemanden zwei Runden ein Freilos geben und noch zwei Punkte dazu." "Bei Alex kann man dass nie wissen." Die 4. Runde kam ich gegen Karl-Heinz. Aber ich kam nicht dazu einen Zug zu machen, musste ich mich doch zuerst gegen Jochen erwehren. "Jochen, hör' jetzt auf!" kam sofort ein Anschiss von Alex. "Es ist doch ein offenes Turnier, da darf man machen was man will!" Ich wollte ihm gerade erklären, dass er dies nicht richtig verstanden hatte, als mir Karl-Heinz zuvorkam: "ich hätte keine Probleme damit, wenn du ihn um die Ecke bringst." Und die letzte Runde. gegen Drofenik gewann ich schnell. Und wie ich mich so gerade mit Helmut unterhalte, höre ich Michael Waldherr triumphierend ausrufen: "Gewonnen!" "Was?" entgegnet Alex ungläubig. "So einfach? So billig?!" Alle lachen. Derweil versucht Helmut doch tatsächlich meine Notizen fürs Schachtagebuch zu lesen. "So geht das nicht, Helmut. Du wirst schon warten müssen, bis es auf meiner Homepage erscheint." "Ich wollte doch nur wissen, ob ich schon wieder durch den Kakao gezogen werde." "Das wirst du noch rechtzeitig mitkriegen." Die Siegerehrung kam und Alex machte ein paar Fotos. Danach versuchte ich ein kleines Tandem zu organisieren, aber da niemand außer Jochen Lust hatte, wurde ein Simu-Tandem daraus. He, ich gewann mit 2,5 : 1,5 wobei das Remis in der ersten Runde unnötig war, da Jochens Zeit vor meiner gefallen war. Jochen meinte dazu: "Ich habe nie die Figuren bekommen, die ich gebraucht habe." "Beklag' dich bei deinem Partner!" Und dann wurde Jochen wagemutig. "Ich muss mal diese Dinger anprobieren (er warf einen Blick auf meine Inliner). Ich habe bisher nur einmal in meinem Leben in diesen Dingern gestanden." Das hörte sich lustig an und es wurde auch lustig. So wie sich Jochen stolpernd von Stuhl zu Stuhl bewegte. Alex schoss jede Menge Fotos. "Jochen, du musst dich einfach abstoßen und rollen lassen." "Das versuch ich ja, aber es geht nicht." "Einen Moment, ich zieh dich und du lässt dich einfach rollen." "Aaaaaah!" Eine gute Viertelstunden versuchte Jochen sich daran, wobei wir die letzten Minuten ihm weniger halfen, als versuchten, unseren Spaß daran zu haben. "Das ist nix für mich", war Jochens Resumée, "da schwimm ich lieber 2km." "Schwimmen ist okay, aber das kannst du nicht vergleichen. Dabei hättest du vor deiner Haustür am Neckar gute Möglichkeiten, mit den Inlinern zu fahren." "Da fahr ich lieber mir dem Fahrrad und du kannst mit den Inlinern nebenher fahren und gehen dann schwimmen." "he, warum machen wir nicht gleich einen Triathlon?" Und schon war eine weitere verrückte Idee geboren. Michael Eberhard und Jens Ackermann kündigten gleich ihr Interesse an, mitzumachen. Es gab noch ein paar Diskussionen, um welche Distanzen und in welcher Reihenfolge wir die einzelnen Disziplinen abhalten wollten. Am Ende einigten wir aus auf:
1. Radfahren (Freibad Gesundbrunnen <--> Bad Wimpfen ca. 35-40 km)
2. Laufen (Feldwege am Gesundbrunnen ca. 7km)
3. Schwimmen (1,5 km)
Über das Ergebnis werde ich im August berichten, falls ich dann noch leben sollte.

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Eintrag #68 (vom 24.07.03)

  *** Regelkunde-Abend! ***
Produktion:
Copyright:
Regie:
Co-Regie:
Darsteller:
Schnitt:
Dialogregie:
Kostüme:
im Verleih des:
Filmdauer:
Altersfreigabe:
Heilbronner Schachverein
Saygun Sezgin 2003
Saygun Sezgin
Alexander Geilfuß
Alexander G., Jochen S., Christian W., WTO, FIDE
Saygun Sezgin
Saygun Sezgin
diverse Ausstatter
Heilbronner Schachvereins
80 Minuten
ab 4 Jahre

Vor 26 geladenen Gästen und Kritikern fand dieses Jahr die Aufführung des Regelkunde-Abends statt. Wie schon im letztem Jahr setzte Regiejungstar Saygun Sezgin auf den mittlerweile in Regiekreisen zum Kult gewordenem Interaktiven Dialog, indem das Publikum in die Aufführung mitintegriert wird ("Lies mal vor, Christian!"). Dieses Konzept fand auch der aus dem fernen Lauffen angereiste Kritiker Kafi überwältigend: "Könnte ich eine Kopie haben, Saygun?" Auch von den Inhalten her, wusste dieses Regiewerk zu überzeugen, wurden doch viele der dargestellten Szenen heftig diskutiert. Auch die schauspielerische Leistung wusste durchaus zu überzeugen und bei der Oscar-Verleihung wird dieser Beitrag sicherlich den einen oder anderen absahnen, unter anderem in: Bester ausländischer Film. Nach Abschluss des Werkes gab es viel Applaus für die Aufführung und nur die Abwesenheit von Gardinen verhinderte, dass der Regiejungstar Saygun Sezgin mehrere Vorhänge gab.

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Eintrag #69 (vom 31.07.03)

Mein Maserati fährt 210, schwupp die Polizei hat's nicht gesehen... nun zugegeben, so schnell war ich nicht unterwegs, dies ist bei den Benzinpreisen auch nicht mehr drin, aber immerhin musste ich schauen, dass ich noch rechtzeitig zum Monatsblitz ankam. Befand ich mich doch in Zürich und musste eine gute Strecke zurücklegen. Gegen zwanzig vor acht kam ich in Heilbronn an und dachte mir, dass Alex bestimmt wieder vergessen hatte, Mars, Snickers & Co zu besorgen. Also sprang ich flugs in den Handelshof rein und düste dann weiter zum Verein. Dort standen schon etliche Personen vor der Tür und ich sperrte erst mal auf. Schnell ein paar Spielsätze aus dem Schrank geholt und aufgebaut. Dann kam schon Saygun. "Wo ist Alex?" fragte ich ihn. "Der ist im Urlaub. Wo, weiß ich nicht." "Dann weißt du schon mehr als ich. Ich nehme an, du leitest das Turnier?"  "Ich nehme es an." Michael holte seinen Laptop aus dem Auto und gab die Spieler ein. 15 Leute nahmen teil, darunter mittlerweile unser Stammgast Thomas Heinl, und die erste Runde war gerade angespielt, als Jochen auftauchte und überredet wurde, noch mitzuspielen. Michael gab Jochen als weiteren Spieler ein und wollte die spielfreie Paarung ändern. Ich erwähnte es schon einmal, SwissChess ist ein grauenhaftes, schlechtes Programm. Es brachte nur noch Meldungen wie Fehler im Modul Blablabla usw. - Nicht mal beenden wollte es sich, da half nur noch die Holzammermethode. Aber mittlerweile habe ich darüber nachgedacht, es erscheint mir fast normal, dass es einen Absturz gibt, wenn man Jochen Schröder eingibt :-)). Immerhin, es gab ja noch Excel, damit war es kein Problem, eine Turniertabelle aufzubauen, die funktioniert, auch wenn es dadurch eine kleine Verzögerung gab. Danach ging es ab. trotz der Doppelbelastung, die Punkte einzugeben und zu spielen, verlief es gut für mich. Thomas, der sich gerade ein Bierchen holte, verschüttete etwas davon auf den Boden. "Mit einem richtigem Bier, wäre das nicht passiert", sagte er lapidar. Ja, für mich war das natürlich auch nachteilig, bedeutete dies, dass Thomas weniger Alkohol intus haben würde, wenn ich in der letzten Runde gegen ihn spielen müsste. Schon ein Nachteil. Mittlerweile gewann ich tapfer meine Partien, bis ich drei Runden vor Schluss gegen Julian kam. ich hatte ihn schon glatt überspielt, da übersah ich noch eine Falle und musste aufgeben. Die Schlussrunde gegen Thomas würde alles entscheidend sein. Ich kam schlecht raus aus der Eröffnung, konnte aber im Übergang zum Endspiel wieder ausgleichen, bis ich quasi in einer Remisstellung wieder alles vergeigte und noch verlor. Damit hatte Thomas gewonnen mit einem halben Punkt Vorsprung vor Julian, Berning und mir, wobei die schlechtere Feinwertung mich auf Platz 4 landen ließ. Aber es gab noch einen Lichtpunkt an diesem Abend: Tandem! Jochen und ich spielten gegen Heinz und Wilhelm und spielten, und spielten... es war wie in den guten alten Zeiten. Bis kurz nach vier spielten wir. Allerdings mussten wir Fairerweise unseren Gegner ein Zeitvorteil geben. Wir spielten mit je 4 Minuten, und sie mit 6. gut, wir haben fast alle gewonnen, bis auf eine Partie, wo ich durch Zeit verlor. Nur eine bei 4 Minuten und trotzdem meckerte Jochen, dass ich zu langsam spielte. Tja, wenn ich auf meine Figuren warten muss... Nichtsdestotrotz, es mache irre Spaß, ich konnte mir ein paar Mal sogar erlauben, wie Heinz zu spielen. Einfach genial.

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Eintrag #70 (vom 03.08.03)

Vereinstriathlon! Vor 17 Tagen spontan ins Leben gerufen, wurde dieser heute in die Tat umgesetzt. Michael, Jens, Jochen und ich waren so verrückt gewesen; auch Sascha hat spontan zugesagt. Und Julian hatten wir am Donnerstag ebenfalls noch dafür gewinnen können. Laut Wetterbericht sollte es mal wieder über 30°C heiß werden, daher war es sehr gut, dass wir uns morgens um 8 schon trafen. Als Überraschungsgast (Jochen war sehr erfreut) kam auch noch Helmut, der zumindest die Radstrecke bis Bad Wimpfen und zurück mitmachen wollte. Gewisse andere Leute - ich nenn' hier keine Namen, Saygun - drückten sich und spielten lieber Schach. Okay, wir machten uns bereit. Michael war gestern noch die Radstrecke nach Wimpfen abgefahren und hatte den Weg markiert. Aber zuerst ging es zu dem Startpunkt. Michael hatte ihn mit einem großem S markiert. "S wie Start", sagte er. "S wie: Scheiße, es geht los!" rief spontan Jochen aus. Und damit hatte dieser Triathlon seinen Namen weg. Als Cheffe gab ich den Startschuss. Wie von den Affen gehetzt setzten sich Michael und Sascha in Gang und hatten gleich einen Vorsprung, gefolgt von Julian. Jochen verpennte den Start und setzte sich als Letzter in Bewegung. "Scheiße, sogar Helmut war vor mir", gestand er später im Freibad an. Aber bis dahin sollte es noch einige Zeit dauern. Es kristallisierte sich nach einiger Zeit ein Spitzentrio heraus, gefolgt von Jens, Jochen. Dann kam ich und hinter mir Helmut. Kurz hinter Neckarsulm überholte ich Jens, Jochen war noch ca. 600m vor mir, das Spitzentrio einen guten Kilometer voraus. Nach der Neckarüberquerung konnte ich aufgrund der kurvenreiche Strecke die vor mir nicht mehr erblicken. Als ich mich Wimpfen näherte, dachte ich die ganze Zeit, dass jeden Augenblick sie mir entgegen kommen mussten. Nix da, weiter ging's, wollten die etwa bis Mosbach fahren?? Ah, dann kamen sie mir entgegen, kurz darauf auch Jochen, der stark über den Lenker gelehnt versuchte Kraft zu sparen. Und der Wendepunkt war dann auch gleich erreicht. Dann kamen mir auch schon Jens und Helmut entgegen. Auf dem Rückweg spürte ich schon meine nicht vorhandene Kondition, ich musste immer häufiger einen Gang zurücksetzen, war aber noch guter Dinge, konnte ich eventuell beim Laufen noch was gut machen. Am Freibad angekommen, stieg ich vom Rad. Scheiße, ich konnte nicht mehr laufen, von gehen ganz zu schweigen: das Steißbein meldete sich lautstark protestierend. Also gut, dachte ich, dann gehen wir den Berg rauf und fangen erst oben an zu laufen. Und als ich beim Gesundbrunnen vorbei ging, kam mir Sascha entgegen. Schockschwere Not, hatte ich so stark abgebaut? Nachdem ich aber keine Spur von Michael oder Julian sah, dachte ich mir, dass was faul war. Jochen, den ich unterwegs traf (er lief die Strecke verkehrt herum), bestätigte mir, dass Sascha sich verlaufen hatte. Nun, als Strafe ließ ich ihn dann später 6 Bahnen mehr schwimmen. Erwähnte ich schon, dass ich die Strecke erst ab oben laufen wollte? Wollen schon, aber ich war noch zu fertig. Also gemütlich weitergehen, um nachher fürs Schwimmen fit zu sein. Keine Frage, dass ich hier viel Zeit verlor, aber das Wasser war herrlich erfrischend. Sascha, Jochen und Julian hatten schon ca. die halbe Distanz hinter sich, als ich ins Wasser stieg. Aber zum glück war Michael langsam unterwegs. Den konnte ich eventuell noch einholen. Bald war Sascha fertig. Jochen überholte noch auf der letzten Bahn Julian, der damit dritter wurde. Ich schwamm weiter und hatte noch 6 Bahnen vor mir, als das Becken gesperrt wurde: Der Modellbauverein wollte ein paar Boote über das Wasser tuckern lassen. Also dafür hätte auch das Kinderbecken verwendet werden können. Und warum sie das ganze Becken benötigten ist mir heute auch noch ein Rätsel, die hätten doch einfach ein paar Bahnen absperren können. Und von der angekündigten Viertelstunde Unterbrechung, konnte man auch nicht die Uhr stellen. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bevor die ihren Krempel zusammenpackten. Gut dann ging es weiter. Michael und ich hatten noch die selbe Distanz vor uns, und es war kein Problem, ihn zu überholen. Jens kämpfte mittlerweile tapfer mit. Am Ende hatten wir alles überstanden und mit der Absicht, dies nächstes Jahr zu wiederholen, fuhren wir zu Jochen, wo wir im Garten zum Abschluss den Grill anwarfen und es uns gut gehen ließen.

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Eintrag #71 (vom 07.08.03)

"Spiegel, Spiegel an der Wand, wer löst am schnellsten Mattprobleme in dem Land?" "Ja, Herr König, das seid ihr, aber Jochen hinter den sieben Bergen, einer der sieben Schergen löst Probleme fehlerfreier als ihr." So war der Problemabend. Wolf brachte uns mal wieder 4 Mattaufgaben, die es zu lösen galt. Jochen, Richard, Saygun, Uwe, Herbert, Stefan, Ramin, Sascha, Julian, Michael Weiß, Wilhelm, Peter, Jens versuchten sich dieses Jahr an den Aufgaben. Einige andere genossen nur das Zuschauen. Natürlich galt Jochen als Favorit, deshalb bemühte ich mich, möglichst schnell zu lösen. Der Zweizüger war einfach, beim nächsten Dreizüger musste ich überlegen und wie es sich nachher herausstellte, machte ich hier den Fehler; dabei hatte ich den richtigen Schlüsselzug schon als erstes im Sinn gehabt. Na ja, die dritte Aufgabe kostete einiges an Variantenberechnung und die vierte Aufgabe war wieder einfach, es war klar dass eine Verstellung à la Inder nur in Frage kam. Jochen meinte hinterher dazu, dass es kein reiner Doppelinder sei, weil die zweite Verstellung nicht kritisch sei (oder so was in der Art). Was soll's, dann ist die zweite Variante kein Inder sondern ein Afghane oder so was, Hauptsache richtig gelöst. Auf jeden Fall sagte Jochen zu mir, dass er auch schon alles gelöst habe. Also musste ich sofort abgeben. Es war 9:20 Uhr. Und Jochen gab nach einem letzten Check als zweiter ab. Damit hatten wir viel Zeit draußen ein wenig zu blitzen. So nach einer Stunde gab dann auch Richard ab; und da Wolf schon meine und Jochens Abgabe überprüft hatte und Richard alle Schlüsselzüge richtig hatte, war klar, dass ich bestenfalls den dritten Platz erreichen konnte. Zudem mir Richard dann auch grinsend gratulierte, da er somit vor mir lag. Jochen und ich blitzen draußen ein klein wenig, Helmut leistete uns Gesellschaft. Eigentlich wollten wir Tandem spielen, hatten in Mühevoller Kleinarbeit Helmut überredet ("Okay, wenn Michael spielt, spiele ich auch"). Aber Michael fehlte (Er war im Delarte Eis essen). Um die Zeit tot zu schlagen, blitzte ich gegen Helmut. Einer machte mehr Fehler als der andere. Richard: "Oh, Gott, da kann man ja nicht zuschauen!" Und entgegen der Meinung eines Jochens Schröder  verzeichne ich in meinem Tagebuch schon akribisch meine Niederlagen, auch die gegen Helmut. Aber da Richard schon da stand, überredeten wir auch ihn noch zum Tandem. Da gab es nur noch eine kleine Diskussion, wer mit wem. Helmut: "Ich würde lieber mit Christian spielen als mit dir, Jochen. Er ist beim Tandemspielen nicht so gemein zu seinem Partner wie du es bist." "Ich, gemein?" "Ja, beim Tandemspielen bist du es. Christian ist es nur hinterher in seinem Schachtagebuch." Das wollte Jochen nicht so auf sich sitzen lassen und spielte mit Helmut gegen Richard und mich. Da Richard relativ langsam spielt, gingen die ersten beiden Runden an die, bevor wir ebenfalls punkten konnten. Dann dachten wir, dass es schon so langsam Zeit wäre, mal reinzuschauen. Es musste bald Abgabe sein. Außer uns dreien hatte bisher noch niemand was abgegeben, alle waren noch am lösen. Saygun saß mit der Unterstützung von Jens an der zweiten Aufgabe und lief in dieselbe Verführung rein wie ich. Jochen amüsierte sich königlich. Gut, meine Chancen, den dritten Platz zu wahren, stiegen. 20 Minuten später war es dann soweit: Alle mussten abgeben. Erster: Jochen (27 Pkt.); Zweiter: Richard (26); Dritter: Cheffe (20) und der Vierte hatte ganze 8 Punkte! Was für eine Diskrepanz. Dabei waren die Aufgaben nicht so schwer. Aber niemand hatte mehr als eine Aufgabe richtig gelöst,5 oder 6 hatten sogar nur 0 Punkte. Nachdem der Problemabend vorbei war, kam dann von meiner Seite die Verleihung des Gronk-Awards. Extra zu diesem Anlass fertigte ich kleine Gipsstatuen an, die mit goldenem Lack übersprüht wurden. Bis auf Alex waren alle anwesend und ich konnte ihn den Gronk überreichen; Alex bekommt ihn nächste Woche nachgereicht (Die Gewinner sind auf meiner Award-Seite zu finden). Anschließend wurde noch ein wenig gespielt und Heinz, Jochen und ich waren dann die letzten die gingen. Kaum hatte ich abgeschlossen und wollte wegfahren, sehe ich noch einen Stuhl neben dem Gebäude stehen und trag ihn rein. Als ich am Sonntag beim Vereinsausflug Jochen frage, ob er den Stuhl nicht gesehen hätte, sagte er: "Ja, da haben ein Tisch und ein Stuhl gestanden - den Tisch habe ich reingetragen." Was soll man dazu noch sagen.

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Eintrag #72 (vom 10.08.03)

Vereinsausflug zum Breitenauer See. Und wir hatten seit zig Tagen diese hochsommerlichen Temperaturen. Das führte dazu, dass ich am Freitag Morgen von Wolf aus dem Bett geklingelt wurde und er mir mitteilte, dass wegen der Trockenheit auch auf ausgewiesenen Grillplätzen das Grillen verboten wurde. Mist, also kurzfristig umdisponieren, all denen, von denen ich eine Zusage hatte, per Email oder Telefon noch kurzfristig ebenfalls Bescheid geben. Was ich ein wenig traurig fand, dass im letzten Augenblick mehrere Personen noch absprangen, weil es zu heiß sei. Wie sagte Saygun so schön: "Glauben die denn, dass es Zuhause kühler ist?" Bestimmt nicht. Wir saßen im Schatten, es gab eine leichte Brise - mit einigen Worten: Es war herrlich angenehm! Zudem bestand immer die Möglichkeit, ins Wasser zu springen, es sei denn man hatte wie Alex die Badehose vergessen. Kein Wunder, wenn man verschläft und um 9:15 Uhr von Jens und Saygun aus dem Bett geworfen wird. Wir anderen, das waren Richard und Silke, sowie die Radfahrer Jochen, Michael, Helmut und Sascha machten uns gegen halb zehn auf den Weg. Und im See zu schwimmen war herrlich. Sascha und ich schwammen später sogar einmal quer rüber und zurück. Aber auch andere sportliche Angebote wurden genutzt: Tischtennis, Frisbee oder ganz beschaulich: Schach (Wer hätte das gedacht!). Oder einfach nur bequem herumliegen. Es gab genügend Möglichkeiten. Später traf dann auch noch Filker ein und die Melkes hatten auch noch den Weg zum See gefunden. Und man glaubt nicht, wie die Zeit verstreicht. Gegen 8 Uhr packten dann die letzten von uns die Sachen und wir gingen nach Hause. Alles in allem ein wunderschöner Tag.

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Eintrag #73 (vom 14.08.03)

Eigentlich sollte ein ein Schnellturnier gespielt werden. Aber dann wurde doch ein Fischer-Random Turnier daraus. Geleitet von Jochen Schröder, der sich ja immens in Arbeit gestürzt hatte, um das Turnier vorzubreiten (Er nahm die Tabelle vom letztem Jahr und hängte noch ein paar Zeilen hinzu).  Bevor es los ging, überreichte ich Alex noch den Gronk-Award, da er letzte Woche bei der offiziellen Verleihung nicht anwesend war. Er hatte es einfach vorgezogen Urlaub in Griechenland zu machen. Tss, tss, tss. Das Schöne am Fischer-Random Schach ist es, dass man einfach aus der Eröffnung heraus schon verlieren kann, nicht wahr Jens? Überraschend war auch Jaro da. Na ja, für mich nicht, da er mich noch vorher angerufen hatte. Er wollte noch, dass ich ein Spiel mitbringe. So hatte ich Ohne Furcht und Adel mitgenommen; wir spielten es später noch. Dabei kam auch eine neue Anekdote zustande. Aber zurück zum Schach. 6 Runden wurden gespielt. Anfangs lief alles gut, aber schon in der 3. Runde ließ die Konzentration nach: Ich stand gegen Wilfried anfangs sehr gut und vermasselte dann das Mittelspiel und stand auf Verlust, aber mit einem Trick und Turmopfer vermochte ich ihn noch Matt zu setzen. Noch lag ich in Führung. Die 4. Runde ging schnell zu meinem Gunsten aus und ich ging rüber zu Saygun, der mit Jens Eröffnungen übte. Nach ein paar Kommentaren, meinte Saygun: "Geh' rüber zu deinem Brett und spiel dort!" "Bin schon fertig", grinste ich zurück. Dann kam in Runde 5 Jaro gegen mich (er hatte in der ersten Runde schon eine Niederlage einstecken müssen). Jetzt ging es um den Turniersieg. Die Stellung war bis zum Endspiel ausgeglichen, mit beiderseitigen Chancen. Jaro wollte schon remis anbieten, als ich noch die Figur einstellte. So ein Mist! Das war wohl Platz zwei. So endete es dann auch. Ein Remis abgebend landete ich mit 4,5 Punkten auf den zweiten Platz. Hubert Warsitz, der kurz vorbeikam, blitzte noch ein paar Partien und ich versuchte ein Tandem zu organisieren. Wir spielten nur ein paar wenige Partien, dann wollte Jaro Ohne Furcht und Adel spielen. Dank Jochens Labberkunst (Jaro ist noch nicht dagegen gefeit) gewann mal wieder Jochen. Und das war es.

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Eintrag #74 (vom 21.08.03)

Schach-Dart stand im Terminplan. Ich fragte mich, ob es diesmal genauso lustig werden würde wie letztes Jahr. Das fing letztes Jahr ja schon beim Aufbau an, wo  Jochen versuchte eine Schraube verkehrt herum reinzudrehen. Dieses Mal probierten sie es mit Nägeln, aber wie üblich spielte eine Dartscheibe nicht mit und fiel öfters herunter. Aber dann ging es los. Zuerst ein 7- Minuten Blitz gegen Richard (der ja nicht oft da ist, aber zum Schach-Dart immer dabei ist), dann ging es zur Dartscheibe rüber. 7 Minuten ist für mich total ungewöhnlich, da fang ich schon an zu überlegen. So opferte ich eine Figur gegen zwei Bauern, um einen Angriff zu starten und während ich noch an den Varianten herumrechnete, fiel meine Zeit. Zum Glück konnte ich beim Dart gewinnen (3:1). Richard meinte nur: "Das war nix. Aber wenn ich zuhause fleißig Dart übe, habe ich nächstes Jahr gute Chancen zu gewinnen." Die nächsten beiden Runden konnte ich auch gewinnen, obwohl es gegen Jens beim Dartspielen knapp wurde. Dann kam ich gegen Sascha, der bisher alles gewonnen hatte und ohne Punktverlust führte. Auch hier kam es zuerst zum Blitz. Materiell stand es ausgeglichen, aber ich beherrschte die Stellung, Sascha konnte nur noch verteidigen. Und stand mit e6 den Hebel anzusetzen, zog ich mit der Dame vom Zentrum weg und spielte darauf erst e6. Dass das nicht so gut war, merkte ich, als in folge Sascha die Felder im Zentrum nutzen konnte und plötzlich Matt drohte. Das konnte ich nicht mehr gescheit abwehren. Dafür spielte ich beim Dart umso besser (4:2) Falls aber Sascha nicht noch Punkte abgeben würde, würde er vorne bleiben. Bis zur letzten Runde war es ein Rennen Kopf an Kopf. Letzte Runde kam ich gegen Wolfgang Sommer. Blitz war nicht der Rede wert, das erledigte sich schnell. Beim Dart stellte ich mich duselig an und verlor mit 2:3. Mist, dabei hatte ich mit einem Sieg gerechnet. Umso lustiger wurde es, als Sascha in der letzten Runde beim Dart ebenfalls den kürzeren zog. "Das darf doch nicht wahr sein!" brach es aus ihm raus. Dann wurde es spannend. Wir hatten Mannschafts- und Brettpunkte gleich. Die Feinwertung musste entscheiden. Da hatte Sascha knapp die Nase vorn. So gewann er das Turnier. Alles in allem hatte ich beim Blitzen 2x, beim Dart 1x verloren. Gar nicht mal so schlecht, wenn man bedenkt, dass ich überhaupt nicht Dart spielen kann. Aber eins weiß ich sicher, wahrscheinlich werde ich nächstes Jahr beim Dart auch nicht besser abschneiden, weil ich sowieso nicht zum üben komme. Mal sehen.

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Eintrag #75 (28.08.03)

Wo war Heinl? Es ist ein Monatsblitzturnier angesetzt und der große Kerl ist nirgends zu sehen. Dafür war ein kleinerer Kerl mit rötlichem Spitzbart anwesend. Wer das wohl sein könnte fragt ihr? Nun, er spielt momentan bei Schwarz-Weiß Freiburg (und nicht beim Sportverein Freiburg, Alex). 14 Teilnehmer waren dabei, darunter Jürgen, Robin, Sascha und ein paar von außen, wie Wilfried Adam, Behar Podrimja oder Jens Weiß. Alex fragte Behar, welche DWZ er habe. "2400, was weiß ich." Am Ende einigte man sich auf 1800. Im Rundensystem ging es los. gleich in der zweiten Runde spielte ich gegen Robin und gewann. Dumm war nur, dass ich in der nächsten Runde gegen Jürgen verlor, der seinerseits in der ersten Runde gegen Robin verloren hatte. Das würde wieder eng werden. Inzwischen war Jochen eingetrudelt, der an diesem Tag in seiner neuen Wohnung in Karlsruhe gewesen war. Der wunderte sich nicht schlecht, Robin zu erblicken. Aber er freute sich, einen alten Warcraftspieler zu erblicken. Derweil blitzen wir weiter. Alles lief gut, bis ich gegen Behar antrat, dort stellte ich einen Bauern ein, aber aufgrund der Bauernstruktur würde es noch auf ein Remis herauslaufen. Aber als er mich mit der Dame auf c5 rein ließ, war es für ihn vorbei. den Läuferverlust konnte er nicht mehr abwehren und so gewann ich. "Wie viel hast du abgegeben?" fragte er mich. "Einen." "Was nur einen? Wenn ich gewusst hätte, dass du so gut bist, hätte ich ganz anders gespielt." Was soll man darauf noch antworten. Eine Runde vor Schluss lag ich an der Tabellenspitze; Robin hatte noch ein Remis gegen Sascha gespielt. Ich schaute mir gerade die Tabelle etwas genauer an, als Alex die Paarungen der letzen Runde bekannt geben wollte: "Christian, geh' mal zur Seite. Du stehst in meinem Schallpegel und ich möchte nicht schreien." Und dann war es soweit: Sieg! Seit langer Zeit mal wieder. Jochen versuchte mal wieder, die Leistung zu schmälern: "Du hattest Glück, dass Thomas Heinl nicht dabei war. Wann warst du das letzte Mal vor ihm in der Tabelle?" Dieses Jahr noch kein einziges Mal, Jochen, aber ich kann dir versichern, heute wäre es soweit gewesen. ;-) Zum Abschluss der Siegerehrung gab es ein Foto aller Teilnehmer. Robin, der ja Fotoscheu ist, versuchte sich, hinter dem Rücken von Michael Waldherr zu verstecken. der bekam das natürlich mit und verhinderte dies erfolgreich.  Michael ließ ja auch noch einen guten Spruch los, als wir über Jochen redeten, der im Mathe-Lk 15 Punkte abgesahnt hatte. "Ich habe 30 Jahre lang Mathematik unterrichtet, da kann mich ein Mathe-LK nicht beeindrucken!" Der bekam auch von Sascha sein Fett weg. Sascha und ich blitzen noch ein paar Partien nach dem Turnier, weil wir vorher nicht dazu gekommen waren. Jochen als Kiebitz schaute zu und meinte dann zu Sascha. "An deiner Stelle hätte ich das jetzt nicht gespielt sondern e5." Sascha: "Jochen, deinem Vorschlag habe ich genauso viel Zeit gewidmet, wie er wert ist: nämlich Null." Insgesamt spielten wir 6 Partien und es ging 4:2 für mich aus. Dann packten wir zusammen und gingen rüber ins Eck, wo Saygun und Jens gegen Jochen und Michael Doppelschach spielten. nachdem Saygun gezogen hatte, zog Jochen und stellte eine plumpe Falle. Saygun: "Jochen versucht es immer wieder. Aber da geht was, Jens. Schau genau hin! Wenn du den findest, muss Michael genau überlegen, um nicht in Nachteil zu gelangen." Sascha: "Michael hat eh schon den Nachteil, dass er mit Jochen zusammenspielen muss." Großes Gelächter, da musste selbst Jochen lachen. Aber so ist das halt im Verein.

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Eintrag #76 (04.09.03)

Beginn der Stadtmeisterschaft. Dieses Jahr lagen die Termine für mich etwas ungünstig, weshalb ich auf eine Teilnahme verzichtete. So schaute ich gegen 8:00 Uhr vorbei, wo schon seit einer halben Stunde die Partien laufen mussten. Und siehe da, 24 Schachspieler saßen hoch konzentriert an den Tischen und starrten auf die Schachbretter. Während ich so hereinschneite und die Leute begrüßte, fuhr Alex erschreckt auf: "Du hattest mir nicht mitgeteilt, dass du auch mitspielen willst." "Will ich auch nicht", beruhigte ich ihn und ging dann mal zu Michael Laptop herüber, um mir die Teilnehmerliste näher anzuschauen. Von der Qualität her gesehen, waren die letzten Jahre deutlich besser besetzt; kein einziger der Teilnehmer hatte eine DWZ über 2000. Dafür lag die Spitze sehr nahe beisammen. Jeder der ersten 10 hat eine gute, reelle Chance auf einen der drei Plätze zu landen. Der Ausgang wird wohl bis zur letzten Runde sehr spannend sein. Da Robin ebenfalls da war, schnappte ich mir diesen, sowie einen Tisch und zwei Stühle und fingen an, draußen zu blitzen. Die ersten beiden Runden verlor ich gnadenlos. Danach gelang es mir, Robin auf mein spielerisches Niveau herabzuziehen und ich konnte punkten und ging bald darauf in Führung, die im Schnitt 2 Punkte betrug. Von den Eröffnungen her, variierten wir beide ziemlich oft. Als dann so in der sechsten Partie zum ersten Mal Französisch aufs Brett kam, sagte Robin: "Diese Eröffnung ist widerlegt." Zum Glück kannte er die Widerlegung nicht und ich gewann. Auch nachfolgende Widerlegungsversuche waren nicht so erfolgreich. Insgesamt spielten wir 24 Partien, 12,5:10,5 lautete am Ende mein Score. Dann hörten wir auf, weil es draußen schon merklich kühl geworden war. Also schauten wir uns drinnen noch mal die Partien an. Helmut kam zu mir und sagte, dass er mein Buch schon zur Hälfte gelesen habe. "Was, schon so viel?" "Ja, bis zur Hälfte, dann war mein Urlaub zu Ende." Sehr lustig! Aber ich bin immer sehr dankbar für Verbesserungsvorschläge und Kritiken. Habe ich doch so meine Mängel, weil ich in Deutsch noch nie gut war. Dafür sei es aber sehr gut, lobte mich Helmut. Das war natürlich Balsam für meine verhinderte Schriftstellerseele und als ich bald darauf nach Hause fuhr, konnte ich beruhigt schlafen. :-)

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Eintrag #77 (vom 11.09.03)

Schnellschach war wieder angesagt. Mit 14 Teilnehmern war es gut besetzt. Ich hatte keine Ahnung wie ich abschneiden würde, befürchtete jedoch - ausgehend von meinen Spielen gegen Saygun auf GICS - schon das Schlimmste. Aber immerhin, die ersten drei Runden gewann ich locker. Dann kam in der 4. Runde Robin. Nach einem wilden Gefecht bot er mir Remis an. Klar, dadurch, dass er die ganze Zeit am Brett 1 gespielt hatte und ich an zwei, hatte er die bessere Feinwertung. Aber in der Stellung war mehr nicht drin. Also gut. Die letzte Runde, Robin gegen Heinz und ich spielte gegen ???... Mist, ich weiß es nicht mehr. Schlägt hier schon das Alter zu? Oder liegt es daran, das ich den Eintrag zehn Tage nach stattfinden desselben vornehme. Gut, gut, dann sollte ich in Zukunft immer Blatt und Papier bereitlegen, um alles zu verzeichnen, auch die dummen Sprüche gewisser Leute (Jochen zurück aus dem Urlaub: "Ah, ich habe schon wieder dein Schachtagebuch gelesen. Wie habe ich diese Selbstverherrlichenden Seiten vermisst!"). Und ja, Saygun - Ich nehme jeden dummen Spruch hier auf! Zurück zum Turnier. Plötzlich vernehme ich neben mir Heinz: "Du hast die Figur schon losgelassen!" "Ich habe die Finger noch dran!" erwiderte Robin. "Du hast ganz kurz losgelassen." Ich schaute rüber. Wenn die Dame dort stehen blieb wo sie war, würde sie von Heinzschem Springer geschlagen werden können. Es kam zum Protest und Alex kam und zog seine Erkundigungen ein. In der Tat bezeugte jemand, dass Robin für einen Sekundenbruchteil die Figur losgelassen hatte. Also Dame weg und Heinz bot Robin remis an. Ich frage mich, was hat das mit Fairness zu tun? In einem Turnier, wo es um nichts geht, wo man auch keine Chance auf den Sieg hat und noch gegen einen Vereinskollegen spielt, reklamiert man nicht so eine Kleinigkeit wie diesen "Fingerfehler"! An Robins Stelle hätte ich mich geweigert und einfach weitergespielt, versucht Heinz über die Zeit zu heben. Gut, falls ich auch nur remis spielen würde, wäre er trotzdem erster, aber da ich gewann lautete sein Kommentar nur: "Du hast wieder einen Dusel!" Auch auf die Gefahr hin, mal wieder selbstverherrlichend zu erscheinen: Sieg! Nach der Siegerehrung blitzen Saygun und Jochen gegeneinander. Das besondere war, es waren Partien mit reinreden. Jeder durfte seinen Senf dazu abgeben. das war, als ob man einer Herde hungriger Löwen den Schafstall öffnete. Mist, ich muss nächstes Mal ein Blatt Papier mitnehmen und all die guten Sprüche aufschreiben. Auf jeden Fall konnten wir gut lachen. Dann, nach etlichen Partien, brauchte Jochen ein Pause und hörte auf. Saygun: "Auf Christian, setzt dich!" "Ich glaube, nach meinen Partien heute gegen dich auf GICS sollte ich lieber verzichten." "Wäre wohl besser so. Die Partien waren beängstigend, da würde ich mich auch nicht mehr ans Brett trauen." Das waren ein paar Worte zuviel. Also nahm ich Platz. Und siehe da, es klappte. Ich klatschte Saygun die eine oder andere Niederlage aufs Brett, trotz Unterstützung der Umstehenden (oder gerade wegen?). "3-0", sagte ich. "Huch, du zählst ja mit! Warum hast du das nicht gesagt. Jetzt muss ich mich mehr konzentrieren!" Half aber auch nichts mehr. Und so endete der Schachabend mit zwei Siegen. Könnte ruhig mal öfters passieren...

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Eintrag #78 (vom 18.09.03)

"Herr Doktor. Ich fühle mich gar nicht gut."
"Was fehlt ihnen denn?"
"Fieber, Husten und Schnupfen quälen mich."
"Dann machen sie mal den Mund auf und sagen Aaaah"
"Aaaah"
"Ja, dies ist eine ausgewachsene Erkältung. ich verordne ihnen strengste Bettruhe."
"Ich darf also nicht mal zum Verein fahren und etwas lästern?"
"Wo denken sie hin. Natürlich dürfen sie das, ich verordne es ihnen sogar! Lästern steigert das Wohlbefinden und hilft damit dem Körper sich zu regenerieren. Aber höchstens eine Stunde."
Mich an die ärztlichen Anweisungen haltend, traf ich kurz vor halb 8 ein, wo schon die ersten Partien der Stadtmeisterschaft liefen. So spielten Michael Waldherr und Sascha schon seit einer halben Stunde (Frühstarter). Auch die anderen Partien starteten so langsam eine nach der anderen. Ich finde übrigens den Gesichtsausdruck von Alex beim Schachspielen so lustig. Er schaut immer  so aus, als ob er am Rande einer Niederlage steht und sich verzweifelt fragt: Oh Gott, werde ich es überleben? Und das sogar schon nach dem zweitem Zug. Wie es sich später herausstellte gewann er die Partie gegen Holger Scherer sogar, der damit mit zwei Auftaktniederlagen gestartet ist. Einmal mehr frage ich mich, wie Lauffen den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft hat? Ich schaute mir mit Robin noch ein paar Partien an, von denen die von Sascha gegen Michael am interessantesten, weil schon am weitesten fortgeschritten war. Ich meinte doch glatt, dass Michael einen Bauern gewinnen könnte. "Ja schon, aber dann kommt Lg5 und die Dame ist weg", erwiderte Robin. Gut, ich sollte heute nicht Schach spielen. Wäre ja auch nicht genehmigt gewesen, nur das Lästern, was ich auch gleich anwenden konnte. Schräg gegenüber vom Verein schaute aus dem zweiten Stock so ein Typ aus dem Fenster raus und rief seinen Freunden unten auf der Straße zu: "Geht schon mal vor. ich komme später in die Stadt nach." "He, du befindest dich schon in der Stadt", meinte ich trocken. Aber so richtig ablästern konnte ich nicht, da weder Jochen noch Saygun da waren und da meine genehmigte Stunde sich zu Ende neigte, fuhr ich dann auch schon nach Hause. Das war es liebes Schachtagebuch.

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Eintrag #79 (vom 20.09.03)

Sternzeit: 34-263-13:45
Eintrag: Sternenkapitän Wolbert
Position: Wir befinden uns am Rande des Sternhaufens HN-74*.
Mission: Teilnahme an den Feierlichkeiten der hiesigen planetaren Lebensform.
Außenteam: Kommunikationsoffizier Saygun Sezgin, Maschineningenieur Michael Waldherr, Fähnrich Sascha Seiler, Wissenschaftlicher Kontaktaufnahmeleiter Alexander Geilfuß, Kadett Ramin Geshnizjani und den Neulingen bei der Crew die Reinert-Brothers. Wir warten noch auf den Kadetten Jens Ackermann und auf den Navigationsoffizier ("Komm', wir biegen mal hier ab. Es könnte ein Abkürzung sein.") Jochen Schröder.
Sternzeit: 34-263-14:25
Eintrag: Sternenkapitän Wolbert
Zwischenbericht: Navigationsoffizier ("Ich dachte, die Böllinger-Höfe hätten was mit der Böllingertal-Halle zu tun.") Jochen Schröder und Kadett Ackermann (mit roten Kopf) treffen mit den Langstrecken-Rad-Gleitern ein. (Anmerkung: Intelligente Leute beamen!)
Sternenzeit: 34-263-14:30
Eintrag: Navigationsoffizier ("Bin ich hier richtig?") Jochen Schröder
Hallo liebes Schachtagebuch,
du wunderst dich bestimmt, warum ich dieses Mal den Text schreibe und nicht der lustige Dickwanst, der sich sonst immer so in hohen Tönen lobt. Tja, der ist von seiner Firma ins Exil nach Berlin, ääh oder München?, egal Hauptsache weit weg, geschickt worden und kommt vielleicht nie wieder… Nunja, er hat mich zum so genannten „Ghostwriter“ ernannt, irrt aber, was die Benutzung dieses Wortes angeht: ein Ghostwriter schreibt tatsächlich Bücher, Berichte und so fort für andere Personen, nutzt aber auch deren Namen, so dass andere Leute denken, diese hätten geschrieben. Gilt es also zunächst, eine andere angemessene Bezeichnung für diesen Auftrag zu finden: ich bezeichne mich mal als ToastReiter, das klingt doch nett und ist in Zeitaltern, in denen tanzende Kastenbrote die Bühnen dieser Welt erobern sicher nicht zu weit her geholt. Doch nun zum eigentlichen Thema, du wirst dich sicher fragen, worum es heute geht, nun das will ich dir sagen:

Biberacher Schachverein wird 25

Die Schachabteilung Biberach feierte ihr 25-jähriges Bestehen, was sie mit einem kleinen Schnellschach-Mannschaftsturnier krönen wollten. Und so fanden sich 16 Vierermannschaften in der Böllingertal-Halle ein, um in 7 Runden [bei einer Bedenkzeit von 15 Minuten pro Spieler] den Besten unter sich ausmachen wollten. Und auch wir stellten zwei Mannschaften, doch dazu später mehr. Ich fange mal chronologisch mit meinem Bericht an, denn es ist wohl schon erwähnenswert, dass um 13.30 Uhr, ich wollte gerade auf mein Fahrrad springen, Christian anrief, ich solle doch nach Biberach kommen und mitspielen, da er nicht wusste, dass ich eh teilnehmen und er mich wohl mal wieder aus dem Bett werfen wollte… Nun ja, mit Jens zusammen machte ich eine kleine Radtour nach Biberach (und was für eine!!), da wir eine kleine „Könnte eventuell ‚ne Abkürzung sein!“ fuhren brauchten wir halt etwas länger und mussten uns querfeldein durchkämpfen, ein Riesenspaß! Da auch noch herrlichstes Wetter war, kam ich wohl gelaunt in der Halle an, begrüßte den Rest, der sich erst einmal über Jens’ roten Kopf lustig machte (mehr trainieren, Jens, das machen wir mal wieder!), und musste erst einmal Heinz ärgern, der für die Neckarsulmer spielte („Verräter!!“).
Doch nun zum Turnierverlauf, leider kann ich nicht viel über unsere DWZ-Stärke 1. Mannschaft (1. Michael Waldherr, 2. Alexander Geilfuß, 3. Ramin Geshnizjani 4. Jens Ackermann) erzählen, da ich nur ans letzte Brett der schwachen 2. Mannschaft (1. Sascha Seiler, 2.Christian Wolbert, 3. Saygun Sezgin und meiner Wenigkeit an 4) gesetzt wurde. In der ersten Runde wurden wir direkt gegen Neckarsulm gelost und konnten dem Überläufer Heinz so direkt den Krieg erklären! Nachdem ich recht schnell gegen Udo Heckmann gewonnen hatte (er hatte etwas übersehen), folgte bald Christian mit einem Sieg gegen Ibro Alic. „Es hat so Spaß gemacht, Alic zusammenzuschieben!“ verkündete er mir danach lautstark. Toll Christian, wir sind alle so stolz auf dich!
Nachdem auch Saygun gegen Johann Thullner, der eigentlich gut stand, dann aber irgendwie nervös rumpatzte (hat er auf Zeit gespielt oder was war da los?), punktete, war der erste Mannschaftssieg perfekt, der dann aber noch durch einen Sieg Saschas über Heinz abgerundet wurde! Die zweite Runde gegen Künzelsau wurde auch zu einem 4:0 Spaziergang. Sascha besiegte hierbei übrigens den einzigen Bezwinger von Hannes Rau, der für Böckingen 6/7 Punkte an Brett 1 holte. Schwerer wurde die 3. Runde gegen Bad Wimpfen. Christian punktete konsequent und Sascha gelang schließlich remis gegen Philip Huber. Auch Saygun gewann gegen Alexander Probst, der mich zugleich mit „Mensch, du wirst auch immer größer!“ begrüßt hatte. Meine Partie gegen Gerd Huber sprang hin und her. Nachdem er in der Eröffnung mit passiven Spiel mich aus dem Konzept bringen wollte („Egal trotzdem druff!“), bekam er plötzlich einen scharfen Konter und da ich dann zu passiv spielte kam ich in gewisse Bedrängnis, ich konnte jedoch durch Figurentausch die Stellung entlasten. Nun war ein Damenendspiel mit jeweils 7 Bauern (mit isoliertem Doppelbauern von mir), das wohl remis war. Also bot ich remis an, was er jedoch durch sofortiges ziehen ablehnte. Er wollte gewinnen, gut ich dann auch! „Gut, das heißt wohl kein remis, spiel’ ich halt auf Gewinn!“ tat er mit „Keine Sprüche, bitte!“ ab. Nun ja, ich kam mit meiner Dame hinten in seine Stellung und konnte einen Bauern gewinnen und versuchte danach Damen zu tauschen. Als ich ein paar mal hin und her Schach bot, seine Dame fesselte, wegen schlechtem Bauernendspiels nicht tauschen konnte, meinte er: „Ich seh’ nichts!“, was ich nun meinerseits mit „Keine Sprüche, bitte!!!“ kontern konnte. Als ich die Damen schließlich tauschte kamen wir in ein Bauernendspiel, in dem ich zuerst meine Dame erhielt, er aber mit Schach und – Ups, für einen Moment dachte ich, ich würde durch einen Spieß verlieren – ich auf seine Schachgebote genau spielen musste. Als er plötzlich anfing einfach alle meine Bauern zu fressen,  sah es schon schwarz aus, also versuchte ich Dauerschach, er patzte, stellte ebenfalls (mit Schach!) Bauern ein, bis er schließlich ein sicheres Plätzchen am Damenflügel gefunden hatte und seinen letzten Mehr-Frei-h-Bauern verwerten wollte. Ich zog meine Dame ebenfalls an den Damenflügel, um weitere Schachs zu geben, musste wieder genau spielen, dass er keinen Damentausch erzwingen konnte, fand aber immer ein Feld für meinen König, bis ich schließlich wieder mit Schachgeben an der Reihe war. Nun war das Dauerschach schon in Greifweite bis plötzlich…
W: Kd3, Dc4, Bc3, Bh5 S: Kc6, Bc5, Df1… na ja, so gewann ich diese Partie und wir den Mannschaftskampf mit 3,5:0,5.
Die 4. Runde gegen die Biberacher Gastgeber (1. Mannschaft), gewannen wir 3:1, da Sascha gegen Eugen Holzinger verlor (schade, er stand gut!). Mit 4. Mannschaftssiegen führten wir die Tabelle vor Böckingen 1, die bislang nur ein 2:2 gegen Künzelsau abgegeben hatten. Nun stand der Direktvergleich an. Aufgelockert wurde das ganze, als plötzlich ein bekannter Handyton die Stille zerriss, ich sah sofort zu Christian rüber, der noch (verzweifelt??) ein Feld suchte, auf das er die Dame absetzen konnte und so erst nach mehrsekündigem Klingeln „Ist meins!“ in den Raum rufen konnte. Nun ja, wir spielten 2:2, nachdem Christian gegen Günther Funk gewann, Sascha von Hannes Rau in die Schranken gewiesen wurde, Saygun remisierte und ich eine total verlorene Stellung ins remis abwickelte (genauer gesagt, mein Gegner musste selbst abwickeln, da er mit Läufer und Springer gegen einen Bauern den Läufer schnellstens opfern musste, da seine Zeit sehr knapp war). Wir führten also weiterhin und wollten uns das nun auch nicht mehr nehmen lassen. 6. Runde gegen Böckingen 2 (Ich: „Was schon wieder Böckinger? Hört das denn gar nicht mehr auf?“), die wir allerdings 4:0 wegputzten! 7. Runde gegen Biberach 2 sollte nun das abrundende 4:0 bringen, ich fegte meinen unbekannten Gegner auch vom Brett und auch Christian holte seinen 7. und letzten Punkt bald. Detlef Offergeld stellte gegen Saygun einzügig (!!!) einen Läufer ein, da nach Lc7?? nur noch die Df4 deckte, Schwarz ihn aber mit Dd8 und Tc3 angriff. So und was macht Saygun? Er spielt Dc8!!!, welch’ großartige Pointe, die 3 Ausrufezeichen verdient, stellt sie doch die großartige Falle, in die Detlef auch mit Dd6?? direkt hineintappte. D:c7 und Saygun hatte einen Läufer mehr. „Sag jetzt nichts“, knurrte er mir zu, da ich kurz davor war, vor Lachen unter den Tisch zu fallen. Doch Sascha konnte eine überlegene Stellung gegen Jens Weiß nicht ausnützen und remisierte schließlich, so dass wir immerhin noch einmal 3,5:0,5 gewannen. Wir gewannen also überlegen die Mannschaftswertung (vor ??? und Böckingen 1) und konnten an den Brettern 2-4 jeweils den Brettpreis für das beste Ergebnis absahnen. Es wurde noch einmal lustig, als Hubert Warsitz lautstark verkündete, dass Hannes Rau dank besserer Feinwertung an Brett 1 mit 6/7 Punkten der beste gewesen war.
„Halt, kann nicht sein, ich habe 7/7“, protestierte Christian laut von der Seite.
„Aber nicht am ersten Brett, Christian“, konterte Hubert.
„Ja, aber ich habe 7/7…“, Christian war nicht zu bremsen.
Erst nachdenken, dann sprechen, oder wie war das…?!
Unsere zweite, Pardon, erste Mannschaft erreichte immerhin einen ansehnlichen 8. Platz. Der Schachnachmittag wurde dann noch durch einige wunderbare Blitzpartien gegen Konstantin Ickert (das habe ich vermisst!!) abgerundet. Abends hatten die Biberacher noch (für 8€/Person) ein Buffet vorbereitet, dem ich aber nicht mehr beiwohnte. Ich fuhr noch ein Stück mit Jens zurück, bis ich noch einen kleinen Abstecher nach Kirchhausen machte, jemanden besuchte und damit diesen vollkommenen Tag vollendete. Alex hielt wohl abends noch eine Rede, wobei ich mich frage, was er eigentlich mit dem Verein zu tun hat??? Schaffen es Leute wie Andreas Warsitz, die sonst immer bei allem mitsprechen müssen und wichtig sind, nicht, für ihren Verein eine Rede zu schreiben? Halten sie es überhaupt für notwendig, bei so einem Ereignis anwesend zu sein?
In diesem Sinne, alles Gute für den Verein Biberach!

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Eintrag #80 (vom 28.09.03)

Die neue Saison startete heute. Die Paarung der ersten Runde heiß TSG Öhringen - Heilbronner SV. Leider mussten wir auf 2 starke Spieler verzichten, was gegen Öhringen happig ist, sind die doch vorne bärenstark. Aber erst mussten wir mal hin. Vor 2 Jahren spielten wir auch auswärts gegen die Öhringer, aber glaubt ihr, ich hätte mich noch an den Weg erinnert? Ich saß bei Ralf vorne im Wagen und wir hatten gerade angehalten um den Navi einzuschalten, als Jürgen an die Scheibe klopfte und meinte, er kenne den Weg. Gut, wir folgten ihm, aber auch sie bogen einmal falsch ab. Der Fehler wurde nach ein paar 100m bemerkt und kurz darauf fanden wir auch das Spiellokal der Öhringer. Da Marc auch schon da war (er war direkt gefahren), konnten wir sofort loslegen. Die Paarungen lauteten: Menschner-Bauer, Teller-Herold, Wolbert-Straub, Scholz-Lademacher, Funk-Schmidt, Brosig-Appel, Krämer-Dietrich und Rode-Seiler. An den ersten beiden Brettern kam Königs-Indisch auf den Tisch, mein Gegner spielte Nimzo-Indisch. Hierbei war ich nach 7 Zügen am Ende meiner theoretischen Kenntnisse angelangt. Aber gut, zuhause habe ich dann mal ein Blick ins Theoriebuch geworfen. War soweit noch okay was ich gespielt habe, ich hätte bloß auf c5 schlagen sollen. So gelangte Schwarz zu Ausgleich. Ralf hinter mir probierte es mit Pirc. Alfred und Thomas spielten Sizilianisch. Der Gegner von Heinz probierte es mit einem Gambit (Skandinavische Eröffnung) und bei Sascha wurde es Königsindisch. Anfangs lief alles normal, einzig bei Heinz sah ich einen Vorteil, da der Gegner für den Bauern Null Kompensation hatte. Und als im Laufe des Spiels immer mehr Figuren abgetauscht wurde, dachte ich, das Endspiel sollte gewonnen sein. Heinz müsste nur am Damenflügel seine Bauernmehrheit ausnutzen, um einen Freibauer zu bilden. Mein Gegner spielte etwas voreilig und plötzlich drohte ich mit einem Bauerngewinn. Für seinen nächsten Zug überlegte er eine halbe Stunde. Die Zeit nutzte ich, um mir die anderen Stellungen anzusehen und mit Marc über Diplomacy zu quatschen. Ein Blick auf die anderen Bretter verriet mir nichts allzu gutes. Ralf gelangte in Bedrängnis, sein König stand quasi entblößt und Heinz gurkte nur noch herum, vergab die Initiative an den Gegner, der mehrmals die Chance hatte, den Bauern durch ein Scheinopfer zurück zu gewinnen und Marc hatte den d6 Bauern eingestellt. Gut er würde 2 Leichtfiguren für den Bauern und den Turm auf f8 bekommen, aber Weiß hätte einen sehr starken gedeckten Freibauer auf d6. Und bei mir spielte ich mal wieder zu voreilig. Statt einen Bauern zu gewinnen, vergaß ich einen Zwischenzug und musste mich im Gegenzug mit einem Bauernverlust abfinden. Lichtblicke boten mittlerweile Thomas, der einen Bauern gewonnen hatte und Sascha, der im nächsten Zug einen Bauern gewinnen würde. Dagegen konnte sein Gegner nichts machen, da aufgrund der glänzenden Positionierung von Saschas Springer jedes Gegenspiel ins Leere laufen musste. Bei Alfred ging es hin und her, aber ich schätze auch seine Stellung für leicht besser ein. Dann verlor Ralf und ich konzentrierte ich mich auf meine Partie. Steht man schlecht, muss man aktiv spielen oder man wird zusammen geschoben. Gut, ich aktivierte meine Bauernmehrheit am Damenflügel, um einen Freibauer zu schaffen. In der Folge gewann ich dann den Bauern zurück und hatte das aktivere Spiel und durch einen Fehler meines Gegners musste er entweder ein Matt oder einen Figurenverlust eingestehen, worauf er aufgab. Nun stand es 1:1. Ein Blick auf Saschas Brett ließ meine Haare (ja, noch habe ich welche!) zu Berge stehen: Statt den Bauern zu schlagen hatte Sascha den Springer weggezogen und seinem Gegner ein Gegenspiel gestattet. Später fragte ich ihn, was er sich bei dem Springerzug gedacht hatte. "Das weiß ich auch nicht mehr so genau. Ich wollte eigentlich sein Läuferpaar wegtauschen. Aber sobald ich Sf5 gezogen hatte, ist mir aufgefallen, dass es der falsche Läufer sein würde." Nun denn, die Partie ging remis aus. Ich analysierte noch draußen auf dem Gang mit Peter Straub meine Partie. Er gestand, dass er sich auf mich vorbereitet hatte. So was mache ich schon lange nicht mehr. Man sieht ja, dass es zu nichts führt. (-> An dieser Stelle sollte jetzt ein breites Grinsen erscheinen <-) Nach 20 Minuten hatten wir die Stellung genug ausanalysiert. Ich schaute mir drinnen die Lage an. Dietmar Bauer verleibte sich gerade einen Bauern ein. Huch, ich dachte schon, dass Marc diesen eingestellt hatte, rechnete ein wenig weiter und sah, dass er im Gegenzug mit der Dame plötzlich aktiv angreifen konnte, wodurch sich Dietmar verteidigen musste. So kam es auch und bald darauf endete die Partie remis. Gut. Jürgen kam langsam in Zeitnot und auch Alfred hatte wie immer die Zeitnot auf seiner Seite und Heinz wurde langsam zusammengedrückt. Da remisierte auch Sascha. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Thomas gewann, Jürgen verlor durch einen Zeitnotfehler und kurz darauf warf auch Alfreds das Handtuch. Es stand 4:3 für uns. Heinz war in einem Doppelturmendspiel gelandet, hatte den Mehrbauern verloren und hatte aufgrund eines Doppelbauerns auch die schlechtere Struktur. Es kam zu einem zwingendem Turmtausch, worauf der Gegner von Heinz remis bot. Der nahm es Gott sei Dank an. Denn wie der entsetzte Armin Bauer bemerkte, wäre das Bauernendspiel für Schwarz gewonnen gewesen. So gab es ein 4,5:3,5 Sieg und Florian Scholz fragte mich: "Warum müssen wir gegen euch immer mit 3,5 verlieren?" Kismet!

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Eintrag #81 (vom 09.10.03)

Und wieder einmal hatte ich mich in Arbeit gestürzt, um am Abend etwas über das Endspiel Turm gegen Turm + Bauer erzählen zu können. Und es hatte gerade noch so gelangt, konnte ich den Vortrag erst an diesem Abend fertigstellen. Aber wie es sich herausstellte, hätte ich nicht hetzen müssen. Unser Spielleiter: "Ich muss noch einmal nach Hause fahren, ich habe das Demobrett vergessen." Aber die Zeitverzögerung hatte etwas gutes, die Anzahl der Leute stieg, so dass am Ende 16 Leute die Ohren spitzen, na ja seien wir korrekt 15: "Wie würdet ihr die Stellung einschätzen? Remis oder verloren?. Was meinst du Alex?" Dieser, gebannt auf das Demobrett blickend: "Tut mir leid, aber ich kann gerade nicht zuhören." Nachdem ich 27 Beispiele gebracht hatte, kam dann zum krönendem Abschluss ein längeres Abspiel, bei dem die Leute das eben gehörte versuchen konnten, in die Tat umzusetzen. "Okay, nur ein einziger von euch hat den richtigen Zug gespielt", erklärte ich schließlich, "Th3!" "und wer war das?" ruft triumphierend Michael Waldherr von hinten. Und auch Heinz ruft: "Ja, den habe ich auch gemacht." "Oh Heinz, du hast aber h4 gezogen." Und 10 Minuten später war der Vortrag zu Ende. Helmut, der die ganze Zeit über eine Nachholpartie der Stadtmeisterschaft gespielt hatte, meinte später: "Nachdem, was ich so mitgekriegt habe, scheint es ein guter Vortrag gewesen zu sein." Vielen Dank des Lobes! Ein weiteres Highlight waren die anschließenden Blitzpartien zwischen Saygun und Wickenheisser. Saygun spielte so einen Schrott zusammen, das selbst Heinz seinen Senf abgeben musste. Daraufhin Saygun: "Heinz, du lästerst auch schon ganz gut, aber die Kapazität von Jochen erreicht du nicht." "Die möchte ich auch nicht erreichen!" Später blitzte ich noch 2 Partien gegen Saygun (1:1) und dann bekam Alex mit, dass wir am Sonntag mit 3 Mann Ersatz antreten werden müssten. "Du musst die Leute motivieren, damit sie auch spielen." "Die Leute haben beruflich zu tun, und gerade der Herbst ist eine Zeit, wo in vielen Branchen noch mal kräftig was los ist." "Ja, aber nicht alle sind beruflich verhindert. Einige sind im Urlaub. Dabei wissen die doch schon im voraus, wann die Spieltermine sind und könnten ihren Urlaub entsprechend legen. Du müsstest mal ein Machtwort sprechen!" Saygun: "Wie Gerhard Schröder. Ich trete zurück!" Nach einer Lachssalve fügte er hinzu: "Nee, das geht nicht. Wenn Christian das sagt, rufen alle: JA!" Ach ja, so war das an diesem Abend. nach einem kurzem Aufräumen und Saubermachen gingen wir nach Hause. Was hätte ich es vergessen, den Vortrag kann man sich natürlich schon hier online anschauen. Einfach oben auf den Link klicken.

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Eintrag #82 (vom 12.10.03)

Erstes Heimspiel in der Saison. Gegen Schwäbisch Hall den Mannschaftskampf zu bestreiten mit 3 Mann Ersatz würde keine leichte Aufgabe werden. Saygun drückte sich mal wieder erfolgreich. Wie sagte er noch: "Bestimmt gibst du mir die Schuld, wenn ihr verliert." Der Mann ist unter die Propheten gegangen! Wir haben tatsächlich mit 2,5 : 5,5 verloren. Wie das passiert ist, will ich hier erzählen. So geschah es, dass ich früh am Sonntag morgen beim Bretter aufbauen schon die ersten Gäste aus Hall begrüßte. Unsere Leute waren nicht ganz so pünktlich, zumindest Richard ließ auf sich warten. Ich denke, die drei Minuten, die auf seiner Uhr schon verstrichen waren, als er endlich ankam, waren wichtig. Man kann es wohl nicht anders beschreiben, wenn man im 38. Zug per Zeitüberschreitung verliert, in einer Stellung, in der die Waage sich gerade deutlich zu seinem Gunsten sich geneigt hatte. Aber das sollte wie gesagt erst in knapp 4 Stunden geschehen. Vorher passierte noch viel mehr. Zum Beispiel, dass Karl-Heinz schon nach 35 Minuten einen Turm einstellte! Das konnte nicht mehr gut werden und ich dachte noch, dass dies für die Mannschaft moralisch nicht gerade gut wäre. An den anderen Brettern stand es noch ausgeglichen. Nur Julian stand leicht besser. Bei mir auf dem Brett kam die gleiche Eröffnung, wie sie schon Eugen bei der letzten Stadtmeisterschaft gegen mich gespielt hatte. So war mir zumindest das Prinzip klar, wie man gegen diese Stellung spielen sollte. Trotzdem musste ich viel Denkarbeit reinstecken und kam kaum dazu, mir die anderen Bretter anzuschauen. Etwas später kam ich dazu einen Blick auf die anderen Stellungen zu werfen. Richard stand unter Druck, verteidigte sich sehr schön, wenn gleich auch langsam. Der Hinweis, auf seine Zeit Acht zu geben erfolgte und Richard nickte. Aber am Ende fiel wie gesagt das Blättchen und das wie gesagt zu einem Zeitpunkt, wo die Stellung für Richard positionell gewonnen war. Bei Marc stand es remislich und es war auch nicht abzusehen, dass es anders ausgehen würde. Bei Alfred sah es auch nicht gewonnen aus. Thomas schlug auch diesen Weg ein. Heinz stand schlechter, Karl-Heinz hatte inzwischen aufgegeben und bei Julian zeichnete sich ein Sieg ab. Mittlerweile kamen auch ein paar Kibitze, wie Alex, Helmut und Michael. Aber auch die zahlenmäßige Überlegenheit nutzte nichts mehr. Ich hatte inzwischen eine kritische Stellung erreicht. Ich hatte die Wahl, den b2-Bauern zu schlagen, was mit meinem gedeckten Bauern auf b3 ein massiven Vorteil darstellte, wenn es zum Endspiel kommen sollte, oder den auf c4 zu schlagen nebst Damentausch, was seinen Angriff auf meinen Königsflügel sofort zum Endstand bringen würde. Ich entschloss mich für letzteres, was ein Fehler war. Denn ich musste ja, so wie die anderen standen, auf Gewinn spielen und da wäre die erste Variante besser gewesen. So war nur ein remis drin, dass ich auch noch ausschlug und plötzlich murkste ich nur noch rum und übersah mehrere Sachen hintereinander und verlor. Das war's dann. Richard verlor auf Zeit, Marc remis, Alfred und Thomas remis, Julian gewann und der Rest verlor. So endete der Kampf. Marc und ich diskutierten noch ein wenig mit Alex herum, was die Anzahl der Brezel in der Packung anging und bewiesen ihm dann, dass doch 100 drin sein müssten, indem wir ein Mars und 5 Brezel auf einem Pappbrett ausbalancierend und aufgrund des Abstandes des Schwerpunktes von den beiden grob überschlagen konnten, was eine Brezel wiegen musste und damit die Anzahl derer in der Packung bestimmen konnten. Das war angewandte Physik wie im Lehrbuch und Marc und ich haben uns köstlich amüsiert.

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Eintrag #83 (vom 16.10.03)

Stadtmeisterschaft. Da ich selber nicht mitspielte, kam ich später und fand keinen Parkplatz. Also noch einmal rückwärts raus fahren (drehen war unmöglich) und in der Nähe eine Parkmöglichkeit gesucht. So musste ich ein paar Meter gehen. Vor dem Eingang stand Peter. "Hallo, Christian", sagte er, "weißt du, ich habe da einen Auftrag..." "Von Jochen?!" unterbrach ich ihn, mir den Rest vorstellen könnend. "Ja, ich soll dich etwas ärgern." "Netter Versuch, aber da hast du keine Chance." "Ich weiß, ich wollte es auch nur probiert haben." "Gut, wenn ich Jochen das nächste Mal treffe, sage ich ihm, dass du dich redlich bemüht hast. Immerhin waren es 2-3 Sekunden." Dan machte ich mich auf den Weg ins Innere, war es doch draußen etwas kühl. Drinnen war es stockvoll. Leise begrüßte ich diesen und jenen und Helmut stand sogar auf, um mich zu begrüßen. Leute, nehmt euch ein Beispiel! Die Partien waren interessant. Am ersten Brett spielten Günter Kamm und Wilfried Adam. Mal hatte der eine Vorteil, mal der andere. Aber wie ums verrecken, gaben sie jedes Mal diesen aus der Hand. Am zweiten Brett versuchte Sascha mittels seinem geliebtem Sizilianer gegen Heinz zu dominieren. Aber Heinz spielte sehr gut und konnte die Angriffsversuche von Sascha am Damenflügel abwehren, wodurch er positionell besser stand. Die anderen Partien verfolgte ich nicht so intensiv. Aber als Helmut (als einer der ersten) gewann, gratulierte ich ihm zur Tabellenführung. "Verarschen kann ich mich selber", meinte er trocken. Wieso verarschen, ein Blick auf die aktualisierte Tabelle hätte gezeigt, dass ich die Wahrheit sagte. Es ist nur ein von Jochen in die Welt gesetztes böses Gerücht, dass ich ständig die Leute zu verarschen versuche. Okay, bei Mister Schröder ist das der Fall. Aber  das muss so sein, da würde mir auch Saygun zustimmen. Deshalb rief ich, als Peter ging, ihm noch hinterher: "Peter, ich hätte da einen kleinen Auftrag für dich! Teile Andreas mit, er soll Jochen ärgern!" Drinnen war auch Julian anwesend, der einen Freund mitgebracht hatte und ihn in die Kunst des Schachspielens einführte. Da schaute ich eine Weile zu und half dann auch mit. Später setzten wir ihn gegen Jens ins Feld, mit dem er ein paar Partien spielte. Mittlerweile endete eine Partie nach der anderen, nur an den beiden Spitzenbrettern wurde noch gespielt. Ja, und dann hörte ich Günter Kamm fluchen. Kurz ein Blick auf das Brett. Jetzt hatte er seinen Vorteil aus der Hand gegeben und das Remis war unausweichlich. Daneben geriet Heinz in Zeitnot und stellte die Dame in einer hochtaktischen Stellung ein. Ein Glück für Sascha, der damit seinen Platz festigen konnte. Wir analysierten die Stellung noch ein wenig und dann wurde es auch für mich Zeit aufzubrechen. Mein Tipp ist, dass Günter, Sascha und Wilfried die ersten drei Plätze belegen.

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Eintrag #84 (vom 23.10.03)

Liebes Tagebuch, auch heute ging ich wieder in den Verein. Kurz mit ein paar Leuten labbern, Saygun ein paar Sachen in die Hand drücken und dann ab nach Hause ins Bett. So stellte ich mir das vor. Zwanzig nach acht kam ich an, lag auch daran, dass kein Parkplatz mehr frei war und ich weiter weg parken musste. Ich hatte daher erwartet, dass das angesetzte Schnellturnier schon gestartet war. Es kam also überraschend, dass Alex mich bei meinem Anblick sofort fragte: "Willst du noch mitspielen? Du wärst der allerletzte, der noch teilnehmen kann." Wollte ich da wirklich? Eigentlich war ich groggy und während ich noch so überlegte, ergänzte Alex: "Mit dir wären wir eine gerade Teilnehmeranzahl." Ich seufzte, was tut man doch nicht alles. Also gut, auf zu 7 Runden à 15 Minuten.
1. Runde: Mit Schwarz gegen Wächter - Französisch - kam gut raus, und machte den zweiten Zug vor dem ersten. verlor einen Bauern und wir kamen in eine Remisstellung. Er zog hin und her. Klar, er war auf ein remis aus. Was soll's sagte ich mir, entweder hopp oder top. Es endete in einem Hopp.
2. Runde: Weiß gegen Koelle - Damengambit - Kam schlechter raus, aber im Gegenzug zog er Sf6-g4, was ich mit Dh7# erwiderte. war schnell vorbei.
3. Runde: Mit Schwarz gegen Jens Weiß - wieder Französisch. Diesmal misshandelte ich die Eröffnung und statt meinen Bauern auf g7 mittels Kf8 oder g6 zu decken, sagte ich: "Was soll's - 0-0." Gut nach Lxh7+ Kxh7 Dh5+ Kg8 Sg5 war es aus. Aber als guter Verlierer ließ ich mich natürlich Matt setzen.
Intermezzo: Unser Jens, Helmut und Michael blitzten am Nachbartisch. Gerade hatte Helmut eine Partie gegen Jens verloren. "Mann, ist der schon gut geworden." Ich: "Auf, spielen wir Tandem!" Helmut: "Spielst du nicht beim Turnier mit?" "Ja, aber für eine Runde reicht es." "Nee, ohne mich." Jens: "Ich wäre für Tandem." "Siehst du, Helmut. Jens will auch Tandem spielen, Michael macht sowieso alles, was man ihm sagt und mit dir sind wir 4 Mann." "Du kannst auch mit Christian spielen", warf Jens ein. das überzeugte ihn. Ich bekam meine Springer, die Jens nicht hätte geben sollen und bald darauf musste Michael seine Zeit laufen lassen. Dumm war nur, dass er 2,5 Minuten auf der Uhr hatte, Helmut gerade mal eine Minute. Und schnell spielen ist nur was für Jochen, der hätte auch mit einer Dame weniger es fertig gebracht. Aber so reklamierte Jens irgendwann mal das gefallene Blättchen.
4. Runde: Wilhelm Filker - Vene, vede, vici.
5. Runde: Mit Weiß gegen Heinz - Grünfeld-Indisch. Überspielte Heinz glatt und gewann Figur und Bauern und am Ende die Partie.
6. Runde: Karl-Heinz Weyhing - Wolga-Gambit. b3 zu spielen ist meistens keine gute Idee. Vor allem, wenn der Läufer nach bxc4 bxc4 ungedeckt auf b2 steht und man als Schwarzer die offene Linien hat. Nach ungefähr 14 Zügen kam dann die Aufgabe wegen Figurenverlust.
7. Runde: Mit Schwarz gegen Wilfried Adam. Interessantes Endspiel. Mit einem Mehrturm gegen zig Freibauern zu kämpfen ist knifflig. Theoretisch war es einfach gewonnen, aber nach ein paar schwachen Zügen hatte Wilfried theoretisch wieder einen Gewinnzug drin, den er ausließ und danach war es nur noch eine Sache der Technik.
Somit hatte Wilfried die Führung verspielt und wurde nur noch zweiter. Und wer hat's gewonnen? Wickenheisser, der es selbst auch noch nicht fassen konnte. Um mit Helmuts Worten zu reden - (Fingerfehler? Nein, sondern "Mann, ist der schon gut geworden.") - muss man ihm Respekt zollen.
Ansonsten war an dem Abend noch Andreas Warsitz da, der mich auf die Karlsruher Spieletage aufmerksam gemacht hat. Vielleicht werde ich mit Marc dort hingegen. Mal schauen. Und damit endet dieser Eintrag in meinem Schachtagebuch

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Eintrag #85 (vom 30.10.03)

In der Nacht vor Allerheiligen
wenn die Herbstnebel den Tag verschleiern
und die Dunkelheit das Land regiert
erheben sich zielstrebig und unaufhaltsam,
aus alten Grüften, Gräbern und Löchern
die verdammten Geschöpfe der Finsternis
um die Nacht der Nächte zu feiern: Halloween

Oder kurz gesagt, Jochen kam aus Karlsruhe zum Halloween-Turnier. Für mich hieß es zum zweiten Mal, sich für 12h die Nacht um die Ohren zu schlagen, um in endlosen Blitzpartien die Nacht Nacht sein zu lassen. Ich selbst kam direkt von Berlin ohne Unterbrechung zum Verein. Damit hätte ich garantiert den Preis für die weiteste Anfahrt gewonnen, noch vor Daniel Kruck, der aus Bayreuth kam, wenn es denn einen gegeben hätte. Mit 25 Verrückten war das Turnier quantitativ fast genauso besetzt, wie letztes Jahr. Nur gab es wenig Konkurrenz oben: Neben Daniel, Jochen, Saygun und Julian gab es keine starken Blitzer im Feld. Zumindest keine die ich kannte. Das ein kleines 13-jähriges Mädchen (Fotini, genannt Tina) später Julian versenkte, Jochen jedes Mal schlecht aussehen ließ und selbst mich in einer Partie in ein verlorenes Endspiel brachte (dass ich noch gewann), zeigte wieder einmal nur zu deutlich, dass man niemanden unterschätzen darf. Vom Modus her sollte ein Dreifach-Rundensystem gespielt werden, jeder gegen jeden. Die erste Partie startete mit ein wenig Verspätung nach halb Neun. Zu Beginn erklärte Alex noch: "Turnierleiter und Schiedsrichter bin ich. Bei Reklamationen und Protestfällen entscheide ich in erster und letzte Instanz!" "Das ist die Macht des kleinen Mannes", meinte ich spöttelnd zu Saygun der ebenfalls grinste. Dann ging es los. Die erste Runde war ein glatter Sieg. Es gab nur ein Problem bei der Ergebnismeldung, da Alex ständig mit dem Notebook von einer Seite zur anderen wanderte. Das veranlasste Michael zur Frage: "Warum trägst du den Laptop immer von einer Seite zur anderen?" Darauf wusste Alex keine Antwort, ich aber schon: "Weil Alex schon immer gerne eine tragende Rolle haben wollte." Haha. Dann ging es zur zweiten Runde. Unser Spielleiter: "Alle nach rechts rutschen!" Kaum saßen alle: "Ah, Stopp. Alle müssen nach links rutschen." Yoh, macht das Leben Spaß! Spaßig wurde es auch, als bald Fritz eintraf und er allen einen schönen Abend wünschte. Jochen, ohne aufzublicken, in bester Nelson-Manier: "Haha!" Fritz: "Haha, Jochen." Jochen: "Ich wollte auch mal was gesagt haben." Zu dem Zeitpunkt holte ich mir einen Schreibblock aus dem Auto und fing das wunderschöne Material, das sich für mein Schachtagebuch ergab, niederzuschreiben. Erstaunlich, wie viele Leute plötzlich bemüht waren einen Blick auf meine Notizen zu werfen. Nur Saygun meinte lässig: "Sammelst mal wieder eifrig Material für dein Tagebuch?" "Klar, aber von dir fehlt noch was. Lass mal einen dummen Spruch los." Jochen: "Sag' irgendwas, Saygun - es ist eh alles dumm, was rauskommt." Eigentlich musste Saygun nichts mehr sagen, die Partie die er spielte war beredsam genug. So schlecht zu spielen und dann doch noch zu gewinnen ist eine Gronk-Nominierung für den größten Schachdusel wert. Die erste Runde war nach ca. 4 Stunden zu Ende. Mit nur einem Remis gegen Jochen, hatte ich alles gewonnen und führte mit 2,5 Punkten Vorsprung vor Daniel die Tabelle an. Aber mit dem Müdigkeitslevel, den ich inzwischen erreicht hatte, war das noch alles andere als klar. In der kurzen Pause zwischen den Runden versuchte ich mich fit zu halten, indem ich mit Jochen "Tanzt das Brot" aufs Parkett legte. Julian blickte nur fassungslos in unsere Richtung. "Du kennst 'tanzt das Brot' nicht?" fragte ich ihn. "Ich bin mir nicht mal sicher, dass ich es überhaupt kennen lernen möchte." "Julian, dann hast du echt eine Bildungslücke!" Dann fing die zweite Runde an. Die spielte ich schlechter. Ich verlor eine Partie! Alex brach in einen Jubelschrei aus: "Ja!" Wenigstens war er zu hören. Das war ja ganz anders als die erste Reklamation stattfand. Ahmet (wer denn sonst?) reklamierte. Darauf kann man sich verlassen, wenn irgend jemand irgend etwas reklamiert, kann es nur Ahmet sein. Und als dieser Fall auftrat, war von der ersten und letzten Instanz weit und breit nichts zu sehen. "Immer wenn man ihn braucht, ist er nicht da", bemerkte Jochen(?). Irgendwann um diesen Dreh ereignete sich auch noch die berühmte Klo-Story. Jochen kommt zu einer Runde etwas später und erzählt: "Ich saß da auf dem Klo, als ich Schritte hörte, die sich näherten. Jemand legt den Schalter um, um das Licht anzumachen. Aber da es schon an war, ging es aus. Derjenige, der rein wollte, rüttelte an die Tür. Sie ging nicht auf, da ich sie zugesperrte hatte. Nach einem kurzen weiteren Rütteln ging der jemand weg und ich saß da nun alleine im Dunkeln auf dem Klo." Welch ein Glück, dass Jochen auch im Dunkeln seinen Arsch finden (und abwischen) kann. Insgesamt ging die zweite Runde schneller als die letzte. Am Ende der Runde hatte ich meinen Vorsprung auf 4,5 Punkte ausgebaut. Daniel Kruck verabschiedete sich, er hielt es nicht mehr durch. Schade, er lag auf dem zweitem Platz und hätte den sicher auch gehalten. Glück für Saygun, der ständig auf Platz 6 rumgurkte und das schon seit 30 Partien. "Ich kann spielen wie ich will, ich komm einfach nicht weg von diesem Platz", meinte er. "Wie wäre es, wenn du mal gegen die vorderen gewinnen würdest?" fragte ich. "Ich versuch' es ja." Gut, durch den Wegfall von Daniel würde er auf Platz 5 landen und damit noch einen Pokal bekommen. Vor ihm waren (von Kruck abgesehen, der in der Endwertung noch 8. wurde): Daniel Häußler (3), Jochen (2), Julian (4) und ich. Jochen hatte sich hier auf Platz 2 vorgeschoben. Häußler, der in beiden Partien gegen mich schon in der Eröffnung Figuren einstellte, verzweifelte schier ob seiner desolaten Leistung gegen mich: "ich spiel nicht wirklich so. Das täuscht!" Um mit Nelson zu sprechen: 'Ha-ha!' Dritte und letzte Runde. Alex: "Kontrolliert noch mal, ob alle Uhren aufgezogen sind." Julian: "Und schaut genau auf die Uhr, wenn ihr gegen Ahmet spielt." Großes Gelächter. Ahmet hatte gegen Julian in der Partie die Uhr gestellt und sich 6 Minuten und Julian 4,5 Minuten eingestellt. Dann hatte er die Uhr hingestellt, nochmal in die Hand genommen und Julians Zeit auf 4 Minuten gesetzt. In der letzten Runde machte sich meine Müdigkeit immer mehr bemerkbar. Immer unverfrorener gähnte ich. Peter Lörencz sagte: "Du schläfst ja schon." Sein Sohn Benjamin, gegen den ich gerade blitzte: "Der besiegt seine Gegner auch im Schlaf." Gut, für die meisten reichte es, aber die Schnelligkeit litt. So verlor ich gegen Saygun meine zweite Blitzpartie, weil mein Blättchen fiel. Ein Remis gab ich auch noch ab. Mit 68 aus 71 Punkten war die Ausbeute grandios. Jochen wurde Zweiter mit 61,5 Punkten. Saygun Dritter mit 60,5 vor Julian und Häußer, der schon wieder nach 8 Zügen eine Figur verlor. "Schon wieder einen Springer eingestellt!" schimpfte er. "Wenigstens das kannst du", grinste Jochen. Dann gab es die Siegerehrung und das Frühstück wurde aufgebaut. Gesättigt fuhr ich nach Hause, wo ich um 11:30 Uhr ins Bett fiel und um halb 6 aufstand. Wir hatten ja noch ein Spielabend geplant (siehe Ankedoten Roborally)

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Eintrag #86 (vom 02.11.03)

Mannschaftskampf 3. Runde. Gegen Bad Wimpfen, den bisherigen Tabellenführer musste ein Sieg her. Die Aussichten waren gut, waren wir doch fast komplett. Nur Thomas fehlte, er war im Urlaub. Die Partien verliefen anfangs normal. Gegen Jürgen spielte Philipp Huber Altindisch, Richard hat mit Pirc meistens sich gleichende Aufbauten, in denen er sich sehr gut auskennt. Marc spielte Königsindisch gegen Ditter. Und Ferdinand Lang zog gegen mich 1.e4. Meistens spiele ich ...e6 und nach 2.d4 d5 3.exd5 exd5 4.Ld3 Ld6 kam 5.Dh5. Mist in der Variante kannte ich mich bisher nicht aus. Ich wusste nur, dass bei dem auf der Hand liegendem Zug Sf6, Dh4 folgt und Weiß das aktivere Spiel hat. Egal, Entwicklung kann nicht schaden und ich dachte mir, falls es möglich ist, die große Rochade zu machen. An Brett 5 kämpfte Hans-Henrik mit den Tücken der englischen Eröffnung. Ralf bekam es mit Alexander Probst zu tun und gedachte mit Sizilianisch diesen zu bekämpfen (tut es ein Holzknüppel nicht auch?, grins). Alfred musste als Weißer gegen Behar antreten, der wie ich mittels Französisch sein Glück versuchte und unser Ersatzmann Sascha spielte auf 1.e4 wie üblich c5. Erwähnt ich schon, dass ich mich in der Variante nicht so auskannte. Ich stellte fest, dass diese hoch taktisch ist. Ferdinand der Fuchs kannte sich darin aus und so kam es, dass ich in der Eröffnung mehr Zeit verbriet als er. Nach 1,5 Stunden fand ich Zeit, mir wieder die anderen Partien genauer anzuschauen. Jürgen, der stand positionell leicht besser; Richard hatte deutliche Vorteile; Marc stand auch nicht schlecht, Hans-Henrik nicht so gut, Ralf eigentlich auch nicht, aber just in dem Moment, indem ich zuschaute, machte Alexander ein paar schwache Züge und Ralf konnte ihm einen netten Doppelbauer verpassen und gleichzeitig seinen schwachen Bauern auf d4 entlasten; Alfred stand auf Verlust und Sascha noch ausgeglichen. Ferdinand spielte gegen mich weiter konzentriert, er ließ sich vorerst auf keine taktischen Spielchen ein und ich musste sehr genau spielen, um nicht die Dame zu verlieren, die sich weit in Feindesland herein gewagt hatte. Trotzdem geriet ich immer mehr in die Defensive und an seiner Stelle hätte ich zwei Figuren getauscht und konsequent weiter Druck gemacht. Er wartete damit, bis er seine Figuren alle zum Angriff aufgebaut hatte. Das gab mir Gelegenheit, eine kleine Falle aufzustellen. Wie erwartet zog er Se7+ Kb8 Sxd5 cxd5 Sxd5. Jetzt war meine Dame auf c7 angegriffen, die aber unbedingt den Turm auf d8 decken musste, der von Dh5 beliebäugelt wurde. Nach ...Da5 b4 hatte Ferdinand den Zwischenzug g5 nicht gesehen. "Jetzt brennt das Brett", sagte ich zu Richard, als ich à tempo den Zug gespielt hatte und Ferdinand am Brett alleine ließ, der sich nun einige Varianten durch den Kopf gehen lassen musste. "Meine Partien, die ich gegen Ferdinand gespielt habe, haben immer zu den interessantesten gehört", pflichtete mir Richard bei. "Positionell und taktisch Finessen hat es immer gegeben." Ich wartete, welche Finessen er noch auspacken würde. Klar, er würde die Figur für 2 Bauern geben müssen. Die Frage war, behielt er die Damen auf dem Brett oder nicht. Im letzteren Fall, würde er eine schlechte Bauernstruktur erhalten, im ersten würde er noch seinen Angriff beibehalten. Variante eins kam aufs Brett, aber nachdem ich durch einen zweiten taktischen kniff noch den wichtigen Bauern auf e3 eroberte, Figuren abtauschen konnte war die Partei für ihn nicht mehr zu halten und er gab auf. Gut, Alfred hatte auch verloren. es stand 1:1. Jürgen hatte seinen positionellen Vorteil durch einen einzigen Zug verspielt und stand jetzt leicht im Nachteil. Bei Richard standen die Zeichen schon auf Gewinn. Marc ausgeglichen, Hans-Henrik mit Nachteilen. Zwischen Alexander und Ralf wurden taktische Schläge ausgetauscht, aber wenn keiner einen Fehler machte, sollte es Remis werden und Sascha gewann durch ein schönes Manöver einen Bauern, tauschte dann zwingend alle Figuren bis auf einen Turm, mit dem er zwingend einen weiteren Bauern eroberte. Das Turmendspiel mit zwei Mehrbauern musste gewonnen sein. Richard siegte und es stand 2:1. Bald darauf verlor Alexander gegen Ralf eine Figur und es stand 3:1 für uns. Jürgen indes verlor durch einen Doppelangriff zwei wichtige Bauern am Königsflügel und es war klar, dass Philipp sich diesen Vorteil nicht mehr von der Hand nehmen ließ. Eigentlich müsste Marc nur noch remis spielen und Sascha gewinnen und wir hatten unser Ziel erreicht. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Statt seinen a-Bauer nach a2 zu ziehen, zog Sascha mit seinem König hin und her und war konsterniert, als sein Gegner überaus glücksselig eine dreimalige Stellungswiederholung reklamierte. Remis! "Nein, ich kann mich umbringen", stöhnte Sascha. Ja, ich ihn auch. Jetzt hing alles von Marc und Hans-Henrik ab. Bei Marc sah es sehr remislich aus, beide hatten Turm, Leichtfigur und 5 Bauern auf dem Brett. Ich ging in den Nebenraum, wo Boso gerade mit Ferdinand meine Partie analysierte. Ich gesellte mich zu ihnen und nach einer viertel Stunde schaute ich rüber. Hans-Henrik hatte remis gespielt, sehr schön und Marc - oh Schreck, er hatte seinen Springer verloren. Nun hieß es Turm + 3 vereinzelte Bauern (von denen einer bald fallen würde, die beiden anderen waren Randbauern gegen Turm + Läufer. Theoretisch kann man das Endspiel Turm gegen Turm und Läufer remis halten, wenngleich es praktisch sehr schwierig ist. Mit den Bauern sollte es einfacher sein. Und jetzt ging der Kampf los. Beide kosteten ihre Bedenkzeit voll aus. Eine Bedenkzeit, die eigentlich so nicht stimmen konnte, denn entweder waren die Uhren falsch gestellt gewesen oder sie liefen deutlich langsamer als die anderen Uhren. Wie kann es sein, dass die Zeitkontrolle um 14:00 Uhr stattfand, wenn um 9:00 Uhr die Partien gestartet wurden? Gut, die Uhren wurden ausgetauscht und die beiden spielten weiter, und weiter... Im Nebenraum blitzte ich mit Boso 2 Partien und dann noch mit Alex 3 weitere. Eine vierte wollte Alex nicht mehr spielen: "Ich fühle heute keine Macht in mir!", sagte er grinsend nach der dritten Niederlage. Und die Niederlage von Marc bekam ich dann auch noch mit. Mist nur ein 4:4. Da hatten die Wimpfener viel Glück gehabt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Ditter vorher Marc mal ein Remis angeboten hatte, dass dieser mitbekommen hatte!

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Eintrag #87 (vom 03.11.03)

Einen Moment, werdet ihr sagen, der 3.11 ist doch ein Montag. Da hat der Heilbronner Schachverein keinen Spielabend. Richtig, ich war bei einem anderen Verein. Und zwar in Berlin, wo ich die Woche bei Siemens tätig war. Aus dem Internet suchte ich nach Vereinen in der Nähe und siehe da, einer war gerade 10 Minuten zu Fuß entfernt: Die SGr. Siemens (Schachgruppe Siemens). Und der hatte Montags Spieltag. Der Spielraum war laut Angabe der Homepage im Verwaltungsgebäude, Block D, Zimmer 1042 oder so. Man solle sich doch beim Pförtner melden stand noch dabei. Gut, gesagt getan. Manchmal frage ich mich, ob es bei der Einstellung von Hausmeistern und Pförtnern einen Freundlichkeits- respektive Idiotentest gibt, bei dem sie versagen müssen: "Guten Abend. Ich möchte zum Schachverein und laut Angaben auf der Homepage, soll man sich beim Pförtner melden." "Und?" "Ja, hier bin ich also." "Und was soll ich machen?" "Nun, mir zum Beispiel mitteilen, ob die heute Abend Schach spielen und wie ich hinkomme." "Das soll ich machen?" "So steht es im Internet drin." Er wirft mir einen missmutigen Blick zu. "Wenn sie mir sagen, wen sie sprechen wollen, rufe ich an." "Ich kenne niemanden. Ich bin zum ersten Mal hier. Ich habe die Adresse aus dem Internet und wollte zum Schach spielen vorbeikommen." Grummelnd schnappt sich der Pförtner eine Liste und sucht eine Telefonnummer und ruft an: "Ja, ich habe hier jemanden, der zum Schach möchte. Jemand muss ihn abholen... hallo?... ich habe hier jemanden der zum Schach möchte... hallo." "Das ist mir zu blöde", sagte er und legte auf. Zu mir gewandt. "Warten sie hier und wenn niemand kommt, gehen sie nach Hause." Sapperlot, da kommt Freude auf. Aber zum Glück erschien bald darauf ein älterer Mann (den Namen habe ich vergessen), der mich abholte. Zumindest versuchte er dies, wurde aber vom Pförtner erst mal abgefangen: "Einen Moment, ich hätte da noch zwei Dinge mit ihnen geregelt!" "Was?" "Erstens, warum haben sie mir nicht mitgeteilt, dass sie Gäste erwarten. Wieso liegt keine Liste bei mir aus, wo drauf steht, wer alles zum Schach kommt." Wooaaah! dachte ich. Das muss ja ein exklusiver Verein sein, zu dem nicht jeder Zugang hat. Nur geladene Gäste dürfen herein! Oder... es gibt einen Hellseher im Verein, der dafür sorgt, dass immer eine Liste beim Pförtner aktuell gehalten wird, aber heute gerade im Urlaub war. Die dritte Möglichkeit, dass der gute Mann im Pförtnerhäuschen etwas begriffsstutzig ist und sich nicht denken kann, dass mal ein Neuer zum Verein kommen kann wie ich, war ja auch nicht von der Hand zu weisen ist. Nummer vier wäre die Möglichkeit, dass er es schon weiß, aber einfach eine schlechte Laune hatte (ließ ihn seine Alte nicht ran?), und er diese, so freizügig wie er ist, mit der ganzen Welt teilen wollte. Bevor ich aber weiter darüber nachdenken konnte, klopfte es an der Scheibe. Ein Siemensmensch im Anzug machte mir ein Zeichen. Ich deutete fragend auf den Pförtner. Er nickte. Also drehte ich mich zum Pförtner um, um ihn aus seiner Tirade mit dem Schachmensch zu reißen und auf den Mann aufmerksam machen. Aber der hatte ihn schon erblickt und labberte weiter auf den Schachmensch ein. Wieder klopfte es. Ich drehte mich wieder um und zeigte auf den Pförtner und zuckte mit den Schultern. Nach dem Motto, der weiß es, will aber momentan von seiner Beute nicht ablassen. Da müssen sie warten, bis sie drankommen. Was aber noch dauern konnte. Denn inzwischen war er beim zweiten Punkt angekommen. "Und dann habe hier hier in der Kontaktliste nur eine Handynummer. Sie wissen genau, dass wir nicht auf einem Handy anrufen dürfen. Da gibt es Vorschriften. Und wenn die Rechnung kommt, wer soll die Kosten bezahlen? Ich werde auf keinen Fall diese auf mich laufen lassen. Wenn sie mir keine Festnummer geben, geben sie mir eine Kostenübernahme für... blablabla" Ich sah es schon, der Mann war in seinem Element und wieder klopfte es. Diesmal ging ich raus. Der Klopfer stand mit seinem Auto an der Schranke und konnte nicht raus, da unsere Pförtner wie gesagt in sein Opfer verbissen war. "Können sie mich rauslassen", fragte er mich. "Ich bin nicht der Pförtner." "Können sie ihm Bescheid geben?" "Klar - zumindest kann ich es mal versuchen." Der Versuch schlug fehl, denn unser lieber Pförtner ignorierte mich. Das bekam anscheinend auch der draußen Wartende mit und sprang kurzerhand über die Absperrung und kam ebenfalls in das Pförtnerhaus herein. Welche Macht schlummert doch in einem Maßanzug. Macht, die auf Pförtner und Hausmeister einen unheimlichen Eindruck macht. Auf jeden Fall ließ der sein Opfer frei und ich konnte endlich mit diesem zusammen das Pförtnerhaus verlassen und zum Spiellokal rüber gehen. Da an diesem Abend ein Pokalspiel angesetzt war und die ganzen Erwachsenen da mitspielten, hatte ich niemanden so zum blitzen, hätte es da nicht auch noch eine Gruppe von 5 Jungs gegeben, die im Nebenraum spielten. Nach einem Hallo fragte mich dann einer, ob ich blitzen möchte. "Klar." "Haben sie auch eine DWZ?" "Yoh." "Und wie groß ist die?" "So 2000", sagte ich und machte einen Zug. Ich bemerkte, wie er erstmal schluckte und verbiss mir ein Grinsen. Wie zu erwarten, ging er ein. Danach räumte er das Feld für den Nächsten, der auch mich mit der selben Frage bombardierte. "Welche DWZ-Zahl haben sie?" Auch ihm blieb ich weder Antwort noch Niederlage schuldig. Aber spätestens da hatten alle es mitbekommen. Von der Stärke schätzte ich die meisten zwischen 1200 und 1300 ein, der älteste mochte wohl um die 1600 liegen. Dann wollten sie Tandem spielen - zu sechst. "Können sie Tandem." "Klar, sagt mir nur, nach welchen Regeln ihr spielt." "Bauern dürfen nicht auf die erste oder achte Reihe eingesetzt werden. Es darf nicht mit Matt eingesetzt werden und auch nicht mit Schach." "Ohne Schach einsetzten?? Na gut, ist mal was Neues. Wie sieht es mit den Bauern aus. Wandeln sie sich um oder laufen sie durch." "Mit umwandeln." Es folgten sechs Partien. Von dem einen Spieler abgesehen, konnten die anderen mir nichts entgegensetzen. Ich muss zugeben, ich habe nicht wirklich gut gespielt. Die aber umso schlechter. Und sie haben mir alles geglaubt: "Mein Gegner kann schon fast die Zeit laufen lassen", bemerkte ich und siehe da, er ließ sie laufen, obwohl er sicherlich noch einige Züge hätte machen können. Andere hingegen mussten wirklich laufen lassen, da sie vor dem Matt standen. Was mir auffiel, war das keiner von ihnen Begriff, wie man spielen muss, wenn Figuren ohne Schacheinsetzen nicht erlaubt ist. Sie versuchten alle ihren König hinter einen Wall von Bauern zu verstecken. Das man eine Figur opfert und dann eine Schwerfigur auf die 8. Reihe setzt, was den König nach vorne treibt, kannten sie nicht. Oder die Idee einen Springer oder Läufer so einzusetzen, dass er eine Linie/Diagonale versperrt dahinter dann die Schachgebende Figur hinpflanzt und abzieht, erzeugt auch einen netten Effekt. Wie gesagt, wir spielten so mal sechs Runden. Danach schlug ich mal vor, eine andere Variante zu spielen - mit Schach einsetzen und ohne Umwandlung. "Da macht das Opfern von Figuren erst richtig Sinn", erklärte ich. "Gut spielen wir es mal so. Auf, nach rechts rotieren!", sagte einer. "Nein nach links. Ich will nicht gegen ihn spielen! Ich verliere zu schnell!" kam prompt von der anderen Seite der Einwurf. Ich grinste breit. Los ging's. Junge, war das ein Gemetzel, Tandemtheorie ist wirklich ein Fremdwort in Berlin-Siemenstadt. Jedes Mal konnte ich ungehindert auf f2 oder f7 reinklopfen und ich überlegte mir wirklich, ob ich nicht einfach mal eine Auszeit nehmen sollte, und ihnen ein wenig grundlegendes Verständnis von Tandem beizubringen. Besonders als ich folgendes Opfer sah: Schwarz setzt als zweiten Zug! einen Bauern auf b5 ein, der prompt von Lf1 geschlagen wird und spielt dann c6, mit der Idee per Tempogewinn den Läufer von b5 zu vertreiben!!! Argh! Aber dann ließ ich es doch sein. Nach insgesamt 12 Spielen hörten wir auf. Die Jungs mussten nach Hause. "Wenn sie nach Berlin ziehen, müssen sie bei uns in den Verein eintreten", sagte einer noch zum Abschied. Gehen wollte ich demnächst auch. Ich warf noch einen Blick in den Nebenraum, wo die Pokalspiele liefen und wurde vom "Ich werfe mich dem Pförtner zum Fraße vor" - Mann gefragt, ob ich nicht noch ein wenig Lust hätte, ein paar Partien zu blitzen. Gut. Mit einem 6:0 ging's es dann wieder zurück zum Hotel.

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Eintrag #88 (vom 13.11.03)

Was gab es? Ach ja, ein langweiliges Schnellturnier mit 20 Minuten Bedenkzeit. Wenn ich mich richtig erinnere, war der ganze Abend relativ langweilig. Das einzige Lustige geschah in der 4. Runde vom Schnellschachturnier, als Koelle Michael Waldherr remis bot. Michael: "Bin ich zum Schachspielen oder remis schieben hergekommen?" Zum Turnier: 5 Runden sollten gespielt werden. In Runde 1 kam ich mit Weiß gegen Michael. Nach 1.d4 d5 2.c4 e5 schaute ich Michael an: "Das will ich mir zeigen lassen!" Ich meine, es ist ja ganz korrekt, wenn Jaro dies gegen mich spielt aber Michael muss mir hier beweisen, dass er die Theorie beherrscht. Kurz gesagt, nach der Eröffnung hatte Schwarz keinen Plan mehr und wurde strategisch überspielt. 1:0. Die zweite Runde war Siegfried Nowikow an der Reihe. Gegen ihn spielte ich wie üblich Wolga-Gambit, bei dem er normalerweise viel mehr Widerstand leistet, als an diesem Abend. Schon in der Eröffnung überspielte ich ihn und es hieß 2:0. Runde 3; diesmal hieß mein Gegner Koelle. Anscheinend spielte heute jeder ein Gambit. Wie Michael in der ersten Runde versuchte er es mit der selben Eröffnung. Aber das ging gründlich in dies Hose. 3:0. Ja, das Turnier lief gut an. Mit Heinz Krämer als Gegner rechnete ich schon mit 4:0. Man muss doch gegen Heinz nur auf Zeit spielen, die Fehler kommen dann automatisch. Für die Statistik: Holländische Eröffnung. Last but not least, spielte ich gegen Wilfried. 5:0

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Eintrag #89 (vom 20.11.03)

Eigentlich ist dies nur ein halber Eintrag, war ich doch nur einen halben Abend da. Vorher war ich in Tamm auf der Sitzung vom Bezirk. Was man dort so alles mitbekommt, schreit ja gerade dazu ein Buch zu schreiben. Man würde sich köstlich amüsieren. Aber Dinge, die bei irgendeiner Sitzung geschehen sind vertraulich zu behandeln und darum lassen wir es. So gegen 22:45 Uhr traf ich beim Verein ein. Man merkt schon, dass es auf den Winter zu geht. Die Temperaturen sind Nachts empfindlich kalt und man neigt dazu, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wenn aber die Hälfte der Fenster von innen beschlagen sind, dann kann irgendwas nicht stimmen. Ich ging rein und lief gegen eine Wand. "Boah, könnt ihr nicht mal ein Fenster aufmachen?" entrüstete ich mich lauthals. Es ist kein Wunder, dass so wenig Frauen Schach spielen. Welche Frau hält sich schon gerne freiwillig in einen Raum mit 20 Körper- und Schweißgeruch verströmenden Männern auf? Auf jeden Fall wurden schuldbewusst einige Fenster geöffnet (An dieser Stelle ein Applaus an Saygun). Nachdem man danach halbwegs wieder atmen konnte, schaute ich mir die Partien der vorletzten Runde der Stadtmeisterschaft an. Spitzenpaarung war natürlich Günter Kamm gegen Sascha Seiler. He, Sascha kann jetzt einen wichtigen Bauern gewinnen, dachte ich. Aber anscheinend sind einfache Gewinnzüge nichts für Sascha. Er zog seinen Springer um Figuren abzutauschen. Der Ausgang würde also noch etwas auf sich warten lassen. Ich überzeugte Saygun derweil, dass ein paar Blitzpartien nicht so verkehrt seien. Waren nette Partien. In der zweiten Partie konnte ich durch ein wunderschönes Turmopfer auf g7 den König Matt setzen. Blöde war nur, dass zwei Partien später Saygun durch ein analoges Opfer auf g2 auch meinen König Matt setzen konnte. Und dann tauchte Jens auf, der seine verlorene Partie analysieren wollte. "Lohnt sich nicht", sagte ich zu Saygun, "die Partie hatte ich gesehen." Aber Saygun ließ sich nicht abbringen. Die Partei war wirklich nicht brillant. Jens stand ausgeglichen, bis er eine Qualität für nichts opferte: keinen Königsangriff, Figurenspiel, oder Freibauer sprang raus. Natürlich war Wilhelm Filker anderer Meinung: "Gutes Opfer." Zwei Minuten später: "Das Opfer war an sich nicht schlecht, man hätte es nur vorbereiten müssen." Saygun demonstrierte ihm in zwei Zügen, dass es dafür keine Zeit gegeben hätte, da Schwarz dann einfach den Läufer tauschen konnte. Aber so ganz war er noch nicht überzeugt, er wollte noch weiter analysieren (Wächter lässt grüßen; he - ich stelle mir gerade vor wie Wilhem I und Wilhelm II eine Partie gegeneinander spielen und diese hinterher analysieren). Ich verließ daraufhin den Tisch und schaute mir die Partie von Sascha an. Dort war es zu Turbulenzen gekommen. Günther hatte eine Figur weniger und mit dem nächsten Zug konnte Sascha dessen Angriff abwehren und würde mit einer Mehrfigur in ein einfach gewonnenes Endspiel übergehen. Günter übersah noch, dass er mit Sxe6 einen Bauern noch im Ausgleich schlagen konnte und gab dann kurz darauf auf. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass Sascha Platz 2 sicher hat. gut es gibt noch eine Nachholpartie, die Wartlick auf einen halben Punkt hinter Sascha bringen kann. Dann wird die Entscheidung zwischen den beiden in der letzten Runde fallen. Dann war es auch schon so weit zusammenzuräumen. Ich wischte noch die Tische ab und wollte gehen. Alex: "Könntest du noch die Tische abwischen?" "Habe ich gerade gemacht!" "Davon habe ich nichts mitbekommen", meinte er zweifelnd. "Der Lappen liegt noch da", erwiderte ich. Yoh, und dann folgte ich Saygun und Jens (den beiden Drückebergern was das Aufräumen betrifft) hinterher in die Nacht und fuhr nach Hause.

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Eintrag #90 (vom 27.11.03)

Eine kleine Preisfrage: Es ist der letzte Donnerstag im Monat. Was steht auf dem Programm? Monatsblitz? Ja richtig, leider nur etwas zu spät geantwortet. Etwas schneller und ihr hättet einen tollen Preis gewonnen; einen Preis für den sogar Bernd das Brot Werbung machen würde: Ein Pseudofrühstück bei Jochen. Nachdem beim letzten Monatsblitz im Oktober 17 Personen teilnahmen, rechnete ich mit einem ähnlichen Andrang heute. Aber Schockschwere Not, nur 8 wollten spielen. Alex konnte es gar nicht fassen, dass es so wenige waren. "Das liegt daran, dass alle gewusst haben, dass ich heute komme und sich gedacht haben, dass sie keine Chance mehr haben." Da lachte Thomas Heinl laut auf und meinte: "Wohl eher wegen mir." Okay es wurde doppelrundig gespielt. Gleich in der ersten Partie zeigte es sich dass ich zu müde war. Denn als Wilhelm Filker mir sagte, ich hätte gegen Peter einen unmöglichen Zug gemacht, konnte ich mir nicht mehr die Stellung ins Gedächtnis rufen. Hatte ich Sf2+ nebst Sg4 gezogen oder Se2+ nebst Sg4. Null Ahnung. Und in der 3. Runde kam ich schon gegen Thomas. Ich versichte mich zusammenzureißen und siehe da, wir kämpften es bis zum Schluss aus, remis. Die nächsten zwei Spiele gewann ich ebenfalls und als ich dann gerade gegen Holger Scherer blitzte hörte ich Fritz am anderen Ende des Tisches sagen: "Das wäre etwas für Christians Tagebuch." Das muss man mir nicht zweimal sagen. "Was?" fragte ich zurück. "Thomas hat Benjamin gerade dermaßen eingeseift, dass es nicht mehr feierlich war. Worauf Benjamin sagte: 'Das ist nicht mein Niveau!'." Wie heißt es doch immer: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. [Breites Grinsen] In der letzten Runde musste ich nur noch gegen Wilhelm II antreten. Ich nahm es zu lässig. Quasi schon einen Vorteil rausgespielt, stellte ich einzügig eine Figur ein. Mist! Aber in der Tabelle hatte ich noch einen halben Punkt Vorsprung. Die zweite Runde konnte kommen. Oder doch nicht? "Wollt ihr Pause?", fragte Alex. "Ja, 1 Stunde", antwortet Thomas wie aus der Pistole geschossen. "Lieber aufhören", meinte ich grinsend. Wir einigten uns auf 10 Minuten und dann ging es los mit vertauschten Farben. Im 3. Zug spielte er e5. 'Nanu?', dachte ich, das verliert doch einen Bauern. 'mal schaun, was kommt.' Es kam 4.Se5 Sxe5 5.dxe5 und danach Kxe5. Ich schaute noch mal genauer hin, nein, er hatte richtig aufgestellt. Ich blickte Peter an, er mich zurück. "Könntest du deinen König wieder nach e8 zurückstellen?" fragte ich. Er schaute auf 's Brett  und gab auf. "Komm, spielen wir noch eine", sagte er und ergänzte gleich, "oder nein, ich möchte dich nicht weiter quälen." Hm, womit? "Mit deinem schlechten Spiel oder was?" Na ja, von schlechtem Spiel will ich nicht weiter reden. So kam ich übernächste Runde gegen Thomas und stellte mich mit der französischen Verteidigung so schlecht an, dass ich wirklich mies aus der Eröffnung herauskam, konnte aber das Spiel noch zu einem Remis auskämpfen. Der Rest verlief gut, bis ich vorletzte Runde gegen Holger antrat. Ein Sieg meinerseits hätte mich an die Tabellenspitze katapultiert, aber ich verlor, womit Holger unangefochten Erster wurde, ich zweiter und Thomas Dritter. Saygun war mittlerweile auch aufgetaucht und Jens versuchte neugierig in die Stofftasche hereinzuschauen, die Saygun bei sich trug. "Da ist nix für dich drin, Jens. Nur Ordner, keine Schokolade. Kusch!" Manchmal muss man den Stil von Saygun schon bewundern. Seine Schachkünste allerdings weniger. Es ging darum, die Bretter aufzuräumen. Alle waren schon weg, bis auf uns und Alex, der am Laptop noch Eingaben zum NJO-Turnier machte (nebenher noch Moskau laufen ließ). "Komm Saygun, wir setzten uns jetzt an das Brett und blitzen. Der Verlierer baut das Brett ab und wir wiederholen dies." Beim ersten Spiel gewann Saygun: "Tolles Spiel, gefällt mir!" Gut, ich baute ab. Das Spiel am zweiten Brett gewann ich. Saygun: "Blödes Spiel." Sein Kommentar zum dritten Spiel lautetet: "Dumme Idee!" Der nächste Kommentar von ihm war: "War ne dumme Idee." Nach dem 5. Spiel reichte ich ihm wortlos grinsend eine leere Schachtel rüber. "Sehr witzig", meinte er. Im nächstem Spiel verlor er auf Zeit. "Du bist zu schnell." Gut, dann war es mal wieder an mir ein Spiel aufzuräumen. "Wenigstens ein zweites!", stöhnte Saygun dankbar. Aber es blieb ja noch eins übrig, das dann wieder Saygun aufräumen musste. "Jetzt habe ich wieder dazu beigetragen, dass du selbstzufrieden wieder nach Hause gehen kannst." Wie wahr, liebes Schachtagebuch.

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Eintrag #91 (vom 04.12.03)

Die letzte Runde der Stadtmeisterschaft zog viele Kiebitze an. Kein Wunder, dass ich zuerst mal draußen aufgehalten wurde und mit ein paar Leuten schwatzte. So unterhielt ich mich unter anderem mit Wolf. Später noch mal mit Andreas Warsitz und Saygun über das Nikolaus-Jugend-Open, insbesondere über die Äußerungen Sven Eidlers im Forum über das NJO. So fand ich es schon ein hartes Stück, dass er schrieb, er hätte seine Hilfe angeboten, die abgelehnt wurde. Prinzipiell sei mal  die Tatsache hinten an gestellt wie nützlich oder hinderlich seine Hilfe gewesen wäre; aber man muss schon unterscheiden, ob man Hilfe im Vorfeld oder erst während der letzten Runde des NJO's anbietet. Ohne dem Mann zu Nahe treten zu wollen, aber von den ganzen Protestfällen ausgehend, die in seiner Person als Kreisspielleiter involviert ist und der Art, wie er dies handhabt, scheint er mehr Probleme zu verursachen, als zu lösen. Aber lassen wir das und kommen zurück zur Stadtmeisterschaft. Am Spitzenbrett spielte Sascha gegen Ole Wartlick um den Titel. Ein Remis würde Sascha genügen. Dementsprechend auf Angriff spielte Ole. Ich stellte mein Malzbier auf den Stehtisch am Eck und schaute den beiden zu. Plötzlich gab es ein Getöse. Sommer und Koelle hatten sich an diesen Tisch gestellt und es irgendwie geschafft, diesen zum Einklappen zu bringen. Mein schönes Malzbier lag auf dem Boden. Wolfgang hob es auf und stellte es auf den Tisch, der immer noch instabil herumstand. "Weg da!", rief Alex. "Ich mach' das! Alle weg!" Alle weg? Nur dumm dass dabei Wolfgang wieder den Tisch umriss und mein Malzbier ein zweites Mal umwarf. Diesmal floss fast alles raus. Nur ein kleiner Rest blieb noch drin. Mist. Klarer Fall, dass ich kurze Zeit später mir eine zweite Flasche Karamalz holte. "Du trinkst das Zeug wohl sehr gerne?", fragte mich Alex. "Bin halt kein Biertrinker, so wie du", sagte ich auf die Flasche Bier anspielend, die er vorhin getrunken hatte. "Ich habe heute erst ein Bier getrunken", protestierte er. Ja, mit einem Bier fängt das immer an, hehehe. Mittlerweile waren bis auf die Spitzenpartie alle Partien fertig. Helmut betrachtete die vorläufige Tabelle: "Mist! Warum spielt der Michael Waldherr so gut? Jetzt hat er mir den Sonderpreis weggeschnappt." Ich zückte sogleich meinen Stift - das musste ich mir gleich notieren. Helmut: "Du weißt ja, es gibt da so ein paar Menschen, die man für ganz wenig Geld anheuern kann, um jemanden mundtot zu machen?" "Och, da habe ich keine Angst. Ich habe ja keine Feinde." Helmut lacht auf: "Da möchte ich mal wissen, wie du Feinde definierst." Äh - Sie atmen nicht mehr? nach dem Notieren wandte ich mich wieder der Tabelle zu. Ein Blick auf den Tabellenstand zeigte klar, dass weder Helmut noch Michael ein Grund zur Klage hatten. Beide hatten überragend gespielt: Michael (als 16. gesetzt) wurde 6. und Helmut (21.) kam auf Platz 10. Niemand anderer hatte in diesem Turnier dermaßen erfolgreich gespielt (Ach ja, falls irgend jemand irgendjemanden für den Gronk-Award nominieren möchte, so könnte er doch auch bitte zusätzlich den Sieger des Halloween-Blitzes für dessen überragende Leistung nominieren... grins). Mittlerweile zeichnete sich bei Sascha ein düsteres Bild ab. Er hatte den a-Bauern verloren, was Ole 2 Freibauern verschaffte. Würden die restlichen Schwerfiguren abgetauscht werden, wäre das Endspiel für Ole gewonnen. Aber das Spiel wurde noch zäh, denn sollte Sascha mit der Dame zu einem Dauerschach kommen, wäre die Siegchance für Ole weg. Dann war es soweit, es kam zu einem Bauernendspiel und Ole opferte den Läufer, um im Gegenzug ein paar Bauern zu verspeisen und so die Umwandlung seiner Dame sicherstellte. Ein paar Züge später gab Sascha auf. "Ich habe wie ein Anfänger gespielt!" gab er seinem Frust freien Lauf. "Du bist immerhin Zweiter geworden. Hätte ich dich nicht zur Teilnahme an der Stadtmeisterschaft überredet, wärst du nicht da gelandet", sagte Alex. ich: "Hättest du ihn nicht überredet, wäre er jetzt nicht deprimiert." Glück und Leid liegen nahe beieinander, so konnte es im Gegenzug Ole nach mehreren Minuten immer noch nicht fassen, dass er gewonnen hatte. Egon meinte zu mir: "Wenn du mitgespielt hättest, hättest du jetzt wohl gewonnen." "Ob ich gewonnen hätte, wäre reine Spekulation." Helmut: "Hätte ich gewonnen, dann hätte ich einen ausgegeben." "Sogar 2x", meinte ich grinsend. Helmut verstand sofort, worauf ich hinaus wollte. "Ja, einmal, weil es niemand geglaubt hätte und einmal, weil ich gewonnen hätte." Und Egon süffisant zu mir: "Du bist ja noch nie Stadtmeister gewesen. das wäre deine Chance gewesen." Worauf ein gewisser Lord of Finger Error in Lachen ausbrach. Ja, ja Helmut und der liebe Egon. Egon, der kurze Zeit später von einem Augenblick zum anderen weg war. Mit weg meine ich geistig weg. Während wir aufräumten, schlief er auf einem Stuhl ein. Er knickte einfach weg. Er merkte nicht einmal mehr, wie ihm die Bierflasche aus der Hand entwunden wurde. Aber wir kriegten ihn noch wach und dann gingen es nach Hause. Helmut zum Abschied mir nachrufend: "Zum Schachtagebuch sag ich nur: Die Kunst des Weglassens." He, Helmut, das geht nicht. Hast du nie das Kleingedruckte gelesen? -> Wie in den Statuten des Internationalen Verbandes der Schriftsteller, Journalisten und Redakteure im Rahmen der unveräußerlichen Rechte der Pressefreiheit festgelegten, sowie notariell beglaubigten Direktiven zur Wahrung - der Eingangs erwähnten - internationalen Rechte der Presse, Journalisten, Redakteure, als auch die nicht direkt angeschlossen, aber über den zweiten Paragraphen abgedeckten freien Schriftsteller und Hobbyschreiber, geschrieben steht, ist jeder oder jede Tätige des gesetzlich anerkannten Verbandes der Schriftsteller, Journalisten und Redakteure, per se durch seinen Beitritt verpflichtet, unter Wahrung der allseits anerkannten, von der UN geprüften und gebilligten Satzung der freien Meinungsäußerung, als auch durch den in den Statuten definierten Paragraphen mehrfach niedergelegten Forderungen, der vollständigen Berichtserstattung, die, sollte sie nicht vollständig sein, sondern unter Weglassung von Inhalten, die der Allgemeinheit, wie sie im Gesetzestext der internationalen Rechtssprechung definiert ist, im allgemeinen zu berichten ist, einer informativen Mitteilung also, die die Allgemeinheit laut Forderung der Statuten ein recht auf Wissen und Information besitzt, er/sie unter Androhung eines Ausschlusses des Verbandes nebst möglichen folgenden rechtlichen Schritten zu erwarten habe, es sei denn, der Urheber des publik gemachten Werkes würde sich durch hinzufügen dieser Informationen im Rahmen des Strafgesetzbuches strafbar machen, welches sich aber nicht auf den Verfasser dieses Abschnitts zur Wahrung der Rechte und Pflichten der freien Journalisten, Schriftsteller und Redakteure bezieht, der aufgrund der übertragenden Vollmachten keine Gewähr auf Vollständigkeit der hier niedergeschriebenen Inhalte liefert und daher auch nicht gesetzlich verklagt werden kann, sollte aufgrund der Unvollständigkeit des Manifest ein Missbrauch desselben erfolgen, was generell selten auftreten sollte und daher zu Vernachlässigen ist, ganz im Gegensatz zu der erwähnten Forderungen der Vollständigkeit und Wahrhaftigkeit eines Berichtes, sofern dieser überhaupt Vollständig und Wahrhaftig sein kann, da allgemein laut der verbrieften Unmöglichkeit eines Menschen, alle Fakten und Daten zu kennen, sofern er nicht zu einem höheren Wesen aufsteigt und damit, obwohl von der Kirche geleugnet einen Gottstatus - der sich speziell auf die Basisdefinition von Gott ergibt und in keiner Verbindung zu irgendeiner praktizierender Kirche oder Sekte steht - erreicht und damit alleine in Anspruch nehmen könnte, einen vollständigen Bericht zu liefern, der sollte er es nicht sein, aber auch keine Konsequenzen nach sich ziehen würde, da der Urheber/Verfasser sich aufgrund seines höheren Status außerhalb der in den Statuten des Internationalen Verbandes festgelegten Pflichten befindet und daher nicht unter die Rechtsprechung derselben fällt im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern des Internationalen Verbandes, die sich durch Beitritt zur vollständigen Berichtserstattung verpflichtet haben. 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Eintrag #92 (vom 14.12.03)

Runde 4 war angesagt und mit Kornwestheim 2 (Kornwestheim 1 spielet am Nachbartisch gegen Öhringen, gegen die müssen wir auch noch spielen) war die schwächste Mannschaft dieser Verbandsrunde angesagt.  Dies müsste, wenngleich auch nicht unbedingt ein leichter, doch ein deutlicher Sieg werden. In der Aufstellung: Menschner, Wollrab, Herold, Wolbert, May, Lademacher, Funk und Wickenheisser waren wir fast in Bestbesetzung. Fast, aber einen Moment? Wo war Ralf, er wollte direkt fahren und kurz nach 9 immer noch nicht da. Geschwind rief ich per Handy bei ihm an. "Ich bin gestern Nacht noch krank geworden und habe Fieber. Ich habe dir aber gestern Abend noch eine Email geschickt." "Nach elf Uhr wollte ich dich nicht mehr anrufen." "Ralf, bei Notfällen immer anrufen, notfalls auch Sonntags Morgen, damit ich die Chance habe, noch Ersatz aufzutreiben." Aber jetzt war es zu spät, wir mussten mit 7 Mann antreten. Nach einer guten Stunde zeichnete sich schon ein gutes Bild ab: Jürgen hatte leichte Vorteile, Richard ausgeglichen mit leichten Vorteilen, Marc stand aktiv, mein Gegner hatte einen Bauern verloren, Hans-Henrik stand schon auf Gewinn, Alfred fing an, sich sachte Stück für Stück einen Vorteil zu erspielen und Michael hatte ebenfalls einen Bauern gewonnen, wobei es aber noch nicht gewonnen war. Eine weitere Stunde später hatte Marc gewonnen. Sein Gegner hatte die Dame eingestellt. "Das ist mir nach 17 Zügen noch nie passiert. Aber was soll's; Punkt ist Punkt." Mein Gegner kämpfte noch und hatte aus Verzweiflung eine Figur gegen 2 Bauern geopfert. Nachdem ich noch die letzte Schwerfigur tauschen konnte, war der Sieg nicht mehr weit. Michael konnte durch ein hübsches Scheinopfer des Turmes den Springer schlagen. Würde sein Gegner dies annehmen, würde durch eine Springergabel der Turm zurück gewonnen werden inklusive eines weiteren Bauerns, was ein einfaches gewonnenes Endspiel gewesen wäre. Kurz drauf gewann auch noch Jürgen gegen Nieden, der seinen einzigen Trumpf - einen Freibauern auf der 2. Reihe nicht halten konnte. Richard sah wie es stand und bot gleich Remis an, da er mir durchaus zutraute mit Läufer und Springer Matt zu setzen, sollte ich nicht mindestens 1 Bauern durchbringen können. Hans-Henrik gewann auch, mein Gegner gab auf und somit war der Sieg unter Dach und Fach. Wie hoch, würde von Alfred abhängen, der wie immer um jeden Vorteil kämpfte. Es dauerte noch bis kurz vor halb Zwei, dann hatte auch Alfred seinen Punkt eingefahren und wir konnten mit 6,5 : 1,5 nach Hause fahren. So früh waren wir noch nie zurück gewesen.

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Eintrag #93 (vom 18.12.03)

Aufgrund des anstehenden Feiertage war dies der letzte Donnerstag in diesem Monat, an dem wir spielen würden und daher war mal wieder ein Monatsblitz angesagt. Es gibt so ein paar Kleinigkeiten an denen man merkt, dass der Winter vor der Tür steht. Zum Beispiel spürt man es überdeutlich, wenn die Heizung den ganzen Tag nicht an gewesen war. Also ließen wir erst mal die Jacken an um uns warm zu blitzen, bis die Heizung ihrer Pflicht nachkam, was Gott sei Dank schnell der Fall war. Derweil versuchte Alex die Teilnehmer in den Laptop zu hacken: "Oh, jetzt habe ich kein Ladegerät dabei. Der Akku macht schlapp." Für solche Fälle gibt es ja noch die guten alten Kreuz-Tabellen in Papierform. An diesem Abend nahmen ein paar Lauffener teil. Alex: "So viele von euch waren ja noch nie da!" Ich zählte nach: sechs! Das war ja 'ne richtige Invasion. Alex weiter: "Euch scheint's hier ja richtig zu gefallen." Ich: "Teil dann gleich mal ein paar Beitrittsformulare aus." Und während Alex dann so die anderen in die Liste aufnahm, gönnte ich mir die Partie zwischen Günter Kamm und Benjamin Lörencz. Günter stand besser und opferte vollkommen unkorrekt eine Figur: "Alles andere wäre ja langweilig." Benjamin konnte natürlich kontern und drohte im Gegenzug mit dem Springer auf c2 zu schlagen. Günter rochierte groß, stellte allerdings den König auf b1 (Tc1). Benjamin protestierte: "Die große Rochade geht anders." "Oh ja, darf ich dies noch korrigieren?" "Ausnahmsweise." Was folgte? Sxd3+ Kb1 nebst Sxf2 und einer Turmgabel. Günter: "Jaaa, spielen wir wieder ernst." Natürlich hatte Benji jetzt riesige Vorteile. Nach jedem folgenden Zug kam ein Spruch von Günter: "Der Spaß ist vorbei!" oder "Immer ruhig bleiben." Oder wie wieder mal eine Figur in Bedrängnis geriet: "It's gonna get killed. It's gonna get killed." Ich machte mir fleißige Notizen die Alex kommentierte: "du hast ja auch nichts besseres zu tun, als aufzuschreiben?" Nö! Dann ging es los. Gleich in Runde 1 gegen Thomas Heinl. "Gleich in der ersten Runde das Spitzenduell", sagte er. "Ich habe keine Spitzen mehr", erwiderte ich, auf meine kurzen Haare zeigend. Thomas lacht. "Du hast also das Mittel gegen Spliss entdeckt?" Dies wohl, aber kein Mittel, diesen beim Schach in die Knie zu zwingen. Ich verlor. Die 2. Runde gegen Benjamin war noch schlimmer. Ich veropferte mich in der Eröffnung, wo ich ganz simpel einen Bauern mehr hatte und musste hart kämpfen, um ihn wenigstens über die Zeit zu lupfen versuchen. Er kriegte das natürlich mit und opferte seinen Turm gegen meinen letzten Bauern um dann eine Dame im übernächsten Zug zu bekommen. Deshalb war ich verblüfft, wie er a3-a1D zog. Ich blickte ihn an: "Unmöglicher Zug! Der Bauer stand auf a3." Er konnte es nicht glauben, aber Armin Winkler, der daneben gestanden hatte, konnte es bezeugen. Er meinte später noch zu mir: "Du hast so verblüfft ausgesehen, als ob du es nicht glauben konntest." Runde 3 gegen Nowikow. Mal wieder Wolga, bei dem er eine Figur einstellte und ich ihn Matt setzen konnte. Runde 4 gegen Armin. Er zu mir: "Ich muss mir merken, Bauern keine 2 Felder vor zu ziehen; außer am Anfang." Ich konnte ihn überspielen, aber viel zu langsam. Einen Zug, bevor ich seinen letzten Bauern schlagen konnte, fiel meine Zeit. Nächste Runde: Günter. Umgekehrte Vorzeichen wie in der vorigen Partie. Stellte Qualität ein, gewann aber auf Zeit. Danach musste ich aussetzen und sah den anderen zu. Michael Waldherr spielte gegen Armin und hatte eine Qualität mehr: "Ich glaube es nicht, ich gewinne mal eine Partie!" Und Thomas gewann gegen Wilfried. Alex: "Du kostest das alle noch sadistisch aus. Du hättest ihn mehrfach in einem Zug matt setzen können." Thomas: "Ich kann nicht anders." Dann kam ich gegen Holger Scherer. Wieder stand ich besser, verlor aber auf Zeit. Zur Abwechslung kam mit Alex in Runde 8 ein einfacher Sieg. Gegen Peter kam kurz darauf ebenfalls ein schneller Sieg zustande. Und während ich mit ihm kurz die Partie analysierte, kam von links ein lautes Stöhnen: "Nein! Das gibt es doch nicht!" -> Alex. "Die Stellung war so geil, das hätte glatt Theorie sein können." war wohl eine theoretische Verluststellung. Breites Grinsen. Ich gewann noch gegen Waldherr und Wilfried. Die letzte Partie, die noch dann lief war Michael Eberhard gegen Alex, der sich auf Gewinn stehen sah mit allerdings mieser Zeit: "Egal was du tust, du verlierst." Michael überlegt. Alex: "Lass dir nur Zeit!" "Oh, wir spielen ja Blitz." "Ich meine das ernst", erwiderte Alex. Seltsam war nur, dass er schnell zog. Als dann die Uhr bei Michael fiel, brach Alex in Lachen aus. "Zeit! Gewonnen! - Ja, ich habe noch gewonnen!" Michael: "Ich hasse dich." Alex konnte nicht antworten: "Ich habe einen Lachkrampf." Und dann mit einem Blick auf mich: "ich fülle mal wieder den halben Beitrag aus." "Sollte dir das nicht zu denken geben?" Während Alex dann die Punkte zusammenzählte, blitzte ich ein paar Partien gegen Thomas. Als wir gerade bei der 3. Partie in einer brisanten Stellung waren, wollte Alex die Preisverleihung durchführen: "Hört bitte zu blitzen auf." In dieser Stellung wollte weder Thomas noch ich aufhören. Alex: "Christian und Thomas. Wenn ihr nicht sofort aufhört, bekommt ihr kein Preisgeld." Darauf Thomas singend: "Alex, der kriegt auch kein Preis!" Treffer, versenkt! Wir bekamen doch noch unsere Preise, räumten dann auf und gingen nach Hause.

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