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Mein Schachtagebuch

Seite 18 - Einträge 429 - 441 von 441


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1. Halbjahr 2010 2. Halbjahr 2010

 

Eintrag #429 (01.07.2010)

Gerlingen. Das Schnellturnier mit 30 Minuten Bedenkzeit ist über 3 Spielabende im Jahr verteilt. Die 1. Runde konnte ich nicht mitspielen, die zweite hatte ich mitgespielt und 3 aus 3 geholt. Allerdings würde ich selbst, wenn es optimal laufen würde, keine Chance mehr haben, nach vorne zu gelangen. Dazu wäre meine Feinwertung zu schlecht. Zuerst musste ich mich wieder mit Schwarz Klaus stellen. Der wollte eine Revanche zur Vereinsmeisterschaft. Diesmal vermied er es, Lb5 zu spielen. Ich kam nicht gut raus, aber da Klaus keinen großen Plan hatte, konnte ich mich konsolidieren und dann überspielen. Danach kam ich schon gegen Karsten, der unangefochten an der Spitze stand. Holländisch. Ich spielte zu früh e4 und Karsten stand schon besser. Nachdem ich den Springer auf f6 schlug, nahm mit der Dame zurück für einen schnellen Angriff. Damit wollte er zuviel. Ich fand mit dem Bauernopfer c5 mit Angriff auf Ld6 das beste und wohl das einzige Mittel. Annahme wäre schlecht, aber die Ablehnung entfernte den Läufer von der Angriffsdiagonale. Nun stand ich am Drücker und gewann die Qualität. Karstens verzweifeltem Gegenangriff fehlte exakt 1 Tempo. Die letzte Partie war gegen Frohwein. Der stand zwischendurch auch mal leicht besser, ließ sich überspielen. So wurde ich am Ende noch Vierter, punktgleich mit Nikolaus und Philippe, die jedoch die bessere Wertung aufwiesen. Philippe machte die Siegerehrung: "Erster wurde, wie erwartet Karsten, der alles gewann, bis auf eine Partie. Christian hat sich als Usurpator gezeigt und Karsten einen Punkt abgeknöpft." So weit ist es also mit mir schon gekommen.

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Eintrag #430 (22.07.2010)

Eigentlich lohnt sich der Eintrag nicht, da ich nur kurz im Schach war. Das Wetter war schön und ich bin mit dem Rad hin gefahren. Es war sehr wenig los. Fast niemand da. Ich schaute mich um, ob jemand Lust zum spielen hatte. Lux zu Branko, der gerade sein Sieg auskostete: "Hier hast du einen Gegner." und zeigte auf mich. Branko: "Mit dem spiel ich nicht, der ist zu stark." Ach so ist das? Da will jemand seine Siege auskosten, aber verliert selber gerne nicht? Nun denn. Wenn er nicht will, so soll es denn auch geschehen. Soll er in Zukunft selber schauen, mit wem er spielt. Ich fuhr kurz darauf nach Hause.

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Eintrag #431 (29.07.2010)

Die Monatsblitzturniere sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Wäre Eduard Leiker nicht gekommen und Rolf Wunderlich, wäre es mangels Teilnehmer ausgefallen. So nahmen Robin, Simon und ich noch teil und spielten doppelrundig. In der ersten Runde war ich spielfrei. Dann kam ich gegen Simon verlor und weil es so schön war, auch gleich die nächste gegen Robin. Die anderen beiden gewann ich. Nach der Hinrunde lag ich auf Platz 3. Vorne, mit 5 aus 5 befand sich Robin. Für die Rückrunde nahm ich mir mehr vor. Gegen Simon hatte ich schon eine Gewinnstellung auf dem Brett und stellte dann meinen Turm auf b6 ein und verlor und das bei dem Geschenk, das Robin machte. Der verlor gegen Rolf. Gegen Robin gewann ich dann hinterher und auch noch mal gegen Eduard und Rolf. Aber die Niederlage gegen Simon wog schwer. Am Ende hatten wir beide 5,0 Punkte, aber seine Sonneborn-Bergerwertung war besser. Was sonst noch stattfand, hatte ich mir leider nicht mehr gemerkt.

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Eintrag #432 (12.08.2010)

Stephan hatte sich bereit erklärt, den traditionellen Problemabend fortzuführen. Zum Einstand gab es anstelle der klassischen Problemaufgaben Retroaufgaben. Bei denen geht es anhand der Stellung die Zugfolge zu finden, die zur Stellung führte. Wobei es immer nur eine Lösung gibt. Neben mir nahmen noch Simon, Sabine, Fabian, und Joachim teil. Bernd und Vladimir wollten lieber spielen. Die erste Aufgabe war ein Klassiker, kannte ich aber nicht. Keiner von uns. Daher dauerte es gute 10 Minuten, bis ich es raus hatte, als Erster. Die zweite Aufgabe war dann einfach. Bei der dritten Aufgabe hing ich fest, die war knackig. Nach einiger Zeit löste ich dann zuerst die letzte Aufgabe, bevor ich zur dritten zurückkehrte. Simon überholte mich dann im Lösen und gab als Erster ab. Alle 4 Aufgaben richtig gelöst. Ich hatte immer noch das Brett vor dem Kopf, bis Simon mich mal auforderte, die Züge von Schwarz zu zählen, die gemacht werden mussten. Irgendwann fiel auch da der Groschen. JD hatte am Ende 2 Aufgaben gelöst, Sabine und Fabian nur eine, wenn ich mich richtig erinnere. Es kam zur Siegerehrung und dann war der Abend schon vorbei und es ging nach Hause.

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Eintrag #433 (19.08.2010)

Ramin und ich hatten geplant, ein Schachtraining für unsere Vereinsmitglieder aufzustellen. Der Vorschlag war von Ramin gekommen, der schon einiges zum Thema Taktik- und Endspieltraining fertig hatte. Ich hatte dann den Plan, das Ganze etwas abzurunden, indem ich bezüglich Eröffnungsverständnis was zusammenbruzzelte. Auf jeden Fall hatten wir 8 Termine für das noch laufenden Jahr zusammen und heute fand Teil 1 statt, vorgetragen von Ramin. Thema: Schwache Grundreihe. Wir hatten volles Haus. Zuerst demonstrierte Ramin ein paar Aufgaben mit Ideen zu dem Thema, dann gab es Aufgabenblätter zum Selberlösen. Uwe kam gerade erst jetzt und so gab ich ihm mein Aufgabenblatt und löste dann zusammen mit Philipp diese gemeinsam vom seinem Blatt. Eine Aufgabe hatten wir falsch. Bei einer anderen Aufgabe, die eine Partie von Capablance darstellte, kannte ich die richtige Lösung, allerdings fiel mir zu Philipps Zug, welcher auch die Partiefortsetzung von Capablanca war, nicht die Widerlegung ein. Erst bei der Besprechung kam es aufs Brett. Alles in allem, einige sehr nette Aufgaben, die ich dann auch in die Vereinszeitung brachte. Sascha erscheint noch und spielt gegen Robin. Ich blitze mit Philipp. Die ersten 2 Partien gewinne ich. Philipp: "Ich muss dich auch mal gewinnen lassen, sonst spielst du ja nie mehr mit mir." Nachdem ich auch die nächste gewinne, ändert Philipp seine Strategie  (vor allem, da Fabian nach der Bilanz fragte): "Wir spielen Countdown." Klar, ich langsamer Blitzer gegen den Schnellzieher. Aber warum nicht, ich muss Philipp auch mal gewinnen lassen, sonst spielt er nicht mehr mit mir. Hihi. Mit dem Gewinn der nächsten Partie, die gerade eben gespielte, zählte ich schon zum Countdown, kam ich auf 3 Minuten Bedenkzeit. Ab da lief bei mir nicht viel, weil ich zu viel Zeit verbriet. Philipp holte auf und es stand 1:1. Die letzte gewann er.

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Eintrag #434 (26.08.2010)

Ich denke, man sollte das Monatsblitz neu strukturieren: ohne Startgeld. Das machte ich auch an diesem Abend, worauf Sabine spontan sagte: "Ich spiele mit. Mit Startgeld macht es keinen Sinn. Da könnte ich gleich Christian, Robin und Philipp einen Euro in die Hand drücken." Julian: "Und ich?" "Du kriegst nichts!" "Wieso?" "Gabz einfach. Robin und Philipp gewinnen eh immer und Christian mag ich lieber als dich..." Großes Gelächter allenthalben. Dann erhob ich noch Einspruch: "Robin und Philippe gewinnen nicht immer. Ich bin ja auch noch da. Obwohl heute, da kann ich nix." Neben den bisher erwähnten machten noch Fabian, Bernd und Wilhelm Wächter mit. Ein einfachrundiges Turnier spielten wir. Mein Anfangsprogramm war einfach. Zuerst gegen Bernd, dann Sabine mit einfachem Sieg. Gegen Philipp dachte ich, dass ich besser stand, aber mehr als Remis wurde es nicht. Gleich dann mit Robin das nächste Schwergewicht. Robin schien in letzter Zeit Probleme mit der Zeit zu haben. Er spielt langsam, zu langsam und dann auch noch fehlerhaft. Ich gewann. Beim nächsten Gegner tat ich mich sogar schwerer und das war Wächter. Aber bei dem muss man nur ins Endspiel gehen, da macht er einfache Fehler. So klagte er auch dieses Mal: "Hätte Burg nicht tauschen sollen!" Aber zu dem Zeitpunkt stand er schon nachteiliger. Jul spielte schnell und auch hier hatte ich nicht viel zu bieten. Es wurde Remis. Die letzte Runde gegen Fabian, der unbedingt gewinnen wollte. Und was machte er? Er stellte die Dame ein. So geht das nun wirklich nicht mit dem Gewinnen. Fabian: "Hätte ich den Fehler nicht gemacht, hätte ich gewinnen können." "Sage ich auch immer." Philipp: "Immer wenn du sagst, du kannst heute nix, gewinnst du. Ich dachte,du wärst schlecht drauf?" "Bin ich auch, habe zwei Remis abgegeben!" Die letzte Partie lief zwischen Julian und Wilhelm. Jul hatte die ziemlich schlechtere Zeit und Stellungsmäßig war es auch verloren: Dame gegen Dame + Bauer, bei ungünstiger Königsstellung. Die zocken, und Julian will Remis reklamieren. Gibt es in der Stellung nicht und Wilhelm lehnt ab. Das regt Jul auf: "Es ist ein Spielabend, es geht um nichts, da kann man Remis geben. Wäre fair!". Wilhelm lehnt ab und dann gab es ein wildes Gezocke. Durch einen Fehler schafft es Jul in letzter Sekunde Damen zu tauschen und den Bauer zu kassieren. Hinterher setzten Robin, Julian, Philipp uns noch hin und machten 3 Magicrunden. Zuerst spielten Jul und ich zusammen. Beide grüne Decks, eine grüne Harmonie. Schneller Sieg. Im zweiten Spiel bekam ich keine Länder, mein Deck lief nicht und wir verloren. Das dritte Spiel machte ich dann mit Philipp zusammen und wechselte auf mein scharzes Deck. Aber auch hier lief es nicht. Yagmoths Bargain kam nicht. Statt dessen zog ich fast ausschließlich Länder oder Darin Life. Philipp, nachdem unser Leben schon weit unter Zwanzig gesunken war: "Du machst ja nichts!" Robin: "Oh doch, er holt euch die ganze Zeit Leben zurück. Ohnde dies wäret ihr schon längst tot." Aber auch so ließ der nicht mehr lange auf sich warten (spieltechnisch gesehen).

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Eintrag #435 (02.09.2010)

Nun war ich dran mit meinem Vortrag. Ich hatte mir als Thema den d-Isolani ausgesucht und wie man diese Stellungen behandeln sollte, von beiden Seiten aus gesehen. Es gibt ja viele Eröffnungen, wo entweder Weiß oder Schwarz mit dem Isolani leben müssen (Damengambit, Nimzoindisch, Panow-Angriff, Verbesserter Tarrasch, usw.). In dem Sinne hatte ich es auch geplant, dass ich nicht spezifische Eröffnungen behandle, sondern das Verständnis entwickle. Den Vortrag habe ich übrigens beim letzten Update hochgeladen und ist hier zu finden. Da ich ziemlich viel Material hatte, assistierte mir Robin beim Ziehen der Figuren auf dem Demobrett. Nachdem die Einleitung mit den allgemeinen Grundsätzen durch war, brachte ich noch 8 lehrreiche Beispielpartien an. Zumindest sollten sie es sein. Sabine: "Jetzt hast du nur gezeigt, wie man es nicht spielt. Wie spielt man es richtig?" "Indem man die Fehler vermeidet, die ich gerade gezeigt habe", lautete meine Antwort. Das war aber auch nicht so richtig Reiners Geschmack. "Ich hätte auch lieber eine Partie, mit Zugerklärungen, wo beide Seiten keine Fehler machen.". Ah, ja. "Gut, das wäre eine Partieanalyse. Da müssten wir uns zudem auf eine Eröffnung beschränken. Soll ich den nächsten Vortrag in dem Sinne gestalten?" Breite Zustimmung. Zumindest auf der unteren DWZ-Front. Na schön, kremple ich also meinen Plan um, statt Eröffnungsverständnis gibt es dann beim nächsten Mal Eröffnungstheorie, wo ich dann wirklich jeden Zug kommentieren werde. Die Eröffnung, die ich auswählen werde ist schon klar. Das Zusammenstellen noch nicht. Das wird wirklich Arbeit kosten.

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Eintrag #436 (04.09.2010)

Alle Jahre wieder...
der Vereinstriathlon. Es ist wirklich ein Kreuz. Dieses Jahr bin ich überhaupt nicht in Form. Letztes Wochenende hatten Robin, Sascha, Philipp und ich schon mal die Strecke abgefahren und das war grausam. Null Kondition, obwohl wir eigentlich ein gemütliches Tempo veranschlagt hatten (wobei Sascha und Robin andere Vorstellungen bezüglich der genütlichen Geschwindigkeit haben), geriet ich ganz schön ins Schnaufen. Und heute befürchtete ich das Gleiche. Aber, ich werde nichts dazu sagen. Es gab einen Neuling beim Triathlon, welcher einen Bericht geschrieben hat. Lassen wir ihn zu Wort kommen:

Ein kleiner Triathlon für 4 Menschen; ein großer Triathlon für einen Zwerg - ein Bericht von Robin Stürmer

Am Samstag früh trafen wir 5 Teilnehmer (Christian, Joachim, Sascha, Fabian und Ich) uns vor dem Freibad Gesundbrunnen zum jährlichen Triathlon des Heilbronner Schachvereins. Ich wollte zwar gewinnen, doch da Fabian nicht nur Titelverteidiger und durchtrainierter Judoka und sonst was für ein Athlet war, sondern auch in den vorhergehenden Wochen von Philipp über alle Maßen gelobt wurde, und sich selbst wiederholt über mangelnde Konkurrenz ausgelassen hatte, war dies ein eher weniger realistisches Ziel. Mein Plan sah so aus: Zuerst häng ich mich an sein Hinterrad und schau zu, dass ich an ihm dran bleib; das sollte den Vorteil seines Rennrads hoffentlich weitgehend neutralisieren und meine Kräfte relativ schonen, damit er mich auf der Laufstrecke, wo ich seinen Vorteil am größten wähnte, nicht abzuhängen vermochte. Auf der abschließenden Schwimmstrecke gedachte ich dann meine Stärke auszuspielen und einen etwaigen Vorsprung aufzuholen bzw. mich entscheidend abzusetzen (Meine Grundgeschwindigkeit ist im Wasser schon signifikant höher als die der meisten Nicht-Profis und ich kann den Stil mit erhöhter Konzentration auf die Armbewegungen intensivieren oder als letztes Mittel den Schmetterling auspacken.). Soweit der Plan - doch bekanntlich überleben nur wenige Pläne die Begegnung mit der Realität.
Wir starteten unterhalb der Baustelle an der Peter-Bruckmann-Brücke (Ich glaub jedenfalls, dass die so heißt.). Um nicht im Pulk stecken zu bleiben, während Fabian sich möglicherweise absetzt, legte ich gleich ein anständiges Tempo vor. Als ich mich zum ersten mal umdrehte, fuhren Fabian und Sascha hinter mir, Joachim und Christian waren schon weit abgehängt. So ging dies eine Weile weiter, während der ich mir überlegte, dass der Plan eigentlich vorsah, dass ich den Konditionsvorteil krieg und nicht umgekehrt. Irgendwie musste ich Fabian dazu bringen, die Führungsposition zu übernehmen. Also drosselte ich kontinuierlich ganz langsam das Tempo, als wäre ich erschöpft. Und tatsächlich wurde ich kurz darauf von Beiden überholt. Ich hängte mich erstmals in Saschas Windschatten und ruhte dort ein bisschen aus, als ich plötzlich bemerkte, dass Sascha nicht an Fabian hing sondern dieser sich schon über 100 Meter abgesetzt hatte. Dies zu akzeptieren, wäre einer inakzeptabel frühen Niederlage gleichgekommen, also stieg ich aus dem Sattel und begann zu sprinten. Hierbei kam mir ein leichter Anstieg zugute. Ich hatte seinen Vorsprung schon auf unter 20 Meter verkürzt, als die einzige Ampel auf der Strecke den Ausreißer stoppte. Ich gehe zwar davon aus, dass ich ihn auch so eingeholt hätte, doch ist es durchaus möglich, dass diese Ampel den Triathlon entscheidend beeinflusst hatte. Auch Sascha schloss hier zu uns auf. Aus diesem fast-Desaster schlau geworden, beschloss ich, Fabians Hinterrad nicht mehr aus den Augen zu lassen, was ich auch tat. Ein solches Hinterrad zu lutschen bringt zwar einen deutlichen Ausdauervorteil, aber auch einige Probleme mit sich: Ich muss mich genauestens auf seine Geschwindigkeit inklusive Änderungen derselben anpassen. Bin ich zu langsam, reißt der Windschatten ab, bin ich zu schnell, muss ich abrupt abbremsen, was sich dann noch extremer an meinen Hintermann weitergibt.
Mir fiel auf, dass Fabian ein hervorragenden Kurvenlage hat (oder meine furchtbar schlecht ist); in jeder Kurve verlor ich mehrere Meter, die ich dann erst mal wieder rein sprinten musste. Am größten war dieser Effekt am Wendepunkt, als ich über 20 Meter einzuholen hatte. Etwas später kamen uns zunächst Joachim und dann Christian entgegen. Gegen Mitte des Rückwegs nahm Fabian dann etwas Tempo raus um meinen windschattenbedingten Vorteil zu verringern (Luftwiderstand nimmt mit der dritten Potenz der Geschwindigkeit zu.). Ich überlegte mir, einen Angriffsversuch zu starten, entschied mich aber dagegen: Wenn ich es nicht schaffe, mich abtzusetzen, geht der Windschattenvorteil an ihn über und selbst wenn ich es schaffe, muss ich die gesamte Reststrecke durchsprinten um zu verhindern, dass er mich wieder einholt. In diesem Fall hätte ich zu Beginn der Laufstrecke zwar einen kleinen Vorsprung wäre aber so erschöpft, dass dieser als irrelevant angenommen werden kann. Man könnte zwar einen gewissen moralischen Imperativ sehen, die Führungsrolle zu wechseln, aber hey, er ist Titelverteidiger (Und ja, ich weiß, was das fürs nächste Jahr bedeutet.). Hinterher meinte Fabian, ihm wäre eine Bergstrecke lieber, da bringt der Windschatten nichts. Doch da ich an jedem Werktagmorgen grob geschätzte 17 km durch Berg und Tal zur Arbeit radel und Abends zurück, bezweifle ich, dass er mich auf Steigungen abhängen kann. Wir wussten natürlich beide, dass die Diskussion rein hypothetisch ist, da die Strecke nicht geändert wird, und wenn doch, dann bestimmt nicht in eine Bergstrecken, die für Raucher und andere körperlich benachteiligte ein vorzeitiges KO-Kriterium wäre.
Kurz vor Ende der Radstrecke ging es über eine Brücke von der zu Beginn festgelegt wurde, dass über sie aus Sicherheitsgründen komplett getragen / geschoben (aber nicht gefahren wird). Ich nahm an, dass wir den Triathlon auf seine Basisdisziplinen beschränken und die Brücke gemächlich nehmen, aber Fabian und Sascha sahen dies anders; also packte ich die Fähigkeiten eines zwergischen Belagerungsstürmers aus (Schnelle Fortbewegung mit Ausrüstung in schwierigem Gelände ist da ein Kinderspiel) und hatte nach der Brücke einen anständigen Vorsprung. Ich machte aber zunächst langsam, um die Reihung von vor der Brücke wiederherzustellen. Vor dem Gesundbrunnen schlossen wir unsere Räder ab. Ich dachte eigentlich, dass wir gemeinsam angekommen sind und gemeinsam loslaufen, weshalb ich auf Fabian warten wollte, doch als ich mich nach Sascha umschaute war dieser schon 50 Meter voraus. Da musste ich natürlich hinterher sprinten und hatte in schon bei der ersten Straßenüberquerung eingeholt. Nun machte sich die Bewegungsumstellung von Radeln zu Laufen in den Beinen bemerkbar. Dies ist immer mies, aber dass die Laufstrecke mit einem Anstieg beginnt verstärkt den Effekt noch. Wäre ich hier alleine gewesen, statt neben Sascha hergelaufen, hätte ich wohl dem innerem Schweinehund nachgegeben. Kurz vor Ende des Anstiegs schloss Fabian, der wohl noch etwas länger gebraucht hatte, um sein Rad und Helm abzuschließen, zu uns auf. Hätte er nun gleich überholt (und da er zu uns eingeholt hatte, war er ja prinzipiell schneller als wir) bezweifle ich, dass ich in der Lage gewesen wäre, mitzuhalten. Aber natürlich weiß ich nicht wie sehr er sich quälen musste, um zu seinen Rückstand wett zu machen. Gegen Ende des Anstiegs hatten sich meine Beine an die Umstellung gewöhnt; jetzt war ich bereit, auf Ausreisversuche zu reagieren. Auf der ersten langen Geraden stand Saygun mit dem Foto und wunderte sich darüber, dass wir einträchtig nebeneinander herliefen. Aber es ist psychologisch halt deutlich einfach ein hohes Tempo zu halten, wenn man nicht alleine läuft (deshalb war Sascha in gewisser Weise meine Rückversicherung, falls es Fabian doch gelingen sollte, mich abzuhängen). Kurz vor Ende der ersten langen Gerade begannen meine Schienbeine weh zu tun (komisch, mir tun bei so was nicht die Muskeln weh, sondern die Knochen oder möglichweise das Bindegewebe an den Knochen.). Einen Angriff Fabians hätte ich jetzt möglicherweise nicht erwidern können. Also durfte ich keine Schwäche zeigen und erhöhte das Tempo selbst minimal. Schmerz ist bekanntlich eine Illusion, der sich nur unkontrollierte Geister hingeben. Noch vor Ende der ersten langen Geraden fühlten sich meine Beine wieder richtig an. Auf der zweiten langen Geraden geht es erst abwärts und dann wieder rauf. Bergabstrecken bergen immer ein gewisses Risiko, da man hier seine Kraft nicht zum laufen, sondern zum Bremsen braucht; ungeübte Läufer bekommen runterwärts häufiger Seitenstechen. Glücklicherweise habe ich vor einigen Jahren eine spezielle Abstiegstechnik entwickelt (im Prinzip ein kontrolliertes Fallenlassen), mit der ich schnell, sicher und kraftsparen hinab komm. Der folgende Aufstieg war eine reine Kraftmeierei, dank des Erschöpfungsvorteils aus der Radstrecke keine Gefahr. Der Rest der Laufstrecke wurde verbissen durchgekämpft. Fabian beschrieb das Ganze später so: "Ich war der stärkere Läufer, aber er hatte den stärkeren Willen. Jedes Mal, wenn er ein bisschen nachließ, steigerte ich das Tempo, und jedes Mal hat er die Zähne zusammengebissen und mitgehalten." (Mein Gedächtnis ist nicht absolut; dieses Zitat ist sinngemäß, nicht wörtlich. Falls Fabian meint, ich zitierte ihn hier Sinnenstellend, ändere ich es gerne.) Auf dem vorletztem Kilometer brach Sascha dann ein und wir waren zu zweit. Auf dem ursprünglichem Anstieg (jetzt ein Abstieg) begegneten wir Christian und Joachim. Die beiden waren wohl den Rückweg deutlich langsamer geradelt. Auf dem letztem Stück machten wir aus, den Triathlon nicht um die Disziplin Akkord-Strippen zu erweitern, sondern, fall wir gemeinsam an der Kasse ankommen, auch gemeinsam ins Wasser zu springen. Ich nutzte die Pause um ein paar Abbauprodukte der hohen Dauerleistungsabgabe loszuwerden. Fabian akklimatisierte sich unter der Dusche, ich im Wasser. Mit einem Synchron-Startsprung ging's los (1km / 20 Bahnen à 50m). Da ich es geschafft hatte, beim Radeln und Laufen mitzuhalten, war ich mir jetzt ziemlich sicher, dass ich gewinnen würde. Doch selbst wenn Schwimmen seine schwächste Disziplin ist, muss ich ihn hier erst mal schlagen. Auf den ersten Bahnen sah ich ihn nie vor mir, was schon mal gut war. Allerdings sah ich ihn auch nie beim Wenden hinter mir. Ich weiß nicht genau, wann Sascha eingetrudelt ist, doch nahm ich ihn bei Bahn 10 zum ersten Mal wahr. Bis dahin hatte ich mich soweit ans Wasser und die Bewegungen gewöhnt, dass ich meine Bemühungen intensivieren konnte. Ich legte mich tiefer ins Wasser und zog die Arme länger, bewusster und kräftiger durch. Dies ist zwar nicht unbedingt kräftezehrender, erfordert aber hohe Konzentration. Gegen Ende Bahn 14 hatte ich ungefähr eine Viertel Bahn Vorsprung raus gearbeitet und verfiel wieder auf den weniger intensiven Grundstil. Auf der vorletzten Bahn raffte ich mich wieder zusammen und pflügte den Rest schnell durch, um zu verhindern, dass er mich mit einem Endspurt überrascht. Mit ungefähr einer Drittel Bahn Vorsprung stieg ich als Sieger aus dem Wasser. Christian und Joachim kamen ans Becken, als Sascha gerade die letzten paar Meter zum Dritten Platz zurücklegte. Während Christian sein Schwimmpensum in gewohnt souveräner Manier absolvierte, wurde DLRG-Rettungsschwimmer Weißbeck von Krämpfen geplagt, legte aber dennoch die gesamten 20 Bahnen (wenn auch mit einigen Pausen) zurück.
Ein kleiner Triathlon für 4 Menschen; ein großer Triathlon für einen Zwerg !
Rückblickend muss ich wohl eingestehen, dass die Reihung der Disziplinen zu meine Gunsten entschieden hat. Sonst hätte Fabian meinen Schwimmvorsprung schnell wieder eingeholt, und mich im Endspurt besiegt..

Was kann ich noch hinzufügen? Nun, JD wurde ja vom Spitzentrio abgehängt und beim Wendepunkt waren wir fast gleichauf, so dass er wartete, und wir gemeinsam zurückfuhren. Den Berg hoch wollte/konnte keiner von uns laufen. Hier machten die anderen Zeit gut. Dann kamen sie uns schon entgegen, Fabin und Robin an der Spitze und schon abgeschlagen mit rotem Kopf Sascha. Oben angekommen liefen wir, bis auf das kleine Stück, wo es runter und dann wieder bergauf ging. Das Probefahren letzte Woche war ziemlich gut gewesen, hatte mir das notwendige Qentchen Kondition gegeben. Beim Schwimmen war ich neugierig, wie ich mich gegen einen Rettungsschwimmer behaupten konnte. Letztes Mal gelang es mir nur mit Mühe, Robin in seine Schranken zu verweisen. JD sprang ins Wasser, ich setzte erst einmal meine Brille auf. JD's Vorsprung schmolz sichtbar und bald hatte ich ihn überholt. Mittendrin plagte JD ein Krampf im Bein. Das war nach zehn Bahnen, da hatte ich schon 16. Tipp an JD: Mit dem Rauchen aufhören, dann könnte man Cheffe schlagen.

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Eintrag #437 (09.09.2010)

Diesen Donnerstag öffnete die Heilbronner Stadtmeisterschaft ihre Pforten. Ich hatte die Anmeldung übernommen und war entsprechend früher da. Aufgrund der bisher eingetrudelten spärlichen Voranmeldungen rechnete ich nicht mit einer großen Teilnehmerzahl. Dass an diesem Abend aber nur 14 auftauchten, war nun doch überraschend wenig. Wie durch die Hälftenbildung bestimmt, gibt es in der 1. Runde für die Favoriten leichte Auftaktgegner. Die Stadtmeisterschaft startete also in kleiner Runde. Nach einer halben Stunde kam Sinisa und fragte, ob er noch mitmachen könne. "Ja", antwortete ich. "Bis zur zweiten Runde geht es noch. Wenn sich niemand mehr meldet, hättest du in Runde 1 spielfrei." Ich schaute mir die Partien an. Robin spielte gegen Vladimir und hatte schnell Vorteile. Und es war dann auch nicht verwunderlich, dass kurz nach 9 Uhr, Robin als Erster seine Partie mit einem Sieg beendete.  Am zweiten Brett stand es noch ausgeglichen zwischen Philipp und Reiner. Auch Simon hatte gegen Sigmund Vorteile auf dem Brett. Nowikow - Probst schien mir ausgeglichen. Alexander hatte mehr Raum, Nowikow das Läuferpaar. Karl-Heinz stand gegen Fabian auch schon besser und in der Partie Heinz gegen Karl-Werner ließ sich letzterer deutlich einengen. Eine Partie war verlegt. Michael würde gegen Adam sein Spiel nächste Woche nachholen. Es ergaben sich standardgemäß Favoritensiege. Mal sehen, was es zur 2. Runde geben würde.

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Eintrag #438 (23.09.2010)

An diesem Abend sollte ein Theorievortrag stattfinden. Allerdings war bis kurz vorher unklar, ob ich da sein würde, eine Krankheit hatte mich die Woche schwer erwischt. So gegen 19:00 Uhr entschied ich, dass es gehen würde. Aufgrund der letztigen Erfahrung hatte ich den Vortrag als Schritt-für-Schritt Vortrag geplant. Das bedeutete, dass ich jeden Zug kommentierte. Als Eröffnung hatte ich das Damengambit gewählt und zeigte die Grundstrategien und Ideen, soweit mir bekannt. Das ging ca. 1,5 Stunden, dann war es geschafft. Von dem Zielkreis der Personen, für den ich den Vortrag entworfen hatte, kam Lob. Für Robin war es vermutlich ein alter Hut, zumindest erweckte es den Eindruck. Aufgrund meiner angeschlagenen körperlichen Verfassung ging ich dann auch früh wieder, so dass es ein kurzer Schachabend war.

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Eintrag #439 (10.10.2010)

Die Spielsaison begann für uns. Auftaktgegner war Ingersheim. Schon nach 10 Minuten machte ich meine Runde. Philipp (10) hatte mit Caro-Kann ein geschlossenes Spiel auf dem Brett. Robin hatte sich nicht auf einen offenen Sizilianer eingelassen, sondern mit g3, nebst Lg2 ein geschlossenes System gewählt. Nun waren 5 Züge vorbei und es war klar, dass Robin seinen Lieblingszug f4 demnächst spielen würde. Jürgen (9) steckte noch mitten in der Theorie zur Holländischen Verteidigung. Simons (9)  Gegner hatte auch Caro-Kann gewählt, nur wunderte ich mich, dass Simon zu Le2 statt Ld3 mit Läufertausch gegriffen hatte. Kann ja Theorie sein, dachte aber immer, dass der Abtausch für Weiß stärker ist. Mein Gegner hatte 1.e4 gespielt, worauf ich mit 1. ..e6 antwortete. Mit 2.d4 ging er meinem Franzmann aus dem Weg. Wer hatte noch einmal gesagt: "Wer Angst vor e6 hat, sollte nicht e4 spielen."?  Ramin (6) spielte Alapin. Hier besteht die Gefahr, dass er auf einem Isolani stehen bleibt. Wicki (5) verteidigte sich mit Pirc und Tilo (9), der für Jul Ersatz spielte, war in einem klassischen Königsinder gelandet. Auf meinem Weg zurück zu meinem Brett, sah ich, dass Ramin plötzlich gut stand: Anja hatte ohne Grund Lxc3 gespielt und der Isolani war nun keiner mehr. Nach 1h5 schaue ich noch mal rein. Philipp: Hier scheint sich das Spiel zu verflachen. Robin (14): Schon witzig, wie die Springer auf der Grundreihe sitzen, aber sie decken b2 und c2 und verhindern jedweden Angriff seiner Gegnerin am Damenflügel. Jürgen (16) steht nur noch verteidigend da. Sein Zentrum (d5) bedarf der Verteidigung. Simon (12) - ah ha - hat er nun doch seinen Läufer nach d3 gezogen. Ich (16) war über Umwege in das Rétisystem gelandet. Ich kenne nur das klassische System, wo der Läufer auf e7 steht. Hier stand er momentan auf g7. Gut, der Bauer g6 verhindert Dh5 (die momentan aus unerfindlichen Gründen auf c2 stand und eh nicht dorthin kommen konnte), schafft aber schwarzfeldrige Löcher. Sollte Weiß seinen typischen Angriff fortsetzen wollen, müsste er mehr Tempi verlieren, was mir zu Gute kommen müsste. Momentan hatte ich aber keinen Plan und machte mal prophylaktische Züge. Ramin hatte Angriff auf der b-Linie und stand optisch gut. Wicki (12) war eingeigelt, stand aber sicher. Sein Gegner versuchte gerade eine Sprudelflasche zu öffnen, was ihm nicht gelang. "Das gibt es doch gar nicht!", fluchte er. Tilo (16) stand auch vor der Frage, wo und wie es weiter gehen sollte. Im Prinzip konnte er nur reagieren und nicht agieren.

Nachdem noch einmal die gleiche Bedenkzeit vorbeigegangen war, sah ich wieder nach dem Rechten.  Philipps Gegner hatte die Qualität geopfert und hatte dafür mehr als gutes Spiel. Hier war alles unklar - zwischen Sieg und Niederlage, alles war möglich. Robin (18): Hier kam nun Leben in die Bude - ein taktisches Gemetzel stand an. Robin ist aber der bessere Taktiker, von daher machte ich mir keine Sorgen. Diese waren allerdings auf Jürgens Brett umso ausgeprägter. Ich zweifelte, dass er seinen d-Bauern würde halten können, nicht, wenn der Gegner eine zweite Front eröffnete. Simon (14) hatte nur mal 2 Züge mehr gemacht. War noch unklar. Ich sah mich nun einem Königsangriff ausgesetzt, war aber selbstsicher, diesen abschlagen zu können. Ramin (15) brachte gerade im doppelten Sinne eine Dame in Bedrängnis. Wicki (21) - keine Ahnung, wo das noch hingeht. Tilo (21) hat schwere Löcher am Königsflügel, allerdings war der schwarze Primärangriff vorerst abgeschlagen.

2h40: Ramin hatte die Dame gewonnen und nach einem Springeropfer nebst Dh5 sah sich Schwarz einem Matt ausgesetzt, worauf dieser die Partie aufgab. Die nächsten Entscheidungen fielen innerhalb der nächsten Minuten. Ich gewann auch kurz darauf, ebenso Simon, und Jürgen verlor. Dann gewann auch Robin und nun waren nur noch wenige Bretter am laufen. Am spannendsten war Philipps Partie. Sein Gegner hatte sich voll dem Angriff verschrieben und es drohte ständig ein Rückgewinn der Qualität. Es sah momentan danach aus, als ob Weiß zumindest ein Remis erreichen könnte. Allerdings sah ich für Philipp immer die Möglichkeit, eventuell selber Dauerschach zu geben. Philipp verzichtete darauf. Gerade, als Weiß einen Bauern gewann, opferte Philipp seinen Turm zurück. Statt nun mit fxe6 ein Dauerschach zuzulassen, tauschte Philipps Gegner die Damen. Hier hatte er sich verrechnet. Zwar hatte er nun einen Mehrbauern, aber Philipps entfernter Freibauer machte das Rennen. Dann hatte Tilo im 50. Zug eine schöne Chance zum Springeropfer. In einer oberflächlichen Analyse waren wir der Meinung, dass dies gewinnen sollte. Später, nachdem die Partie Remis endete, analysierten wir es, zwar konnte Schwarz seinen Läufer gegen den entstehenden Freibauern zurückopfern, allerdings würde er in einen Zugzwang landen, worauf die Partie tatsächlich gewonnen sein würde. Die letzte Partie  war dann Wickis, der kam ihn einen Zugzwang und verlor, gegen einen ziemlich selbstzufriedenen Nistler. Egal, der Sieg war schon unter Dach und Fach und der Auftakt war gelungen.

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Eintrag #440 (14.10.2010)

Dieses Quartal wird es schlecht mit dem Schachspielen sein. Ich werde beruflich oft in der Schweiz sein, so wie auch die vorige Woche. An diesem Donnerstag schaute ich in Gerlingen rein. Viel war nicht los, aber es fanden sich für ein kleines Blitz 10 Leute ein. Also blitzte ich. Junge war ich schlecht drauf! Zu einem spielte ich sehr langsam und zudem auch gar nicht gut. Bezeichnend für mein schlechtes Spiel waren auch die Partien gegen die Keilmanns, die dann auch den Sieg unter sich ausgemacht haben. Gegen Nikolaus hatte ich einen Mehrbauer herausgespielt und stellte in knapper Zeit meinen Turm in einem gewonnenen Endspiel ein. Positionelle Fehler machte ich gegen Ernst. Holländisch. Dort fahre ich gnadenlos ein. Remisen gab ich auch noch ab und dass ich am Ende noch Dritter oder Vierter wurde, war noch glücklich. Na ja, solche Tage gibt es.

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Eintrag #441 (21.10.2010)

Runde 4 der Heilbronner Stadtmeisterschaft. Ich fuhr zum Zuschauen hin. Obwohl ich früh dran war, war das Parken ein Problem. Nebenan war eine Veranstaltung. Die Leute trudelten ein. Philipp kommt zu mir: "Sag mir, was ich gegen Robin spielen soll?" "Gutes Schach!" Philipp: "Was bietest du mir an, damit ich gewinne?" "Wie, warum sollte ich dir was bieten?" "Würde mich motivieren." "Ich kann als Mannschaftsführer nicht zwei meiner Leute gegeneinander ausspielen, da muss ich neutral bleiben", lautete meine salomonische Antwort. "Dann biete uns beiden was an!" "Okay, jedem der verliert, bekommt ein Tritt in den Hintern, wie wäre das?" Diese Form der Motivation schien ihm nicht zu gefallen. :-)

So bald sind fast alle da und die Partien starten. Bis auf eine: Probst-Krämer. Heinz kommt zwar, will aber verlegen, da er krank ist. Alexander ist leicht ungehalten, da er extra nach Heilbronn reingefahren ist. Ein früherer Telefonanruf wäre doch sinnvoll gewesen. Aber da Alexander doch ein gemütlich Kerl ist, stimmte er zu. Wir blitzen ein wenig später an der Theke. 1. Partie: Verliere auf Zeit in gewonnener Stellung. 2. Partie: Kann diesmal rechtzeitig Matt setzen. 3. Partie endet wie die Erste. man bin ich langsam. Die Vierte gewinn ich wieder. Dann ging es so weiter: 0, 1, 0, 0, 0. Ich sah ein, dass es heute nicht mehr viel Sinn machte. Zu den Partien. Die Zuschauer sahen folgendes:
Philipp - Robin: Damengambit mit Lf4. Also hatte sich Philipp entschieden, was er spielen wollte. Nur wie er spielen sollte, wusste er nicht. Hatte ich doch zu diesem Eröffnungskomplex nicht letztens einen Vortrag gehalten? Tja, wäre Philipp da gewesen. Karl-Heinz gegen Simon war schon weit gediehen. Sah nach einer Schnelloperation im Königsindisch aus, bei der Weiß eingeht. Adam - Vasovic: Witzig, da wird die g2-Fianchettoerkrankung mit einer Pseudofianchetto -Lc6- bekämpft. Fabian hatte sich  schon gefreut, dass er kampflos gewinnen würde, aber Vintonjak erschien 15 Minuten später und deshalb war auf dem Brett noch nicht viel passiert. Ziemlich ereignislos sah auch die Begegnung Siegmund - Nowikow aus. Vladimir - Karl-Werner: Oh ha. Damengambit. Auf Lg4 spielte Vladimir Db3, mit Doppelangriff auf b7 d5. Doktor N. E. Anderthaler würde hier nach einer Bauernampulle rufen.
Dann kam mein Thekenblitz von oben. Als ich aufhörte, verlor schon Fabian. Vintonjak hatte schon den Fehler in seiner Kombo selber gesehen und gezeigt, wie Fabian hätte Remis halten können. Philipp hatte nicht viel erreicht. Momentan machte er den strategischen Fehler, nicht den Läufer nach e5 zu stellen. Nachdem Robins Läufer selber auf f6 erschien und die Diagonale kontrollierte, hätte ich die Stellung nur mit Schwarz weiterspielen wollen. Kurz darauf, nachdem Td1, Le6 gespielt wurde, dachte ich, dass es Zeit für Verwicklungen sei, Philipp musste Sd4 spielen, ansonsten würde er positionell ausgespielt werden. Positionell ausgespielt war auch Karl-Heinz. Es drohte schon Th4 nebst Lxg4 mit schnellem Ende über die g- oder h-Linie. Karl-Werner remisierte noch gegen Vladimir. Vasovic streitet mit mir über erste Runde. Warum muss er gegen Vintonjak nachspielen, ich hätte ihm gesagt, dass er spielfrei hätte. Nein, ich habe ihm gesagt, wenn niemand sonst noch einsteigt, er spielfrei hätte. Ich ihn ansonsten gegen den Einsteiger paaren würde. Partiemäßig sollte er besser stehen, aber er schaffte es später noch zu verlieren. Nowikow übte, wie stelle ich der Reihe nach meine Bauern ein. Das ging nicht gut und er verlor. Ebenso verlor auch Philipp und Simon verzweifelte an sich selbst. Er schaffte es, Karl-Heinz in die Lage zu setzen, wo dieser eine Blockadeposition innehalten konnte. Die Partie endete Remis. Damit hatte Robin schon einen schönen Vorsprung in der Tabelle.

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