Die Legende von Sigmar Heldenhammer

 

Vor 2500 Jahren war der Nordosten der Alten Welt von zahlreichen barbarischen, feudalistischen Stammesgruppen bevölkert. Der Entwicklungsstand der damaligen Menschen war gelinde gesagt bescheiden. Fortschritt wurde durch interne Stammesrivalitäten und Angriffen von Goblinhorden weitgehend behindert. Diese Goblinhorden führten einen Jahrhunderte langen Krieg gegen die Zwerge der Worlds Edge Mountains und überfielen gelegentlich auch die Menschen.

Die Legende besagt, dass die Geburt Sigmars, Erstgeborener des Häuptlings der Stammes der Unberogen, durch einen heftigen Sturm und einem zweischweifigen Kometen angekündigt wurde. Auch wenn es nicht der Wahrheit entsprechen mag, eins ist sicher: Der Mann, der später als Heldenhammer bekannt wurde, war schon in frühen Jahren vom Schicksal auserkoren. Im Alter von 15 demonstrierte er seine Fähigkeit als überragender Kämpfer, als er ohne Hilfe alleine eine Goblintruppe besiegte. Wie das Leben so spielte, sollte diese spezielle Truppe eine Gruppe gefangener Zwerge in ihr Lager eskortieren. Unter diesen Zwergen befand sich Kargan Eisenbart, König vieler Zwerge der Alten Welt zur damaligen Zeit. Zurück in der Sicherheit seiner Feste, gab er Sigmar zu Ehren ein großes Fest und als Zeichen seiner Dankbarkeit übergab Kargan Sigmar seinen persönlichen Kriegshammer: Ghal-maraz (Schädelspalter). Die magischen Fähigkeiten dieser Waffe verstärkten Sigmars schon außergewöhnliches Talente beim Kampf über alle Grenzen hinweg. Als sich der Ruf des jungen Kriegers immer mehr ausbreitete, folgten ihm immer mehr Anhänger, um ebenfalls an seinem Ruhm teilzuhaben.

Nach dem Tode seines Vaters wurde Sigmar der Anführer der Unberogen und als er in einem Zweikampf den Häuptling der Teutognen - ein langjähriger Rivale - besiegte, standen zwischen ihm und der Gründung einer vereinten Nation nur noch die Goblins. Mit dem Ziel der Vertreibung der Goblins versammelte er alle Anführer der Stämme, um gemeinsam eine Kampagne zu starten, die ein für alle mal das Land von den Goblinhorden befreien sollte. Nicht alle waren gewillt, dem Krieg beizutreten. Als aber Sieg auf Sieg folgte, wandten sich immer mehr seiner Sache zu. Endlich, nach einer großen Schlacht auf den Ebenen von Stirland, flohen die geschlagenen und Panik erfüllten Goblinhorden in Richtung der fernen Gipfel der World Edge Mountains. Das Land war befreit.

Aber der Krieg war noch nicht vorbei. Kurz nach dieser Schlacht stolperte ein schwer verwundeter, halbverhungerter Zwerg in das Lager Sigmars, das sich zu jener Zeit am Zusammenfluss des Sölls und des Oberreik befand. Der Zwerg war die beschwerliche Strecke vom Hof des Zwergenkönigs Kargan im Norden des Schwarzen Gebirges hierher gereist, um eine verzweifelte Bitte zu überbringen:
Die Zwerge am Black Fire Pass hatten vor kurzem eine vernichtende Niederlage erlitten. Eine riesige Horde von Goblins, Orks und Hobgoblins hatten die Zwergenarmee geschlagen. Die Überlebenden zogen sich derzeit nach Norden zurück, um sich auf der Höhe von Karak-Varn neu zu formieren. Nur einige hundert Zwerge bewachten noch den Black Fire Pass, um ihn so lange wie möglich zu halten. Ohne zu zögern entrollte Sigmar sein Banner und rief seine Männer zu den Waffen.
Mit Sigmar an der Spitze war die menschliche Armee nicht aufzuhalten. Beidhändig Ghal-maraz schwingend, pflügte er sich durch die Goblinhorden, als ob er die Sense des Todes selbst schwang. Als sich die Goblins zurückzogen, strömten die überlebenden Zwerge aus ihren Festungen heraus und überraschten die Feinde von hinten. Dermaßen in die Zange genommen, zwischen Sigmars Armee und ihren tödlichen Äxten konnten nur sehr wenige Orks und Goblins dem Gemetzel der Schlacht um den Black Fire Pass entkommen. An diesem Tag bekam Sigmar den Beinamen "Hammer der Goblins" verliehen.

Der Sieg am Black Fire Pass leitete das Ende des Kampfes zwischen den Zwergen und Goblins an, der schon nahezu 1500 Jahre dauerte. Die Hauptnachschublinie zu den Dunklen Ländern wurde somit effektiv unterbrochen und die Banden von Goblins in den Wäldern der Alten Welt wurden isoliert. Es war ein einfaches, diese nach und nach aufzuspüren, jedoch zogen sich einige so tief in die unerforschten Wälder zurück, dass sie nicht gefunden werden konnten. Dort warten sie auf die Gelegenheit, Rache nehmen zu können.

Mit dem Ende der Goblinkriege konnte Sigmar nun endlich seinen Traum eines mächtigen Empires verwirklichen. Alle Anführer der anderen Stämme schworen ihm Gefolgschaft und der Hohe Priester von Ulric krönte ihn zum Kaiser in einer kleinen Stadt namens Reikdorf, dem späteren Altdorf.

Die Herrschaft Sigmar Heldenhammers war nicht die längste aller Regenten des Empires. Aber während seiner Regentschaft wurde das Empire auf feste Füße gestellt und als Institution realisiert. Den verschiedenen Stammesfürsten wurde Provinzen, wie Middenland, Talabecland zugewiesen, wo sie uneingeschränkt und autonom regierten. Es war eine Zeit des Aufbruchs. Wälder wurden gerodet, obwohl noch sehr viel Wald übrig blieb und viele Städte wurden gegründet. Unter den ersten waren die späteren Stadtstaaten Nuln, Talabheim und Middenheim.

Genau 50 Jahre nach seiner Krönung, so erzählt die Sage, legte Sigmar abrupt seine Krone zur Seite. "Die Zeit ist gekommen, Schädelspalter zu seinen Machern zurück zu bringen", deklarierte er, "und diesen Weg muss ich alleine gehen." Mit diesen Worten verließ er Altdorf und machte sich auf den Weg zur Zwergenzitadelle Caraz-a-Carak. Er erlaubte niemanden, ihn jenseits des Black Fire Passes zu begleiten. Ob er je in der Zwergenzitadelle ankam, weiß man nicht. Die Zwerge ließen kein Wort darüber verlauten und man hörte nie mehr etwas von Sigmar Heldenhammer.

Und mit der Zeit glaubten die Menschen, dass in Zeiten schlimmster Not, Sigmar zurückkehren wird, um das Empire zu retten. Und seine Rückkehr wird von einem zweischweifigen Kometen angekündigt werden.