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Grundlegende Überlegungen zu den einzelnen Nationen


Strategische

Überlegungen


Strategie ist der langfristige Plan, mit dem eine Nation versucht, ihren Einfluss in Europa durchzusetzen. Dieser Plan kann jederzeit durch taktische Gelegenheiten von einem neuen Strategieplan ersetzt werden. Wichtig ist, dass man schon von Anfang an nicht ins Hintertreffen gerät. Also hier einige allgemeine Tipps, die man als Herrscher einer Nation beherzigen sollte.


 

Groß Britannien

Oh, Britannia, Britannia rules the waves...

Dies ist nur zu wahr. England ist eine Insel und damit eine Flottennation. Nur eine Übermacht an Flotten verhindert eine Invasion Englands. Das bedeutet, man baut zuerst Flotten auf und später Armeen. Erst wenn man 4 Flotten besitzt, sollte man überhaupt daran denken, eine weitere Armee aufzubauen. Beherzigt man diesen Rat nicht, kann England sehr schnell in Bedrängnis geraten.

Bedrohungen:
Das Schlimmste was geschehen kann ist das Bündnis Frankreich + Deutschland gegen England. Insbesondere ist der englische Kanal kritisch, den Frankreich im ersten Zug betreten kann. Deshalb sollte England mit einem von beiden ein festes Abkommen schließen oder zumindest ein Stillhalteabkommen vereinbaren.

Strategisches Vorgehen:
Die Nordsee und der Kanal sind Dreh- und Angelpunkt der englischen Verteidigung. Hier eine fremde Nation rein zu lassen wäre fahrlässig. Die Kontrolle der Meere ist für England entscheidend. Es gilt, die Flottenmacht auszubauen und dafür zu sorgen, dass außer den eigenen, möglichst wenige Flotten anderer Nationen sich im Norden Europas aufhalten. Gute diplomatische Beziehungen mit der Türkei, Italien und Ö-U sollten über das ganze Spiel hinweg bestehen.

Versorgungszentren:
Norwegen ist England erster VZ, eben weil niemand ihm dies streitig machen kann. Dieser kann entweder mit einer Flotte oder mit der Armee eingenommen werden. Die Frage mit welcher Einheit, richtet sich danach, wer der primäre Angriffsfeind ist.

Angriffsziele:
Englands Kriegsbestrebungen richten sich anfangs gegen Russland, Frankreich oder Deutschland.  Schauen wir uns dies näher an:
a) Russland:
Mit einer Armee in Norwegen und mit der Unterstützung Deutschlands sollte es sehr einfach sein, Skandinavien und St. Petersburg zu erobern. Falls St. Petersburg in die Hände Englands fällt, hat man strategisch zwei Ziele erreicht: 1) man hat ein Tor ins Landesinnere zu Russland und 2) nur noch Frankreich und Deutschland wären in der Lage in den nördlichen Gewässern Flotten aufzubauen. Natürlich wird Frankreich versuchen das Fehlen Englands Einheiten im Westen auszunutzen, aber da England Deutschland eh als Bündnispartner hat, kann England Deutschland im Gegenzug anbieten, ihn beim Vormarsch in den Westen zu helfen.
b) Deutschland: Sehr riskant. Deutschland steht zu kompakt da, als dass man ihn schnell überrennen kann, auch nicht mit der Hilfe Frankreichs, die dazu unbedingt von Nöten ist. England braucht möglichst schnell Bel und Hol und er darf nicht vergessen, dass er Norwegen nicht wird halten können. Eine einzige russische Flotte an der Nordküste von St. Petersburg aufgebaut und England muss sich sehr warm anziehen. England sollte nicht vergessen, dass diese Konstellation für Frankreich sehr vorteilhaft ist. Sollte Frankreich sich zu einem Alleingang (bzw. Verrat) entschließen, sind Englands Tage gezählt. Man täte also gut daran, auch noch mit Italien ein Bündnis einzugehen, der den Franzosen von Süden in Schach halten könnte.
c) Frankreich: Hierzu ist nicht mal die Hilfe Deutschlands notwendig, wenn Italien ebenfalls Frankreich angreift. Ein Stillhalteabkommen mit Deutschland reicht in diesem Falle aus. Ein Dreierbündnis GB - D - I ist sehr reizvoll, da genügend VZ für alle 3 Nationen vorhanden sind, die man sich aufteilen kann. Dieses Bündnis ist allerdings sehr schwierig umsetzbar. Die strategische Idee ist einfach: Mit der Kontrolle des Atlantiks und Portugals ist England in der Lage immer eine Blockade des Meerwegs zu erreichen, so dass keine fremden Flotten eindringen können. Ist dies der Fall, kann sich England in Ruhe das nächste Ziel aussuchen (D oder R), nicht beide in der Zwischenzeit ein Bündnis gegen England eingegangen sind.


 

Frankreich

Vive la revolution!

Das Bestreben Frankreichs, Nationen an deren Spitze immer noch der Adel steht, einen Kopf kürzer zu machen, kommt auch hier zum tragen. England und Deutschland waren immer schon beliebte Erzfeinde, wenn es da nicht Italien gäbe. Viel zu oft sieht Frankreich eine grüne Flut an seinen Mittelmeerküsten, die seine Eroberungspläne gegen einen der Erzfeinde zu Nichte machen. Dabei ist Italien selbst aufgrund seiner günstigen Lage kein geeignetes Angriffsziel, da Frankreich nicht über ausreichend Flotteneinheiten verfügt.

Bedrohungen:
Der Alptraum der Franzosen ist ein Angriff beider Erzfeinde. Wenn sich dann auch noch Italien bequemt, seine Fühler auszustrecken, ist es vorbei. Einen Keil in dieses Bündnis könnte nur der Zar treiben: Eine Flotte in St. Pet (nc) hat schon manchen britischen Admiral unruhige Nächte beschert. Aber selbst wenn alles nach Plan verläuft, ist für einen erfolgreichen Angriff gegen England oder Deutschland die gesamte Militärpräsenz von Nöten.

Strategisches Vorgehen:
Frankreich liegt sehr günstig, da es kein Hinterland gibt, von wo aus ihn jemand angreifen kann. Deshalb hat Frankreich es keineswegs nötig, sofort einen seiner Nachbarnationen anzugreifen. Statt dessen kann er in Ruhe die VZ im Westen abgreifen, bevor er richtig aktiv wird. Aber andererseits laufen ihm diese Versorgungsstützpunkte nicht weg, da keine andere Nation sich derer bedienen schnell bedienen kann. Kritische Felder sind der englische Kanal und Burgund. Russland ist als Bündnispartner wertvoll.

Versorgungszentren:
Spanien und Portugal sind eindeutig französisch. Zusammen mit Belgien kann sich Frankreich im ersten Jahr sogar 3 VZ holen. Ist aber nur möglich, falls England nicht im ersten Zug in den Kanal zieht, was ja einer Kriegserklärung gleich käme.

Angriffsziele:
Eigentlich kann man die französische Strategie auf folgendes reduzieren: Mit oder gegen England. Werfen wir mal einen französischen Blick auf die Nachbarstaaten:
a) England: Ein früher Angriff auf England kann nur über ENG erfolgen. Gelingt es auch noch eine Armee auf der Insel abzusetzen, ist das die halbe Miete. Aber zu einer erfolgreichen Vernichtung sind weitere Flotten notwendig. Überhaupt ist es gerade die Tatsache, dass England selbst eine Flottenmacht ist, einer der ausschlaggebenden Gründe für den Angriff. Frankreich braucht Flotten um den Mittelatlantik (Mat) zu kontrollieren. Flotten in MAt, Por und Spa können jede Flotteninvasion aus dem Mittelmeer abwehren und schützen gleichzeitig die Länder vor England. Ein Konflikt mit den englischen Interessen ist sehr wahrscheinlich.
b) Deutschland: Eine große Anzahl eng beieinander liegender Versorgungszentren ist eine große Versuchung, aber die Kompaktheit Deutschlands macht dieses Ziel schwer erreichbar, zudem bestimmt auch noch andere Nationen ihren Anteil am Kuchen haben wollen. Burgund und das Ruhrgebiet sind die Schlüsselpositionen, aber der Angriff kann nur gelingen, falls die Engländer mitspielen. Natürlich werden diese einen hohen Preis dafür festsetzen: Keine Flotte in Brest! Und der Mangel an Flotten wird sich in späteren Jahren negativ bemerkbar machen. Aber man kann ja auch Flotten im Süden aufbauen und diese nach Norden verschieben.
c) Italien: Die Schweiz stellt sich als bester Freund Italiens dar und verhindert sozusagen jeden Angriff mit konventionellen Streitkräften. Auch hier wird die französische Admiralität benötigt. Ein Angriff auf Italien rechtfertigt sich dadurch, dass dieser der gefährlichste Gegner ist, den Frankreich kennt. Denn Italien hat nur einen Nachbarn, Österreich-Ungarn, der selbst in heftige Zweikämpfe gegen Russland oder der Türkei oder gegen beide verwickelt ist und sich gerne den Rücken freihalten möchte. Somit hat Italien im Osten selten was zu befürchten und kann fast seine komplette Streitmacht nach Westen schicken. Und gelingt es ihm Mar zu erobern, ist das genauso katastrophal wie eine fremde Armee auf den britischen Inseln. Allerdings hat Italien neben Tun keine weiteren natürlichen VZ, wodurch er nicht so schnell wachsen kann, wie Frankreich. Aber dieser Angriff ist nur dann sinnvoll, wenn Deutschland und England im Clinch liegen.
 

 

Deutschland

Für Kaiser und Vaterland

Wer in Europa vorankommen will, kommt an Deutschland nicht vorbei. Im Zentrum Europas gelegen, ist Deutschland der Machtfaktor, der beseitigt werden muss. Aber die Kompaktheit Deutschlands macht es zu einer harten Nuss für alle Feinde... und Feinde bekommt Deutschland meist sehr schnell. Aufgrund seiner Zentralität stellt er eben eine latente Bedrohung für alle seine Nachbarn da. Nicht verwunderlich, dass Deutschland häufig das Ziel England oder Frankreichs ist. Auch Russland sieht einen starken Deutschen Herrscher höchst ungern an seiner Grenze.

Bedrohungen:
Die primäre Bedrohung Deutschlands ist das Bündnis England-Frankreich. Von Osten geht anfangs noch keine Gefahr aus, denn ein früher Angriff Russlands auf Deutschland wäre strategischer Selbstmord. Erst im späteren Verlauf werden diese anderen Nachbarstaaten zur Gefahr. Dann muss Deutschland darauf achten, dass es nicht in die Zange gerät.

Strategisches Vorgehen:
Deutschlands Bemühungen im Frühjahr 1901 zielen meist darauf hinaus, zwei VZ zu erobern. Er sollte dringend mit England oder Frankreich ein Bündnis eingehen (in dieser Reihenfolge). Oft sieht man, dass Deutschland erst nach dem Aufbau seine Angriffspläne ausbreitet. Obwohl dies ein recht passives Verhalten ist, ist es mitunter das sicherste Vorgehen. Kritische Felder sind Burgund und das Ruhrgebiet. Englische Flotten in der Helgoländischen Bucht nebst Nordsee und eine russische Flotte im Baltischen Meer sind ebenfalls sehr unangenehm.

Versorgungszentren:
Dänemark ist ein sicherer Stützpunkt, von wo aus man Zugang zu Skandinavien hat. Holland bietet sich als zweiter Stützpunkt an. Welche anderen Versorgungspunkte man hinterher anvisiert, hängt wieder einmal vom Gegner ab.

Angriffsziele:
a) Frankreich: Wenn die Armee von München nach Burgund zieht, ist das ein großer Schock für die Grand Nation, da diese Armee nicht nur Marseille und Paris im Auge hat, sondern unter Umständen auch noch den Italiener nach Marseille supporten könnte. Aber Frankreich bliebe immer noch ein harter Gegner. Englands Unterstützung in diesem Kampf wäre nicht übel, kann man im Gegenzug den Briten  Hilfeleistungen in Skandinavien anbieten. Der Vorteil von Deutschland liegt darin, dass eine Macht auf dem Kontinent zerstört wird und England als Flottenmacht so schnell nicht selbst Armeen gegen Deutschland in den Krieg werfen kann.
b) England: Alleine kann Deutschland England nicht in die Knie zwingen. Entweder zieht Frankreich mit, oder der Zar ist gewogen eine Flotte in St. Petersburg (n.c.) aufzubauen, wodurch man an diesem Skandinavien abtritt. Nichtsdestotrotz, der Aufbau einer zweiten Flotte ist zwingend für diesen Plan. Nachteilig wird es, wenn sowohl Frankreich, als auch Russland sich an der Beseitigung Groß Britanniens beteiligen und dann beschließen, den Deutsch zu rupfen.
c) Russland: Russland soll ein Angriffziel sein?? Ja! Russlands Interessen liegen vorerst auf dem Balkan und die Eroberung Schwedens kann Deutschland verhindern. Zusammen mit einer Armee in Schlesien sieht sich Russland einer drohenden Vernichtung ausgesetzt, an der England gerne teilhaben wird. Natürlich besteht die Gefahr, dass Frankreichs Einheiten den entblößten Westen erobern wollen, aber wir wissen ja, dass dies keinesfalls im Sinne Englands liegen kann, wodurch man England das Bündnis geradezu aufzwingt (Wenn man voraussetzt, dass der Herrscher Englands über Selbsterhaltungstrieb verfügt).
 


Russland

Russland ist ein weites Land

Und mit einer sehr, sehr langen Grenze. Deshalb sind 4 Einheiten zu Beginn auch absolut notwendig. Denn sonst könnte der Zar nicht alle Grenzlöcher stopfen. Die Flotte in St. Petersburg ist zudem noch auf sich allein gestellt. Konsequenterweise braucht Russland einen zuverlässigen Bündnispartner wie Österreich-Ungarn oder die Türkei. Und er ist auf den guten Willen Deutschland angewiesen. Aber wenn die ersten beide Jahre gut verlaufen und einer seiner Gegner im Süden keine Gefahr mehr darstellt, entsteht ein Machtfaktor par Excellenze. Mit 8 VZ sollte diesem Riesen keine Nation mehr im Alleingang gefährlich werden.

Bedrohungen:
Das Schwarze Meer ist einer der kritischsten Punkte, grenzen doch 5 VZ an das Binnenwasser und da der Sultan des Osmanischen Reiches jederzeit eine Flotte hineinziehen kann, stellt diese an sich schon eine Gefährdung da. Im Bündnis mit O-U ist das ein Albtraum für den Zaren. Hier muss er alle Hoffnungen auf Italien setzen, um nicht überrannt zu werden. England ist das zweite Schreckgespenst. Dieser kann mit der Unterstützung Deutschland relativ einfach Skandinavien erobern und hat schon im Herbst 1902 die Möglichkeit St. Petersburg zu erobern. Sollte dieser in die Hände Englands fallen, kann Russland den Stützpunkt nie mehr zurückerobern, wohingegen England jederzeit einen Vorstoß wagen kann.

Strategisches Vorgehen:
Wichtigstes Ziel für den Zaren ist es, mit Deutschland entweder ein Bündnis oder einen Nichtangriffspakt zu unterzeichnen. Denn damit hätte er vorerst im Norden den Rücken frei und kann sich um den Balkan kümmern. Hier sollte er mit Ö-U oder der Türkei und auch mit Italien ein Bündnis eingehen. Primär müssen seine Landstreitkräfte ausgebaut werden und wenn möglich, gehört eine Flotte an die Nordküste von St. Petersburg.

Versorgungszentren:
Für Russland gibt es keine natürlichen VZ. Das bedeutet, jeder VZ im ersten Jahr erreichen kann, auch gleichzeitig von einer anderen Nation erreicht werden kann. Aber Rumänien kann man aufgrund der Lage sicherlich als russisch bezeichnen und auch Schweden ist pro russisch anzusehen.

Angriffsziele:
Wohin der Rubel auch rollt, einer der beiden Hauptgegner ist entweder die Türkei oder Österreich-Ungarn.
a) Österreich-Ungarn: Russlands Herrschaft gründet sich vorwiegend auf Armeen. Sollte allerdings Österreich-Ungarn zu einer starken Landmacht wachsen, ist dies nicht angenehm für den Zaren. Warum also nicht von Anfang an einen Riegel vorschieben? Nirgendwo sonst in der Umgebung gibt es so viele Versorgungszentren auf einem Haufen, da kann man auf eine gütliche Einigung mit dem Osmanischen Reich kommen.
b) Türkei: Die Eliminierung der Türkei ist strategisch gesehen vom großen Vorteil. Das Gefahrenpotential im Süden Russlands ist einfach zu enorm. Mit der Besetzung des Schwarzen Meeres durch eine türkische Flotte hat Russland es sehr schwer, sich zu halten. Kann der Türke doch auch noch über Armenien einfallen. Das Problem für Russland ist, wenn es sich gegen Österreich-Ungarn entscheidet, hat die Türkei von Italien abgesehen überhaupt keinen Feind mehr und sucht sich daher einen neuen: Russland.
c) England: Mit Deutschland als verbündeten, sollte es für Russland kein Problem darstellen, Skandinavien zu erobern und mit einer Flotte die englischen Gewässer unsicher zu machen. Allerdings ist England  meist nur Nebenschauplatz im Kriegsgeschehen, sofern dieser keine Ambitionen hat, Russland zu erobern. Aber, wenn man im Süden nicht mehr recht vorankommt, könnte ein zusätzliches VZ genau die Einheit liefern, die man braucht.


Österreich-Ungarn

Des Monarchen Schlaf ist unruhig

Wer hier die Regierung übernimmt, schläft wirklich nicht gut. Nicht nur der ewige Krisenherd Balkan lässt einen nicht zur Ruhe kommen, auch aufdringliche Nachbarn sind der Schrecken Österreich-Ungarns. Als einziges Land von 3 Nationen eng umschlungen, droht einem schnell ein gnadenloser Zangenangriff, der einem die Luft zum Atmen raubt. zum Glück gibt es einige VZ direkt in der Nähe, die Österreich-Ungarn den Spielraum zum Überleben bieten.
 

Bedrohungen:
Italien, Russland und die Türkei sind allesamt Bedrohungen. Gefährlich wäre ein direkter Angriff Italiens, der die Entwicklung nicht nur behindert, sondern fast schon das Ende von O-U bedeutet. Besonders der Verlust von Triest bedeutet zusätzlich, dass Österreich keine Flotten mehr aufbauen kann. Aber meistens wird sich Italien im ersten Jahr zurückhalten bis klar ist, dass nicht Russland und die Türkei zusammen arbeiten. Aber wer weiß! Zweitgefährlichster Feind ist das Zarenreich, dessen natürliche Lage in der Ecke nur zwei Feinde vorerst kennt und dazu gehört nun einmal Österreich. Mit der Türkei kommt man hier bequemer aus, aber man sollte nicht vergessen, dass dieser sich ohne weiteres auch einen Happen von Österreich-Ungarn schnappen kann.
 

Strategisches Vorgehen:
Säe Zwietracht zwischen deinen Feinden! Das gilt für Russland und die Türkei. Sollen die sich doch in einen Krieg verwickeln. Mit Italien genügt vorerst ein Nichtangriffspakt. Die Eroberung zweier Versorgungszentren ist sehr vorteilhaft. Die Eroberung des Balkans ist Pflicht und je nachdem, wen man als Bündnispartner hat, entscheidet die weitere Vorgehensweise (siehe unten Angriffsziele).

Versorgungszentren:
Serbien kann Österreich-Ungarn sofort besetzen, womit einer schon mal sicher ist. Mit Griechenland könnte man sogar noch einen zweiten erobern, was Anfangs ein sehr guten Start darstellt.

Angriffsziele:
Die KuK-Generäle sollten ihre Aufmerksamkeit gegen Osten richten. Weder Russland noch die Türkei sind abgeneigt, den Südosten Europas zu verschlingen. Damit bieten sich auch zwei Angriffsziele primär an:
a) Russland: Die Streitmacht des Zaren ist eine Landmacht und damit ständig eine Bedrohung. Dieser aktiv entgegen zu treten wäre eine reale Möglichkeit, Russland in seine Schranken zu verweisen. Man sollte auf keinem Fall dem Russen keine Zeit geben, sich zu konsolidieren. Eine Blockade von Galizien ist schon fast Pflicht. Ob man auch noch eine Blockade von Rumänien durchführen sollte, ist nicht so einfach zu sagen. Der Nachteil ist, dass die eigene Entwicklung zurückbleibt.
b) Türkei: Die Eroberung der Türkei ist nichts, was man auf eigene Faust machen sollte. Denn sind die eigenen Truppen zu weit nach Osten abgedriftet, ist man ein leichtes Angriffsziel. Man sollte sich mit Bulgarien, Serbien und Griechenland begnügen und den Rest Russland überlassen, beziehungsweise gegen diesen oder Italien vorgehen.
c) Italien: Aus dem selben Grund, aus dem Italien im ersten Jahr nicht Ö-U angreift, sollte auch der Monarch Wiens nicht Italien angreifen. Ganz anders sieht es aus, wenn sich die Lage auf dem Balkan zu Gunsten Ö-Us entwickelt. Allerdings sind dazu mindestens zwei Flotten notwendig, ein Grund mehr Triest zu halten.


Italien

Die Sonne, der Strand und das Meer.

Von drei Seiten vom Wasser umgeben, im Norden durch die Schweiz weitgehend abgeschirmt, kennt Italien keine natürlichen Feinde. Seine Nachbarn finden lohnendere Ziele. Allerdings hat Italien ein Problem. Seit dem Untergang des römischen Reiches trauert es seiner einstigen Größe hinterher. Möchte man es wieder aufbauen, so muss man sich entscheiden, ob man zuerst das Oströmische oder das Weströmische Reich aufbauen will. Was aber kein leichtes Unterfangen ist. Allgemein gilt, dass man als Italiener weniger schnell wächst als alle anderen Nationen; dass man aber auch aufgrund der geographischen Lage vorerst weniger Einheiten zur Verteidigung benötigt als andere Nationen.

Bedrohungen:
Jede Flottennation ist für Italien eine Bedrohung; das sind: Österreich-Ungarn, die Türkei und Frankreich. Von diesen Feinden ist die Türkei anfangs der am wenigsten bedrohliche, da er sehr viel Zeit braucht, bis er mit seinen Flotten vor der Küste Italiens auftaucht. Gefährlicher sind da Österreich-Ungarn und auch Frankreich, das mit einem Flottenaufbau in Marseille schon relativ schnell zu einer Gefahr werden kann.

Strategisches Vorgehen:
Baue Flotten! Die Kontrolle über das Mittelmeer zu verlieren, bedeutet das Ende der italienischen Träume. Die Eroberung der Heimatzentren anderer Nationen am Mittelmeer (insbesondere Marseille) dient zur Festigung der Herrschaft Italiens. Das Ionische Meer ist Drehscheibe zur Verteidigung und Angriff nach Osten. Ebenso dient MAT als Tor zum Westen.

Versorgungszentren:
Tunis ist der einzige VZ in unmittelbarer Reichweite von Italien, der nicht einer anderen Nation gehört oder von dieser erreicht werden kann. Jeder Versuch Italiens sich eines anderen Versorgungsstützpunktes zu bemächtigen ist eine direkte Kriegserklärung. Aber das ist das Schöne an Italien: Man kann sich aussuchen, wem man den Krieg erklärt.

Angriffsziele:
Man könnte glauben Italien hat zwei primäre Angriffsziele: Frankreich und Österreich-Ungarn. Allerdings sollte Italien sich nur einen davon zum Feinde machen; ein Zweifrontenkrieg könnte sehr schnell zum Verhängnis werden. Schauen wir uns das mal an.
a) Österreich-Ungarn: Ohne Zweifel: Die Eroberung Triests, dem einzigen Hafen des Monarchen ist strategisch gesehen doppelt wichtig. Nimmt er doch einen Heimatstützpunkt ein und verhindert den Bau von Flotten. Aber wenn es sich herausstellen sollte, dass Russland und die Türkei ein Bündnis haben, ist der erste Spatenstich zum eigenen Grab. Denn dann wird Italien vom Türken aufgerollt. Somit ist ein schneller Angriff meistens verboten, aber da Italien als einziges Land wohl nicht ein sofortiges Ziel der Aggression der Nachbarländer ist, besteht auch kein Grund sofort aktiv zu werden. Man kann den Angriff gegen Österreich-Ungarn zurückstellen, bis er günstig für Italien ist, besonders dann, wenn sich die gegnerischen Einheiten zu weit nach Osten erstrecken.
b) Frankreich: In meinen Augen stellt Frankreich das logischste Ziel dar. Mit der Eroberung von Marseille, Spanien und Portugal kontrolliert Italien den Mittelatlantik und den Zugang zum Mittelmeer. Man darf nicht vergessen, MAt ist basierend der Diplomacy-Karte ein Blockadepunkt, somit einer der strategisch wertvollsten Punkte überhaupt! Zudem kann Frankreich mit Flotten aus Marseille sehr schnell ein gefährlicher Feind werden. Zudem braucht man vom Mittelatlantik aus nur zwei Züge, um Liverpool zu erobern, das von England meistens nicht gesichert wird.
c) Türkei: Wenn die Türkei mit Russland eine Allianz eingegangen ist, wäre es für diesen Feind nur logisch, wenn nach der Beseitigung Ö-U's sich dieser gegen Italien richtet. Ein Präventivschlag bietet sich an, wenn vom Westen keine Gefahr droht. Zwei Flotten reichen aus, damit eine Armee per Konvoi dort überführt werden kann. Die Eroberung eines Heimatzentrums würde Italien nicht nur einen sicheren VZ einbringen, sondern auch die Kontrolle des östlichen Mittelmeers sichern.


Türkei

Tod allen Ungläubigen

Der Schlachtruf der Osmanen hallt stark in der Balkanregion von den Bergen. Damit ist auch das Einsatzgebiet des Sultans klar. In dieser Region kommt es zu einem harten Kampf gegen einen oder auch beide Nachbarmächte. Russland ist hier das Ziel, das am meisten bevorzugt wird, da durch die Elimination dieses Feindes, die Türkei kaum noch zu bremsen ist, es sei durch eine westeuropäische Allianz mit Italien oder Frankreich an der Spitze. Gerade deswegen ist England der natürliche Bündnispartner für die Türkei, da England nicht nur gegen Russland sondern auch gegen Frankreich vorgehen kann.
 

Bedrohungen:
Es gibt zwei direkt benachbarte Nationen: Russland und Österreich-Ungarn. Zudem grenzt indirekt Italien über die Meere an die Türkei an. Das Zarenreich ist immer eine ständige Bedrohung. Wer das Schwarze Meer kontrolliert, hat direkten Zugang zu den Heimatzentren des Nachbars, womit einer erfolgreichen Invasion nichts im Wege steht. Österreich-Ungarn ist die Nationen, die auf dem Balkan das Sagen haben möchte und wenn die Türkei hier mitmischen möchte, sind Konflikte vorprogrammiert. Da aber Aufgrund der Landenge Konstantinopels die österreichischen Armeen leicht blockiert werden können, stellt Ö-U keinen Feind dar, es sei er erhält Unterstützung von Russland oder Italien. Womit die Russen wieder im Spiel sind. Aber wer sich nur darauf konzentriert, merkt schnell, dass grüne Flottenverbände in den Heimtagewässern fischen. Die Verteidigung der Küsten stellt fast immer einen Schwachpunkt im türkischen Aufbau dar.

Strategisches Vorgehen:
Es existieren 2 Hauptstrategien, nach denen die Türkei vorgehen kann. Die erste besteht darin, dass man die Kontinentalstrategie verfolgt, also mit Armeen versucht den Balkan und/oder Russland zu erobern. Die zweite wäre eine Flottenstrategie. Man erobert nur die Küstenregionen (Bul, Gre) und versucht mittels Flottenbaus seinen Einfluss im Westen auf dem Wasserweg zu erreichen. Voraussetzung dafür ist, dass sich Russland mit Ö-U im Clinch befindet. Beide Pläne haben Vor- und Nachteile. Die Kontinentalstrategie führt ein kompakte Aufstellung mit sich und eliminiert gleichzeitig einen direkten Nachbarn, erlaubt es aber Italien oder Frankreich die Vormacht im Mittelmeer zu erreichen und ohne Flotten kann die Türkei diesen Gegnern nichts anhaben. Im anderen Fall ist immer ein plötzlicher Landüberfall zu befürchten. Sicher kann sich die Türkei erst dann fühlen, wenn das Schwarze Meer unter seiner Kontrolle steht. Dies ist auch zugleich die kritischste Region für die Türkei.

Versorgungszentren:
Bulgarien kann im ersten Zug eingenommen werden. Die Frage ist, ob man dort verbleibt oder versucht Gre oder Ser zu erobern. Auch Rum ist eine Option, falls man eine Flotte ins Schwarze Meer gezogen hat. Aber keiner der anderen VZ ist ohne Konkurrenz zu bekommen.

Angriffsziele:
Wie gesagt, Russland ist ein logisches Ziel. Wenn man mit dem Zaren eine Einigung über die Aufteilung des Balkans erzielt, ist Österreich-Ungarn dran. Danach entweder Italien oder Russland selbst. Werfen wir einen Blick darauf.
a) Russland: Als Randstaat wäre es für die Türkei phantastisch, wenn dieser Nachbar vom Schauplatz Europas verschwindet. Mit der Kontrolle des Schwarzen Meers liegen die Anrainerstaaten in der festen Hand und haben einen Support, der nicht gebrochen werden kann (sobald Russland seine Südflotte und Sevastopol verloren hat). Mit dem Bau von Armeen wäre es ein leichtes, seinen Einfluss auf dem Kontinent auszudehnen. Nachteil wäre die Vernachlässigung der türkischen Gewässerhoheit.
b) Österreich-Ungarn: Wenn Russland im Norden von England und/oder Deutschland bedrängt wird, hat es vorerst kein großes Interesse, einen Zweifronten-Krieg zu führen. In diesem Fall kann sehr einfach eine Einigung auf dem Balkan erzielt werden und die Expansion führt wie anno dazumal Richtung Wien. Mit dem Bau von Flotten kann neben Gre auch die Invasion Italiens ins Auge genommen werden, sollte dieser die Kontrolle über Ion verlieren. Die größte Gefahr besteht darin, dass Russland gegebenenfalls dem Türken in den Rücken fallen kann.
c) Italien: Italienische Flotten benötigen 2 Züge, um vor der Küste Kleinasiens zu stehen und sind dann auch gleichzeitig bereit, per Konvoi eine Armee dort abzusetzen. Dies wäre eine Katastrophe. Diesem Desaster entgegen zu wirken erfordert eine andere Strategie. Sinnvoll wäre eine Allianz mit Ö-U gegen Russland, so dass man sich mit Bul, Gre und Sev zufrieden gibt und dafür mittels Flotten über das östliche Mittelmeer Italien angreift. Die Kontrolle von Ion ist hierbei das Schlüsselelement. Insbesondere wenn auch Frankreich gegen Italien vorgeht, verspricht diese Strategie Erfolg.