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1. Halbjahr
2003
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Und wieder ein neuer Vereinsabend. Alex hatte ein 20 Min. Schnellturnier angesagt. Dazu hatte ich sowieso keine Lust und dadurch, dass ich vorher auf einer Vernissage war und etwas Sekt intus hatte, brauchte ich dann auch keine Ausrede mehr. Auch Jochen wollte nicht mitspielen. Er wusste, so pünktlich, wie Alex anfängt, zieht sich das Turnier bis spät in die Nacht. Aber Jochen ist nicht immer logisch, so hatte er sein Abi hinter sich gebracht und nichts mehr zu tun. Daher konnte er am Freitag bis drei Uhr Nachmittags ausschlafen. Wir haben ein paar geblitzt, über Saygun ab und zu ein paar Mal gelästert. Wir konnten dadurch trotzdem nicht verhindern, dass er auf dem zweiten Platz landete, hinter Jürgen. So gegen elf Uhr - das Turnier war noch im vollen Gange - blickte Jochen auf die Uhr und sagte: "Ich wusste, warum ich nicht mitspielte. Sieh mal auf die Uhr." "Na und? Komm wir spielen Simu-Tandem." "Okay, aber wenn du heute nicht zu Null gewinnst, bist du eine Flasche!" "Wieso das?" "Weißt du, wann ich heute morgen aufgestanden bin? Um elf Uhr! Das ist jetzt für mich Mitternacht!" Erwähnt ich schon Jochens Logik? (Okay, war nur rhetorisch.) Der Tag hat 24 Stunden, dass heißt von Tagesbeginn bis Ende dauert es doppelt so lange. Selbst wenn man mal Jochens Logik akzeptieren sollte, in diesem Fall wäre es für mich 4 Uhr in der Frühe, da ich schon um 7 aufgestanden bin. Aber in einem hatte Jochen Recht, er spielte grauenhaft. Ich führte 3:2 und wollte aufhören, da Siege im Simu-Tandem gegen Jochen selten sind, gab ihm aber noch eine Chance zum Ausgleich - und gewann 4:2. Zum Abschluss sagte Jochen: "Komm, blitzen wir noch eine normale Partie. Ich will mich mal normal zerlegen lassen." Ich hatte den Eindruck, dass Jochen sich schon zerlegen lassen wollte, aber nicht so sehr (grins). Alles in allem ein netter Abend. Ich bin bloß gespannt, wie es morgen aussieht, weil ich mich vom Saygun habe überreden lassen, einen Vortrag für die Jugendlichen zu halten.
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Wieder Jugendschach. Und Saygun sagte noch: "Sei pünktlich um 17:00 Uhr da; es kann auch 17:10 Uhr sein, aber auf keinen Fall später!" Nun, ich war pünktlich, Saygun. Den Kids hatte es ebenfalls nichts ausgemacht, dass du fehltest und spielten Fußball im Schulhof. Ungefähr um halber ging es los. Saygun: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht: Zuerst die schlechte: Wir machen zuerst Theorie. Die Gute: El Presidente hält den Vortrag." Na ja, ich hätte eher letzteres als schlechte Nachricht bezeichnet. Ich hatte meinen alten Vortrag zum Bauernendspiel ausgegraben und legte los, die ganz einfachen und die ganz schweren Diagramme hatte ich weggelassen. Erstaunlicherweise waren sie alle ganz gut bei der Sache und folgten dem Vortrag konzentriert. Nichtsdestotrotz lässt bei den Jugendlichen irgendwann die Aufmerksamkeit nach. Saygun hat hierfür schon das Gespür und signalisierte mir mit der Hand noch 5 Minuten. Gerade, wo ich so richtig warm wurde. Also gut, auf zum Blitzen. Es kam übrigens ein neuer Jugendlicher vorbei, der sich für den Vereinsbeitritt interessierte. Ich wies ihm erstmal auf die Vorzüge vom Blitz hin (Männerschach, hehehe). Hauptgrund war natürlich, ich wollte ihn mal testen. Spielübersicht, Theorie, Kombinatorik zeigen sich beim Blitzen. Er spielte recht gut mit, auch wenn ich ihn auseinander nahm. Ach ja, später habe ich noch ein Unheil angerichtet, indem ich das Wort Tandem erwähnte. Plötzlich wollte niemand von den Jugendlichen mehr normales Schach spielen, was Saygun aufstöhnen ließ. Irgendwann tauchte dann auch der ungekrönte Tandemkönig auf (ihr könnt euch schon denken, wen oder was ich meine) und machte mit. Es war halt ein üblicher Abend beim Jugendschach - nix besonderes los.
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Spielerversammlung: Die Aufstellung für die nächste Saison wurde beschlossen. Ich stand vorne am Flipchart und schreib die Namen aufs Papier. Größere Diskussionen gab es nur bei der zweiten und bei der vierten Mannschaft, vornehmlich um die Frage, wer an welchem Brett spielen sollte. So meinte Helmut, Thomas Wiebecke müsste unbedingt weiter vorne spielen. Wie Thomas es denn sehe. Daraufhin meinte Thomas: "Wenn ich weiter hinten spiele, habe ich den Vorteil, dass ich 100% hole, was mir sehr gefällt." Man erkennt schon, es ging alles locker zu. Ein paar Scherze lockern immer die Stimmung auf ("Bis auf Jochen besteht die zweite Mannschaft aus starken Spielern.") Am Ende hatten wir es geschafft: Fünf Mannschaften standen auf dem Papier, wobei bemerkenswerter Weise alle Mannschaftsführer am Brett 4 nominiert sind. Nach der Spielerversammlung gab es ein paar Blitzpartien, sowie Tandem. Irgendwann später spielte ich simultan gegen Jochen und Heinz Tandem. Ich habe so ziemlich viele Partien verloren. Ich war wirklich grottenlangsam und oft hörte man mein Blättchen fallen. Vom technischen Standpunkt war es eher ausgeglichen, nur die Zeit. Selbst Jochen sagte, dass ich selten so langsam gespielt habe. Genauer sagte er: "Was, du denkst noch beim Tandem?" Egal, so gegen halb vier hatte ich genug und wir räumten auf. Bis zum nächsten Donnerstag.
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Regelkundeabend! Regelkunde? Nachdem in der letzten Saison eine unserer Mannschaften durch eine falsche Aufstellung 8:0 kampflos verlor, dachten wir, es wäre eine gute Idee nicht nur für den Mannschaftsführer, sondern auch für Spieler einen Abend abzuhalten, an dem Rechte, Pflichten und Verhalten aller Beteiligten an einem Schachturnier erklärt werden gemäß FIDE und WTO (Nun, nicht wirklich alle Regeln, dazu reicht die Zeit nicht). Als Moderator durch den Abend führte Saygun (Applaus!). Saygun hatte es recht geschickt gemacht und viele Beispiele aus dem Internet auf Folien ausgedruckt. Während er die Fälle schilderte fragte er immer geschickt, welche Partei denn recht hatte. Immer wenn eine Antwort kam, versuchte er, den Antwortenden wieder zu irritieren: "Ja, aber..." oder "Ach wirklich? Hat denn nicht..." Dies führte oft dazu, dass die Leute wieder die Meinung wechselten. Und seine Beispiele waren auch ganz nett: "In einer Standardpartie spielen Jochen und Alex gegeneinander - die Namen sind rein zufällig gewählt und haben nichts mit real existierenden Spielern zu tun (hehe - wer's glaubt!) - und Weiß steht bei schlechter Zeit schlecht da. Er macht einen Zug, notiert seinen Zug nicht mit, Schwarz zieht ebenfalls und Weiß zieht sofort wieder. Da drückt Alex die Uhr und fordert Weiß auf, seine Züge erst mitzunotieren, bevor er seinen nächsten Zug macht. Hat Alex sich korrekt verhalten?" Gut, an dieser Stelle sah ich mich erst Mal genötigt zu fragen: "Alex, gegen Jochen in einer Gewinnstellung? Wie kann das sein?" "Ich sagte doch, die Namen sind rein willkürlich gewählt." Wie jeder vermutet, der Alex kennt, ist die Antwort klar: Nein, Alex hat sich nicht korrekt verhalten, obwohl er (ausnahmsweise?) Recht hatte. Übrigens, ich hatte den Vorteil, dass ich einige der Beispiele schon kannte, weil Saygun mit mir an diesem Abend von Stuttgart nach Heilbronn mitfuhr. Bei einem Beispiel sagte er: "Also, alle bis auf Christian dürfen was sagen, denn er kennt die Antwort schon." Saygun rief dann einfach ein paar Namen auf: "Richard?", "Johannes?" und dann plötzlich mich. "Aber Saygun, du hast gerade eben gesagt, dass ich mein Maul halten soll. Ich darf dir nicht antworten!" Und da war noch die Diskussion um Remisreklamationen bei einer dreimaligen Stellungswiederholung. Natürlich mit Partieaufschrieb ist das einfach, aber beim Blitzen. Saygun: "Die einzige Möglichkeit ist es, laut mitzuzählen, Eins, Zwei, Drei." "Aber das geht ja nur bei direkten Wiederholungen. Wie soll ich nachweisen, dass die Stellung schon vor fünf Zügen auf dem Brett war?" kam die Gegenfrage. "Überhaupt nicht, das ist ja das Problem beim Blitzen." "Und wie ist das mit der 50-Züge Regel beim Blitzen, die kann man ja auch nicht mittels Partieaufschrieb nachweisen?" "Auch hier müsste man theoretisch laut mitzählen." "Das ist blöde, da ist man bei 33 und eine Figur wird geschlagen, dann kann man wieder von vorne anfangen." Aus dem Hintergrund kommt die Stimme von Christian Wolf: "1.e4 - Eeeiiins!" Und die Lacher waren auf seiner Seite. Der Vortrag ging ziemlich lang, ich glaube es war halb elf. Um diese Zeit kam dann Jochen (der im Kino Men in Black ansah, statt diesem Regelkundeabend beizuwohnen) und meldete sofort seine Zweifel bezüglich einer Regelauslegung an. Saygun wies ihn auf die entsprechenden Regeln der FIDE und WTO hin, was dazu führte, dass Jochen sich die Regeln schnappte und für die nächste halbe Stunde diese aufmerksam durchlas. Was ihm aber immer noch nicht Recht gab. Nur in einem Punkt konnte er auf einen Sieg verbuchen: 15 Minuten Bedenkzeit ist schon Schnellschach. Der Abend war gut besucht und ich empfehle auch allen anderen Vereinen, so etwas durchzuführen.
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Man kann es erraten. Es ist der letzte Donnerstag im Monat, da steht wieder mal ein Monatsblitzturnier auf dem Programm. Mit 14 Teilnehmern war es gut besetzt. Ich fühlte mich ziemlich müde, weil ich erst an diesem Tag beruflich aus Villingen zurückkam. Deshalb waren meine Erwartungen nicht allzu hoch und meine Niederlage gegen Jürgen in der ersten Runde sprach ein deutliches Zeichen. Aber dann fasste ich mich etwas und spielte besser, wenn auch schrecklich langsam. Meine Restbedenkzeit auf der Schachuhr war immer merklich knapp bemessen und gegen Saygun geschah es dann zum ersten Mal, das mein Blättchen fiel, gerade, wo er aufgeben konnte (Turm und Bauer gegen einen Bauern). Als mein Blättchen gegen Sascha fiel (vorletzte Runde) jubelten sogar zwei Leute. Sascha: "Ja, ich habe gegen meinen ehemaligen Angstgegner gewonnen!" Hans-Henrik: "Wie hast du gespielt? Verloren?" "Ja!" "Wirklich verloren?! Ja, dann habe ich das Turnier gewonnen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Monatsblitzturnier gewonnen! Endlich!" "Na, wenn das so ist, dann muss ich in der letzten Runde noch gegen dich gewinnen", grinste ich zurück und gewann, was aber die Freude von Hans-Henrik nicht schmälern konnte. Saygun wurde Zweiter, ich Dritter und Thomas Heinl Vierter. Als ich mal zwischendurch zur Hotelbar ging, um mir ein Colabier zu bestellen, fragte mich der Barkeeper, wie es drin stehe. "Es sind noch ein paar Runden zu spielen, also ist noch alles offen." "Wer führt? Der Große?" "Thomas Heinl? Nee, der ist heute nicht so gut drauf." "Das liegt wohl daran, dass er heute schon einige Biere intus hat." "Thomas? Ach, mit zwei oder drei Bier spielt er immer noch genauso gut, wie ohne Alkohol." "Momentan ist er schon beim Siebten", lautete die Antwort und ich grinste nur. Übrigens saß an diesem Abend Klaus Weber, ebenfalls ein Freund von Thomas an der Hotelbar. Er kam später rein und trotz Widerstreben, Tandem zu spielen, konnten Jochen und ich Thomas und Klaus dazu bringen, es mit Tandem zu versuchen. Es ging mit 'Matteinsetzen' und 'Bauern laufen durch'. Irgendwie hatte Klaus dies nicht mitbekommen und wollte einen Bauern in die Dame umwandeln. Wenn es geklappt hätte, hätte ich breit gestanden. Aber so musste Jochen ihm erstmal erklären, dass es nicht ging. In der nächsten Partie fiel Klaus wieder darauf rein, als ich mit dem h7-Bauern den Springer auf g8 schlug und sein König dadurch wieder im Schach stand (Turm auf h8), weil der Bauer verschwand. Aber immerhin ist er ein guter Tandemspieler, auch wenn er zeitlich noch langsamer spielt als ich. Wir waren dann auch die Letzten, die gingen. Wir räumten auf und Jochen fragte mich noch, ob ich ihn nach Hause fahren könnte. Kein Problem, ich fuhr ihn noch ihn seine Hampelmannstraße (grins) und wir diskutierten noch über Spielstrategien bei Diplomacy; was ich übrigens demnächst auf meine Homepage hochladen werde. Und wie es so ist, kam es dann noch zu Diskussionen zu anderen Spielen, wie zum Beispiel Junta, wo ich beklagte, dass weder Robin, noch Marc oder Jochen die Strategien und Ideen vom Spiel begriffen hätten. Es gab kein Spiel, wo nicht in jeder Runde geputscht wurde, was nicht normal ist. Bei einem richtigen Spiel wird in sieben Runden maximal 3 mal geputscht und überhaupt, den Präsidenten zu erschießen, falls der Putsch gelingt, ist meistens falsch. Wenn man das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden möchte, muss man die Person eliminieren, dessen Schweizer Bankkonto am dicksten ist oder die Person, mit den meisten Einflusskarten; aber ich fürchte, da ist Hopfen und Malz verloren. So wird auch Robin es nie schaffen, bei Silberzwerg nicht Letzter zu werden... obwohl einmal, da hätte es fast geklappt, Dritter zu werden.
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Einmal im Jahr findet ein Problemabend statt und wie üblich kam ich zu spät. Prompt musste ich mir eine kleine Ermahnung von Wolf anhören. Natürlich hatten die anderen schon einen kleinen Vorsprung, aber da wie üblich Jochen dabei war, war mir klar, dass er als Erster abgeben würde und nur, falls er die eine oder andere Variante übersehen würde, hätte ich eine kleine Chance, vor ihm zu landen. Und da war auch noch Richard, der zwar langsam, aber gründlich ist und meistens auch fast alles findet. Nachdem ich eine Viertelstunde vergeblich am 2-Züger saß, fiel mir auf, dass ich einen Bauern falsch aufgestellt hatte. Super! Nach Korrektur dergleichen war die Lösung einfach und ich holte mir erst mal etwas zu trinken bevor ich mich an die nächsten Aufgaben machte. Es gab noch zwei Dreizüger, von denen einer recht schwierig war. An diesem saß ich ziemlich lange und wie es sich herausstellte, übersah ich dort ein paar Varianten, was mich drei Punkte kostete. Jochen hatte inzwischen abgegeben und 27 von 29 Punkten eingeheimst und ich beeilte mich mit dem 4-Züger. Der war einfach, weil relativ viel Zugzwang herrschte. Umso mehr erstaunte es mich, dass nur Jochen und ich die Lösung fanden. Okay, Richard hat auch die Mattbilder entdeckt, aber nicht den richtigen Schlüsselzug gefunden. Das lag daran, dass er beim üblen 3-Züger die Bauern eine Reihe zu tief aufgebaut hatte, was ihm eine Stunde kostete und er für den 4er zuwenig Zeit hatte. Das Endergebnis fiel folgendermaßen aus: 1. Jochen (27), 2. ich (26), 3. Richard (19). Ich weiß leider nicht mehr, ob Uwe oder Ramin mit 16 Pkt. den 4. Platz belegte (man wird halt alt), der andere hatte 11. Der Rest der Mattmatadoren erkämpfte sich nur eine einstellige Punktezahl. (Schäm dich Saygun! 5 Punkte!). Erfreulich war das Tandem - ja, ja schon wieder, ich habe nichts besseres zu tun - gegen Stefan und Sascha. Kritische Zuschauer mögen ja behaupten, dass die Paarungen nicht fair waren, aber wen kümmert 's. Hauptsache man hat Spaß dabei.
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Es war ein Kombiturnier Schach-Dart angesagt. Zuerst war befürchtet worden, dass das Turnier ausfallen muss, da aufgrund der mangelnden Treffsicherheit fast aller Spieler, die dahinter liegende Wand zu arg in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Aber zum Glück konnte Thomas die Wand mit 5 cm dickem Styropor verkleiden und sie so vor uns Schachspielern schützen: Das Turnier konnte starten... nun ja, fast. Zuerst mussten die Dartscheiben aufgehängt werden. Hier bewies Jochen seine technische Brillanz, indem er eine Minute lang eine Schraube falsch rum ins Styropor drehen wollte und sich wunderte, warum es partout nicht klappte. Es wurden 6 Runden gespielt, eine Blitzpartie und einmal Dart pro Runde. Beim Dart wurden jeweils drei Zahlen ausgewürfelt, die man treffen musste. Das Ganze wurde pro Spieler dann noch zweimal wiederholt. Also insgesamt 9 Treffer, die man dort erreichen konnte. Aber es reichte schon, wenn man 1 Treffer mehr landen konnte als der Gegner. Bei elf Teilnehmern gelang Julian der Gesamtsieg, während ich knapp dahinter den zweiten Platz belegte. Aber wie; ich sehe schon, dass ich bezüglich Dart einiges nachzuholen habe. Ich fing gleich nach dem Turnierende damit an und pflanzte einige Pfeile mehr oder weniger in die Dartscheibe hinein. Aber nach einer halben Stunde traten Ermüdungserscheinungen im Arm auf und das war es. Ich plauderte noch mit Richard und Thomas vorne an der Theke über den Schachverein im allgemeinen. So gegen halb eins machte ich mich dann auf den Heimweg, wobei noch ein kleiner Umweg anstand, um Jochen nebst dessen Dartscheibe zu Hause abzuliefern.
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Nach einer Abstinenz von 2 Wochen betrat ich wieder die Gefilden des Vereins. Dort erwartete mich neben einigen grässlichen Monstern (Jochen S.), windigen orientalischen Teppichhändlern (Saygun S.) noch die abgrundtiefen Gefahren des Fischer-Random Schachs. Mit 9 Mitstreitern wandelte ich durch die n-dimensionalen Räume des Schachphasenraums, verfolgte unerforschte Varianten, mit dem Ziel, den König des Fischer-Random Schachs zu finden. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, wurden doch 9 Runden gespielt (Jeder gegen Jeden). Nichtsdestotrotz hätte ich mir mehr Bedenkzeit gewünscht. Aber wenn Heinz mitspielt, muss man die Bedenkzeit kurz halten, sonst kommt man nie nach Hause. Aufgrund der Zeitknappheit habe ich zum Beispiel eine Partie gegen Kay verloren, obwohl er schon nach 6 Zügen aufgeben wollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er zwei Bauern eingestellt. Aber Jochen überredete ihn weiter zu spielen. Apropos Jochen, er hat sich vor dem Turnier gedrückt. Er gab vor schlapp zu sein, da ihm Blut abgezapft wurde. (Bevor ihr nachfragt: Nicht von mir! Sondern im Krankenhaus ließen sie ihn zur Ader. Gesundheits-Check für sein Zivi). Bei einem Liter Blut hätte ich diese Argumentation ja verstanden, aber so ist das mal wieder nur eine faule Ausrede seinerseits. Etwas später musste ich lachen: Drei rumänische Fußballspieler vom VfR schauten mal rein und wollten ein wenig Schach spielen. Alex unterhielt sich auf Englisch mit ihnen und ich hörte so mit halben Ohr hin, während ich spielte. (Nur zur Info Alex: Neben King und Queen gibt es noch: Rook, Knight, Bishop und Pawn). Alex' Antworten waren köstlich. "Who is the strongest player? Kasparov?" Alex: "No, it's a young one. His name is Ponomarjow." Oder über Schachcomputer: Alex: "Computers are not so strong. They allways play the same. If you know how to play them, you can beat them easily." Das Turnier war kurz nach elf zu Ende. Wie üblich kam die Frage von mir, wer Lust zu Tandem hat? Jochen. "Ich bin dabei. Aber ich sage gleich, dass ich heute nicht allzu gut spiele. Mir fehlt Blut." "Wir wissen, dass du an Anämie leidest, Jochen." "Ja, ja - ich weiß, dass ich vergesslich bin!" Auf diese Antwort hin, blickte ich Jochen grinsend an. Sascha bemerkte dann: "He, Jochen. Gedächtnisschwund ist Amnesie und nicht Anämie." "Hä?" erwiderte Jochen. "Stimmt, das ist Amnesie. Aber was ist dann Anämie, Christian." "Na das, woran du leidest: Blutarmut!" Und schon wieder hatte Jochen etwas dazu gelernt. Ich weiß gar nicht mehr, wie die Tandempartien ausgingen. Es war eine lange Nacht. Sie wurde noch einmal dadurch verlängert, dass Ralf, Jochen und ich noch den Rest der Nacht damit verbrachten, Roborally zu spielen. Am frühen Morgen demonstrierte Ralf noch, dass er in der Lage ist, den Zauberwürfel zu lösen.
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Vereinsausflug: Eine kleine Radtour mit anschließendem Essen. Es war eine blöde Idee von mir. Nicht der Ausflug, sondern mit dem Rad von Flein nach Heilbronn zu fahren. So fuhr ich die Strecke gleich 3x. Einmal von Zuhause zum Treffpunkt, dann als Bestandteil der Tour einmal hin und von Talheim aus, wo wir kurz rasteten wieder zurück, bis zum Hotel Kastell. Ich war geschafft: Null Kondition! Hinzu kam, dass ich am Vortag neuer Bremsbeläge gekauft hatte. Dummerweise gab es die Originalbremsbeläge nicht mehr und ich musste andere kaufen, die ein wenig zu dick waren. Dadurch schleiften sie am Reifen und bremsten mich ab. Zum Glück gab es Pausen. So explodierte der Hinterreifen von Alex Rad, was zu einer kleinen Unterbrechung führte. Michael war gut ausgerüstet und hatte einen Ersatzschlauch dabei (zwei Nummern zu groß, aber es ging). Handwerklich geschickt nahmen sich Michael und Kay also der Sache an. 20 Minuten später konnten wir weiter fahren. Als wir endlich ankamen, war ich fix und fertig. Aber Stärkung war schon in Sicht. Es gab ein herrliches Buffet, mit dessen Zubereitung Thomas sich selbst übertroffen hatte. Das war super und wurde von allen gelobt! Es hat wirklich Vorteile, einen gelernten Koch unter sich zu haben. Wir saßen noch lange, lange draußen auf der Terrasse. Das Wetter war herrlich und alle waren gut drauf. Saygun hatte noch ein kleines Spiel mitgebracht (er kam nur zum Essen, das Radfahren hat er sich bequem wie er ist, verkniffen) und überredete Alfred, Sascha, Michael, Alex und Ramin zu einem Spiel. Sie spielten dann 2h an einem Spiel, dessen Spieldauer laut Angaben auf der Schachtel nur 45 Minuten betragen sollte! Aber da wollte jeder taktisch spielen und verhinderten so gegenseitig, dass einer vorankam. Jochen übrigens, der keine Ahnung von guter, französischer Küche hat - und zu faul zum Radfahren ist - kam dann doch noch vorbei, nachdem ich ihn zum zweiten Mal an diesem Tag angerufen habe. Das erste Mal war gegen 10 Uhr morgens, als er von seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen wurde, weil ich am Telefon war. Sein erstes Wort war: "Asshole!" Konnte das damit zusammenhängen, dass er die Nacht durchgemacht hatte und gerade vor 3,5 Stunden ins Bett gekommen war? Und, dass ich dies wusste? Und dass Jochen wusste, dass ich dies wusste? Nee! Nee, nee - kann gar nicht sein! Auf jeden Fall laberte ich weiter: "Morgen, Jochen! Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass um 11 Uhr Treffpunkt ist für den Vereinsausflug. Nur für den Fall, dass du verschlafen hast." Einige Sekunden Pause, dann wieder: "Asshole!" Ja, so ist das im Leben, da gibt man sich solche Mühe und was erntet man dabei? - Undank!
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Das Monatsblitzturnier zieht immer wieder starke Leute an. So waren nach langer Zeit Jaro, Marc, Thilo Kabisch und Klaus Weber mit dabei. Thomas Heinl fehlte. Seltsam? Mit 15 Mann war es quantitativ, wie auch qualitativ gut besetzt. Meine Leistung war miserabel: Zweimal verlor ich zum Beispiel durch unmögliche Züge, indem ich mit den König ins Schach zog oder ihn stehen ließ. Das am Ende noch ein 4. Platz heraussprang, war verwunderlich. Marc hat übrigens mein Schachtagebuch gelesen und gemeint, es wäre sehr satirisch. Wie kommt er bloß auf diese Idee? Außerdem kritisierte er, dass immer die gleichen Leute erwähnt werden. Nun, jetzt wurde die Palette erweitert, Marc. Auch du bist nun in den Kreis der Personen aufgenommen worden, die erwähnenswert sind oder sonst wie in Erscheinung getreten sind, das man über sie berichten könnte. So gegen Ende gab es noch ein wenig Unterhaltsame: Alex meldete sich zu Wort und bat um Aufmerksamkeit. Es wäre ein Euro zuwenig Startgeld in der Kasse. Wer den nur 2 Euro bezahlt hätte? Natürlich niemand. Alex: "Schon beim letzten Mal hat ein Euro gefehlt, und ich möchte nicht immer wieder aus meiner Tasche, das fehlende Geld einzahlen." Ich zu Marc: "Äh, wenn schon beim letzten Mal das gleiche war, stellt sich mir eher die Vermutung, dass Alex Mist gebaut hat. Bestimmt hat er beim Wechseln einmal zuviel rausgegeben." Marc: "Das glaube ich auch. Selbst Alex ist in der Lage bis drei zu zählen und kann zwei Euro von drei unterscheiden." Tja, auch Jochen war der Meinung, dass Alex mehr Sorgfalt bei der Anmeldung an den Tag legen müsse und es seine Schuld war. Aber das glaubt Schröder-Man ja immer. Thilo hat übrigens gewonnen, vor Klaus und Marc. Saygun hatte die Broschüren für das diesjährige Nikolaus-Jugend-Open dabei und habe mal einen Blick reingeworfen. So langsam nimmt die Organisation Gestalt an, obwohl noch viel Arbeit bevorsteht. Ach, übrigens - vermisst hier jemand etwas? Ja - ich habe noch nichts über Tandem gesagt. Natürlich spielten wir noch Tandem: Jaro und Marc gegen Jochen und mich. Wir haben die Bretter gedreht, die Gegner durchgetauscht, aber Marc und Jaro mussten sich der Realität stellen, dass sie nur durch unmögliche Züge gewinnen können (wenn Jochen oder ich den König im Schach haben stehen lassen). Ansonsten haben wir souverän gewonnen oder was auch häufig der Fall war, wenn auf beiden Seiten jeweils einer die Zeit hatte laufen müssen, gewannen wir auf Zeit. Marc fand es zum Haare raufen. Immer waren wir ein paar Sekunden besser. Nicht umsonst nennt man mich Glücksspieler, Marc. He, he, he.
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Doppelschachturnier: Zwei Spieler bilden ein Team und ziehen abwechselnd am gleichen Brett gegen ein anderes Team und dies ohne Unterhaltung. Man muss sich also vorstellen können, was der andere wohl vorhat. Man sollte sich dann auch überlegen, welche Züge und Ideen der andere vor hat. Man kann sich also denken, dass ich 1,5 Stunden später kam, weil ich keine Lust an diesem Turniermodus hatte. Aber man kann seinem Schicksal nicht entrinnen. Just als ich kam, musste jemand anderes gehen und ich wurde aufgefordert, als Ersatz einzuspringen. Ich stelle fest: Ich bin viel zu gutmütig! Ich hätte mich auch weigern können und sagen: "Sorry, Jochen soll spielen." Aber er fand das Aufstellen und Diskutieren eines Mattproblems mit Heinz viel interessanter. Egal, ich brachte es hinter mich. Es interessierte mich dann auch nicht sonderlich, welchen Platz wir belegten, beziehungsweise, wer Erster wurde. Könnte ich ja bei Gelegenheit auf der Homepage vom Schachverein nachschauen. Bestimmt habe ich hinterher auch noch Tandem gespielt, aber ich habe keinen Schimmer mit oder gegen wen. Ich weiß nur noch: Wir spielten mit Matteinsetzen. Warum ich das nicht mehr weiß? Das ist einfach zu erklären. Jeder Tag besteht aus 86400 Sekunden. Wenn wir pro Sekunde ein Ereignis voraussetzen und uns alle Ereignisse merken wollten, gäbe es nicht genug Platz im Langzeitspeicher des Gehirns alle diese festzuhalten. Also filtern wir unbewusst so viele unwichtige Ereignisse weg, bis wir eine definierte Anzahl an Ereignisse haben, die wir als Erinnerung abspeichern. Demzufolge gibt es eine obere Grenze für Erinnerungen. Wenn man aber an einem Tag ziemlich viele Ereignisse schon vorher abspeichert (natürlich nur wichtige), dann muss das Gehirn ab einem bestimmten Punkt aufhören, Erinnerungen in den Langzeitspeicher aufzunehmen. Und da ich an diesem Tag vorher zum ersten Mal hinter dem Steuer ein Cessna C-152 saß und relativ viele Eindrücke speicherte, musste ich notgedrungen unwichtigere Dinge - wie Jochen, Saygun, Marc - aus dem Kurzzeitgedächtnis entfernen - und sie nicht die Chance bekamen, ins Langzeitarchiv aufgenommen zu werden. So ist das Leben. (Übrigens Marc: Ich komme nie in die Verlegenheit, etwas erklären zu müssen.)
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Wickenheiser gegen Wolbert. So lautete die Paarung für Runde 1 in der Heilbronner Stadtmeisterschaft, die an diesem Tag anfing. Nach einer passablen Eröffnung (Entwicklungsvorsprung, harmonische Bauernstruktur) fing ich wieder an zu patzen. Unüberlegt zog ich die Dame nach c7, worauf Weiß mit Freude c5 zog und meinen Bauern auf d6 in Bedrängnis brachte. Klar, mit e5 hätte ich seinen Läufer auf f4 angreifen können, aber damit hätte ich gleichzeitig meinen eigenen auf g7 abgesperrt. Ich musste nachdenken und kam zu dem Entschluss, wenn ich einen Bauern opfern würde, doch besser dran wäre, weil ich offene Linien und die Initiative hätte. Aber Michael hatte wohl zuviel Angst vor seiner eigenen Courage und verschmähte den Bauern und rochierte stattdessen. Gut, ich löste den Hängebauern auf, bekam einen Isolani, sowie die Möglichkeit, im nächsten Zug durch eine Kombination, einen Bauern zu gewinnen. Hier machte Michael dann einen Fehler und verlor eine Figur anstelle des Bauerns. Es gab noch das eine oder andere taktische Geplänkel, aber letztendlich konnte ich die Mehrfigur sicher verwerten und gewann die Partie. Gut, denn wenn ich schon die erste Partie verpatzt hätte, könnte sich ja Sayguns Prophezeiung erfüllen, dass meine DWZ am Ende unter 2000 rutschen würde. Saygun selbst spielte nicht mit, er hatte natürlich ein halbes Dutzend ausreden parat: "Ich möchte nicht meine DWZ verschlechtern" oder "Mein Gehirn ist von den ganzen Chemikalien zerstört worden" oder auch "Es geht nicht, ich muss für meine Doktorarbeit noch so viel tun". "Sehr erfindungsreich!" kommentierte dies Helmut, dessen Ausrede lapidar einfach lautete: "Ich habe Donnerstags keine Zeit." Auch andere nahmen nicht daran teil, wie Marc oder Sascha, aber bei denen waren es Gründe und keine ausreden. So ist auch in diesem Jahr die Stadtmeisterschaft mit 18 Teilnehmern quantitativ nicht gerade gesegnet. Als Favoriten sind Jürgen, Eugen und Hans-Henrik mit dabei, aber ich habe mir vorgenommen, am Ende auf einem Treppchenplatz zu stehen. Mal sehen. Es waren ziemlich viele Leute da, wenn auch nur als Zuschauer. So saßen einige draußen auf der Terrasse und Rainer, Marc, Fritz diskutierten zum Beispiel über die kommenden Wahlen, welche Partei welche Fehler oder Versprechen gemacht hat und so fort. Ich setzte mich dann auch einmal kurz dazu (während mein Gegner überlegte) und stellte fest, dass Marc zwar sehr gut über die politischen Geschehnisse Bescheid wusste, aber vom Wahlkampf nichts versteht. (Kann sich ja noch ändern.) Wahlkampf ist nichts anderes als die psychologische Beeinflussung von Menschenmassen. Erstens müssen sie dazu gebracht werden, überhaupt wählen zu gehen und dann auch noch die eigene Partei auf den Wahlzettel anzukreuzen. Der einzelne Wähler, der schon aus Überzeugung oder Tradition heraus eine bestimmte Partei wählt, ist für den Wahlkampf unerheblich, dieser bildet nur einen Basisstock und wird daher auch nicht direkt vom Wahlprogramm berücksichtigt. Aber kommen wir auf die psychologischen Maßnahmen zurück. Eine Unsitte ist es, dass als häufigstes Mittel die Diffamierung der Gegenpartei an der Spitze steht: Personen angreifen, Fehlverhalten, nicht erfüllte Wahlversprechen oder das Anprangern von bestimmten sozialen und/oder politischen Umständen ist an der Tagesordnung. Aber wo findet man heute noch die Punkte aufgelistet, die eine Partei selbst ändern möchte? Wer wirbt nur mit seinem Wahlprogramm? Niemand, lieber nimmt man aktuelle Themen, wie Irakkrise, Jahrhundertflut, die bei vielen Menschen Reizthemen sind und versucht über die Manipulation der Gefühle, sich Vorteile zu verschaffen. Die Wahlkampfstrategen haben schon früh erkannt, dass der Mensch eher ein Gefühlsmensch, als ein Verstandesmensch ist. Aber lassen wir das Thema der Politik und wenden uns wieder dem Schach zu, genauer gesagt: Tandem. Saygun: "Okay, ich und Marc gegen dich und Heinz. Mit Matteinsetzen!" "Na, gut!" Heinz spielt passables Tandem, wenn auch noch langsamer als ich. Gerechter wäre es gewesen, wenn er und Marc zusammen gespielt hätten. Aber Saygun grinste schon so, da wollte ich ihm seinen Spaß lassen. Wir verloren eine Partie nach der anderen. Meistens nach dem gleichen Prinzip: "Heinz, jetzt keinen Springer liefern." Und was kam? - Ein Springer. Oder: "Heinz, alles kannst du geben, bloß keine Dame." Saygun: "Ah ja, danke! Schach!" und setzte eine Dame ein. Ich zu Heinz, leicht irritiert: "Heinz, hast du nicht mitbekommen, dass du keine Damen tauschen sollst?" Marc: "Er hat sie ja nicht getauscht!" Richtig, einfach nur eingestellt. So nach der fünften Partie fing ich dann an, die Partien von Heinz mitzuverfolgen. Schnell stellte sich heraus, dass Heinz nur Tandem ohne Matteinsetzen spielen kann. Mit Matteinsetzen muss man ganz anders spielen, da hat er den Dreh nicht raus. Ich versuchte nun natürlich, Heinz ein paar Tipps zu geben: "Heinz, da hängt ein Springer umsonst." "Ja, ja, der läuft nicht weg", sagte er und zog was anderes, geriet in einen Gegenangriff von Marc, wobei der Springer eine wichtige Rolle spielte und verlor eine Figur nach der anderen. Ich blickte Heinz an. Saygun grinst und sagte: "Oh, gleich sagt Christian wieder etwas!" Natürlich fragte ich leicht sarkastisch: "Heinz, hättest du mir nicht den Springer geben können, als ich danach verlangt habe?" "Ja, der war nicht so wichtig, ich habe lieber auf Angriff gespielt." "Ja, aber der Springer hat uns die Partie gekostet." Nach zwei weiteren Partien war mir klar, dass Heinz gegen Marc kein Ufer sah. Wir tauschten also die Plätze. Und gleich sah die Sache anders aus. Von den nächsten sechs Partien gewannen wir eine und bei dreien sah Marc so platt aus, dass er und Saygun sich nur noch über die Zeit retten konnten. Marc beeilte sich dann auch sehr schnell zu sagen: "Ich kann mit Schwarz nicht spielen, drehen wir mal die Bretter! Ich möchte mal Weiß haben." Saygun, der Halunke, der ebenfalls das drohende Unheil kommen sah, stimmte natürlich sofort zu und da Heinz auch lieber mit Weiß spielen wollte, war ich überstimmt. Ja, und jetzt war mein Vorteil gegen Marc nicht mehr so deutlich und wir verloren wieder alles, aber jetzt weniger aufgrund der Stellung, sondern häufig durch Zeitüberschreitung. Worüber sich Marc und Saygun heftig freuten. Aber immerhin habe ich Heinz dazu gebracht, häufiger auf mich zu hören, vor allem wenn es darum geht, mal nicht zu ziehen und die Zeit laufen zu lassen. Zum Schluss habe ich beiden noch angeboten, das nächste Mal mit Heinz zu spielen, aber beide haben es abgelehnt. Ich frage mich, warum?
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Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder beim Jugendschach sehen lassen. Mit den Inlinern unter den Füßen machte ich mich auf den Weg. Ich kam gegen halb sechs an und sah die Kids draußen im Schulhof spielen. Auch Helmut stand dort. Einmal dürft ihr raten, wer noch fehlte? Richtig, Saygun. Er kam mal wie üblich etwas später, wobei dieses "etwas" übersetzt 40 Minuten waren. Da er so spät kam, blieb ihm nicht viel Zeit etwas Theorie zu machen. So bot ich mich an, ein paar Beispiele über das Endspiel Turm gegen Bauern am Demobrett zu zeigen. Helmut meinte zu mir hinterher, dass einiges ihm dazu auch noch nicht bekannt war. Ich sehe schon, dass ich jetzt das Thema für meinen nächsten Vortrag schon kenne. Ich werde einfach noch ein wenig Material sammeln und es dann natürlich auch auf meine Homepage bringen. Aber gut, die Theorie war schnell vorbei und Saygun brachte den Jugendlichen Doppelschach bei. Meine Meinung zu Doppelschach könnt ihr ja im Beitrag #16 lesen. Während die erste Runde lief, blitzte ich mit Saygun eine Partie. In einem Remisverdächtigen Endspiel klackte es leise und Saygun grinste. "Ich habe nichts gehört!" log ich und zog weiter, das gefallene Blättchen ignorierend. Saygun fing an zu prahlen: "Wieder eine hervorragende Partie von mir!" Er dachte, mit dem Mehrbauern gewinnt er. Aber dass ich einfach den Bauern schlagen kann, übersah er und plötzlich hatten wir beide jeweils einen Freibauern, der auf die Grundreihe zu rannte (W: Kg4, Te8, f7 S: Kd3, Tf1,e2). Saygun: "Gegen den Cheffe ein hervorragendes Remis geholt!" und statt Dauerschach zu geben, zog er seinen König nach g5. Ich: "Du meinst wohl, hervorragend die Partie eingestellt!" und zog Txf7. "Halt, ich wollte f8D spielen!" Gut - f8D Txf8 Txf8 e1D und Aufgabe. Saygun: "Eigentlich habe ich die Partie gewonnen." "Hast nicht auf Zeit reklamiert", entgegnete ich und grinste. Na ja, als Helmut dann ging und Saygun für ihn weiter Doppelschach spielen musste, war es auch für mich soweit. Ich verabschiedete mich und fuhr zuerst ins Eiscafe und gönnte mir eine Kleinigkeit (5 Kugeln).
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Es war nicht mein Verdienst, dass ich die Partie der zweiten Runde der Stadtmeisterschaft gewann. Nach eine katastrophalen Eröffnung stand ich mit dem Rücken zur Wand und versuchte den Königsangriff abzuwehren. Es gelang mir auch irgendwie, indem ich alle Leichtfiguren abtauschen konnte und mein Gegner dabei die große Chance verpasste in ein vorteilhaftes Endspiel zu wechseln. Nach ein paar schwachen Zügen seinerseits konnte ich mich befreien und mit meinen Bauern Raum gewinnen und nach dem Damentausch stand ich besser und konnte meinen Vorteil verwerten. Auf jeden Fall musste ich all meinen Grips zusammenreißen und mich auf meine Partei konzentrieren, so bekam ich natürlich nicht genau mit, wie die anderen Teilnehmer standen. Aber zum Schluss setzen sich wie gewohnt die Favoriten durch. Die einzige Überraschung war für mich der Verlust von Wolfgangs Sommers Partie, der aus der Eröffnung (französisch) mit einer Mehrfigur und Mehrbauern herauskam. Interessant fand ich auch das Endspiel von Michael gegen Michael, das letztendlich remis ausging. Es gab mal wieder relativ viele Zuschauer, die einen Blick rein warfen und sich auf der Terrasse gemütlich hinsetzten, sich unterhielten und einen tranken. So waren Thomas Heinl, Saygun, Julian, Fritz, Helmut, Andreas Warsitz unter anderem da und auch der Zivi vom Dienst: Jochen. Julian fragte ihn, ob Jochen schon viel mit Leichen in Kontakt gekommen sei. Jochen: "Nee, aber am Montag habe ich jemand durch die Gänge geschoben, der Tags darauf gestorben ist." Johannes: "Und das macht dir nichts aus?" "Warum sollte das? Ich habe ihn ja nicht umgebracht." Ich: "Also, da wäre ich mir nicht so sicher." Julian: "Bestimmt hat Jochen, als er das Krankenbett durch die Gegend schob, vergessen, die Sauerstoffflasche aus dem Zimmer mitzunehmen." Auf Jochens Kosten zu lachen macht irre Spaß, da lacht Jochen sogar selbst mit (Mir ist aber nie ganz klar, ob er mit oder über sich lacht [grins]). Wie üblich, sollte ein Schachabend mit Tandem abgeschlossen werden; es fanden sich aber nicht genügend Leute bereit. So schauten Jochen und ich uns die neuen Mattaufgaben aus der Vereinszeitschrift an und ich zeigte ihm noch ein paar Beispiele Turm gegen Bauern.
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Fast alle lokalen Größen des Monatsblitzturniers waren angetreten: Thomas Heinl, Klaus Weber, Robin Stürmer, Jaroslaw Gelfenboim, unterstützt von Saygun, Jürgen und einer Vielzahl weiterer Schachspieler. Das Dumme war nur, dass ich mal wieder beruflich fort gewesen war und nach einer zweistündigen, schlauchenden Autofahrt antrat. Nach so einer Fahrt bin ich immer so fertig, dass ich überhaupt nicht mehr Schach spielen kann. Robin meinte natürlich, dass ich auch so nicht spielen kann. Sicherlich, mit Können macht man schon einige Punkte, aber Robin hatte vergessen, dass ich gegen ihn auch noch auf andere Art meine Punkte holen kann - über den Duselfaktor. Aber nach der zweiten Runde wusste er wieder Bescheid. Aber ich ahnte schon, so wie ich mich fühlte, konnte es nicht weiter gehen. Es folgten 3 Eier hintereinander, 2x auf Zeit verloren und gegen Saygun habe ich mich relativ schnell, dumm Mattsetzen lassen (Selbstmatt in 2). Er konnte es gar nicht fassen, dass er gegen mich in einer Kurzpartie gewann. Und er meinte lächelnd, ich sollte wieder mal öfters beim Schachserver GICS reinschauen, er bräuchte noch einige Punkte. So eine Herausforderung werde ich mir nicht entgehen lassen. Saygun lieferte übrigens die Showeinlage dieses Abends. Da es heiß her ging, zog er seinen Pulli aus und warf ihn auf den Stuhl. Zumindest war es seine Absicht. Statt dessen traf er ein Glas Wein und sorgte dafür, dass sich die Tischdecke rot färbte. "Super Basketballspieler Saygun Sezgin!" kommentierte Julian diese Aktion. Jul ist wirklich nicht auf den Mund gefallen. Als Klaus Weber frotzelte: "Ah, sieh an wer da ist. Hallo, mein Söhnchen!" kam sofort die Antwort: "Hallo, Väterchen." Da wir gerade bei Julian sind: In der letzten Runde spielte er gegen Robin. Jeder Schachspieler kennt den Begriff "erstickter König". Robin zeigte Julian, dass es auch noch eine erstickte Dame gibt. Ich, der daneben saß, musste lachen, so ulkig so es aus. Noch mehr lachen musste ich, als Robin die Partie trotz Mehrdame noch verlor. Aber mir ging es in der letzten Runde nicht besser, ich verlor gegen Jaro und kam auf den 5. Platz. Natürlich hatte ich schon Tandem angeleiert, musste aber vorher noch mit Michael meine Partie der Stadtmeisterschaft rekonstruieren, ich hatte beim Partieaufschrieb Züge vergessen. Derweil blitzen Jochen und Jaro. Ich bekam Robins Kommentare mit, wie: "Gegnerisches Unvermögen". Dann war es soweit, nun ja fast zumindest. Robin und Jaro blitzen gerade eine Partie. Ich zu Jochen: "Komm, blitzen wir noch schnell eine." Thomas Heinl, der neben mir saß, fing an zu singen (wie beim Fußball): "Einen Gegner, ziehe ich mir noch rein." Jochen sang mit: "Und noch wie viel Bier?" Aber dann ging es los. Wir spielten über 2 Stunden Tandem, wobei aus Gründen der Fairness Jochen durchgewechselt wurde. Er spielte so grauenhaft schlecht. Als Robin ihn einmal wieder so richtig platt machte, rief Jochen stöhnend aus: "Was soll das? Willst du heute so richtig Tandem für Schachanfänger demonstrieren?" [Ohne Kommentar]
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Erster Mannschaftskampf in der neuen Saison. Da es nach Crailsheim ging, trafen wir uns recht früh und ausnahmsweise waren alle pünktlich. Ich fuhr bei Ralf mit, der in seinem Auto ein Navigationssystem hat. "Es ist ein italienisches Navigationssystem", warnte er uns, was eine Anspielung auf seine Automarke und die Zuverlässigkeit des Systems war. Und schon beim Losfahren wollte uns das System eine andere Route nehmen lassen. Egal, wir fuhren los. Bis Crailsheim ging es noch gut. Dann wollte das Ding, dass wir in eine abgesperrte Fußgängerzone abbogen und lotste uns dann doch noch weiter und behauptete dann felsenfest, wir wären am Ziel: Gaildorfer Straße. Dummerweise war es die Goethestraße. Aber die Gegend war immerhin schon richtig. Mir kam sie vertraut vor und siehe da, drei Straßen weiter waren wir am Ziel. Immer noch rechtzeitig genug, um unten in der Wirtschaft eine Kleinigkeit zu trinken. Dann ging es los. Es war keine gelungene Vorstellung von uns. Jürgen geriet schon früh als Weißer in eine Wolga-Gambit ähnliche Stellung und fuhr gnadenlos ein. Marc spielte Sizilianisch und wurde vom Gegner ebenfalls überspielt, bis sich dieser veropferte. Es ging heiß her und Marc verpasste den Gewinnzug, um in einem interessanten Endspiel zu landen, indem der Gegner Dame und Bauer gegen Turm und Springer hatte. Lange Zeit sah es so aus, als ob Marc sich zubunkern könnte, verlor aber dann doch. Richard spielte wie üblich ein Damengambit, tauschte früh die Damen und kam in ein remisliches Spiel, das auch so endete. Und ich? Ja, ich schoss die Krone ab. In deutlich besserer Stellung stellte ich die Dame ein. Ralf kam in ein tückisches Endspiel, das bei genauer Spielweise gewonnen gewesen wäre, wie es sich in der Analyse zeigte, aber am Brett die richtigen Züge zu finden, war schwer. Thomas verlor sein Spiel, obwohl er durch ein Opfer die Gelegenheit hatte, durch Zugwiederholung ein Remis zu erreichen. Wolfgang gewann sein Spiel im Endspiel klar und Alfred kam als Schwarzer bei der spanischen Eröffnung ebenfalls unter die Räder. Dem Bauernangriff f4,f5 war er nicht gewachsen. So gab es ein trauriges 2:6 von unserer Warte aus gesehen, was ausreichte, uns schon am ersten Tag ans Tabellenende zu katapultieren. Der Klassenerhalt wird nicht so einfach sein, aber es sind ja noch 8 Spiele vor uns.
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Man stelle sich vor: Die beiden größten Lastermäuler vom Verein werfen mir vor, ich würde mein Tagebuch nur zum lästern verwenden. Also wirklich! Aber ich greife vor, dies geschah erst spät in der Nacht. Zu Beginn lag die dritte Runde der Stadtmeisterschaft vor mir. Wer hätte gedacht, dass Jens Weiß so ein harter Brocken ist. Auf 1.e4 fiel mir nun mal nichts besseres als e6 ein. Ich gelangte in Besitz der c-Linie, konnte aber nichts rechtes damit anfangen. Die Türme wurden getauscht und dann öffnete ich unnötigerweise meinen Königsflügel. Als Konsequenz musste ich im nächsten Zug einen Damentausch anbieten und landete in einem Leichtfigurenendspiel mit je zwei Springern und dem weißfeldrigen Läufer auf beiden Seiten, das leicht vorteilhaft für mich war, aber sicherlich bei korrektem Spiel remis ausgegangen wäre. [Scharfsinnige Geister können hier schon daraus schließen, dass das Spiel nicht so ausging.] Nach Abtausch zweier Leichtfiguren war Jens Springer an die Deckung seines Bauern gefesselt und mein Läufer kontrollierte das Brett so, dass ich mit meinem König ins Zentrum vorpreschen konnte. Hier machte Jens einen Fehler, verlor einen Bauern, und ließ sich seinen Springer an den Rand einklemmen. Und der Zugzwang erledigte den Rest. Ich kann Jens gut verstehen, als er sagte: "Ich gehe jetzt einen Trinken. Ich muss den Frust runterspülen." Links neben mir spielte Heinz. Ab und zu warf ich einen Blick auf seine Stellung. Sie war totremis, weshalb ich überrascht war, als Heinz plötzlich rief: "Wo ist der Turnierleiter?" "Was gibt es Heinz?" fragte ich, da Alex vorne an der Hotelbar war. "Die Zeit vom Eugen läuft nicht!" "Äh, ja. Weil du am Zug bist." "Nein, nein. Eugens Zeit hätte schon lange bei halb vorbei sein müssen, aber der Zeiger steht immer noch da, wo er vorhin war." "Heinz, ihr habt um halb acht angefangen. Du hast knapp 1,5 Stunden verbraucht; Eugen gute zehn Minuten weniger. Und jetzt ist es zwanzig nach zehn. Das passt doch." "Nein, nein. Ich habe vorhin von dort hinten auf die Uhr geschaut und da war sie auf der gleichen Stelle. Wo ist der Turnierleiter?" Heinz beharrte partout darauf, dass die Uhr von Eugen nicht ging. Alex kam und schaute sich die Uhr an, testete sie und kam zu dem Ergebnis, dass sie einwandfrei funktionierte, wovon alle anderen auch überzeugt waren. Nur einer nicht. Heinz: "Ich habe von dort hinten vorhin auf die Uhr geschaut und da stand der Zeiger an der gleichen Stelle, wie jetzt!" "Heinz, du warst die ganze Zeit neben mir am Brett, wann willst du von dort hinten auf die Uhr gesehen haben?" warf ich ein. "Ich habe mir doch die Stellung von den anderen angeschaut." Ich schaute ihn zweifelnd an, denn in der letzten halben Stunde hatte er sich garantiert nicht vom Brett wegbewegt. Alex meinte dann, dass er die Uhr jetzt beobachten werde und sie weiter spielen sollten. Nach zwei Minuten Beobachtung, in denen Heinz fortlaufend protestierte (und damit langsam anfing, alle anderen zu stören, die ebenfalls noch spielten) entschied Alex: "Die Uhr ist okay!" "Nein, der Zeiger hat sich nicht bewegt. Ich möchte eine andere Uhr." An diesem Punkt entschied unser Turnierleiter richtig, dass mit dieser Uhr weiter gespielt werden sollte, den sie funktionierte einwandfrei und die Summe der verstrichenen Bedenkzeit beider Spieler entsprach genau der Zeit, die seit Turnierbeginn verstrichen war. Und sollte Heinz sich weiter in das Thema versteifen, würde er Sanktionen wegen unberechtigtem Protest verhängen. Ich fand es dann als auch ausgleichende Gerechtigkeit, dass Heinz durch Zeitüberschreitung verlor. Aber auch Alex verwickelte sich an diesem in einem Widerspruch. Bei einer Diskussion mit Andreas Warsitz, meinte er, dass es zuviel Aufwand wäre, allen Teilnehmern, per E-Mail die Ergebnisse zu schicken und zudem total unnötig, da er ja die Ergebnisse auf der Homepage hochlädt. Die Homepage zu aktualisieren wäre für ihn eine Angelegenheit von Sekunden und überhaupt kein Aufwand. Worauf ich ihn dann darauf aufmerksam machte: "Jeder, der ins Internet kann, hat E-Mail. Aber nicht jeder, der eine E-Mail Adresse besitzt, kann auch ins Internet gehen, wenn es zum Beispiel eine geschäftliche E-Mail Adresse ist." Und was den Aufwand des Verschickens einer E-Mail betrifft. Einmal eine Verteilerliste einrichten und die Datei als Attachment einfügen ist kein Aufwand. Als dann alles vorbei war fragte Marc, wie es denn mit Tandem aussehe?. Jaro war dafür, fehlte noch ein vierter Mann. Jetzt fiel auf, dass Jochen gar nicht da war. Wir hatten ihn den ganzen Abend gar nicht vermisst, hehehe. Marc fragte Saygun, ob er mitspielen wolle. Darauf Saygun: "Auf keinen Fall. Wenn ich Tandem spiele, kommt es bestimmt auf Christians Homepage." Und jetzt fingen dieser orientalischer Chemikalienhändler und der Möchtegernprinz aus Oedheim an, über mein Schachtagebuch zu lästern. Natürlich gingen ihnen nach einigen Sekunden die Munition aus und Marc entschied sich, mit Jaro zu blitzen. Saygun wollte auch eine - und nur eine - Blitzpartie gegen mich spielen. Normalerweise würde ich es nicht für nötig halten, in mein Schachtagebuch zu schreiben, dass ich gegen Saygun überzeugend (und noch mit einer Minute mehr Bedenkzeit) gewonnen habe; aber, um es klar zu stellen, man muss nicht Tandem spielen, um auf meiner Homepage verewigt zu werden. Und dann war es schon zwei Uhr. "Zwei Uhr?" rief Alexander erschocken aus. "Mein Gott, ich dachte, es wäre erst ein Uhr und ich muss morgen früh raus." C' est la vie.
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Ohne Vorwarnung tauchte ich beim Jugendschach auf. Saygun meinte natürlich, dies täte ich nur, um Material für mein Schachtagebuch zu sammeln, und nicht, um die Jugend zu unterstützen. Was ich vehement dementierte. Hielt Saygun natürlich nicht davon ab, überall zu verkünden: "Passt auf, was ihr sagt! Sonst landet ihr noch auf Christians Homepage." Ich frage mich, was soll daran so schlimm sein? Ist es nicht eine Ehre, von mir erwähnt zu werden? Sei es positiv oder negativ? Egal! Jochen, Johannes, Boris und ich beschlossen, Tandem zu spielen und gingen rüber in den Nachbarraum, weil es dort ruhiger war. Dort saß Sascha an einem Brett, Stefan Witte war dabei und noch ein Jugendlicher (Kannte ich nicht) und analysierten wohl eine Partie. Ich hörte noch gerade Sascha sagen: "Hier muss ich Fritz korrigieren: B4 ist ein wichtiger Zug!" Hmm, ist b4 bei Tandem auch wichtig? ich nahm mir vor, als 1.b4 zu spielen. da Jochen mein Gegner war, konnte ich es mir erlauben. Ich muss sagen, b4 war genial, Jochen stand so schnell breit, wie selten zuvor. Es dauerte eine Weile, bis er sich auf b4 eingestellt hatte, aber ich kann in Anspruch nehmen, dass wohl noch niemand Jochen nach 20 Sekunden hatte zwingen müssen, die Zeit laufen zu lassen. Aber Jochen lässt die Zeit nicht laufen, wenn es keinen Sinn macht (außer Boris spielt am Nachbarbrett und muss 25 Sekunden aufholen, was ihn ganze zwei Minuten kostete) und ließ sich Matt setzen. An diesem Nachmittag spielte ich zur Abwechslung mal gutes Tandem. Ich höre noch Boris jammern: "Es kann doch gar nicht sein, dass ich nach 5 Zügen platt stehe?" Ebenso musste Johannes nach 40 Sekunden die Flaggen streichen, nur mein altes Übel hinderte mich daran, noch mehr Punkte zu holen: Ich bin zu langsam. Hinterher blitzte ich noch ein wenig gegen Boris und Johannes. Die ersten beiden Partien gegen Boris misshandelte ich grausam und musste mit Dame (bzw. Material) weniger auskommen. "Gib doch endlich auf!" meinte Jochen. "Nö!" Hinterher lief es besser. Boris stöhnte: "Oh, ich kann gar nichts mehr! Habe die komplette Theorie vergessen." Dies ist so, wenn man nicht mehr so oft Schach spielt, Boris. Du musst halt mal wieder in der ersten Mannschaft spielen. Du weißt ja, dass wir ohne den aktuellen Vereinsmeister es schwer haben. Das 2:6 gegen Crailsheim beweist es ja. Aber das war es auch schon, liebes Schachtagebuch, was an diesem Tag so passierte. Es hätte ja durchaus mehr sein können, wenn nicht Saygun überall rumgelaufen wäre und die Leute aufgefordert hätte nichts zu sagen, was in dieses Schachtagebuch aufgenommen werden könnte.
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Mannschaftskampf. Wir hatten was gut zu machen. Anfangs sah auch alles gut aus. Nach 20 Zügen bot mir mein Gegner remis an, das ich auch annahm. Somit hatte ich ab jetzt viel Zeit mir die Partien der anderen anzuschauen. Jürgens Partie war ausgeglichen, Marcs ebenso. Richard stand in der Defensive, aber stabil, Hans-Henrik machte Druck am Damenflügel, Ralf versuchte per Bauernsturm am Königsflügel voranzukommen und die beiden Youngsters, Jul und Jo, lieferten bis dato eine gute Partie ab. Auch die vierte Mannschaft, die zeitgleich mit uns spielte, zeigte alle Anzeichen, zu gewinnen, da Michael schon eine Mehrfigur gegen seinen Gegner hatte und die anderen auch nicht schlecht standen. Etwas später reichte auch Marc seinem Gegenüber die Hand zum Remis und es stand 1:1. Kurz darauf hatte Jürgen auch ein Remisangebot. Da aber in der Zwischenzeit es offensichtlich war, dass der Königsangriff von Ralf verpuffen würde, und er mit Minusbauern und schlechterer Stellung bestenfalls in einem Endspiel landen würde, meinte Jürgen, er könne ruhig noch weiterspielen, seine Stellung wäre leicht besser. Gut oder auch nicht´. Ich weiß nicht, wie es geschah, aber als Jürgen versuchte, auf Gewinn zu spielen, kippte seine Stellung. Er bot Rüdeker ein remis an. "Das glaube ich gerne!" kommentierte er dies laut und spielte weiter. Etwas später war dann Jürgen gezwungen aufzugeben. Julian hatte inzwischen auch einen Bauern eingestellt und sehr schlechte Zeit, übersah einen Figurengewinn und verlor letztlich. Ein Hoffnungsschimmer bot die Partie von Johannes. Er stand deutlich besser als sein Gegner, versäumte es aber mittels b5 den Abtausch seines Springers zu verhindern, kam in ein schlechteres Endspiel, indem der Gegner ihn zu einem Remis kommen lies. Richard musste auch einen Bauern hergeben, konnte aufgrund der ungleichfarbigen Läufern und der geschlossenen Stellung das Remis halten. Auch Hans-Henrik stand mittlerweile schlecht und am Ende ging es dann wieder einmal 2:6 aus. Wenigstens die 4. und die 5. Mannschaft gewannen (5:3 und 4,5:3,5). Unser Abschneiden wurde von Benjamin mit peinlich gewertet und es wurde der Vorschlag geäußert, die 4. und 1. Mannschaft zu tauschen. Ha,ha,ha (irres Lachen). Aber es kann nur besser werden, warten wir auf unseren nächsten Gegner: Tamm. Vielleicht werde ich dann etwas Positives berichten können.
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Was ist Tandem? Ein schlichtes Gemüt würde sagen, es ist eine Abart des Schachs. Aber damit würde er nur zugeben, dass er die Frage nicht gründlich genug interpretiert hat. Es geht um die grundlegende Philosophie des Tandem. Wie sollte es man spielen: Mit Matteinsetzen? Ohne? Mit Bauernumwandlung? Hier teilen sich die Geister. Um diese Fragen beantworten zu können, betrachten wir erst einmal die Basiselemente des Tandemspiels. 1) Geist und Initiative sind entscheidend. Was bringt es, mehr Material zum Einsetzen zu haben, wenn man nicht am Zug ist, sondern der Gegner die Initiative hat? 2) Opferkombinationen sind die Seele des Spiels. Es reicht nicht aus, mittels Opfern ein Loch in die Verteidigung des Königs zu schaffen, man muss mit erfindungsreichem Spiel den König weiter ins offene Feld zu treiben, oder dessen Deckung für den Mattangriff weiter zu zerstören. 3) Erkennen von Schwachstellen. Vorgeschobene Bauern bilden die Grundlage für einen Angriff, hinterlassen aber gleichzeitig Schwächen. Man muss sowohl die eigenen, als auch die gegnerischen Erkennen. Okay, das reicht schon. Streitpunkt 1: Matteinsetzen. Punkt 1) bis 3) werden beim Matteinsetzen genauso erfüllt, wie ohne Matteinsetzen. Im letzteren Fall wird der Schwerpunkt aber mehr auf die Kombinatorik gelegt, da es ungleich schwieriger ist, jemanden Mattzusetzen. Mann muss dies durch ziehen erreichen, was Tandem hier näher ans normale Schachspiel bringt. Meiner Meinung nach ist es nicht wirklich wichtig, ob man mit oder ohne Matteinsetzen spielt, beide entsprechen dem Geist des Tandems. Ganz im Gegensatz dazu steht das Umwandeln eines Bauerns. Beim Tandem bekommt man Material von seinem Partner geliefert; hier noch von einem dritten Brett eine Dame zu nehmen ist völliger Quatsch! Bestenfalls kann man sich noch einigen, dass man eine Figur aus seiner Hand einsetzen kann. Ist aber auch Schmarren und "Grabschen" ist Schwachsinn hoch unendlich. He, inzwischen fragt ihr euch, warum ich hier einen Vortrag über Tandem halte. Nun, es war so: Das 20-Minuten Turnier hatte schon begonnen, als ich eintraf. Quasi mit mir trafen Julian und Johannes und auch Jürgen Kleinert ein, den es zwischenzeitlich nach Herford verschlagen hat und gerade zu Besuch war. Mein Vorschlag Tandem zu spielen wurde sofort begeistert aufgenommen. Wir selbst spielen oft ohne Matteinsetzen und natürlich ohne Bauernumwandlung. Jürgen kam damit überhaupt nicht zurecht und rief aus: "Blöde Regeln. Was hat das den noch mit Schach zu tun?" Gut, wir änderten dann die Regeln auf: Matteinsetzen und Umwandlung nur mit Figuren in der Hand. Aber auch hier sah es nicht sehr viel besser aus. Jochen kam auch vorbei und wir wechselten uns ab. Irgendwie waren wir wohl etwas zu laut. "Entweder seid ihr leise oder ihr spielt auf dem Gang!" drohte uns Alexander der Geilfüßige. Etwas leiser, aber mit Enthusiasmus spielten wir weiter. Wann immer ich Pause hatte, sah ich mir das Turnier aus. Von der Besetzung war es sehr interessant; Bernd Muntzke, Karl-Heinz Weyhing, Heinz Krämer, Michael Eberhard, Alexander Geilfuß, Werner Krämer und Jens Weiß spielten. Eigentlich hatten bis auf Werner Krämer alle gute Chancen um die ersten drei Plätze zu spielen, aber es war doch überraschend, dass der DWZ zweitschwächste - Michael - das Turnier gewann! Eine starke Leistung. Aber ich komme nicht umhin zu bemerken, dass gewisse Leute fehlten. Liegt es daran, dass 20 Minuten für die starken Spieler nicht so attraktiv ist? Apropos Fehlen. Das Fehlen Sayguns, der normalerweise Johannes und Julian nach Hause fährt, führte dazu, dass ich mich bereit erklärte, sie nach Hause zu fahren. Natürlich wollte ein gewisser fauler Sack, der ganz in der Nähe wohnt, natürlich auch heimgefahren werden. Drücken wir es so aus: In meinem TT hatte ich genügend Platz, Jul und Jo auf der Rückbank eher weniger. Johannes: "Hoffentlich sind wir gleich da." Passend, dass gerade ein Kreisverkehr kam. Ich fuhr spontan noch eine Ehrenrunde. Johannes: "Aah, ich muss gleich kotzen!" Die restliche Minute nutzen beide noch, um Jochen zu piesacken. Er zuckt immer so herrlich zusammen, wenn ihn jemand mit den Fingern am Nacken packt oder sie in seine Seite bohrt. Leider konnte ich mich nicht so richtig dran beteiligen, da in dem Wagen keine Autopilot eingebaut ist.
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Liebes Schachtagebuch. Heute schlief ich erstmal gemütlich aus. Nach einer Dusche und einem gemütlichen Frühstück machte ich mich auf zum Schachspielen. Nein, liebes Tagebuch, ich kam nicht zu spät, da heute die zweite Mannschaft spielte und ich nur als Cheerleader diese anfeuern wollte. Beim Betreten des Spiellokales sah es dann auch erfreulich aus. Mit 3,5 zu 0,5 Punkten deutete alles auf einem Sieg hin und so sollte es dann auch werden, liebes Tagebuch. Ich verzeichne in deinen Seiten einen deutlichen Sieg der zweiten Mannschaft, der durchaus hätte auch höher ausfallen können, hätte Johannes seinen Gegner nicht quasi Patt gesetzt. Aber so kann es geschehen. Die Stimmung war sehr gut und man hörte schon Stimmen vom Aufstieg reden. Was ich aber gar nicht gut fand, war die Frage, wie es wäre, wenn die erste Mannschaft nächste Saison dann auch in der Landesliga spielen würde? Diesen Pessimismus kann ich überhaupt nicht gut heißen, liebes Tagebuch. Die erste Mannschaft steigt nicht ab(!), weshalb jede Diskussion um Mannschaftsaufstellungen Makulatur ist! Und solltest du diese Seiten lesen, lieber (???) Jochen, so nehme doch zur Kenntnis, dass du eh nichts dazu zu sagen hast, da du aufgrund der verrückten Idee, Mathematik zu studieren, nicht mehr hier sein wirst. Aber kleine Sünden straft der liebe Gott sofort! So musste Jochen mit Heinz Tandem spielen. Sehr zu Erheiterung aller anderen. "Heinz, gibt mir den Läufer da. Schlag ihn raus!" Heinz: "Nee, das hat noch Zeit." Ja, liebes Schachtagebuch, Situationen wie diese tauchten immer wieder auf: "Heinz, du solltest mich doch vorher informieren, bevor du die Dame her gibst. Hast du das nicht gehört?" "Doch habe ich, aber ich habe die Dame doch nicht verloren. Ich habe sie getauscht." Wir amüsierten uns alle (na ja, fast alle bis auf einen) königlich. Nach fünf Partien gab Jochen entnervt auf. Angesichts meiner guten Laune machte es dann mir auch nicht aus mit Heinz zu spielen. Wir spielten noch ein paar kleinere Partien, dann gingen wir gemütlich nach Hause.
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Ich muss ehrlich sagen, mit der Pünktlichkeit nehmen es viele Schachspieler nicht so genau. Als ich zur 4. Runde der Stadtmeisterschaft antrat (10 Minuten zu spät), waren über die Hälfte aller Bretter unbesetzt, so viele Leute fehlten noch. Dass der Turnierleiter auch fehlte setzte dem ganzen noch die Krone auf. Aber egal, ich spielte gegen Heinz und richtete mich auf eine lange, laaaaange Partie ein. Das ist bei Heinz immer der Fall. Von der Eröffnung her war ich leicht in Vorteil und es gab ein positionelles Ringen, das immer mehr zu meinem Gunsten verlief, da die Läufer von Heinz eingesperrt waren und nicht mitspielten. Aber das dauerte natürlich. Ich bestellte mir ein Colabier und trank gemütlich. Jürgen meinte zu mir: "Also, wenn mein Gegner während der Partie ein Bier bestellen würde, würde ich mich beleidigt fühlen." Es war ja nur ein Colabier. Mit der Zeit füllte sich der Saal. Als sich die Tür wieder einmal schloss, klopfte es. Karl-Heinz, machte auf und ließ das Grauen (ihr könnt euch denken, wen ich meine) herein. "Karl-Heinz, warum hast du die Tür bloß aufgemacht?" fragte ich vorwurfsvoll. "Ich konnte doch nicht wissen, wer davor steht!" meinte er. Nun war es zu spät. Während meiner Partie hatte ich genügend Zeit herumzulaufen und mit den Leuten zu quasseln. Der Nachteil ist: Reden macht durstig. Konsequenterweise bestellte ich mir ein zweites Colabier. Ob es an diesem lag oder nicht, auf jeden Fall schoss ich in meiner Partie einen gewaltigen Bock: Anstelle den Springer auf e4 zu schlagen und dann Se5 zu spielen, machte ich letzteren Zug zuerst, total übersehend, dass jetzt c6-c5 ging. Ich merkte dies plötzlich und fing an zu rechnen: Egal wie, in jeder Variante würde ich mindestens eine Figur verlieren bei nachfolgender schlechter Stellung. Gott sei Dank waren die Varianten alle kompliziert und Heinz verrechnete sich. Er meinte, dass ich noch etwas drin hätte und tauschte zuerst den Springer auf e5 bevor er c5 zog. Nun, danach gewann ich einen Bauern, hatte das bessere Spiel und nach dem Damentausch hatte ich zwei Bauern mehr, Heinzens König abgesperrt und ihm drei Isolani und einen Doppelbauern verpasst. Das folgende Turmendspiel gab Heinz dann schnell auf, es war hoffnungslos. Am Ende analysierten Jochen, Heinz und ich die Stellung. es stellte sich heraus, dass c5 wirklich schnell zu meinem Ende geführt hätte. Heinz: "Oh Mann, einmal so eine Stellung gegen Christian zu bekommen ist ein Traum. Hätte ich nur c5 gespielt." Jochen: "c5 hätte spielend gewonnen." "Habe ich auch." "Nach dem Tausch war c5 schlecht, weil du zwingend den Bauern verlierst, Heinz", erwiderte ich. "Da stand ich so gut und habe doch verloren", sagte er. "Nee, wenn ich zuerst den Springer auf e4 schlage und dann Se5 spiele, stehe ich bedeutend besser." Heinz glaubte es nicht und nach etlichen, sich ständig wiederholenden Varianten (Heinz: "Ich möchte noch einmal sehen, was auf den Zug geschieht." Jochen oder ich: "Das hatten wir schon Heinz, dann kommen wir wieder hierhin.") sah Heinz ein, dass er zuerst einen und dann noch einen zweiten Bauern verlieren würde. Der Turnierleiter hatte sich inzwischen auch die Ehre gegeben. Er fragte mich, ob ich die Ergebnisse aufschreiben und auf die Homepage setzen könne. "Klar", sagte ich. Alex: "Kann ich mich darauf verlassen?" Du blöder Depp! Wenn ich sage, ich mache etwas, dann mache ich es auch! Genau so wie die Sache mit den Uhren. Alex: "Hast du schon die Schachuhren bestellt? Wir brauchen sie für das Halloween-Blitzturnier." "Ich habe deswegen schon mit Ralf geredet und Ralf sagte zu mir, er werde mir ein Angebot schicken. Ist aber bis jetzt noch nicht eingetroffen." "Aber wir brauchen die Uhren dringend, die Zeit wird langsam knapp." "Ich werde morgen noch einmal eine Mail an Ralf schicken." "Kannst du mir versprechen, dass die Uhren noch rechtzeitig ankommen?" "Äh, wie kann ich das? Ich muss doch erst auf Ralfs Angebot warten. Wenn es da ist, werde ich sofort die Bestellung losschicken." "Ohne Uhren können wir das Turnier nicht durchführen, es muss dann ins Wasser fallen." "Alex, wir können uns Uhren auch ausleihen, das ist kein Problem." "Aber ich muss mich doch irgendwie richten können. Kannst du mir versprechen, dass die Uhren rechtzeitig kommen?" "Richte dich darauf ein, dass die Uhren nicht rechzeitig kommen. Falls ich das Angebot von Ralf bekomme und Montags die Bestellung aufgebe, sind die Uhren da. Ansonsten nicht." "Soll ich mich darauf einstellen, dass wir keine Uhren haben werden?" "Gute Idee, Alex." Mein Gott, wie schwierig ist es, ihm das verständlich zu machen. Er kapierte einfach nicht, dass ich an Ralf eine Anfrage gerichtet habe und auch darauf warte, dass er sich meldet. Und das es immer gut ist, sich sicherheitshalber Uhren aúszuleihen, auch wenn man sie nicht benötigt. Na ja. Jürgen hatte inzwischen seine Partie gegen Eugen gewonnen, da dieser die Qualität einstellte. Bei korrekter Verteidigung hätte Eugen zwar auch einen Bauern verloren, aber das Turmendspiel mit 3 gegen 4 Bauern am gleichen Flügel sollte trotzdem remis sein. In der nächsten Runde werde ich dann gegen Jürgen antreten müssen. Das hat das Programm Swiss-Chess zur Abwechslung korrekt ausgelost, im Gegensatz zu einigen anderen Paarungen. Das Programm ist diesbezüglich einfach grauenhaft. Ich verstehe nicht, wie man sich so etwas schlechtes kaufen kann.
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Wir wissen es von den Amis: Am 31. Oktober ist Halloween. Und in Baden-Württemberg ist am 1. November Feiertag. Unser Spielleiter hat ein Halloween - Nachtblitzturnier ausgeschrieben und 28 Teilnehmer wollten es sich nicht nehmen lassen, 12 Stunden zu spielen nebst anschließendem Frühstück. Es gab nur ein kleines Problem. Traditionell findet am 1. November immer das Bezirksblitzturnier statt mit der Möglichkeit sich zu qualifizieren. Gut, das Einzel war mir nicht so wichtig, aber das Mannschaftsblitz am Nachmittag schon. Aber wie sagt man so schön: Mann oder eine Memme! Ich entschied mich beides zu tun. Von mir abgesehen wollten sich noch 27 andere Verrückte die Nacht um die Ohren schlagen. Der überwiegende Teil bestand aus Jugendlichen, die sich dieser Erfahrung stellen wollten. Bei der Ausschreibung wurde den Spielern ein nachlass beim Startgeld gegeben, die verkleidet erschienen. Da ich direkt vom Geschäft herkam, konnte ich mich nicht entsprechend ausstaffieren, aber ich dachte, dass ein paar andere schön gruselig daherkamen. Mein Gott, sind Schachspieler konservativ! Nur Michael Kapusta kam mit weiß geschminkten Gesicht und schwarzen Augenringen. Er sah wunderschön Furcht erregend aus, was Saygun etwas aufstöhnen ließ. (Originalton: "Da muss ich gegen die Müdigkeit ankämpfen und mich aufs Spiel konzentrieren und wer sitzt neben mir? Kapusta!") Die einzigen Teilnehmer, deren DWZ über 2000 lag, waren Jürgen und ich. Laut Modus spielten wir ein Doppelrundensystem. Nach der Hinrunde führte Jürgen mit zwei Punkten vor mir und das obwohl ich gegen ihn gewonnen hatte. Ich hatte mir zu viele unnötige Niederlagen geleistet. Aber ich war nicht der einzige, bei dem es nicht gut lief: "Ich hasse dieses Spiel!" tönte es plötzlich laut im Turniersaal. Sascha frustrierter Ausruf sorgte für Stimmung. Bei der Rückrunde lief es für mich glänzend. Ein Sieg nach dem anderen reihte sich ein, bis ich auf Saygun traf. Er wurde zerlegt und was mache ich Trottel? - Ich setzte ihn in meiner Zeitnot patt. Wenigstens einen, den ich fröhlich stimmte. Dann kam endlich die letzte Runde, he - ich führte mit einem Punkt vor Jürgen! Konzentriert begann ich die letzte Partie. Plötzlich wurde es mir schwummrig, die Nacht forderte ihren Tribut. Ich fühlte mich, als ob über mich eine Glocke gestülpt wurde, alles schien zäh dahin zu fließen. Mit Müh und Not schaffte ich die Partie und zum Glück gab es schon das Frühstück. Das brachte mich wieder auf die Beine. Zumindest halbwegs, so dass ich hinterher den Pokal entgegen nehmen konnte ohne umzukippen. Während des Frühstückes überredeten wir (Saygun et moi) Sascha, Alex und Michael Eberhard ebenfalls am Mannschaftsblitz teilzunehmen. Die vier Stunden bis dahin wollte ich schlafend verbringen. Es half aber nicht, beim Mannschaftsblitz spielte ich so grauenhaft, dass es nur Marc, Saygun und Johannes zu verdanken war, dass wir vor der letzten Runde führten. Ein 2:2 gegen Biberach in der letzten Runde hätte uns zum Meister gemacht. Aber ich war gegen eine Vereinbarung. Meiner Meinung nach sollte ein sportlicher Erfolg ausgespielt werden und nicht am grünen Tisch ausgehandelt werden. Wir spielten und es sah nicht gut aus. Es stand schon 2:1 für Biberach und Marc spielte gegen Eugen an Brett 1. Eine Niederlage von 1,5:2,5 hätte laut Tabelle uns mit Bietigheim gemeinsam auf Platz eins gebracht: Mannschafts- und Brettpunkte gleich. Marc bot remis an und Eugen nahm es an, denn sowohl beim direkten Vergleich, als auch bei der Sonnenbornberger Feinwertung wären wir vorne gewesen, wenn da nicht... Ja, wenn da nicht eine zusammen gewürfelte Mannschaft mit gespielt hätte, die hinterher komplett gestrichen wurde! Da wir gegen diese 4:0 gewonnen hatten, Bietigheim aber nur 3:1, waren diese vorne. Marc, der dies nicht mitbekommen hatte, war erzürnt. "Entweder hättet ihr die Mannschaft nicht mitspielen lassen dürfen oder sie gar nicht in die Tabelle aufnehmen sollen", warf er Andreas und Hubert Warsitz vor, die die Turnierleitung machten. "Die Tabelle wird dadurch falsch!" Recht hat er. Denn eine Tabelle zu veröffentlichen, bei der hinterher Punkte gestrichen werden, führt zu einer Verzerrung. Man müsste ja dann im Kopf sich ja merken, wie jeder gegen jeden gespielt hat um den tatsächlichen Stand zu kennen, was unmöglich ist. Für uns gab es da keinen großen Unterschied, ob Platz 1 oder 2, wir wären auf jeden Fall qualifiziert, aber wenn es jetzt um die Qualifikation gegangen wäre? Marc hätte gegen Eugen auf Gewinn spielen können, beide hatten nur noch ca. 30 Sekunden auf der Uhr. Wenn er auf Zeit gewinnt wäre es 2:2 ausgegangen und Marc hätte auf Zeit gespielt, wenn er das mit der Streichwertung gewusst hätte. So gab es Diskussionen. Andreas Warsitz ist zwar ein netter Kerl, hat aber mit Kritik so seine Probleme, er wird dann affig. "Ich habe es am Turnieranfang gesagt, dass die die Mannschaft gestrichen wird und wenn du das nicht mitkriegst, weil du die Nacht durch beim Halloween Turnier mitgespielt hast ist das dein Problem", warf er Marc vor. Tja, zwar haben aus unserer Mannschaft drei Leute beim Halloween mitgemacht, aber Marc gehörte nicht dazu, lieber Andreas. Und außerdem geht es darum überhaupt nicht. Wie Marc sagte, dürften die Ergebnisse gegen die Streichmannschaft nicht in einer Tabelle veröffentlich werden. Es dauerte einige Zeit, bis dieser Punkt allen Beteiligten (Turnierleitung) klar wurde. Wir wollen nicht auf Platz 1 gesetzt werden, sondern einfach auf einen gravierenden Fehler hinweisen, der sich so nicht wiederholen sollte. "Das haben wir aber immer so gemacht und bisher hat sich keiner beschwert!" - ist wohl alles andere als eine Rechtfertigung, Andreas. Aber was soll's. Das Turnier ist vorbei und in der Zukunft will Hubert dann keine falsche Tabelle veröffentlichen, was ja Sinn der Sache war.
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Man verleihe mir einen Award! Mein Schachtagebuch wurde als hervorragende Idee gelobt! Als gut wurde sie bezeichnet, aber auch als - satirisch? Aber sie gefällt einigen Leuten sehr gut und man möchte dies nachahmen. Das einzige was mich dabei nachdenklich stimmen könnte, ist, dass dieses Lob von Alex kam. Aber ihm gefällt mein Schachtagebuch und er möchte ein ähnliches Tagebuch auch führen, wobei er Begriffe wie Gegendarstellung und so weiter erwähnte. Schwamm drüber. Apropos, erwähnte ich nicht im Beitrag #27 das grauenhafte Programm namens Swiss-Chess? Yoh! Heute Abend stand die 5. Runde der Stadtmeisterschaft an und ich musste gegen Jürgen antreten, wie ich sehr wohl wusste. hatte ich doch nicht die Paarungen abgeschrieben und auf unserer Vereinshomepage veröffentlicht? Hatte ich und drei Tage vorher bekam ich eine Mail von Alex, indem er mir mitteilte, dass die Paarungen falsch seien. So würde Kay gegen einen Gegner kommen gegen den er schon gespielt hatte. Ich war schon der Meinung ich hätte die Paarungen falsch abgeschrieben bzw. hätte beim Erstellen der Homepage Fehler gemacht. Da ich die Liste der Paarungen nicht mehr besaß, bat ich Alex mir diese noch einmal zuzusenden. Dies tat er auch und zu meinem großen Entzücken (Entzücken deshalb, weil es mir die Gelegenheit zum Lästern verschafft [muss mich ja gegen Saygun und Marc behaupten können]) las ich den Satz, dass das Programm doch falsch ausgelost habe. Das Ding gehört auf den Schrott! Ich meinte ironischerweise zu Alex, dass er lieber noch einmal alle Punkte zusammenzähle solle, vielleicht macht das Ding noch mehr Fehler! Verlassen wir diesen Punkt und widmen uns der Stadtmeisterschaft. Meine Partie gegen Jürgen nahm meine volle Konzentration in Kraft. War ich in der Grünfeld-Indischen Eröffnung so dämlich und spielte den Springer nach f3 statt e2. Selbstverständlich war Jürgen nach der Fesselung Lg4 in Vorteil und es gab ein zähes Ringen. Aber ich verlor den d4-Bauern nicht und irgendwie verflachte Jürgens Angriff und plötzlich hatte ich einen Mehrbauern und das bessere Spiel, nur meine Königsstellung war etwas offen. Nach Tausch beider Türme hatten wir beide noch die Dame und ungleichfarbige Läufer. Mit meinem Mehrbauern war die Stellung remis, aber jetzt fing ich an Schrott zu spielen. Durch ein geschicktes Manöver von Jürgen gewann er den Bauern zurück und ich tauschte die Damen. Hiernach war die Partie immer noch remis, doch zweimal versäumte ich dies und plötzlich kam ich ins Hintertreffen und verlor noch die Partie. Schade, ein Remis hätte mir noch alle Chancen offen gehalten. So kann ich Jürgen schon vorzeitig zur Stadtmeisterschaft gratulieren.
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Dichte Nebelschwaden lagen über dem Land
die dritte Runde der Verbandsliga anstand.
Zur Kelter in Tamm ging für uns die Reise
und ich hoffte, dass die Mannschaft mal beweise
dass sie sich spielerisch nicht muss verstecken
man muss an sich glauben und den Siegeswillen wecken.
Hin und her schob man die Schachfiguren
gab mal Schach und drückte auf die Uhren
doch Caissas Hauch die Tammer leicht berührte
und sorgte, dass die Mannschaft mit 2:0 schnell führte.
Ein Remis von Heinz an Brett Acht - und von mir
ein Sieg im Wolga-Gambit an Brett Vier
ließ den Vorsprung wieder schrumpfen
und wir konnten mit frohen Mut neu auftrumpfen.
Bald stand es dank Ralf schon drei zu drei
an den letzten Brettern gab es eine wilde Keilerei
doch die Wogen des Kampfes ebbten bald ab
an remisliches Händeschütteln es gab
Mit einem Mannschaftspunkt fuhren wir nach Hause
und haben bis zur nächsten Runde 3 Wochen Pause.
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Die Stadtmeisterschaft schreitet voran, doch leider ohne mich. Jetzt habe ich auch noch gegen Eugen verloren, womit mir bestenfalls noch ein Platz 3 winkt. Auch wenn es keine gute Partie von mir war, so war sie doch interessant und es gab viele taktische Elemente. Bei der Analyse stellten wir fest, dass es einiges gab, was ich übersehen hatte, aber auch Eugen sah das eine oder andere nicht. Aber am Ende zählt nur das Ergebnis. Es gab am diesem Abend mal wieder überraschend viele Besucher. So war mal wieder Wolf da. Er hatte seine Sammlung von Mattproblemen dabei und konnte auch einige verkaufen. Ich stand mit Saygun, Julian und Karl-Friedrich im Flur und wir quasselten, als Saygun bemerkte, wie Wolf die Euros für sein Mattproblembuch entgegen nahm. "Was geht hier für ein Deal ab?" fragte er grinsend. -> DAS ist der BEWEIS für meinen Eintrag #22: Hier sehen wir, wer zu den größten Lastermäulern des Vereins gehört! Und ich neige nicht zu Übertreibungen! An dieser Stelle kamen wir dann auch auf mein Schachtagebuch zu sprechen. Julian, der es bisher noch nicht kannte (dies nun wohl tunlichst nachholen wird), fragte mich dann, was denn so alles drin steht. "Ach, alles was so passiert. Alles, was außergewöhnlich oder lustig ist." "Steht da auch der Crash von Saygun drin?" Oh Nachtigall, ich hör dich trapsen! "Was für ein Crash fragte ich neugierig zurück?" "Sei bloß ruhig! Sag ja nichts!" entgegnete Saygun hastig. Julian fragte mich dann, ob ich nicht die Episode kenne, wo Saygun gegen die Glastür gerannt ist. Nein, kannte ich noch nicht. Hört sich ziemlich lustig an, aber am erleichterten Ausatmen Sayguns erkannte ich, dass es sich nicht um den Crash handelte, von dem Saygun befürchtete, dass er ans Tageslicht käme. Aber liebe Leser, ich gelobe dem nachzugehen und werde zur gegebener Zeit darüber berichten. Dies kann allerdings eine Weile dauern, da ich demnächst in die Schweiz fahre.
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Gleich nach meinem Eintreffen wartete eine Schocknachricht auf mich: Thomas Wiebecke, dem wir unserem Aufenthalt im Hotel Kastell verdanken, wird nicht mehr länger Geschäftsführer sein. Seine Zeit in Heilbronn nimmt ein Ende und die Frage ist es, ob es auch das Ende des Heilbronner Schachvereins im Hotel Kastell bedeutet? Mir persönlich gefällt es hier sehr gut und es wäre schade, wenn dieses wunderschönes Ambiente verloren ginge. Auf jeden Fall werde ich Sonntags mehr wissen, dann treffen sich alle Beteiligten um die Diskussion. Mit dieser Hiobsbotschaft beladen kann man verstehen, dass ich das Monatsblitzturnier nicht gewonnen habe (Spötter mögen bemerken, dass dies anders auch nicht passiert wäre). Aber es gibt auch positives zu berichten. So erwähnte Marc, den ich in dieser Woche in Karlsruhe besuchte, dass er mein Tagebuch sehr interessant findet und regelmäßig reinschaut. Und Karl-Friedrich Nieke begrüßte mich sofort sehnsüchtig mit der Frage: "Wann erscheint dein nächstes Update?" Der Schachgesundheitsminister warnt: "Vorsicht! Wer sich diesem Schachtagebuch aussetzt läuft Gefahr, danach süchtig zu werden. Weitere Risiken und Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen." Aber kommen wir zurück zum Monatsblitz. 14 Teilnehmer waren am Start; neben Jaroslaw waren noch die Zwei Eisenbeisser und Hans Dekan am Start, die ich als Mitstreiter um den Titel ansah. Laut Auslosung durfte ich am Brett 1 sitzen bleiben und das Brett drehen. Helmut, der mit dem Vorsatz, Krankheitserreger zu verbreiten, gekommen war, setzte sich dann vorne hin und meinte, wenn er mir zuschaut, könne er was lernen. Er ließ es aber offen, ob er lernen wollte wie man Schach spielt oder wie man es nicht spielt. Der Anfang lief gut, ich holte meine Punkte und es war so Runde 5, als Alex sich an mein Brett setzte. "Heute darfst du alles über mich in deinem Schachtagebuch schreiben", sagte er. "Ich spiele so schlecht." ich grinste, KF Nieke, der dabeistand grinste auch. "Gut!" erwiderte ich und zu KF sagte ich: "Du bist mein Zeuge!" Ich gewann und Alex stöhnte, weil er immer noch Null Punkte hatte. In der nächsten Runde hörte ich wieder Alex: "Mein Gott, heute werde ich nur noch zusammen geschoben. Trocken meinte ich: "Daran müsstest du ja gewöhnt sein!" Gegen Jaro machte ich remis und alles lief gut, bis ich gegen Drofenik kam und verlor. Damit führte Jaro, der schon die starken Eisenbeissers gehabt hatte, gegen die ich noch kommen musste. Okay, Amadeus hatte ich im Griff und gewann, aber gegen seinen Vater stand ich in der letzten Runde breit. Ein Turmendspiel mit 3 Mehrbauern sollte eigentlich für ihn gewonnen sein, aber nachdem er mehr oder weniger ziellos seine Figuren hin und herschob, deutete ich auf sein Blättchen, das gefallen war. "Ich sollte mit dem Schach aufhören!" schimpfte er und war drauf und dran zu gehen. "Was ist mit dem Preisgeld?" fragte Jaro. "Nimm du es", sagte er. Aber dann beruhigte er sich wieder und blieb doch noch. Hinterher blitzte ich einige Partien mit Jaroslaw, aber da ich früh morgens wieder nach Karlsruhe fahren musste, wurde es nicht allzu spät.
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Ich vermerke, dass die erste Mannschaft wieder gewinnen kann. Im Kellerduell gegen den SC Leinzell ging es um alles oder nichts. Deshalb stieg ich etwas früher aus den Federn auf und warf einen Blick in mein Theoriebuch, um mir das Wolga-Gambit etwas mehr zu verinnerlichen (kam deswegen 10 Minuten zu spät, was nichts machte, da der Gegner auch nicht pünktlich war). Hätte ich mir sparen können, mein Gegner spielte Albins Gegengambit, von dessen Theorie ich überhaupt nichts kenne. Ich überlegte kurz, ob ich nicht wie schon einmal einfach 3.Sc3 spielen sollte. Bei der Variante opfert Weiß einen Bauern und erlangt selbst Angriffsspiel, wodurch sich Schwarz verteidigen muss. Gegen Angriffsspieler ist die psychologisch von wert und ich habe einmal eine wunderschöne Kurzpartie auf diese Art gewonnen. Aber dann entschied ich mich für das prosaische dxe5. Nach 3.- d4 4.Sf3 Sc6 spielte ich a3, was mein Gegner nicht kannte. Als Folge fand er nicht die richtigen Züge. Kurze Zeit später konnte ich durchein taktisches Manöver unter Abtausch zweier Leichtfiguren noch seinen d-Bauern gewinnen. Sollte es mir gelingen, weitere Figuren zu tauschen, war ich mir sicher, das Spiel gewinnen zu können. Ich schaute mir an, was die anderen machten: Jürgens Stellung war verwickelt, die Damen schon weg vom Brett, Marcs Stellung unklar; Richard spielte ein solides Wolga-Gambit, da mache ich mir um ihn keine Sorgen. Hans-Henrik stand ausgeglichen mit leichten Vorteilen, Thomas hatte als Weißer im Sizilianischen seine Figuren schlecht entwickelt, dass ich mir Sorgen machte, er würde verlieren. Heinz versuchte als Schwarzer einen Angriff am Königsflügel, der objektiv gesehen zu optimistisch war und Johannes stand schlechter. Er durfte nicht klein rochieren, weil er voll in einen Königsangriff geraten wäre. Bei der großen Rochade hätte er seinen eigenen Angriffsversuch am Damenflügel aufgeben können. Und in der Mitte stand der König einfach unsicher. Ich setzte mich wieder an mein Brett und war überrascht, als eine halbe Stunde später Thomas mich fragte, ob er remis machen dürfte; sein Gegner hatte es ihm angeboten. Da ich meine Partie schon insgeheim als Sieg einstufte und aus den letzen Spielen wusste, wie leicht Thomas mal einen Bock schießt, sagte ich: JA! Jürgens Partie war bald darauf auch remis und mein Gegner streckte die Waffen. Es stand 2:1. Und was machte der Rest? Marc hatte sich die bessere Position erarbeitet. Richard den Bauern zurück gewonnen und bis auf Turm und Springer alle Figuren abgetauscht. Da der weiße c-Bauer aber noch auf c3 stand und nicht auf c5 und der Königs sich relativ bequem ins Zentrum begeben konnte, dachte ich, dass Richard ums Remis noch kämpfen musste. Hans-Henrik hatte inzwischen die überlegene Position und ich rechnete mit einem Sieg. Der Gegner von Heinz machte keinen Versuch, den Angriff aufzuhalten oder eine Gegenattacke im Zentrum zu gestalten. Er schien sich nur noch auf Verteidigung einzulassen, was in solchen Stellungen nicht gut gehen kann. Und bei Julian brannte das Brett. Julians König war in der Mitte des Brettes gefangen. Der Gegner hatte dafür unmotiviert einen Turm gegeben und eine Fesselung aufgebaut. Aber nur mit Läufer, Turm und Dame gegen Springer, zwei Türme und Dame war die Fesselung des Springers nicht so einfach auszunutzen. Johannes musste trotzdem höllisch aufpassen und verbrauchte viel Bedenkzeit. Bei Marc lief alles super. Das Springeropfer auf f7 habe ich sofort gesehen, Marc natürlich auch. Drei Züge später stand es 3:1. Richard stand mittlerweile mindestens ausgeglichen, wenn nicht gar leicht besser. Heinz stand auf Gewinn, sein Gegner konnte drohendes Matt oder Damenverlust nicht verhindern und gab zwei Züge später auf. Hans-Henrik war in einem Turmendspiel mit 3 Mehrbauern gelandet und ich fragte mich, warum sein Gegenüber nicht aufgab. Johannes näherte sich der Zeitkontrolle und macht seinen 40. Zug 1,5 Minuten davor. Ich weiß nicht mehr, wer es war der Johannes dann aufmunternd auf die Schulter klopfte. Ich bekam nur noch mit, wie der Gegner fragte: "Haben sie ihm auf die Schulter geklopft, weil er einen so guten Zug gemacht hat oder weil er die Zeitkontrolle überstanden hat?" Zumindest hat Leinzell nicht den Humor verloren. Richards Endspiel (Turm und d,c-Bauern gegen Turm und g,h-Bauern) sah auf den ersten Blick verdächtig nach Remis aus. Aber bei näherem Hinsehen war erkennbar, dass der Weiße König so schlecht platziert war, dass Richard mit Schach einen Bauern erobern konnte und so kam es, wie es kommen musste: 5:1. Johannes Gegner hatte die Stellung komplett vermasselt und hatte nach erzwungenem Turmtausch nichts mehr drin. Und auch Hans-Henrik machte den Sack zu. Mit 7:1 machten wir einiges an Boden gut. Und wenn wir im nächsten Jahr gegen Ellwangen und Willsbach die gleiche Leistung zeigen, sollte der Klassenerhalt drin sein. Übrigens hat sich die Lage mit dem Hotel Kastell geklärt. Wir bleiben drin und alles wird vorerst so weiter laufen, wie bisher. Gegen halb fünf gab es noch eine Helfersitzung für das Nikolaus-Jugend Open. Ich korrigiere: 16:30 Uhr war der offizielle Termin, angefangen haben wie erst 17:15, weil die Person, die das alles koordinieren sollte, zu spät kam. Nicht wahr, Saygun?
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Ich glaube, dieser Eintrag wird sehr kurz, denn an dem Abend war nix los. Die vorletzte Runde der Stadtmeisterschaft stand auf dem Programm und ich musste gegen Vesper spielen. Obwohl ich mit Weiß meiner Meinung nach ständig leichte Vorteile hatte, gelang es mir nicht, diese umzusetzen. Wir landeten in einem Leichtfiguren-Endspiel und nachdem ich überflüssigerweise zu viele Bauern abgetauscht hatte, war mein Springer nicht mehr stärker als sein Läufer und wir einigten uns auf Remis. Jürgen, der noch einen Punkt zum vorzeitigen Sieg der Stadtmeisterschaft benötigte, spielte gegen Wickenheisser, der seinerseits eine sehr gute Partie spielte. Es stand lange Zeit ausgeglichen, doch zum Schluss verließ ihn die Konzentration und er machte einen Fehler, den Jürgen sofort zum Gewinn nutzen konnte. Gratulation zum Sieg! Hans-Henrik May spielte am Nachbarbrett gegen Eugen und ich hoffte, dass er gewinnen würde. Denn dann hätte ich in der letzten Runde durch einen Sieg noch die Chance auf Platz zwei zu landen. Leider war dem nicht so. Das war es eigentlich schon, was ich zu berichten habe, denn drumherum war nichts besonderes los, zumindest habe ich nichts mit bekommen. Es gab nur noch einige kleinere Besprechungen zum NJO. Letztes Jahr hatten wir 238 Teilnehmer und Saygun hatte mich schon vorgewarnt, dass es 300 Voranmeldungen gab. Halleluja!
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4. Nikolaus-Jugend-Open. Da stand eine Menge Arbeit auf dem Programm. Am Freitag der Aufbau: Es mussten in der Mönchseehalle Matten ausgerollt werden und dann Tische und Stühle aufgestellt werden (die auch noch in dieser Woche hatten hierher transportiert werden müssen), sowie die ganzen Schachbretter natürlich. Dank der vielen Helfer klappte es auch vorzüglich. Und der Hausmeister war auch super; ich habe selten so einen hilfsbereiten und freundlichen Menschen gesehen. Gegen 22:00 Uhr waren wir dann auch fertig und wappneten uns gegen den Ansturm für Morgen. Schon um halb acht waren wir alle in der Halle und machten die Vorbereitungen. Alle? Nein, nicht alle! Jürgen rief Alex per Handy an, dass er den Eingang nicht finde. Er stände zwar vor einem Eingang, der wäre aber geschlossen. Ein Verdacht beschlich mich und ich packte mein Handy aus: "Hi, Jürgen. Grüß dich. Wie geht's?" "Gut! He, sag mal wo geht es zur Halle rein?" "Durch den Haupteingang. Aber mal eine andere Frage: Stehst du vielleicht vor der Neckargartacher Halle?" "Ja." Womit alles klar war; wir haben uns köstlich amüsiert. Später, als Jürgen zu uns gestoßen war, meinte er, er habe sich schon gefragt, warum außer ihm niemand da war. "Und hat dich das nicht gewundert?" fragte Michael. "Doch! Und der Hausmeister hat mir die Halle sogar noch aufgesperrt!" Saygun: "Mich wundert es , dass der Hausmeister DIR überhaupt aufgemacht hat." Haha. Bald darauf kam der Ansturm: 345 Jugendliche mitsamt Betreuern stürmten in die Halle. Ich bekam davon direkt nichts mit, weil ich für die Computerauswertung zuständig war und abseits im Turnierleiterzimmer saß. Die Anmeldung klappte dieser Jahr vorzüglich. Gegen 10:30 Uhr wurden die Teilnehmerlisten zur Kontrolle noch einmal ausgehängt und wenn es nichts mehr zu korrigieren gegeben hätte, hätten wir pünktlich loslegen können. Aber natürlich gab es wie üblich falsche Angaben (falsches Geburtsjahr, DWZ, Vereinszugehörigkeit usw. waren noch die einfacheren Korrekturen). Aber um 11:00 Uhr ging es dann los. Saygun machte den Fehler, öfters im Computerraum reinzuschauen und zog immer eine Traube von Jugendlichen hinter sich her. Als ich dann wieder einmal die Ergebnisse eingeben musste, die mir Michael vorlas und ich nichts verstand, weil es zu laut war, setzte ich eine grimmige Miene auf und versuchte möglichst bösartig zu klingen, als ich die Jugendlichen raus warf. Saygun schaute mich entgeistert an: "So kenne ich dich ja noch gar nicht!" Ich grinste, Hauptsache ich konnte ihn Ruhe arbeiten. Aber nicht nur Jugendliche, auch einige Erwachsene schmiss ich aus dem Turnierleiterzimmer raus. Jeder, der störte, flog einfach. Alles lief ganz ruhig, Stress kam nur durch Alex auf. So suchte Saygun seine Tasche mit den vorbereiteten Umschlägen für die Siegerehrung und konnte sie nicht finden. Alex: "Ich habe die Tasche extra zur Seite gelegt, weil sie so wichtig war. Und jetzt finde ich sie nicht mehr." Und das Telefon mit dem Alex zur Turnierleitung (sprich mir) Kontakt halten sollte, lag irgendwann verlassen im Raum. Alex war am Ende so fertig, dass er, als Reiner Scholte ihn mit der Videokamera aufnahm, entsetzt rief: "Was, nimmst du mich etwa auf?" und sofort aus dem Raum flüchtete. Lustig war auch die Episode mit den Blitzuhren. Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren es diese Uhren schon gibt, sicherlich 7 Jahre; und es gibt immer noch einige, die solche Uhren nicht gesehen haben. Als sich deswegen jemand an Saygun wandte und fragte, was das denn für Uhren sind, sagte Saygun: "Das sind Blitzuhren. Keine Sorge, jeder Gruppenleiter kennt sie." Dumm war nur, dass just Uwe auftauchte und Saygun eine Uhr vor die Nase hielt: "Saygun, was sind das für Uhren. Die habe ich noch nie gesehen!" Nachdem alles vorbei war, ging es noch ans Aufräumen. Zum Glück stand er Sonntag auch noch zur Verfügung. Am Samstag hätten wir nie im Leben alles gepackt. Am Sonntag war dann eine kleine Schar am Aufräumen. Nachdem die ganzen Stühle und Tische abgebaut waren, ging es daran, die Matten aufzurollen. Hier musste man aufpassen, dass man nicht schief aufrollte. Michael hatte dies gut im Griff. Aber Johannes und Sascha brauchten für eine Matte sage und schreibe 12 Minuten. Ich habe mich kaputt gelacht. Generell war ich an diesem Tag gut drauf. Beim Aufrollen der Matten zum Beispiel kniet man auf dem Boden. Saygun und Michael begannen kniend eine Matte aufzurollen. Ich schnappte mir schnell zwei Schoko-Goldtaler und stellte mich vor die beiden auf die Matte. Sie sahen zu mir auf. "Der König dankt für eure Dienste!" sprach ich und schnippte jedem einen Goldtaler vorne hin. Diese Szene hätte jemand mit der Kamera aufnehmen sollen. Die Gesichter der beiden waren köstlich. Gegen 14:00 Uhr waren wir dann fertig. Geschafft fuhr ich nach Hause.
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Endrunde der Stadtmeisterschaft. Hans-Henrik hatte sich nach oben gearbeitet und war mein Gegner. Zu meinem Vorteil hatte ich Weiß. Es kam zum Damengambit und ich kam super aus der Eröffnung raus und konnte im direkten Verlauf einen Bauern gewinnen. Bei der Frage, ob ich diesen mit dem Turm oder Läufer nehmen sollte, entschied ich mich für den Läufer. War keine gute Idee, weil ich diesen zwei Züge später notgedrungen gegen seinen Springer tauschen musste und ihm somit das Läuferpaar überließ. Hans-Henrik spielte großartig und machte Druck. Ich wurde in die Verteidigung zurückgedrängt. Zwar konnte ich eine Figur gewinnen, aber durch meine Grundreihenschwäche würde ich dann in ein Matt hineinlaufen, folglich konnte ich nur auf Zugwiederholung spielen. Ich blickte auf das Nachbarbrett. Horst Vesper stand auf Gewinn gegen Egon. Wenn ich remis machte, hätten wir beide gleich viele Punkte und die Buchholz musste entscheiden. Das konnte aber knapp werden, da einer meiner Gegner, Nawratil, schon früh aus dem Turnier ausgeschieden war und ich dadurch mit der Buchholzzahl jede Runde an Boden verlor. Also entschloss ich mich, weiter zu spielen. Durch ein Damenopfer kam ich in ein Endspiel Turm, Springer, Läufer und Bauer gegen Dame, wobei ich den Bauern wieder zurückgeben musste, um einem Dauerschach zu entgehen. Mein Problem war, dass ich meine Figuren noch nicht koordiniert hatte. Dies dauerte sehr lange und ich machte auch noch einen Fehler, den Hans-Henrik nicht sah. In der Folge kamen meine Figuren immer besser ins Spiel und irgendwann konnte Hans-Henrik einen Bauernverlust nicht mehr vermeiden und gab dann auf. An diesem Abend habe ich dann auch mit dem neuen Betreiber des Hotel Kastells geredet. Er möchte zwei Dinge ändern: 1. Die Tiefgarage steht uns nicht mehr zum Parken zur Verfügung; er braucht den Platz für die Hotelkunden und 2. Die Getränkepreise werden auf das Normalniveau angehoben. Okay, das ist verständlich und durchaus fair. Ach ja, zur Abwechslung gab es mal wieder neue Gesichter zu sehen. So beehrte uns der zweite Vorsitzende, Richard Wollrab, mal nach langer Zeit wieder im Verein und auch Jochen war anwesend.
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Hohoho. Der Weihnachtsmann steht vor der Tür. Na, ja. Nicht ganz, aber die Weihnachtsfeier fand trotzdem statt. Im Gegensatz zum letzten Jahr waren deutlich mehr Leute da. Wie üblich gab es ein nettes Programm. So hatte Saygun einen Jahresrückblick mittels Powerpoint vorbereitet und, wie üblich, gab es Jochens Show, in der bekanntermaßen Leute hochgenommen werden. Aber auch ich hatte eine Kleinigkeit vorbereitet. Mehr dazu später. Saygun machte ganz spontan (haha) den Anfang. Sein Rückblick zeigte Bilder und war gut gelungen. Bei Jochen hingegen waren erstaunlicherweise nicht nur so genannte "Gemeinheiten" zu sehen, sondern er lobte auch einige Personen (Ja, das hat Jochen wirklich gemacht!). Und er machte sogar Werbung für mein Schachtagebuch! Die Präsentation war kurzweilig und gut. Danach fingen die Gespräche an. Kurz darauf unterbrach Saygun das Geschwätz: "Darf ich mal kurz um Aufmerksamkeit bitten! Mir ist aufgefallen, dass einige Leute sich noch nicht kennen. Wenn sich doch der Reihe nach alle vom Verein mal vorstellen können, damit jeder weiß, wer wer ist. Ich selbst mach mal den Anfang." so stellte sich Saygun vor, dann Jürgen, Nhi und Julian: "Hallo, ich bin der Julian und die rechte Hand vom Saygun." Großes lachen. Saygun: "Das wusste ich noch nicht, aber ich werde noch darauf zurückkommen." So ging das Wort reiherum. Mein Auftritt kam etwas später. Ich hatte einen kleinen Aufsatz vorbereitet, einen Aufsatz eines kleinen Jungen, mit dem Titel: "Wenn ich einmal groß bin", der dann Schachgroßmeister werden möchte. Und da Jochen ein dankbares Opfer ist, ließ ich es mir nicht nehmen zu verkünden, dass Jochens Mutter mir diesen Aufsatz gegeben habe. Und das Beste war, dass man bei einigen Formulierungen wirklich den Eindruck hatte, sie könnten von Jochen stammen. Einfach köstlich. Ich hatte viel Spaß dabei, die anderen auch. Selbst Jochen gab später zu, dass es gut war. Da musste ich natürlich versprechen, dass er zu seinem Geburtstag diesen Aufsatz eingerahmt bekommt. Die Feier ging bis ca. 23:00 Uhr. Ein anschließendes Tandem kam leider nicht zustande. Gewisse Leute mussten ja noch am Sonntag spielen. Übrigens haben dann am Sonntag sowohl die zweite, als auch die vierte Mannschaft gewonnen. Nicht schlecht.
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Dies ist er, liebes Schachtagebuch, der letzte Eintrag für dieses Jahr. Heute war der letzte Spielabend, und Mannschaftskämpfe stehen auch nicht mehr an. Auf dem Programm stand einmal das Weihnachtsblitz und auch noch die Siegerehrung der Stadtmeisterschaft. Als ich eintraf, hockte schon eine schwergewichtige Fraktion an der Bar: Kafi, Andreas Warsitz, Eugen und noch ein paar Leute. "Du musst dich nicht beeilen", sagte Andreas, "Walter ist noch nicht da." "Walter?" fragte ich verdutzt zurück. "Pungartnik, er kommt um zwei Ehrungen durchzuführen." So, so, da werden zwei Personen aus dem Verein geehrt und der Vorsitzende weiß von nichts. Der Kommunikationsfluss innerhalb des Vereins strömt wohl durch Afrika. Na ja, geehrt wurden zwei Urgesteine (lt. Pungartnik) des Schachs: Bernhard Pröll und Wolf Böhringer für ihre jahrelange Arbeit. Unser Vereinspressefotograf, Saygun machte Bilder. Allerdings ist er noch nicht so fit darin, wie es scheint, Die Ehrung Prölls mit dem Händeschütteln dauerte über 20 Sekunden, bis das Bild im Kasten war. Pungartnik zu Wolf: "Jetzt weißt du, was dich noch erwartet." Hohoho. Die Siegerehrung der Stadtmeisterschaft konnte nicht stattfinden, weil Jürgen Menschner noch auf der Weihnachtsfeier vom Betrieb war und erst später kommen konnte. Alex schob sie auf. Es gab da wohl einige Unklarheiten bezüglich des Zeitpunktes; zu Eugen und Andreas sagte er anscheinend: nach dem Turnier. Als Jürgen früher eintraf, wurde das Weihnachtsblitz unterbrochen und die Ehrung fand ohne Eugen statt, der erst später kam. Das Blitz verlief bei mir mehr so unter lala. Das fing an, als ich in einer Gewinnstellung gegen Saygun die Dame einstellte. Aber Sezginadse revanchierte sich dadurch, dass er mich Patt setzte. "Hast du ein Dusel" kommentierte Johannes. Saygun und Julian stimmen natürlich voll überein. Nachdem ich mein zweites Colabier bestellt hatte schien es etwas bergab zu gehen. Gegen Heinz stellte ich eine Figur nach der anderen ein. Gegen Johannes fiel das Blättchen und als ich auch noch gegen Amadeus Eisenbeisser verlor, sagte ich im Stillen: Ho, Ho Hol's dir die Punkte. Was mich aber umgehauen hatte, war das Wächter in der Schlussrunde punktgleich mit mir war. Ja, aufgrund der besseren Feinwertung machte Wächter sogar den zweiten Platz! Die Endtabelle lies Alex von hinten nach vorne vor. Als ich aufgerufen wurde, stand ich ganz automatisch auf und ging nach vorne. "He Christian, es gibt kein Preisgeld." Saygun oder Julian: "Hol dir wenigstens einen feuchten Händedruck ab. Was ich auch machte. Hinterher gab's Tandem: Say und Jul gegen Cheffe und Fruchtzwerg. Saygun bestand übrigens darauf, dass die vorletzte Partie, die einzige war, die zählte. Könnte vielleicht daran liegen, dass es die einzige Partie war, die sie gewonnen hatten. Aber wie sagte Johannes: "Es tut gut mit einem Sieg nach Hause zu gehen." Wie recht er hat. Ich habe dann allen auch frohe Weihnachten gewünscht. Aber natürlich wollte ich nicht bei Saygun ins Fettnäpfchen treten und hatte schon zuvor gefragt, ob er als Ungläubiger überhaupt Weihnachten feiert. Ho, Ho, Hol' s dir.
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Ja, so kann man sich irren. Es gab im letzten Jahr doch noch ein Schachereignis, das ins Tagebuch aufgenommen werden muss. Kurzfristig erfuhr ich von Saygun, dass er mit ein paar wenigen Jugendlichen nach Köln zu einem Open fährt. Ganz spontan entschloss ich mich mitzufahren. Wir wollten uns um ein Uhr treffen und einmal dürft ihr raten, wer nicht pünktlich war. Aber schließlich tauchte Saygun auf und wir (Saygun, Stefan, Ramin, Sascha und ich) fuhren los. Es regnete, was aber durch das Klappern der Scheibenwischer (Saygun: "Oh, die hätte ich schon längst auswechseln sollen.") nicht zu hören war. Nach einer guten Fahrt kamen wir in Köln an und fanden auch fast auf Anhieb die Jugendherberge. Das 5er Zimmer war riesengroß, es war nämlich behindertengerecht ausgestattet (auch das Bad.) Sascha: "Das Zimmer ist wirklich in Ordnung, so groß hätte ich es mir nicht vorgestellt." Ramin: "Es ist ja auch ein Behindertenzimmer." Saygun: "Andere Leute haben Behinderungen, wir - Stefan." Das Beziehen der Betten dauerte bei Sascha und Stefan etwas länger. Sascha: "Das Kopfkissen passt nicht rein." Nach einigen Minuten Arbeit bricht Sascha in Lachen aus: "Schaut mal her, ich habe einen Fußball!" Ich: "Vielleicht solltest du das Kissen quer reinstecken, nicht längs." Stefan kämpfte derweil immer noch mit seinem Bettzeug und fluchte. Saygun griff zur Digitalkamera, um dieses Chaos aufzunehmen, stieß bei Stefan auf wenig Zustimmung. Es wurde beschlossen, erstmal essen zu gehen. Wir liefen lange durch die Kölner Innenstadt, fanden unzählige McDonalds oder BurgerKings, aber keine Pizzeria. Wie es sich herausstellte, lag es daran, dass wir immer die falschen Straßen entlangliefen. Schließlich fanden wir eine, nicht nur eine x-beliebige, sondern diejenige, die sich rühmte, die größten Pizzas von Köln auf den Tisch zu bringen. Die Pizzeria war echt gut, auch wenn wir lange aufs Essen warten mussten, weil viel los war. Aber wir bekamen als Vorspeise die kleinen Brötchen mit Knoblauchbutter als Aufstrich. Schließlich kamen die Pizzen: Stefans, Ramins (Mini-pizza), Sayguns und bei der nächsten Pizza rief Sascha hier. Meine ließ auf sich warten und warten. Fast zehn Minuten später kam die Pizza - mit Sardellen drauf. "Hmm, eigentlich hatte ich eine Pizza Diavolo bestellt und keine mit Sardinen. Sascha: "Und bei mir fehlen die Sardellen. Wenn ich mir die Pizza genau betrachte, die ich gerade esse, könnte es eine Pizza Diavolo sein." "Toll, du frisst die ganze Zeit meine Pizza und merkst es nicht. Wieso hast du dann 'mir' gerufen, als der Kellner gefragt hat, wem die Pizza gehört?" "Ich war so hungrig, ich hätte alles gegessen." Damit hatten wir schon was zum Lachen. Auf dem Rückweg zur Jugendherberge laberten wir noch ein wenig auch noch über das Essen und gaben auch einige blöde Bemerkungen ab. Sascha zu Stefan: "Andere Leute müssen erst 5l Wodka trinken, um so einen Scheiß heraus zu schwallen." Sascha packte noch sein polnisches Schachklappbrett aus, wo die Bauern dicker als hoch war. Sah lustig aus. Ja, das war schon der erste Tag. Am zweiten Tag verlor die Jugendherberge an Punkten: Es gab kein Nutella zum Frühstück. Auf der Fahrt zum Turnierlokal verfuhren wir uns ein wenig Dank des genialen Routenplaners: Biegen sie halbrechts ab statt Folgen sie der Straße. Egal, wir erreichten das Spiellokal der Schachfreunde Mülheim noch rechtzeitig: Ein alter Backsteinbau mitten im Park. Sah schrecklich aus. Und hier sollte ein Open stattfinden? Saygun: "Als ich angerufen habe, sprachen die von 40 Teilnehmern." Die Rheinländer neigen wohl zur Übertreibung, es waren 27. Die Begrüßung der Teilnehmer begann mit dem Knacken einer Ratsche, die der Stratira-Gott herumwirbelte (ca. 70, weiße Haare mit einem Ranzen). Im kölscher Dialekt wandte er sich an die Kids und sagte, dass Ruhe und Toleranz ganz wichtig seien und wer Lärm mache, fliege raus. Das erinnerte mich an eine andere Person und ich meinte zu Saygun, dass dies durchaus eine ältere Version derjenigen Person sein könne. "Du bist gemein", sagte er, gab aber am letzten Tag zu, dass ich Recht habe. Immerhin meinte Saygun, der Mann kann für Ruhe sorgen, er hätte noch nie so ruhige (eingeschüchterte) Kinder gesehen. Der Vormittag lief erwartungsgemäß gut für die Jugendlichen. Gegen Mittag gingen wir ins Zentrum von Mülheim essen: Das war der Beginn einer Fastfood-Ernährungskette: BurgerKing, Kebap, McDonalds prägten die kulinarische Landschaft. Auf dem Rückweg hüpfte direkt vor dem Eingang des Spiellokals eine fette Ratte über den Weg und verschwand im Gebüsch. Toll dachte ich, das passt zum Gebäude. Schachlich gesehen war der Tag nicht so erfolgreich. Nur Sascha gewann beide Partien. Stefan verlor eine Partie und auch Ramin ließ in besserer Stellung ein (Selbst-)Matt mit Springer und Läufer zu. Nachdem wir zurück waren und Nusspli besorgt hatten, schauten wir uns kurz noch ein paar Partien an und gingen in die Innenstadt essen. Eins muss man Köln lassen, die haben wirklich gute Namen für Kneipen: Der fiese Kunibert oder Sonderbar. Ach ja, später am Abend sah Saygun beim Blitzen kein Land, war wohl der Grund dafür, dass am nächsten Tag Saygun sagte: "Heute spiele ich kein Blitz!" Die erste Runde lief gut, besonders Stefans Gegner (U8) konnte einem Leid tun. Stefan war früh fertig und ja, wir schauten uns dann das Stratiraspiel an. Wir spielten gerade zwei Partien, als der Stratiragott vorbeischaute und fragte: "Wer ist von euch der bessere Spieler?" Ich reagierte zu langsam, als Folge musste ich eine Partie gegen ihn spielen und verlor. Die anderen hatten ihren Spaß dabei. Zur Mittagspause ging es dann zum Mac. Auf dem Rückweg trafen wir einen alten Bekannten: die Ratte. Wieder hopste sie vor dem Gebüsch herum. Damit war klar, sie wohnt hier. Die vierte Runde stand an. Es sah alles gut aus, Sascha stand positionell auf Gewinn, der Gegner hatte seinen Läufer selbst eingesperrt und spielte quasi mit einer Figur weniger und auch bei Ramin und Stefan sah es gut aus. Ich packte mein Buch (Thief of Time) heraus und las ein wenig. Als ich wieder zu den Brettern schaute, hatte Sascha unnötig eine Figur geopfert. Aber, da die gegnerische Figur immer noch nicht im Spiel war, stand er trotzdem nicht schlecht, bis er dummerweise den Springer so schlecht platzierte, dass er ihn hergeben musste und dann ging es den Bach herunter. Krönung war das Grundreihenmatt. Dieser Punktverlust war bitter. Zurück an der Jugendherberge bewunderten wir Sayguns Parkkünste: "Da komme ich nicht rein!" "Da ist so viel Platz, dass du auch quer reinparken könntest." Ja, und das Abendessen nahmen wir in der Pizzeria der deprimierten Gesichter ein. Direkt bei der Jugendherberge war eine, die aber an den Abenden zuvor immer recht leer war; daher die deprimierten Gesichter der Kellner. Wir bestellten was zum Essen. Als die Pizzas kamen schaute Sascha seine Pizza an, die etwas kleiner ausgefallen war und meinte: "Ich habe doch keine Kinderportion bestellt!" Die Dinger waren wirklich klein, kein Vergleich zur ersten Pizzeria. Nur Ramin, der Spaghetti bestellt hatte, bekam eine große Portion. "Ich habe eben das Richtige bestellt", meinte er. Noch! Aber als er am nächsten Morgen kotzen musste, war er nicht mehr der Meinung. Aber er fing sich wieder. Am Nachmittag gab es das erste Vereinsduell und Ramin konnte auf Grund eines Fehlers von Sascha das Remis halten. Ach ja, bevor ihr fragt: Ja, die Ratte war immer noch da. Mich dünkt, es könnte das Vereinsmaskottchen von Mühlheim sein. An diesem Nachmittag entschied sich schon, dass Sascha nicht mehr gewinnen würde können. Der führende im Turnier lag ohne Punktverlust alleine in Führung. Und obwohl Sascha seid 2 Runden auf Platz 2 lag, wurde er nicht gegen den Spitzenspieler gelost! Das Programm Swiss-Chess ist wirklich Scheiße, es legt viel zu viel Wert auf die Farbverteilung als auf den Tabellenstand. Gut, den Abend verbrachten wir in der Jugendherberge mit Pizzaessen (Pizza-Service) und Kreml spielen. Montag, der letzte Tag: Obwohl Saygun die Info bekommen hatte, dass wir bis halb elf im Zimmer bleiben könnten, klopfte schon eine Stunde früher eine Putzfrau ans Zimmer und meinte (recht unhöflich), dass wir das Zimmer sofort räumen müssen. So was geht mir ab; ich hätte sie fast zusammen geschissen, aber ich hielt mich noch zurück. Die letzte Partien standen an, wobei Stefan und Ramin gegen einander spielen mussten. Saygun und ich nutzten die Zeit zum Blitzen (3 Minuten). Es war grausam. In jeder Partie stand ich auf Gewinn, es gab wirklich keine einzige Partie, in der Saygun besser oder auch nur ausgeglichen stand. Aber ich war langsam. Es stand 2:2 und danach verlor ich zeitmäßig jede Partie. Es waren sicherlich 10 oder noch mehr Partien, bei denen mein Blättchen fiel. Saygun freute sich wie ein kleines Kind. Hm... eigentlich freut er sich ja immer, wenn ich verliere. Is' ja auch egal. Ramin und Stefan schoben ein Remis und Sascha spielte mal wieder am längsten. Das hatte den Vorteil, dass wir nicht so lange bis zur Siegerehrung warten mussten. Na, und dann ging es nach Hause.
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