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Erstes Brett schrieb am Mittwoch, 23. September 2009 um 10:59:49 Uhr:

Nach erstens e4, kann ich den Sizilianer nicht vermeiden, alles was ich mit Lb5 umging, war der offene Sizilianer. Seinen Einschlag auf a4 habe ich nicht übersehen, sondern billigend in Kauf genommen, um Zeit für meinen Angriff am Königsflügel zu gewinnen (Den Damenflügel konnte ich langfristig gesehen sowieso nicht verteidigen.). Was ich tatsächlich übersehen hatte (und bei der Analyse innerhalb von 2 Sekunden erkannte), war die Möglichkeit mit Dc2 die Fesselung in der C-Linie auszunutzen. Bei dir bin ich immer noch der Meinung, dass du langfristig die bessere Aussichten hattest. Ist die Computerbewertung von Rybka oder nicht? Was aber schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt von uns niemand besser stand, sehr wohl aber einige (zum teil deutlich) schlechter. Was bei Jürgen nach dem Zugumstellungskrampf auf dem Brett war, würde ich als für Weiß vorteilhafte Abart der Schlechter-Variante des Slawischen Damengambits bezeichnen. Wie auch immer man es nennen mag, es war definitiv aus der Eröffnung raus klar besser für Weiß. Was Benne auf dem Brett hatte, war ein eher fragwürdiger Verschnitt aus Meraner und Tartakower Variante. Ramin spielte das selbe Gerümpel wie ich (Woher kommt's) wählte aber später eine positionellere Herangehensweise. Philipps Aufbau war von Anfang an hoffnungslos überzogen, auch wenn du (und er ) das etwas optimistischer einschätzt, war für mich seine Niederlage schon früh absehbar. (Haben wir den wirklich als Stammspieler in der aufgestiegenen Ersten nominiert? Er muss noch viel lernen.)


Cheffes Antwort:
Gut, also nicht übersehen, sondern in Kauf genommen zugunsten eines Königsangriffs. Tatsächlich hätte dein Gegner dich bei korrektem Spiel am Damenflügel überrennen müssen.

Was meine Partie betrifft: Wenn du Zug für Zug deinen Vorteil verlierst und dann (nach Rybka) sogar schon nachteiliger stehst und man das Gefühl hat, dass man nicht besser, sondern schlechter spielt, die Ahnung hat, dass man, sollte man weiter spielen, in Verlust geraten wird, dann sollte man nicht weiter spielen. Ich bin mir sicher, hätte ich auf Biegen und Brechen weiterspielen müssen, wäre die Partie den Bach herunter gegangen. Jürgens Partie war dann so wie meine: Im Laufe der Züge hatte er, ohne einen wirklichen Fehler zu machen, seine Position verschlechtert und verschlechtert. Bennes Partie war schon ein Gemurkse, aber auf unterhaltsamen Niveau. Philipp hatte es irgendwann versäumt, mal was für seine Verteidigung zu tun, selbst als er schon im Nachteil war, hätte er mit einem Opfer Weiß den Wind aus dem Segel nehmen können. Aber was bringt es, über verschüttete Milch zu klagen. Am Ende war uns das Glück hold.

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